Aber er soll doch schön aussehen...

  • Die Problematik, die mir auffällt, ist die Erwartungshaltung an einen Hund PLUS das Aussehen.


    Nur weil man zB den Beagle optisch toll findet, Statur, Farbe, Schlappohren, muss es noch lange nicht der RICHTIGE Hund für einen sein. Vor allem, wenn man KEINEN Jagdhund haben möchte. Und da lange ich mir schon ein wenig ans Hirn, wenn dann eben solche Vorstellungen/Erwartung geäußert werden. "Ich werde mir einen Beagle zulegen, weil ich die so toll finde, aber Jagdtrieb darf er nicht haben..."


    Viele verstehen eben nicht, warum viele Rassen gezüchtet wurden. Sie sollten dem Menschen Hilfestellung bei der Arbeit, Jagd sein und wurden dementsprechend gezüchtet (natürlich ausgenommen die "Modeerscheinungen")


    Ich habe vor der Anschaffung (sehr weit davor) von Milo auch mit einer Rasse geliebäugelt: Dackel. Aus dem Grund, weil wir davor einen hatten. Aber mein Hirn kam immer wieder zu dem Schluss: Nein. Wenn ein geliebtes Tier stirbt, denkt man auch oft "ach ich nehm die gleiche Rasse, weil dann bekomme ich Bello nochmal...." und das ist Blödsinn.


    Nicht, dass man nicht auch einen Dackel perfekt erziehen kann, aber der "Will to please" ist halt mal (fast) garnicht vorhanden (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel) . Und ich wollte diesen "ich will Dir gefallen-Hund", wenigstens Ansatzweise.


    Habe übrigens letztens mit dem Tierheim (einer Pflegerin) gesprochen, sie hatte sich nochmal bei den Besitzern von Milos Mum und Dad erkundigt, und nun weiß ich wenigstens ansatzweise, was bei Milo mit dabei ist: Jack, Dackel, Schäfer, Labbi und noch Mix.


    Meine Kriterien: nicht zu groß, einigermaßen proportionale Form und keine reine Rasse, bei der man von dem oder dem schon ausgehen kann. Ich wollte einen Mix. Tierheim, beste Anlaufstelle. Mix bekommen. Überglücklich. Ob der nun schwarz, weiß, braun, beige, oder sonstwas gewesen wäre, egal. Das Milo Hängeohren hat und ein hübsches Gesicht, war dann noch das Zuckerl obendrauf. Ich muss allerdings sagen, dass ich zB niemals einen Hund mit Knautschgesicht (Mops, Bully etc) genommen hätte. MUSSTE ich jedoch ja auch nicht :D

  • Zitat


    Ich finds schlimmer, wenn Leute nach folgenden Kriterien ihre Hunde aussuchen:
    - Klein, damit die alte Frau ihn (fest-)halten kann.


    Versteh ich nicht. Was ist daran bitte verkehrt? Jeder soll sich auch den Hund aussuchen, dem er gerecht werden kann. Ich fände es wesentlich bedenklicher, wenn sich eine alte Frau eine deutsche Dogge anschafft die sie absolut nicht handlen kann. So ein Viech würde nicht mal ich mir zutrauen, und ich bin weiß Gott nicht alt.


    Ich geb ganz ehrlich zu, dass ich bei meiner Suche nach einer Rasse ganz gezielt nach was kleinem Ausschau gehalten habe, weil ein Zwerg einfach am besten in mein Leben passt. Ich kann ihn mir sicher in jeder Lebenssituation eher leisten wie einen großen Hund, er darf mit ins Büro weil er klein ist, das verreisen ist einfacher...
    Was ist verwerflich daran, sich unter den kleinen Hunden eine Rasse auszusuchen, die zu einem passt? :???:


    LG

  • Zitat


    Welche Rasse sie gezüchtet haben, hat dabei keine Rolle gespielt? :smile:


    Ich hab nur nach Züchtern geschaut, die exakt diese Rasse züchten, die ich haben wollte (um mein Ego im IPO zu streicheln) ;)

  • Zitat

    Es geht auch nicht so sehr darum, dass man den Schwarz-Weißen Neufundländer genommen hat, sondern darum, dass ein Aussie einziehen muss, weil der Merle ist, so plüschig ausschaut und ein Sheltie vielleicht besser gepasst hätte, der aber zu klein war (oder ein Pudel, oder ein Shi Tzu etc.)


    Dann habe ich dich falsch verstanden. Ich dachte, die Rasse steht fest.


    Du meinst aber, Menschen kaufen sich einen Weimaraner z. B., weil er so eine tolle Farbe hat, sind sich aber nicht bewußt, daß sie sich einen Jagdhund ins Haus holen.


    Ich glaube, daß kann man aber nicht nur an der Fellfarbe festmachen. Es gibt viele, zu viele Menschen, die einen Hund nur nach der Optik kaufen. Das geht von "der ist so niedlich" bis hin zu "riesig muß er sein". Der eine sucht was zum Knuddeln, der andere was zum Imponieren :D


    Da ist es beinahe unerheblich woher der Hund kommt, vom Züchter oder aus dem Tierschutz.
    Bei beiden wird oftmals der nicht passende Hund weiter gegeben. Und wie es so im Leben nun mal ist, der eine arrangiert sich, der andere gibt den Hund ab, der nächste ist bereit zu lernen für seinen Hund.


    Verhindern wird man das nicht können, wenn das Ich-will-haben-Gen durchschlägt, setzt der Verstand halt manchmal aus.


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    @ kirstengb, Murmelchen und Buddy11 :


    Wie seid ihr zu "euren" Züchtern, bzw. "dem" Wurf gekommen? ;)



    Puh, nochmal outen.
    Gesucht hatte ich nach nem Labbi, mit einer Züchterin aus Brandenburg hatte ich schon gesprochen. Klang alles ganz gut (Mir war ja auch wichtig, dass ich den Kleinen während der Semesterferien bekommen kann).Sie wollte sich nochmal melden, sobald die Welpen auf der Welt waren.


    So, und aus dummen Dunst hatte ich dann noch ein wenig im Internet rumgesucht und dann sah ich Buddys Wurf. Labbi-DSH-Dt.Dogge-Mix, 15 min Busfahrt entfernt.


    Tja, angerufen, nur mal gucken, verliebt und nie bereut.


    Nur eins: So ein Riese, wie Buddy es ist, sollte es eigentlich nicht werden. Die Mutter (Dt.Doggen-Labbi-Mix) ist wesentlich kleiner als mein Kälbchen.
    Und der Vater ist ein DSH-Labbi-Mix.
    Deswegen dachte ich nicht, dass Buddy so riesig wird.
    Nunja, spätestens hier zahle ich Lehrgeld, denn größere Hunde kosten mehr Geld.
    Aber das zahle ich gerne für mein Kälbchen.


    Aber auch hier gilt, beim nächsten mal bin ich klüger.


    Lg

  • Zitat

    Es geht auch nicht so sehr darum, dass man den Schwarz-Weißen Neufundländer genommen hat, sondern darum, dass ein Aussie einziehen muss, weil der Merle ist, so plüschig ausschaut und ein Sheltie vielleicht besser gepasst hätte, der aber zu klein war (oder ein Pudel, oder ein Shi Tzu etc.)


    Oh, nun ja, dass habe ich auch etwas falsch verstanden.


    Wäre ich nur nach dem Aussehen gegangen, wäre es entweder ein Rottweiler (habe ich mir als Anfängerhund nicht zugetraut) oder BC (werde ich mir niemals zutrauen ;) ) geworden.


    Die finde ich am schönsten.


    So weit hat also die Vernunft gereicht. Und beim nächsten Mal wird sie noch weiter reichen. ;)

  • Moin,


    ich finde es überhaupt nicht verwerflich sich einen Hund auszusuchen, nach eigenen Kriterien und die dürfen auch lauten "er soll klein genug sein, damit ich ihn halten kann" - mein Liebster nämlich wünscht sich einen Hund in Landseergröße und ähnlich und mir sind 40 Kilo Hunde einfach nicht handelbar genug.... also, darf er kleiner sein und alle Aussagenw wie "aber die sind so souverän, die wollen gar nicht zanken" die überhöre ich bisher ganz gezielt, noch ist nicht die Zeit für einen "neuen" Hund gekommen.


    Dass das Aussehen eine Rolle spielt kann ich durchaus auch verstehen, ich kauf mir doch nix - was ich nicht leiden mag? Ich kauf doch auch kein weißes Auto, wenn ich auf rote stehe oder anders, kein weißes Pferd wenn ich immer von Rappen geträumt hab?


    Aber ich gehöre auch zu denen, die der Meinung sind, Spezialisten gehören in spezielle Hände (sehen wir von den Tierschutzhunden mal ab, da ist mir ein Jagdhund in liebevoller Hand durchaus lieber als ewig im Tierheim). Nicht nur, weil sie auf Arbeit gezüchtet worden sind und man über jahrhunderte Eigenschaften gefördert hat, die für bestimmte Aufgaben sind, sondern eben auch genau deshalb, es geht Potential verloren, wenn ich Hunde aus ihrer Bestimmung heraus löse und verlange sie sollen nicht jagen. (ich hab einen Jagdhund, deshalb red ich stellvertretend davon). Im Ernstfall entwicklen solche Hunde Störungen, werden krank und neigen zu psychischen Schäden, die ein unbesonnener Halter nicht einmal wahr nimmt. Manche Hunde bringen manches Verhalen bereits angewölft mit, Wildschärfe etwa....


    Ich würde mir keinen Herdenschutzhund kaufen, weil ich keine Herde habe, und weil ich der Meinung bin, bei uns in Deutschland braucht`s keine Herdenschutzhunde.... ich würde auch keinen Hütehund haben wollen, ich hab nix zum Hüten und eigentlich denk ich mir, Begleithunde sind so vielfältig, da dürfte für jeden etwas dabei sein. Meine Tochter will sich einen Hund kaufen (find ich nicht gut, momentan, aber sie muss eigene Erfahrungen machen) und hat sich einen Dalmatiner ausgesucht, er soll sie beim Reiten begleiten.... und nach allem was sie nun über Dalmis weiß, wäre das für sie eine ideale Rasse. Ich will keinen territorialen Hund, ich hab nichts zum Bewachen und was eigenständig denkende und arbeitende Hund angeht - das macht meiner auch, daher kenn ich die Problematik.


    Mir ein Dorn im Auge sind aktuell Weimaraner, die einzigen Jagdhunde mit Mannschärfe verkommen grad zu "weil sie so schön sind....." das die Probleme erst auftauchen, wenn der Hund im 6. Feld steht und aufwärts - das ist ja sooo lang hin... na viel Spaß noch. Wenige Halter aus nichtjagdlichem Mileu wissen wirklich, was sie da tun. Und um die geht es, um die wenigen..... da sind dann welche bei, die erzählen mir "ach, ab und an lass ich ihn einfach mal jagen, der kommt schon wieder" treuherziger Augenaufschlag "er soll doch auch mal seinen Spaß haben." :hust:


    Ich verstehe aber auch, ehrlich gesagt, die Züchter nicht, die etwa Münsterländer nebenbei auch als ideale Familienhunde beschreiben und anbieten, das sind Vollblutjäger seit dem 14. Jahrhundert werden sie beschrieben und was man in Jahrhunderten gezogen hat, ist in ein paar Generationen nicht weg.... solche Züchter sind, meiner Ansicht nach, nicht seriös und tragen einen großen Anteil an der Misere.


    Wo kommen denn all die Weimaraner in nichtjagdlicher Hand her? Sind ja nicht nur die Käufer, die sie haben wollten, sondern auch irgendwann irgendwer, die sie in die falschen Hände abgegeben hat?


    Und am Ende geht es einfach nur um Geld.....


    Sundri

  • Zitat

    Moin,


    ich finde es überhaupt nicht verwerflich sich einen Hund auszusuchen, nach eigenen Kriterien und die dürfen auch lauten "er soll klein genug sein, damit ich ihn halten kann" - mein Liebster nämlich wünscht sich einen Hund in Landseergröße und ähnlich und mir sind 40 Kilo Hunde einfach nicht handelbar genug....


    Ich würde mir keinen Herdenschutzhund kaufen, weil ich keine Herde habe, und weil ich der Meinung bin, bei uns in Deutschland braucht`s keine Herdenschutzhunde....


    Ich gebe dir so weit recht, dass man sich einen Hund nach seinen Wünschen aussuchen soll. Und da spielt auch das Äußere eine Rolle, wenn auch nur eine Nebenrolle.


    Aber einen kleinen Hund wählen, nur damit man ihn halten kann... Hm... Ich denke, so was ist doch Erziehungssache. Oder?!



    Und HSH werden hier sehr wohl gebraucht. Nicht unbedingt in der Stadt, versteht sich.
    Aber der Wolf ist da und mit einem HSH kann man sein Vieh gut schützen. Ohne Wölfe wieder ausrotten zu müssen...


    Lg

  • Ich würde mir auch keine Rasse ins Haus holen, wo der Charakter passt, aber die mir optisch gar nicht zusagt. Glücklicherweise gibt es aber imho immer mehrere Rassen, wo das Zusammenleben passen könnte und da die optisch gefälligste Variante zu nehmen, find ich völlig normal.


    Nun ist es bei mir ja so, dass eigentlich ein Eurasier einziehen sollte. Ersthund, kein großartiger Jäger, kein Arbeitstier. Border Collie? Wunderschön, faszinierend, sicher ganz tolle Hunde, wenn man mit ihnen umgehen kann, aber so einen trau ich mir nicht zu.
    Und als dann klar war, dass ich 'meinen' Eurasier nicht kriege, jetzt aber der bestmögliche Zeitpunkt in den nächsten Jahren für einen Welpen war, ging die Suchaktion los. Einmal gab's den versprochenen Rückruf nicht (sehr schnuffiger Mix-Welpe aus dem TS), einmal war der Rüde den Tag bereits abgeholt worden (Junghund, Colliemix, TS, die Schwester hätte ich mir aber angucken können) und dann eben der BC-Wurf, fünf Mädels. Nur mal gucken und so ... :hust:
    Was soll ich sagen? Emotionaler Overkill. Da kommt man rein, drei Welpen stürmen auf einen ein und freuen sich dumm und albern, ein Welpe findet mich doof, der ist raus. Der andere totaaal schüchtern, auch nix für mich. Eine legt sich in meinen Schoß zum Kuscheln, ihre Schwester klettert rücksichtslos auf sie drauf, um mir mein Gesicht ablecken zu können und sitzt auch später neben dem Stuhl und will auf meinen Schoß, während der Rest schläft. Sie haben den gleichen Geburtstag wie die Eurasier, sind auch Adventswelpen.
    Vier Stunden war ich da, der Züchter meinte, ich dürfte gerne ein Mädel haben. Die freche Kletterin ist zuckersüß und dann auch noch in tricolor. Völlig irrationale Entscheidung, natürlich.


    Vielleicht wär ich mit der ruhigeren Schwester besser gefahren. Mein Kindheits- und Jugendtraum Golden Retriever hätte sicherlich besser gepasst. Auch der Eurasier oder mein Kleinhundfavorit Cavalier King Charles Spaniel.
    Meine Wahl hab ich unter Zeitdruck getroffen und die Optik hat mich auch beeinflusst, aber die Rechnung dafür zahl ich halt, indem ich nun ihren Ansprüchen gerecht werden muss. =) Die Zahl derer, die das für ihren 'optisch passenden' Hund gerne machen, ist im Forum aber vermutlich auch höher als in freier Wildbahn. Und ich glaube, da fehlt einfach oft das Wissen um die Bedürfnisse der einzelnen Rassen - frei nach dem Motto 'Hund braucht Fressen, Zuneigung, Auslauf, das kriegt er bei mir und gut iss'.

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