Berlin/Kreuzberg - Von Hundebesitzer bedroht und beschimpft

Liebe Foris,
ich lese hier schon lange still mit und habe schon viele tolle Anregungen aus dem Dogforum gewonnen. Jetzt habe ich mich angemeldet, weil mir heute morgen was total mieses passiert ist, und ich das schreiben wollte. Mir ist immer noch übel. Nach langer Zeit mal wieder bin ich mit meinem Hund auf dem Kreuzberg spazieren gegangen. Wir gehen einen schmalen Weg hoch, kommt uns ein schwarz-weißer (JH-Mix?) plötzlich um die Ecke hinterher, will meinen Rüden abchecken, der stellt sich aber quer, da springt ihm der Hund in den Rücken und beißt ihm mehrfach in den Nacken. Kein Besitzer in Sicht, natürlich. Ich also leineschwingend drauf, gebrüllt, ja, ich gebe zu, es fiel das Wort "Sch**ßk*t*r, aber wenn mein Hund attackiert wird und kein Mensch in Sicht ist, wäge ich nicht erst sorgfältig meine Worte, ich hab mich einfach tierisch erschreckt. Der Hund hat sich dann auch getrollt. Da meiner bis auf den Schreck unverletzt war, bin ich dann weitergegangen Richtung Straße. Da tönt es hinter mir "WIE HAST DU MEINEN HUND GENANNT, DU F*TZ*???" Läuft mir brüllend ein Typ hinterher, mit ebenjenem Hund und noch einem schwarzen Schäferhund. So circa 30-40, Vollbart, Outdoorklamotten, sah überhaupt nicht asi aus, sondern im Gegenteil wie so ein ganz normaler Typ, den man eben beim Wald- oder Feldspaziergang begegnet. Marschiert auf mich zu, hochaggressiv, brüllt, beschimpft mich auf das übelste, so richtig aggro eben. Ich hab ihm entgegnet, er soll doch einfach seine Hunde unter Kontrolle halten, seiner hing meinem Hund im Nacken, und dann guck ich mir das nicht mit an. Egal, weiter ging's "DUMME SAU, F*TZ*, WENN MAN KEINE AHNUNG HAT, DIE FRESSE HALTEN, usw. usw." Und immer weiter auf mich zu. Ich meinte noch "Das sagt der richtige", hab mich dann umgedreht und bin weiter hochgegangen zur Strasse (für die, die sich auf dem Kreuzberg auskennen; das Ganze ereignete sich unterhalb dem alten Brauereigelände, fast an der Methfesselstrasse). Da waren zum Glück dann auch Leute, und der Typ ist mir nicht mehr hinterhergegangen. Ich hatte aber ein richtig mieses Gefühl, wäre ich stehen geblieben, oder wäre da niemand gewesen, ich bin mir nicht sicher, ob der mich nicht angegriffen hätte, so wie der drauf war.

Okay, ich hab die Leine geschwungen, und "Sch**köter, mach dich fort" gebrüllt. Natürlich mache ich das unter normalen Umständen nicht. Ich habe die Leine nicht geworfen, ich habe den Hund auf keine Weise berührt, nur gebrüllt. Ich habe zunächst keinen Besitzer gesehen und hatte Angst, dass mein Hund verletzt wird. Woraus meint man das Recht zu nehmen, eine Frau zu bedrohen und aufs übelste(!) - und so zart besaitet bin ich nun auch wieder nicht - zu beschimpfen und zu beleidigen? Weil ich zu einem Hund ein schlimmes Wort sage, mutiert man zum Psychopathen? Klar war das jetzt nicht ganz so toll von mir, aber eigentlich versteht der Hund die Worte doch gar nicht. Ich meine, das ist doch nicht dasselbe, als wenn ich zum Beispiel zu einem Kind sowas sagen würde. Was ist mit solchen Leuten los?

Also, besonders an die Frauen (weil sorry, solche Ausdrücke und so ein Gebaren sind für mich der pure Frauenhass, der sucht sich einen Anlass, um loszulegen), die regelmäßig in der Ecke spazieren gehen, die Beschreibung habt ihr ja gelesen, passt auf euch und auf eure Hunde auf, wenn ihr diesen Typen seht, ich trau dem noch ganz Anderes zu. Und wie geschrieben, der sieht erstmal völlig normal aus und erfüllt kein gängiges Stereotyp, das einen vorsichtig werden lässt. Aber für mich war das sowieso wurscht, der hat sich ja erst gezeigt, als die eigentliche Situation längst vorbei war.

Abgesehen davon, dass mir das Herz bis sonstwohin schlug, ärgert mich das sehr. Muss ich mich jetzt entscheiden, entweder mit meinem Hund nur noch hier um die Häuser zu gehen, oder anderenfalls Nahkampfausbildung zu machen?

Trotzdem schöne Grüße an euch alle
Karina