Will to please - ja oder nein?

  • Du uebersiehst dabei die oft sehr lange genetische Selektion, die viele Rassen zu dem machte, was sie heute noch sind. PARTNER bei der Arbeit. Den Rest macht die Erziehung und Art der Haltung, der Beschaeftung ausserhalb der ueblichen "Arbeit" aus.Aber soweit, dass der Hund dabei seine Instinkte vergisst,mwird es auch bei der besten, luxurioesesten, tollsten Haltung nie kommen, sonst haetten nicht so viele HH so viele Probleme mit ihren Vierbeinern!


    Liebe Gruesse
    Gini, Rodin & Primo

  • Zitat


    Das erklärt aber nicht warum manche Hunde von sich aus jedes Kommando auch ohne Belohnung sofort ausführen und andere nichtmal dann gehorchen wenn man ihnen die Wurst vor die Nase hält.


    Das ist reine Erziehungssache...

  • Zitat

    Das ist reine Erziehungssache...


    Nein, eben nicht.


    Mein erster Hund lebte um zu gefallen. Auch einige meiner Gassihunde waren so, denen ging es nur darum das man ihnen ein leises "Gut gemacht" sagte und vielleicht sogar den Kopf tätschelte.
    Andere hingegen, die teils bei denselben Leuten lebten oder Wurfgeschwister waren, die dachten nicht daran für sowenig auch nur den Hintern aus dem Körbchen zu heben.
    Wenn also Person 1 Hund A und B, die auch noch Wurfgeschwister sind, hat und beide mit den gleichen Methoden erzieht, warum gehorcht Hund A soviel besser und freudiger als Hund B, wenn es doch reine Erziehungssache ist?



    Ein gutes Beispiel ist Arren. Er kann einfach nicht, er würde aber gerne. Sein Wurfbruder will nicht so gerne, kann aber. Solange die Besitzer Leckerlies dabei haben kann dieser Hund zuverlässig Sitz, Platz, Hier und alles ohne Zögern. Aber eben nur dann. Gibts keine Leckerlies befolgt er garnix.
    Arren kann es wenn sein Hirn einigermaßen klar ist, er macht es dann aber auch egal ob ich Lecker dabei habe oder nicht.

  • Zitat


    Das Lob ist ein Maß das ich durch Erziehung selber setzen kann. Die Wertigkeit setze ich, nicht der Hund. Egal ob mit Leberwurst oder einem leise gesprochenem "fein"... ein "unverdorbener" Hund wird sich viel eher mit einem guten Wort zufrieden geben, als einer der permanent gestreichelt wird und viel Kontakt zu seinem Menschen hat, bzw gar mit Leberwurst und Wienerle dressiert wurde.


    Sicher kann man sich jede Belohung verderben indem man mit immer größerer Intensität kommt (statt es eigentlich mit zunehmender Festigung eines Kommandos oä langsam abzubauen) und dann immer tollere Attraktionen auspacken muss.

    Aber ich bezog mich gar nicht auf die Intensität des Belohnungsreizes, sondern auf die Art (in dem Beispiel Lob/Solzialkontakt, Beutespiel, Futter).


    Für manche Hunde ist "Belohung durch Sozialkontakt" extrem attraktiv, während andere darauf von Anfang an nicht besonders ansprechen.


    Und eben diese Veranlagung dazu Lob an sich schon geil zu finden und dafür zu arbeiten, ohne weitere Motivation als eben gelobt zu werden... das war es, was ich immer unter "will to please" verstanden hatte, auch wenn das ja anscheinend bei Hunden, wie ich hier im Thread gelernt hab, nicht der richtige Ausdruck ist.

  • Zitat

    Ich schliesse mich der Meinung von D. FEDERSEN-PEDDERSEN! GANSLOSSER, BLOCH etc. An, die wohl nicht unbegruendet der Meinung sind, dass ein Raubtier a la Hund keinen Will to please braucht, und auch nicht in sich hat.Der Hund ist ein glasklarer Egozentriker und Egoist, der arbeitet, um es gut zu haben, genuegend lebenswichtige Ressourcen fuer sich zu haben, obs dem Halter nun gefaellt oder nicht. Dass der Hund uns anhimmelt und "fragt": "Was kann ich duer dich tun?" Ist blanke Vermenschlichung, reine menschliche Fehlinterpretation und menschliche Wunschvorstelllung, aehnlich wie die des "schlechten Gewissen".


    Liebe Gruesse
    Gini, Rodin & Primo



    Du brauchst se ned gross schreiben :D ich glaub der ein oder andere Name ist geläufig hier... Ich schätze diese Leute sehr, teile aber nicht unbedingt immer eine Meinung mit denen ;)
    Wäre der Hund rein Egoistisch ( ja Hunde sind Egoisten aber keine reinen, wäre auch für ne Sozialbindung irgendwie Kacke ) würden wie einige Verhaltensweisen so nicht sehen können
    Z.b. Judy hat grad ne schwere Op hinter sich
    Maxl und Lils sind normalerweise "Panzer" die einfach alles aus dem Weg räumen ( die laufen sich schonmal alle gegenseitig um -.- )
    Gestern gabs, zur Feier der überstandenen OP und der guten Nachuntersuchung: Schafskopp


    Ich leg die Dinger hin, normalerweise stürmt Maxl an den ersten aber siehe da, ausnahmsweise war das "Rangfolgeschlusslicht" zuerst dran und die beiden Panzer warteten bis das die anderen aus der Türe waren


    Auch das "Bodyguardverhalten" ( Juds muss pinkeln und hat Begleitschutz, einer sondiert links einer rechts... Gibts so im Regelfall auch nicht bei uns) spricht nicht grade für reine Egos
    Wäre ja Dünnschiss mit der Ollen rauszulaufen wenn Muttern grad Kekse für die Arbeit sortiert ... Da fällt im Regelfall nämlich immer was ab
    Und was war? Ich steh Mutterseelenalleine mit meinen Keksen da rum und die beiden spielen Bodyguard


    mM nach sind Hunde schon kleine Egoisten, gleichzeitig muss man ihnen auch zugestehen :da isn bisschen mehr als reiner und purer Egotrip, das funzt nämlich in einem Sozialverband nicht
    BtW ob man den Mensch als Sozialpartner jetzt als Ressource sieht ... Naja
    Je nach Definition schon aber die Definition kann ich gleichzeitig auch auf Menschen übertragen wenn ich denn will


    Ich seh meine Hunde lieber als "bisschen Egoschweine mit mehr dran"

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    Ich schliesse mich der Meinung von D. FEDERSEN-PEDDERSEN! GANSLOSSER, BLOCH etc. An, die wohl nicht unbegruendet der Meinung sind, dass ein Raubtier a la Hund keinen Will to please braucht, und auch nicht in sich hat.Der Hund ist ein glasklarer Egozentriker und Egoist, der arbeitet, um es gut zu haben, genuegend lebenswichtige Ressourcen fuer sich zu haben, obs dem Halter nun gefaellt oder nicht. Dass der Hund uns anhimmelt und "fragt": "Was kann ich duer dich tun?" Ist blanke Vermenschlichung, reine menschliche Fehlinterpretation und menschliche Wunschvorstelllung, aehnlich wie die des "schlechten Gewissen".


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    was tun Hütehunde dann?


    Schafe zusammen halten, um was zu essen zu haben? :???:

  • Jedes im Sozialerband lebende höhere Lebewesen braucht so etwas wie einen "Will to please", denn sonst funktionert kein Sozialverband, der nicht allein auf Härte und Bestrafung basiert, was in der Natur praktisch gar nicht verwirklich ist (wäre danna uch kein "Sozial"verband i.e.S. merh). .
    Da lässt sich dann züchterisch durchaus was draus machen.
    Und natürlich gib es große Unterschiede in der Ausprägung. Mein derzeitiger Hund, ein durchaus netter kerl hat zB so gar keinen Will to please. Das macht manche Dinge schwer, die mit anderen Hnden leicht sind, manches im Umgang aber auch einfacher (manche sagen, das ist eine Katze, kein Hund).
    Freut sich der Hund eines Bekannten halb tot, wenn man ihn überschwänglich für eine Leistung lobt, so lässt auch das exaltierteste feiiiiinnnnn unseren völlig kalt und anscheinend allein Leckerchen oder negative Konsequenzen bei nichtbefolgen motivieren ihn, eine Anweisung auzuführen, die ihm eigentlich grad nicht passt.
    Dabei kennt er alle Kommandos sehr wohl, wägt aber offenbar jedesmal ab, ob er das nun tun soll oder nicht. Nur mir zuliebe etwas zu tun oder gar von sich aus anzubieten käme ihm nicht in den Sinn. Trotz eines innigen Verhältnisses.


    Viele Grüße


    Ingo

  • Mein Labbi-Mix hat seinen Will to Please eindeutig bei der Vergabestelle für Rassetypische Merkmale gegen etwas mehr Will to eat eingetauscht.
    Aber er hat einen ausgeprägten Will to work. Wenn er arbeiten darf (Apportieren) ist er glücklich und braucht keine weitere Belohnung. Hauptsache er kann zeigen was er draufhat. Im normalen Alltagsleben kann er durchaus stur sein und braucht einiges an Überzeugungsarbeit bis ein Kommando sitzt.

  • Verstehe ich das richtig und HSH müssten das klassische Beispiel für WTW ohne WTP sein?


    Denn (wir gehen ja von den ursprünglichen Einsatzgebieten aus) arbeiten tun sie non-stop, müssen aber alles alleine entscheiden und brauchen diese Führung nicht.



    Genauso wie der Hund, der jagt (WTW?), sich dabei aber nicht kontrollieren (lenken) lässt, hat kein WTP und muss die Lenkbarkeit antrainiert bekommen?

  • Zitat


    Mein erster Hund lebte um zu gefallen. Auch einige meiner Gassihunde waren so, denen ging es nur darum das man ihnen ein leises "Gut gemacht" sagte und vielleicht sogar den Kopf tätschelte.
    Andere hingegen, die teils bei denselben Leuten lebten oder Wurfgeschwister waren, die dachten nicht daran für sowenig auch nur den Hintern aus dem Körbchen zu heben.
    Wenn also Person 1 Hund A und B, die auch noch Wurfgeschwister sind, hat und beide mit den gleichen Methoden erzieht, warum gehorcht Hund A soviel besser und freudiger als Hund B, wenn es doch reine Erziehungssache ist?


    Weil Hund A nie und nimmer gleich Hund B ist. Auch wenn es Wurfgeschwister sind und im selben Haushalt wohnen. Ich bin ja viel mit einem Musher unterwegs und dort sieht man GANZ deutlich, dass ganze Würfe bei gleicher Führung dermaßen unterschiedlich sind. Dennoch: Sie hören alle super, weil sie super geführt werden. Ohne Wurst...

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