Barfen Modeerscheinung ?

  • Hallo
    Ich habe meine Hündin seit April 2012 roh gefüttert bis sie im November krank wurde. Magen- Darmentzündung, Futterallergie. Nachdem es ihr jetzt endlich besser geht habe ich meinen TA gefragt wann ich denn wieder barfen kann. Er sagte am besten garnicht. Es sei denn ich hätte einen Biobauern dem ich 100% vertraue.
    Barfen wäre im Moment so eine Modeerscheinung.
    Im Fleisch wäre heute so viel schädliches drin an Medikamenten und Giften das er niemandem empfehlen könnte das roh zu füttern. Durchs kochen würde wenigstens ein Teil davon unschädlich gemacht.
    So unrecht hat er da ja sicher nicht. Fast jede Woche neue Lebensmittelskandale - und meistens gehts ja um Fleisch.
    Es kann nicht daran liegen, dass er sein Futter verkaufen will weil er weiß, dass ich keinerlei Fertigfutter mehr gebe.
    Also wird erst mal weiterhin alles gekocht. Eigentlich schade denn mein Hund hat das rohe Fleisch geliebt und auch gut vertragen - bis sie eben krank wurde (was keiner direkt auf das Barfen geschoben hat)
    Was meint ihr ? Habt ihr keine Bedenkten wegen dem rohen Fleisch ?
    VG

  • Wie alle Paradigmenwechsel (und der zurück von Dose auf Rohfutter ist genauso einer, wie der davor auf Dose) können sie erst stattfinden, wenn genügend Leute sich einer Überzeugung anschließen. Es ist also per se nicht so schlecht, wenn BARF eine Modeerscheinung ist.


    Was die Fleischqualität betrifft, hat dein Tierarzt natürlich recht. Das liegt aber mE weniger an der BARF-Mode als an den völlig bescheuerten Essens- und Produktionsgewohnheiten der heutigen (westlichen) Gesellschaft. Dennoch glaube ich, das selbst billiges, regionales Fleich (und damit mein ich, das ich hier zB nur Fleisch aus Ö kaufe) besser ist als eine billige Dose. Und wenn man ganz sicher sein will, kann man immer noch Diskonter- oder Supermarkt-Bio kaufen, das geht preislich, wie ich finde, noch am ehesten.


    €dit: Btw. frisst Arya fast nur Bio-Gemüse, weil ich das nicht extra für den Hund einkaufe :headbash:

  • Die meisten Medikamnete und Gifte werden durch Kochen NICHT neutralisiert!!!! das betrifft höchstens Keime wie Salmonellen etc.Ich füttere deswegen ( und v.a. auch wegen artgerechter Haltung der Schlachttiere) fast ausschließlich Bio oder Wild , Haustierkost.de hat ein ziemlich großes und wie ich finde auch noch erschwingliches Sortiment, ach ja und die meisten Keime die durch Kochen getötet werden werden das auch durch Einfrieren :p

  • Natürlich ist es eine "Mode", das muss aber nicht negativ sein (auch wenn dein TA das so meint). Es bedeutet nur, dass etwas bei der Masse angekommen ist und viele Anhänger gefunden hat.


    Mich erinnert die Diskussion an die Lehrmeinung der 70er Jahre, als getrockenete Kuhmilch als gesünder für Babys vermarktet wurde als Muttermilch - wegen angeblicher Giftstoffe in der Muttermilch. Nestle hat es damals sogar geschafft, Müttern in der dritten Welt Milchpulver anzudrehen, wieviele Babys wegen schmutzigem Wasser an Durchfallerkrankungen gestorben sind ---- ich schweife ab. Wenn man sich mit dem Thema ein bisschen beschäftigt, stösst man schnell auf die Rolle der Lebensmittelkonzerne, übrigens derselben, die auch an Hundefutter verdienen.


    Jedenfalls hat sich der Spiess umgedreht, heute ist man eine Rabenmutter, wenn man nicht stillt - als ich ein Baby war, wurde stillenden Müttern vorgeworfen, ihre Babys zu vergiften. Als Stillen wieder aufkam, war es auch eine misstrauische beäugte "neue Mode" irgendwelcher Ökotanten. Heute ist es wieder mainstream.


    Hunde mit Fleisch zu ernähren, ist aber genausowenig neu wie Babys mit Muttermilch.


    Und bei allen Lebensmittelskandalen ist das Fleisch lange noch nicht "Gift". Zumal du doch gar nicht weißt, was dein Hund nicht verträgt. Hat er z.B. Getreide bekommen? oder oder...

  • Zitat

    Hunde mit Fleisch zu ernähren, ist aber genausowenig neu wie Babys mit Muttermilch.


    Das stimmt vielleicht, wenn man Jahrmillionen zurückgeht. In der Zwischenzeit gab es so etwas wie "Evolution" und der Hund hat sich an gewisse "neue" Ernährungsweisen" angepaßt, wozu die AUSSCHLIEßLICHE fleischlastige Rohkost nicht mehr zwingend dazu gehören muss.

  • Zitat

    ........
    Im Fleisch wäre heute so viel schädliches drin an Medikamenten und Giften das er niemandem empfehlen könnte das roh zu füttern. Durchs kochen würde wenigstens ein Teil davon unschädlich gemacht.
    So unrecht hat er da ja sicher nicht. Fast jede Woche neue Lebensmittelskandale - und meistens gehts ja um Fleisch......



    ...und der meint, im Trocken-/Dosenfutter sei kein Fleisch drin? Na, dann möcht ich das aber erst recht nicht füttern! Wenn doch: ich kann mir auch nicht vorstellen, daß für solches Futter dann Fleisch von einer Qualität verwendet wird, die besser wäre als das, was man beim Barfen kauft! Im Gegenteil, da schmeißen doch die ganzen Lebensmittelkonzerne ihre ganzen Abfälle rein, die für den Menschen nicht verwertbar sind.....


    Und wenn mein Hund allergisch reagierte, würde ich ausschließlich noch barfen. Da weiß man nämlich, was drin ist, und kann selbst aussuchen, welche Fleischsorten man füttert. Erstmal feststellen, worauf der Hund allergisch reagiert, am besten über eine Ausschlußdiät - die Tests sind da nicht zuverlässig genug, manchmal zeigen sie Neigungen zu Allergien auf Dinge, die bisher aber gut vertragen werden, o.ä. Wie man das macht, dazu gibt´s im Forum glaub ich genügend Threads, da brauch ich nix zu zu schreiben, zumal ich damit bisher keine Erfahrungen gemacht habe, mit welchen Fleisch-/Gemüsesorten man da anfangen soll.


    Wenn man Giften ausweichen möchte, dann eben Biofleisch, wenn man´s zahlen kann/will.... ;-) Aber ich glaube nicht, daß die Allergien von Medikamenten im Fleisch kommen oder so, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe!


    Und nochwas: Modeerscheinung heißt ja nicht notwendigerweise, daß etwas schlecht ist. Und nur, weil ein Arzt davon vielleicht noch keine Ahnung hat, eine artgerechte Ernährung als "Modeerscheinung" abzustempeln - naja..... Zum Glück darf ja jeder seine eigene Meinung haben ;-)


    Ich gebe jedenfalls lieber was, wo ich die Inhaltsstoffe kenne, da selbst zusammengemixt, als Fertigfutter, noch dazu, wo BARF meist auch noch wesentlich günstiger ist als ein mittelgutes bis sehr gutes Futter!

  • Zitat

    Natürlich ist es eine "Mode", das muss aber nicht negativ sein (auch wenn dein TA das so meint). Es bedeutet nur, dass etwas bei der Masse angekommen ist und viele Anhänger gefunden hat.


    Und bei allen Lebensmittelskandalen ist das Fleisch lange noch nicht "Gift". Zumal du doch gar nicht weißt, was dein Hund nicht verträgt. Hat er z.B. Getreide bekommen? oder oder...



    Ich hab ja auch nicht behauptet oder auch nur vermutet, dass die Allergie vom barfen kommt. Hab echt Getreide in Verdacht oder dass sie generell kein Fertigfutter verträgt. Deshalb koche ich ja jetzt.
    Ich sage auch gar nichts gegen Barfen. Wie gesagt hat meine Hündin es geliebt und gut vertragen.
    Ich möchte mich ja eher überzeugen lassen, dass ich wieder barfen darf.

  • In diesem Dackelbuch:



    Ich habe die 2. Auflage von 1990


    steht auf Seite 37 (Kapitel: Die richtige Ernährung. Frischfutter oder Fertgifutter?):


    "Der eine schwört auf die >konventionelle< Art, also Frischfleisch und Futterflocken. Der andere ist dazu übergegangen, seinen Hunden ausschließlich Fertigfutter zu geben. Die >Konventionellen< stehen dem Fertigfutter skeptisch gegenüber, die anderen verweisen darauf, daß ihre Hunde gesund und munter sind und sehen keinen Grund, etwas an ihrer Fütterungsmethode zu ändern.


    D.h. BARF bzw. das Füttern von Frischfleisch ist nichts neues(!), sondern wurde vor dem Verkauf von Fertigfutter (Dose, Trockenfutter) schon prakitziert.


    Natürlich kann man es als Modeerscheinung betiteln (genauso wie man Fertigfutter als Modeerschienung vorher betiteln kann), das hängt nicht unwesentlich mit (u.a.) den Unverträglichkeiten der Hunde gegenüber bestimmten Fleischsorten, Zusatzstoffe, Kohlenhydratequellen usw. zusammen.

  • BARF ist sicherlich keine Modeerscheinung. Allerdings ist es "heutzutage" nicht mehr einfach nur eine Art seinen Hund zu ernähren", sondern eine Philosophie :roll: . Das fängt ja schon bei der (vermeindlichen) Übersetzung an:
    BARF = bones and raw food - nicht mehr und nicht weniger
    vs.
    BARF = biologisch artgerechtes rohes Futter oder biologosch artgerechte Rohfütterung - mit eingebauter Philosophie
    Übrigens ist die wörtliche Übersetzung von "to barf": sich übergeben, kotzen, reihern :hust:

  • Zitat

    Nachdem es ihr jetzt endlich besser geht habe ich meinen TA gefragt wann ich denn wieder barfen kann. Er sagte am besten garnicht. Es sei denn ich hätte einen Biobauern dem ich 100% vertraue.
    Barfen wäre im Moment so eine Modeerscheinung.
    Im Fleisch wäre heute so viel schädliches drin an Medikamenten und Giften das er niemandem empfehlen könnte das roh zu füttern.


    Ich frage mich ja manchmal wirklich, was Tierärzte von ihrem Studium so behalten...
    Hat er denn erklärt, in welchem Umfang sich die Medikamente und Gifte angeblich durchs Kochen reduzieren und was an künstlichen Vitaminen (die immer noch im Verdacht stehen, krebserregend zu sein) etc. durch das hohe Erhiten wieder zugefügt werden müssen?
    LG von Julie

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