Das Gedächnis von Hunden

  • Quintus, mein kleines, altes Hundemännlein, hat mich eben echt in Erstaunen versetzt.


    Als er jung war, die ersten drei Jahre, habe ich mit ihm in der Stadt gelebt. Hier ging er überall mit hin, auch in den Fressnapf. Dort gab es dann immer das obligatorische Leckerchen an der Kasse.


    Danach haben wir vier Jahre im Ausland gelebt und anschließend, wieder in Deutschland, sechs Jahre in der tieftsten Pampa. Darum habe ich die letzten 10 Jahre alles für die Hunde online bestellt und war in der ganzen Zeit mit den Hunden in keinem Fressnapf oder anderen Hunde-/ Tierladen.


    Meine Hunde bekommen nichts von anderen Leuten gefüttert (von meiner ignoranten ehemaligen Nachbarin mal abgesehen) und betteln normalerweise auch keine Leute an die Leckerchen dabei haben.


    Seit letzten Freitag leben wir wieder in der Stadt und eben war ich mit den Hunden im Fressnapf (andere Filiale wie früher).
    Habe ein paar Knabbersachen geholt und stelle mich an der Kasse an. Plötzlich schiebt sich mein alter, seniler und nahezu blinder Quintus an den Leuten vorbei, stellt sich an der Kasse auf die Hinterbeine und erwartet ganz offensichtlich ein Leckerchen.
    Nach 10 Jahren :???:



    Andererseits steht er manchmal vor der Wand und findet die zwei Meter entfernte Tür nicht ;)
    Ist vermutlich wie bei alten Leuten die, aus der guten alten Zeit, jede Kleinigkeit wissen und sich nicht an gestern erinnern.


    Aber das er nach so langer Zeit noch wusste das es in dem Laden, wo es so gut riecht ,an der Kasse Leckerchen gibt, erstaunt mich doch sehr.




    Welche Gedächnisglanzleistung haben eure Hunde gebracht?

  • Unser erster, gemeinsamer Hund, Kessi, ein Kleinpudelmädchen, das wir von Schwiegermutter zur Hochzeit bekamen, nachdem sie es aus schlechter Haltung gerettet hatte und nicht selber behalten konnte, hatte auch so ein Elefantengedächtnis!
    Normalerweise freundlich und nett zu allem und jedem, weil sie ja vielleicht gestreichelt werden könnte, oder ein Lecker abfällt, wollte sie von ihren ehemaligen Besitzern, die wir zufällig 12 Jahre später trafen, nichts wissen. Sie hat sie regelrecht gemieden!
    Zu dem Zeitpunkt wußte ich nicht, das sie von den Leuten kommt, Schwiemu hatte nie erzählt, von wem sie den Hund hatte.
    Die ganze Geschichte erfuhr ich erst am Tag danach.
    Also denke ich, besondere Sachen bleiben dem Hund schon sehr lange im Kopf, ob nun gut oder schlecht.
    Wie bei uns ja auch, alltägliches ist es nicht wert, solange gespeichert zu werden.

  • Also, unser Ersthund hat gottseidank wenig schlechte Erfahrungen gemacht, aber er ist so eine Art schwarzes-Fell-Navi - und dabei beweist er auch ne Menge Erinnerungsvermögen.


    Gespeichert sind - der Weg zum Pferdestall - im Schlaf, den kennt er sowieso. Der Weg zu seinem Lieblingsauslaufgebiet - fiepen schon 2 km vorher.


    Der WEg zu Oma - gibt immer Leckerli und Kraulstunden - und zwar aus verschiedenen Richtungen und Anfahrtswegen, wenn wir uns auch nur dem Häuserviertel auf 2-3 km nähern wird gefiept.


    Der Weg zur Ostsee und auch zur Nordsee - beides gibt es vielleicht so 2-3 mal pro Jahr, entweder riecht er durch die Lüftung oder er ahnt es irgendwie, aber er weiss es auch schon lange bevor wir da sind.


    Auch noch dabei: verschiedene Auslaufgebiete, der Fussballtrainingsplatz meines Sohnes, Hundebadesee - alles in unterschiedliche Richtungen. Sollte mein Navi mal seinen Geist aufgeben, würde ich mit seinem Fiepen zumindest immer irgendwo ankommen, wo ich die Gegend kenne :D

  • Ohja, so ein Navi hab ich auch... Er kann noch so tief schlafen, sobald wir am Ortsschild vorbei sind fängt er an zu fiepen, sabbern und hecheln "juhu endlich daheim"
    Bei ihm reicht es wenn er die Strecke einmal mitgefahren ist. Er weiß genau was kommt, sei es nun Sonntags-Gassitreffen, oder Besuch bei Oma. Und sein fiepen fängt genau an der Kreuzung an, wo es üblicherweise nur noch ein Ziel geben kann...


    Mit einem Elefantengedächtnis kann ich noch nicht dienen, weil Narthan noch nichtmal 2 Jahre alt ist. Aber zumindest kennt er noch alle Regeln, die wir letztes Jahr im Garten aufgestellt hatten. Gestern durfte er endlich mal wieder hinters Haus. Und er hält sich brav an alle Regeln. Schwiegermutters Büsche werden nicht angepinkelt, Häufchen werden am Zaun an der Straße gemacht. Er darf ums Trampolin rennen, aber nicht darunter liegen. Und die Nase wird nicht im Kompost vergraben :)

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