Leinenführigkeit - ich bin frustriert!
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Hallo,
bin neu hier und komme grad frustriert von einem Spaziergang mit meinem Pudel-Jagdhund-Mix Sam... er ist 14 Monate alt und an sich klappt vieles super - manches dafür um so schlechter. :/
Er lässt sich sehr gut abrufen - es sei denn, andere Hunde sind in Sicht. Und heute ist er mal 700 m quer über das Feld gerannt, auf zwei andere Hunde zu, die er gar nicht kennt, und spielte da mit denen rum. Das ging so blitzschnell, dass ich weder die anderen Hunde noch seine Reaktion rechtzeitig bemerkt habe.
Nun spielte er da ausgiebig mit den anderen Hunden rum, und bis ich da angekommen war (ich mußte einmal ums Feld rum) vergingen bestimmt gut 10 Minuten. Der Besitzer der anderen Hunde war natürlich völlig genervt, blockte meinen aber auch nicht ab und konnte seine Hunde auch nicht zu sich rufen, so dass ich meinen hätte einfangen können, aber unser Hund war halt Schuld und ich bis auf die Knochen blamiert, ich konnte mir da noch schön einen Vortrag anhören.
Das war Baustelle eins, Baustelle zwei ist die Leinenführigkeit... er KANN bei Fuß gehen, aber nur wenn Leckerlis im Spiel sind und nur, solange er Lust hat und kein anderer Hund in Sicht ist. Wenn ich nichts sage oder nicht ständig an das Kommando "erinnere", latscht er ungerührt weiter und interessiert sich nicht die Bohne für mich, als sei ich Luft. Jetzt kommt immer der Tipp, ich soll mich interessant machen - bitte um Hinweise, wie ich mich interessanter machen kann als das Pipi von irgend welchen Hündinnen...
Ich war in der Hundeschule, von 10 Wochen bis 10 Monaten, dann mußte ich berufsbedingt zwei Monate aussetzen, und ich habe ihn NIE ziehen lassen, ich war wirklich immer konsequent und habe alle Tipps der Trainerin befolgt - trotzdem: nur Frust!!
Habt Ihr Tipps für mich?
Liebe Grüße von Tina
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ich habe ihn NIE ziehen lassen, ich war wirklich immer konsequent und habe alle Tipps der Trainerin befolgt - trotzdem: nur Frust!!
Wie kann das dann angehen?
Konsequent heißt, Leine stramm = stehen bleiben! Nicht einen einzigen Schritt in die vom Hund gewollte Richtung!
Ich würde an Deiner Stelle öfter mal die Richtung wechseln, d.h. wenn der Hund vor Dir ist, umdrehen, damit er lernt, auf Dich zu achten.
Und jede freiwillige Kontaktaufnahme belohnen. Also immer, wenn der Hund Dich anschaut, oder zu Dir zurück schaut, Lob und Lecker, damit er merkt, es lohnt sich für ihn Dich im Auge zu behalten.
Zum Rückruf, Schleppleine dran, damit er solche Erfolgserlebnisse nicht mehr hat.
Die Schlepp ist aber nur zur Absicherung, Du mußt ihn rufen, bevor die Leine zu Ende ist, wenn er kommt, Party, wenn nicht, umdrehen und weglaufen. Ist er dann bei Dir, Lob.
Nachdem er nun mit seinem Verhalten eine Zeit lang Erfolg hatte, wird die Umkonditionierung etwas dauern, das heißt Geduld haben. -
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Baustelle zwei ist die Leinenführigkeit... er KANN bei Fuß gehen, aber nur wenn Leckerlis im Spiel sind und nur, solange er Lust hat und kein anderer Hund in Sicht ist. Wenn ich nichts sage oder nicht ständig an das Kommando "erinnere", latscht er ungerührt weiter und interessiert sich nicht die Bohne für mich, als sei ich Luft.
Bei Fuß gehen und Leinenführigkeit sind für mich 2 Paar Schuhe. Bei Fuß bedeutet das der Hund direkt neben mir, eben bei Fuß gehen soll. Leinenführigkeit heißt, dass er im Leinenradius gehen soll, ohne das die Leine auf Zug steht. Dabei ist egal ob er hinter oder vor mir geht, ob es nun 1 m oder 2 m sind. Das Kommando Fuß (bei uns "Geh hier") ist auch bei uns ein Kommando, dass immer dann gegeben wird, wenn es nötig ist (sagen wir bei engem Weg und entgegen kommenden Passanten). Dies muss der Hund nicht durchgängig. Meine könnten das gar nicht, weil unsere Gehgeschwindigkeiten zu sehr variieren so das immer mal ein Hund antraben muss, wodurch er automatisch den "Fuß-Bereich" verlassen muss. Von daher wird das Fuß nach der Situation auch wieder aufgelöst, damit ich den Hund nicht unentwegt zuquatschen muss.Von daher die Frage: Geht es bei deinem Problem um die Leinenführigkeit weil der Hund zieht oder weil er nicht korrekt Bei Fuß läuft?
ZitatEr lässt sich sehr gut abrufen - es sei denn, andere Hunde sind in Sicht. Und heute ist er mal 700 m quer über das Feld gerannt, auf zwei andere Hunde zu, die er gar nicht kennt, und spielte da mit denen rum. Das ging so blitzschnell, dass ich weder die anderen Hunde noch seine Reaktion rechtzeitig bemerkt habe.
Nun spielte er da ausgiebig mit den anderen Hunden rum, und bis ich da angekommen war (ich mußte einmal ums Feld rum) vergingen bestimmt gut 10 Minuten. Der Besitzer der anderen Hunde war natürlich völlig genervt, blockte meinen aber auch nicht ab und konnte seine Hunde auch nicht zu sich rufen, so dass ich meinen hätte einfangen können, aber unser Hund war halt Schuld und ich bis auf die Knochen blamiert, ich konnte mir da noch schön einen Vortrag anhören.
Den Vortrag hättest du je nach meiner Laune und je nach deiner Reaktion auf das Geschehen auch von mir zu hören bekommen können.Schieb nicht dem anderen Halter die Schuld zu (zb Hätte blocken können, hätte seine Hunde rufen können damit du deinen anleinen kannst etc) sondern entschuldige dich nett und sag ihm, dass sich dein Hund gerade in Ausbildung befindet und du gepatzt hast. :)
Um derartige Situationen zu vermeiden musst du am Rückruf arbeiten, denn er läßt sich doch nicht gut abrufen. Der Rückruf scheint für ihn nur in Situationen zu sitzen, in denen er sich nicht selbst belohnen kann (Spiel mit anderen Hunden zB). Hast du es mal mit einer Schleppleine versucht, um ihm die Komponente der Selbstbelohnung zu nehmen? Wie reagiert dein Hund wenn du nach einmal rufen einfach umdrehst und dich ohne dich nochmal umzuschauen in die andere Richtung davon marschierst? (Schwerste Übung für den Menschen und andere Hundehalter finden es oft befremdlich)
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Von daher die Frage: Geht es bei deinem Problem um die Leinenführigkeit weil der Hund zieht oder weil er nicht korrekt Bei Fuß läuft?
Beides, ich erwarte nicht, dass er an der Leine stramm bei Fuß geht, aber so wie jetzt... ich habe die Leine auf 1,50 m oder so, und wenn ich stehen bleibe, sobald die Leine stramm ist, guckt er mich an, wird gelobt und geht neben mir - für drei Sekunden, dann geht er wieder bis zum Ende der Leine, ich bleibe stehen oder ändere die Richtung, er kommt wieder heran, wird gelobt - läuft aber sofort wieder bis zum Ende und so geht das Spiel locker den ganzen Spaziergang weiter... WIRKLICH!
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Den Vortrag hättest du je nach meiner Laune und je nach deiner Reaktion auf das Geschehen auch von mir zu hören bekommen können.Schieb nicht dem anderen Halter die Schuld zu (zb Hätte blocken können, hätte seine Hunde rufen können damit du deinen anleinen kannst etc) sondern entschuldige dich nett und sag ihm, dass sich dein Hund gerade in Ausbildung befindet und du gepatzt hast. :)
Ich habe mich beim Einfangen noch deluxe auf die Klappe gelegt, und genau das, was Du schreibst, habe ich gesagt: Entschuldigen Sie bitte, Pubertät, Training, war Scheiße gelaufen - ist alles an ihm abgeprallt und ich war trotzdem die Doofe - gebe ich ja auch zu, aber Hundehalter müssen es sich trotzdem nicht gegenseitig noch schwerer machen. *seufz*
ZitatHast du es mal mit einer Schleppleine versucht, um ihm die Komponente der Selbstbelohnung zu nehmen? Wie reagiert dein Hund wenn du nach einmal rufen einfach umdrehst und dich ohne dich nochmal umzuschauen in die andere Richtung davon marschierst? (Schwerste Übung für den Menschen und andere Hundehalter finden es oft befremdlich)
Schleppleine hatte ich noch nicht - ich fand ihn bis vor kurzem noch nicht so extrem. Ich kenn mich damit aber auch nicht aus, zugegebenermaßen.
Wenn ich woanders hinlaufe, mich verstecke oder so, dann schnüffelt er erst in Ruhe zu Ende, bevor er beginnt, nach mir zu suchen.
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Ich habe mich beim Einfangen noch deluxe auf die Klappe gelegt, und genau das, was Du schreibst, habe ich gesagt: Entschuldigen Sie bitte, Pubertät, Training, war Scheiße gelaufen - ist alles an ihm abgeprallt und ich war trotzdem die Doofe - gebe ich ja auch zu, aber Hundehalter müssen es sich trotzdem nicht gegenseitig noch schwerer machen. *seufz*
Dann ist es nicht dein Problem, wenn der andere Hundehalter meint pampig zu werden. Uns allen unterlaufen Fehler, wir alle sind mal unkonzentriert. Sicher, es soll nicht passieren, aber "Nobody ist perfect" und solange sich derjenige dann entschuldigt, sollte man es auch verzeihen können, denn nur die wenigsten von uns haben mal keinen Fehler gemacht. :)
Zitatich habe die Leine auf 1,50 m oder so, und wenn ich stehen bleibe, sobald die Leine stramm ist, guckt er mich an, wird gelobt und geht neben mir - für drei Sekunden, dann geht er wieder bis zum Ende der Leine, ich bleibe stehen oder ändere die Richtung, er kommt wieder heran, wird gelobt - läuft aber sofort wieder bis zum Ende und so geht das Spiel locker den ganzen Spaziergang weiter... WIRKLICH!
Dann hat er das Prinzip der Leinenführigkeit nicht erkannt, weil er im falschen Moment gelobt wird (das nur als blinder Schuss ins Dunkle, weil ich euch nicht sehen kann wie ihr es macht).Lies diesen Beitrag mal durch: https://www.dogforum.de/leinenfuhrigkeit-t61549.html Vielleicht sind da schon Punkte dabei die dir helfen können. Ich würde einfach mal ein komplett anderes Leinentraining durchführen, da das alte offenbar schief gelaufen ist.
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ich habe die Leine auf 1,50 m oder so
Für mich bedeutet Leinenführigkeit auch lediglich, dass der Hund nicht an der Leine zieht. Da Leinenführigkeit viel mit Selbstbeherrschung zu tun hat, fällt es jungen, temperamentvollen Hunden natürlich besonders schwer
. Um so mehr, wenn der Radius so klein gehalten wird. Hast du mal versucht, die Leine länger zu lassen? Meine beiden (Podenca und Rumänen-Mix) könnten an einer 1,50 m-Leine auch nicht ordentlich gehen, zumindest nicht über längere Strecken
. Das alleine wird das Problem nicht lösen, könnte das Training aber erleichtern.
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Also das mit den 1,50 m ist geschätzt - das ist so eine dreifach verstellbare geflochtene Nylonleine. Kann auch sein dass es 2 m sind, aber jedenfalls nicht soooooo viel. Ich bezweifle aber, so wie ich ihn kenne, dass größerer Radius daran was ändern würde - ausprobieren.
Ich glaub, ich muss mich über die Schleppleinensache mal näher informieren...
Wir könnten den Thread umbenennen in "Mein Hund und unsere Baustellen"
Jetzt waren wir zwei Stunden unterwegs, er hat sich ausgetobt, mit oder ohne Erlaubnis
- und er steht hier und winselt rum. WARUM?? Er hat getobt, er hat gefressen, er sollte platt sein und schlafen.
Wir gehen gleich mit den Kids zum Osterfeuer - kann sein, dass er befürchtet, nicht mitzukommen - da wären wir dann bei Baustelle Nr. 3: Alleinebleiben
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Jetzt waren wir zwei Stunden unterwegs, er hat sich ausgetobt, mit oder ohne Erlaubnis
- und er steht hier und winselt rum. WARUM?? Er hat getobt, er hat gefressen, er sollte platt sein und schlafen.
Seit wann seid ihr wieder Zuhause? Viele Hunde brauchen nach aufregenden Erlebnissen eine gewisse Zeit, um "runterzukommen". Wenn das dauerhaft länger als etwa eine Viertelstunde dauert, sind die Aktivitäten u.U. zu auf- bzw. anregend gewesen. Die Hunde kommen dann nicht allein wieder zur Ruhe, die Menschen denken, sie seien immer noch nicht ausgelastet und spielen noch ´ne halbe Stunde Ball :erschreckt: - ein Teufelskreis
.
Ich würde ihn erst allein lassen, wenn er entspannt ist.
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Weniger ist manchmal mehr! -
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Jetzt waren wir zwei Stunden unterwegs, er hat sich ausgetobt, mit oder ohne Erlaubnis- und er steht hier und winselt rum. WARUM?? Er hat getobt, er hat gefressen, er sollte platt sein und schlafen.
Dein Hund ist nach der Zeit einfach aufgedreht und total übermüdet- das ist ähnlich wie bei kleinen Kindern.
Fahre das Programm mal ein bisschen runter.
Zu der Leinenführigkeit:
1. Erst losgehen, wenn die Leine locker ist (gebe ihm die ganze Leine zur Verfügung, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Leine locker ist und bleibt größer).
2. Sobald sich die Leine strafft, bleibst du stehen.
3. Wartest du bis dein Hund guckt, dann lockst du ihn mit deiner Hand zu dir, einmal um dich rum und gehst weiter. Wenn er neben ist, dann lobst und belohnst du ihn (er sollte noch nicht mal zu dir gucken, denn das wäre ja schon fast ein "Bei Fuss" bei bringen und das ist auf langer Strecke für jeden Hund zu anstregend- hier geht es ja einfach nur um die Leinenführigkeit= Laufen an lockerer Leine).
Am Anfang kannst du ein Leckerlie in der Hand halten, beim zweiten oder dreitten Mal nicht mehr, er sollte der leeren Hand folgen.
Die Hand als Hilfe baust du langsam ab. Er soll lernen, dass wenn die Leine straff ist, er selber zu dir kommt um dich rum geht und dann beim Laufen neben dir belohnt wird.
Dort belohnst du auch immer wieder zwischendurch: wenn er an lockerer Leine läuft (egal ob neben, vor oder hinter dir).
Auch hier kannst du die leckerlies langsam abbauen und das Weitergehen ist dann Belohnung genug.
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