Bisschen überfordert
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Das Problem ist, wenn sie draußen zu panisch ist, lernt sie nicht, dann KANN keine Gewöhnung einsetzen.
Panik im Kopp = Denken ausgeschaltet, nur noch Wegwollen, seine Haut retten.Von daher wäre gut, wenn du die Entfernung zu den Angstauslösern so dosieren kannst, dass sie nicht völlig kopflos wird.
ZB auf eine Bank setzen, die etwas von der S-Haltestelle entfernt ist. Und dort sitzen und warten, bis der Hund entspannt.
Ein zu hohes Stresslevel merkst du auch daran, dass der Hund draußen kein Fressen/Leckerli annimmt.
Wenn du in der Ich-nehm-Futter-an-Distanz bist, kannst du Angstauslöser auch schön füttern: Immer schön zB Trockenfutterbröckchen in den Hund rein, bis der Angstauslöser von "mm, lecker" neutralisiert wird. Dabei soll der Hund den Angstauslöser aber weiterhin mitbekommen, sich also mit ihm auseinandersetzen.
Ich hab das mit meiner Hündin auch durch, vom Parkscheinautomaten, wo die Münzen so klappern beim Rückgeld über Fremdhunde, Skater,...Wenn du die Situation weder dosieren noch vermeiden kannst, würde ich Augen-zu-und-durch praktizieren, damit die Hündin möglichst wenig/kurz in der Panik ist (sonst weitet sich diese ggf. aus, wie du ja jetzt auch schon befürchtest). Dazu kann auch mal zählen, den Hund zu tragen oder am Angstauslöser vorbei zu rennen.
Dass deine Hündin drinnen aufgekratzt ist, ist klar, sie muss auch den Stress von draußen abbauen, und das geht körperlich am besten, das spürt sie instinktiv. Mit der Zeit wird das aber sicher möglich sein, das auch nach Draußen zu verlagern, das Toben. Wenn sie etwas umweltsicherer geworden ist und vielleicht findest du ja auch draußen ein Gebiet, in dem sie entspannter ist, das wäre gut.
Was einem unsicheren Hund auch sehr hilft, ist ein souveräner Hund als Vorbild. Evt. kannst du Gassifreunde finden, um schwierige Situationen gemeinsam anzugehen? Wenn du zB bei dir Zuhause abgeholt werden würdest von einem Hund, der Stadt gewohnt ist, kann sich dein Hund vielleicht besser an ihm als an dir orientieren.
Mit einem ängstlichen Hund hat man schon eine Aufgabe. Man kann es sich und dem Hund leichter machen, wenn man sich in die Angsthundethematik reinarbeitet. Denn Angstabbau (oder auch Ausgleich fehlender Prägung/Deprivationsschäden) übersteigt normales Hundetraining. Ein kleines, feines Büchlein ist das hier (nicht vom Titel irritieren lassen):
"Trau nie einem Fremden!: Angstbedingtes Verhalten bei Hunden erkennen und beheben" von Patricia B. McConnell und Gisela Rau von Kynos (31. Mai 2008; 7 Euro)
Darin sind praktische Hinweise, wie man effektiv vorgeht und auch, wie man sich in seinen Angsthund reinfühlen kann, wie er tickt - um ihm besser führen zu können.Und hier gibt es auch einen tollen Thread:
https://www.dogforum.de/der-an…thunde%20Thread&start=710
Da sind auch Quereinsteiger willkommen, also du brauchst nicht den ganzen Thread zu lesen - wobei es sicher interessant für dich wäre. -
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Ich glaube, ich würde tagsüber eher mit dem Auto in eine ruhige Gegend fahren und nur abends an der Straße rausgehen.An der Straße und den Straßenbahnen muss sie dann aber trotzdem vorbei... Aber vielleicht ist es trotzdem besser, wenn sie danach irgendwo auf einer ruhigen Wiese ist und sich vielleicht mal entspannen kann oder Spaß haben kann beim Gassigehen, als wenn sie die Geräusche noch irgendwo im Hintergrund hört..
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Nochmal eine Frage: Ich werde das Wochenende bei meinen Eltern und ihrem Tibet Terrier (12 J.) verbringen.
Bisher reagiert meine Hündin auf fremde Hunde, die sie irgendwo trifft mit Angst (neulich hat sie einen freudig schwanzwedelnden Schäfer weggejault und ist von einem Malteser mit eingezogenem Schwanz weggelaufen, obwohl sie doppelt so groß ist). Natürlich ist es mir wichtig, dass sie mit dem Tibet Terrier meiner Eltern gut klar kommt. Wie stelle ich das am Besten an? Er ist ein sehr souveräner Hund...
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Nochmal eine Frage: Ich werde das Wochenende bei meinen Eltern und ihrem Tibet Terrier (12 J.) verbringen.
Bisher reagiert meine Hündin auf fremde Hunde, die sie irgendwo trifft mit Angst (neulich hat sie einen freudig schwanzwedelnden Schäfer weggejault und ist von einem Malteser mit eingezogenem Schwanz weggelaufen, obwohl sie doppelt so groß ist). Natürlich ist es mir wichtig, dass sie mit dem Tibet Terrier meiner Eltern gut klar kommt. Wie stelle ich das am Besten an? Er ist ein sehr souveräner Hund...
Wenn der Tibet Terrier ein gutes Sozialverhalten hat, dann lass die Hunde einfach mal machen. Die wissen schon, was zu tun ist. Am besten treffen sich die Hunde erstmal im Garten oder außerhalb der Wohnung.
Dass die Kleine vor fremden Hunden Angst hat, ist nicht ungewöhnlich. Sie weiß ja nicht, ob das Freund oder Feind ist.
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Wenn der Tibet Terrier ein gutes Sozialverhalten hat, dann lass die Hunde einfach mal machen. Die wissen schon, was zu tun ist. Am besten treffen sich die Hunde erstmal im Garten oder außerhalb der Wohnung.Alles klar, danke!
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Hallo,
habe seit ca. 2 Tagen ein Problem und hoffe, jemand weiß Rat. Nachdem ich dachte, wir machen große Fortschritte hat sich auf einmal wieder alles geändert. Meine Hündin will jetzt nicht mehr raus gehen. Schon morgens, wenn sie weiß, es geht zur ersten Gassirunde, verkriecht sie sich im Körbchen. Sie ist zwar noch ganz relaxt, wedelt mit dem Schwanz etc., weiß aber genau, dass es raus geht und hat dazu keine LUst. Wenn wir erstmal draußen sind und an ihrem "Angstweg" vorbei sind und z.B. im Park, hat sie totalen Spaß.
Jetzt ist es so, dass wenn ich sie anleine, sie einfach liegen bleibt, ich müsste sie also regelrecht hinter mir herziehen. Ich hab sie dann immer mit Leckerlies rausgelockt....
Zudem fängt sie wieder ganz schrecklich an zu ziehen. Sie stranguliert sich echt fast selbst (aber wirklich NUR auf den ca. 50m, danach ist alles total ok!)... Sie ist eigentlich schon leinenführig, aber dieses 50m sind der totale Horror. Ich kann da ja nicht jedesmal stehen bleiben, wenn sie zieht. Sie ist in diesen Momenten gar nicht fähig irgendwie anders zu reagieren. Wäre es eine Möglichkeit, sie diesen Weg einfach zu tragen? Oder verstärke ich damit die Angst wirklich? Ich denke mir, sie könnte so vielleicht den Weg mal anders wahrnehmen und kapieren, dass da nichts böses auf sie wartet...?!
Ich weiß, Rückschläge bei einem Angsthund sind ganz normal, aber wir waren auf so einem guten Weg und ich bin jetzt nicht sicher, wie ich am Besten weiter mache....
Danke für Hilfe -
Hallo
na wenn sie das immer auf denselben 50m macht, würde ich mal die Strecke wechseln, vielleicht verbindet sie da einfach irgendeine erfahrung,die sie zur eile treibt (Fluchtmäßiges "schnell weiter, schneell weiter..")
ansonsten eben die Aufmerksamkeit bei dir belassen, vielleicht ein ultra-mega-superleckerli mitbringen und sie animieren nicht zu ziehen sondern bei dir zu bleiben, wirklich jeden fortschritt an dieser strecke belohnen..
allerdings eventuell nicht immer am ende dieser 50m superbelohnen, da sie sonst irgendwann ziehen wird, um möglichst schnell an die belohnung zu kommen.
drücke die daumen dass ihr das hinbekommt :) -
... vermeiden geht leider nicht, denn diese "bösen 50m"
sind direkt vor der Haustüre. Wir MÜSSEn daran vorbei, egal ob wir zum Auto gehen, in den Park oder sonstwohin....
Es war eben auch schonmal besser, seit ca. 2 Tagen ist es wieder die totale Katastrophe. Eben so, dass sie schon nicht mehr aus der Wohnung raus will... Ich habe gestern Abend, als nicht viel los war, mal versucht, ob es wirklich an dieser Stelle liegt oder an Stadtgeräuschen insgesamt. Bisher habe ich es vermieden, in der Stadt spazieren zu gehen und bin immer in ruhigeren Gegenden gewesen. Und ich habe festgestelt: Es liegt NICHT an diesen 50m, sondern einfach am Stadtleben. Straßenbahnen, Autos, Menschen... das ist ihr zuviel. Sie hat also gestern auch an anderen Stellen ebenso reagiert! Diese kann ich natürlich noch vermeiden, aber die 50m vor der Haustüte eben nicht.
Soll ich es einfach "schönfüttern"? Ich bin mir da unsicher, da ich eigentlich, wenn sie zieht wie eine Irre und sich total kopflos verhält sie nicht auch noch "belohnen" will... Zumal sie auf diesem Weg sowieso nur Superleckerlies nimmt. Wenn überhaupt.
Soll ich die Leinenführigkeit auf diesen 50m vergessen und sie einfach ziehen lassen und durchgehen?
Kann ich sie tragen? -
Hey,
ich bin keine Expertin, aber ich würde es tatsächlich mal mit dem tragen versuchen.
Wenn du merkst es hilft ihr und sie entspannt ein wenig, gut.
Ich würde dann versuchen die Strecke die sie getragen wird mit der Zeit immer zu verkürzen, sodass sie diese Strecke irgendwann relativ entspannt laufen kann.
Vllt kannst du sie absitzen lassen wenn du sie runter lässt bis sie sich wieder etwas entspannt?Allerdings würde ich sagen beobachte sie gut wenn du sie trägst, also versuchen nur weiterzutragen wenn sie sich dann entspannt. Wenn sie sich nicht entspannt und sie vielleicht sogar noch aufgeregter wird würde ich sie wieder runter lassen. Nicht dass sich ihre Angst noch verstärkt, weil sie denkt du bestätigst damit dass es etwas schlimmes ist (diese 50m).
Aber ich bin wie gesagt keine Expertin, habe selber noch einen Junghund zu Hause der noch viel Erziehung braucht.
Ich denke es ist einen Versuch wert.
LG Sara
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Danke für deine Antwort! Ich bin mir eben auch nicht sicher. Man liest ja immer, man soll die Angst ignorieren etc. um sie nicht zu bestärken. Andererseits kann ja auch kein Lern/- Gewöhnungsverhalten eintreten, wenn sie so in Angst ist. Sie kann sich dann ja auf gar nichts konzentrieren, sondern versucht nur so irre wie möglich zu ziehen um so schnell wie möglich aus der Situation rauszukommen.... Ich habe sie jetzt heute mal getragen und ich habe den Eindruck, es entspannt sie. Sie bleibt ruhig auf meinem Arm sitzen und schaut sich um. Einerseits denke ich also es hilft, weil sie dann erstmal aus der Angst rausgeholt wird und die Situation anders erleben kann, andererseits habe ich natürlich Sorge, so ihr Angst- und Vermeidungsverhalten zu stärken. Schwierige Sache...Vielleicht hängt die plötzlich noch stärker gewordene Angst auch mit der Pubertät zusammen? In dem Alter (6 Monate) bekommen sie doch, soweit ich weiß, auch noch eine ganz natürliche Angstphase, die dann eben noch erschwerend hinzukommt...
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