Hund nagt Möbel an

  • Hallo JA ich weiß das Thema wurde hier schon das eine oder andere mal gepostet, aber nie hab ich parallelen zu uns gefunden.



    Also unser Welpe ist 6 Mon alt und wir haben ihn seit 5 Wo.


    Seit ca 3 Tagen fängt er an an einem Kieferschrank zu nagen.
    Er hat ausreichend Spielzeug, Kauknochen, wir gehen mit ihm 4 - 5 mal am Tag raus und wenn er zur terassentür geht und davor stehe bleibt ist es ein zeichen für pinkeln, dann gehts auch dafür kurz raus. Er wird am tag, wenn er nicht schläft von uns bespielt und bekommt mehr als ausreichen Aufmerksamkeit. Wobei das auch nicht immer so gehen kann da der Alltag das nicht immer zu läßt.


    Wir wohnen in einem Haus und das Elternschlafzimmer und ein Kiderzimmer sind oben und ein Kinderzimmer unten. Wir erziehen ihn so dass er nichts in den Schlafräumen zu suchen hat und auch nicht in die obere Etage kommt. Er hat das Wohzimmer, Esszimmer, Flur und Küche als Freilauf im Haus. Weil dort alles gefliesst ist,,, :D
    Vorgestern Morgen gehe ich runter und sehe dass er sich am Schwank zu schaffen gemacht hat. Auch wenn ich ihn nicht auf frischer Tat ertappt habe, hat er eine Fuhr bekommen. Wir dachten es wäre Frust gewesen weil er am Vortag schon Schelte erhalten hatte. Am selben Tag Nachmittag, die Kinder waren zu Hause und ich war mit Frau einkaufen, hat er wieder genagt und meine Jüngste hat ihn zurecht gewiesen.


    Wir haben dann mit Schweineknochen mit gebracht den er auch Gestern Abend genüsslich abgenagt hatte. Dann zu underem letzten Gang musste ich noch mal auf Klo, der Hund war nur ca 20 Min unbeaufsichtig, hörte ich das er sich schon wieder am Schrank zu schaffen gemacht hat. Ich hab ihn auf frischer tat ertappt, eine drauf gegeben und mit lautem Pfui grob mit seiner Nase zum Schrank gezogen.


    Darauf kam die unterwürfig Stellung und die Laune war im Keller.


    Meine Frage: Wieso macht er das? Warum hat er aus dem Stress zuvor nicht gelernt? Was könne wir tun dass er nicht damit weiter macht?


    Freu mich über Tips und Ratschläge von euch.


    Greetz


    Olaf

    • Neu

    Hi


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    • Hallo, erst einmal.



      Nun zum Text.


      Du schreibst, Dein Hund ist sechs Monate alt.
      Also ist es erst einmal kein Welpe mehr, sondern ein Junghund.
      In dieser Zeit kann es mit der Zahnung losgehen, oder Dein Hund sich schon mitten darin befinden.
      Dann ist es nur natürlich, daß Dein Hund etwas zum Kauen haben möchte!


      Kauknochen, oder Kauseile sind gute Ideen.
      Ich würde die, falls es der Fall sein sollte, nur nicht ständig liegen lassen, sondern diese bei Bedarf geben. Somit werden diese Sachen für den Hund wieder "interessanter".



      Ferner kann die Nagerei auch was mit Streßabbau zu tun haben.
      Wenn irgendetwas "zu viel" für den Hund war. Dann versucht er sich zu beruhigen, indem er etwas kauen muß.


      Zitat


      Vorgestern Morgen gehe ich runter und sehe dass er sich am Schwank zu schaffen gemacht hat. Auch wenn ich ihn nicht auf frischer Tat ertappt habe, hat er eine Fuhr bekommen. Wir dachten es wäre Frust gewesen weil er am Vortag schon Schelte erhalten hatte.


      Dein "Problem" ist, daß der Hund die Strafe nicht mit seiner "Tat" in Verbindung bringt.
      Du kannst nur innerhalb von 2 sec. den Hund für etwas, was er just im Augenblick macht, loben, oder auch bestrafen.
      Alles, was schon eine Minute zurückliegt, wird nicht mehr richtig "verknüpft" werden können.
      Eher machst Du das Vertrauen vom Hund zu Dir damit kaputt.


      Zitat

      . Ich hab ihn auf frischer tat ertappt, eine drauf gegeben und mit lautem Pfui grob mit seiner Nase zum Schrank gezogen.


      Da würde ich mal sagen, daß Deine Strafe ziemlich überzogen war.
      Wenn Dein Hund ein NEIN kennt, dann sollte es reichen, ihm nur NEIN zu sagen, solltest Du ihn auf frischer Tat ertappen.
      "Drauf geben" und mit "Nase zum Schrank ziehen" wird Dir nicht viel helfen.
      Eher wird der Streßpegel im Hund größer werden, weil er ja nicht weiß, was er darf.



      Zitat


      Meine Frage: Wieso macht er das? Warum hat er aus dem Stress zuvor nicht gelernt? Was könne wir tun dass er nicht damit weiter macht?


      Im Prinzip hast Du Dir die Antwort schon gegeben!
      In einer Streßsituation kann man nicht lernen!
      Du hast in einer Situation irgendwie reagiert, um den Schaden gering zu halten. Soweit, so gut.
      Aber das ist kein "Lernen". Der Hund weiß ja immer noch nicht, was er da gerade falsch gemacht hat, warum es falsch ist und was er statt dessen tun darf!



      Wenn Dein Hund ein NEIN kennen sollte, so könntest Du in der aktuellen Situation das NEIN anwenden, und ihm anschließend zeigen, welches Alternativverhalten erwünscht ist.



      Schöne Grüße noch
      SheltiePower

    • Hallo Olaf!
      Erstmal herzlich willkommen hier im df!


      Gerade wenn ihr euren Hund erst 5 Wochen habt muss er nun dringend eines lernen: Ruhe zu geben!
      Und das bedeutet: ihr müsst ihm zeigen, was ihr von ihm wollt: nämlich dass er sich friedlich in seinen Korb (Decke/Box) legt und entspannt!
      (Derzeit zeigt ihr ihm, was ihr NICHT wollt, das ist schwer zu begreifen für den Hund, er versteht nicht, warum ihr plötzlich unfreundlich seid und sein Stresslevel steigt….. was wiederum zum Stressabbau seinerseits am Schrank führt….. da fängt sich gerade eine üble Spirale an zu drehen!)


      Gebt ihm Ruhezeiten vor, schickt ihn auf seinen Platz und fordert das "Dortbleiben" konsequent ein. Er muss lernen "runter zu kommen", sich zu entspannen und auch Phasen, in denen sich keiner von euch mit ihm beschäftigt zu tolerieren.


      Und bitte, macht ihm nicht weiter Angst!
      Wenn ihr die Vertrauensbasis erstmal durch grobes Verhalten "versaut" habt und der Hund Angst vor euch hat, wird das Erziehen erstrecht gar nicht mehr klappen! Denn dann seid ihr aus seiner Hundesicht gesehen für ihn nicht mehr berechenbar und er wird ständig auf der Hut vor euch sein.
      Besonders, wenn der sensible Labrador mit seinem großen "Will to please"in ihm steckt kommt ihr viel besser über liebevoll-positive Verstärkung mit Leckerlis voran.

    • Schweineknochen? Ich hoffe nicht roh, denn rohes Schweinefleisch dürfen Hunde aufgrund des Aujetzki Virus nicht bekommen.


      Den Schrank würde ich mit etwas einreiben was bitter oder scharf ist und vorher die Hundesabber gründlich abwischen.


      Zudem würde ich den Hund nicht mehr unbeaufsichtig in der Nähe des Schranks lassen, es ist voll normal, dass er an etwas rangeht- er kommt in den Zahnwechsel und in die Pupertät, da wird gerne mal was zerstört und umdekoriert.


      Bringe dem Hund ein "Nein" vernünftig bei und höre auf den Hund körperlich zu maßregeln- irgendwann wehrt er sich mit seinen Zähnen.


      Es gibt viele gute Hundebücher, die alle Fragen und Probleme (im Vorfeld) klären, z.B. das:


    • Hallo,


      bitte unterlasst es, den Hund für Dinge zu schelten, die längst passiert sind!!!
      Das kann der Hund nicht den "Schandtaten" zuordnen, die er gemacht hat.
      Ein Hund denkt nicht, wie ein Mensch, er hat nicht mehr Verstand als ein 12 Monate altes Kind.


      Aversiv bestrafen finde ich sowieso nicht richtig, der Hund weiß es nicht besser, er kann den Wert von Möbeln und eigenen Spielzeugen nicht unterscheiden, abgesehen davon, weiß er auch nicht, dass ein Hundespielzeug erlaubt ist und dass wertvolle Gegenstände verboten sind.
      Da er "nur" ein Hund ist, kann er das noch nicht unterscheiden!


      Wann fängt er an, an den Möbeln zu knabbern?
      Wenn er alleine ist?
      Dann hat er Stress mit dem Alleinebleiben und baut diesen mittels Ankauen der Möbel ab.
      Macht er das in eurer Gegenwart?
      Dann nehmt ihn dort weg, ohne ihn dafür zu klapsen oder zu schimpfen und gebt ihm das Spielzeug, was er zerlegen darf, ein Zerrseil eignet sich.


      Er lebt noch nicht lange bei euch, er kennt die Hausordnung noch nicht, die müsst ihr ihm liebevoll beibringen.
      Wie habt ihr "nein" mit ihm trainiert?
      Hunde beherrschen die menschl. Sprache nicht und müssen durch Konditionierung und vielfachen Wiederholungen die Bedeutung der einzelnen Wörter erst lernen und begreifen.


      Mit sechs Monaten ist der Hund kein Welpe mehr, sonder ein Junghund, der sich in Richtung Pubertät bewegt und somit in die nächste Unsicherheitsphase gelangt, da braucht er berechenbare Menschen, Halt, Bindung und konsequente Regeln, aber ohne Klapse bitte.


      Zeigt ihm, was er darf und brecht unerwünschtes Verhalten ab, indem man dem Hund "nein" beibringt oder ihn zu sich ruft!


      Achtet darauf, dass ihr den Hund nicht so aufdreht, im Haus sollte er lernen, dass keine Aktionen stattfinden.


      https://www.dogforum.de/bring-…hund-nein-bei-t61351.html


      Viele Grüße!

    • Hallo und schon mal danke für eure schnellen Antworten.


      1. möchte ich nochmal klar stellen dass wir keine Quäler sind und ihn nicht ständig massregeln. Er war bisher noch nie länger als 20 min allein im Haus, und da unser Schlafzimmer und Büro oben ist, kommt es auch mal vor dass Sam, so heisst unser Hund, denkt er ist allein. Ich habe ihn dann mehr oder weniger beobachtet und er legt sich eigentlich vor die Haustür und wartet, was er auch öfters Nachts macht. Das NEIN hat er noch nicht so gut drauf, eher AUS. Mit dem Zahnen vermuten wir dass er schon ziemlich damit durch ist. Er hat schon diverse Zähne verloren und sein gebiss sieht schon recht vollständig aus.
      Mit dem Runter kommen: Er fordert oft im Haus seine Beschäfftigung, Ball hin und her rollen, abotieren von seinem Spielzeug oder einfach ein wenig mit uns balgen. Meion Gassi gehen rennen die Kinder oft mit ihm damit er sich gut auspowern kann, und wenn wir den letzten Gang spät Abends machen lasen wir ihn auch schon mal ohne Leine laufen. Z.Zt hat er noch viel Angst vor Geräuschen und Abends bleibt er sehr gut in umittelbarer Ruf-Pfeifreichweite.


      Ich bin nun etwas verwirrt über einige Meinungen im Bezug auf Massregeln. Klar ist uns bewusst, dass der Hund weder unsere Sprache versteht noch die Regeln von sich aus weiß. Aber in einem Rudel bekommen die Welpen-Junghunde auch von den Ranghöheren ihre Lektionen wenn denen etwas nicht passt.


      Es ist auch nicht so dass er Angst vor uns/mir hat, denn sonst würde er nicht zu mir kommen uns ausgiebig meine Hand lecken und sich an mich schmiegen.


      Wir loben ihn für gut gemachte Aufgaben oder dergleichen imer mit nem Leckerli, wenn aber was nicht gut geklappt hat bekommt er eben keins.


      Meine Frau hat mit ihren Eltern früher eine Schäferhundzucht gehabt und nach ihre Aussage geht es in der Zucht wesentlich rabiater zu. Ein Arbeitskollege hat eine Schäferhundschule, wo sie auch ua. zu Wach und Schutzhunden ausgebildet werden. Wenn er davon erzählt wie sie die Hunde "schulen" komm ich auch ins grübeln.


      Ihr sagt er hat Stress. Aber bevor er das letzte mal am Schrank genagt hatte, war es ein harmonischer Tag. Weder von uns noch von ihm kamen Stresssignale. Wir wollten nur Gassi gehen und war ca 20 min im Flur.


      Dann die Aussage wir sollen ihn in einem Raum sperren wo er nichts kaputt machen kann. Der Schrank steht im Flur vor der Haustür und seine Näpfe stehen in der Küche. Das Wohnzimmer, wo sein Körbchen steht ist am anderen Ende des Hauses. Ergo hat er freien Gang quer durchs Haus. Leider ist es im Moment nicht anders möglich. Die einzige Möglichkeit wäre ihn dann in die Autotransportbox zu sperren. Aber ich bezweifle dass das die beste Lösung ist.

    • Hallo,


      einen Hund für Taten zu maßregeln, die längst geschehen sind, ist einfach falsch - der Hund versteht diese Handlung/Maßregelung nicht.
      Auch wenn ihr ihn dabei erwischt, ist das "grob an der Nase zum Schrank ziehen" oder "eine hinten drauf zu geben" vertrauensbrechend, der Hund weiß es doch nicht besser.
      Deine Frau gibt dir doch auch keine Ohrwatschen, wenn du ein Glas zerbrochen hast, schon gar nicht, wenn du nach Feierabend nach Hause kommst, empfängt sie dich mit Ohrfeigen, ohne dir zu erklären, wofür diese sind.


      Einem Hund kannst du es nicht einmal erklären.


      Ihr seid ein Mensch-Hund-Team und kein natürliches Hunderudel.
      Unabhängig davon, maßregeln ranghohe Hunde ihre "Untergebenen" auch nicht für kaputte Möbel, wenn, dann streiten sie sich um Ressourcen oder haben andere Konflikte.


      Was und wie Hunde untereinander machen, ist definitiv nicht auf den Menschen übertragbar.
      Der Hund sieht den Menschen nicht als Artgenossen.
      Dann beobachte mal Elterntiere, wie sie sich gegenüber ihren Welpen verhalten.
      Sie sind sehr tolerant und nachsichtig, wenden keine unangemessene Strafe an und ziehen ihren Nachwuchs nicht mit der Nase an den kaputten Schrank oder strafen Stunden später.
      Grenzen setzen, ja, Gewalt nein!
      Stellt sich die Frage, wo Gewalt anfängt, ich rede nicht von Prügel, sondern dass ihr überzogen reagiert habt und damit macht ihr mehr kaputt als heil.
      Von "quälen" hat hier niemand etwas geschrieben.
      Entweder bekommt euer Hund bald Angst vor euch oder er wehrt sich eines Tages...


      Setze dich mit Lern - und Hundeverhalten auseinander.
      Das ein oder andere Buch wäre sicherlich lesenswert.
      Zu den "Schulen" diverser Vereine sage ich an dieser Stelle besser nichts...





      Wenn der Hund in der Dunkelheit Angst vor Geräuschen hat, leint ihn bitte nicht ab.
      Woher habt ihr ihn überhaupt?


      Auf Spielaufforderungen des Hundes müsst ihr im Haus doch nicht eingehen.
      Er soll sich im Haus ausruhen, runterfahren, relaxen.
      Tobt draußen mit ihm, das stärkt die Bindung.


      An das Alleinebleiben müsst ihr ihn langsam gewöhnen, 20 Min. scheinen ihn schon zu stressen.

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