Der böse Rottweiler

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    Obwohl ja ein Pittbull der nicht gut erzogen ist, sehr wahrscheinlich aggressiv werden kann, da er früher für Hundekämpfe gezüchtet wurde. Deshalb haben sie das in den Genen. Natürlich kann jeder Hund aggressiv werden, wenn man ihn nicht erzieht, aber bei einem Rotti oder Pittbull ist die Wahrscheinlichkeit größer, denke ich jedenfalls...


    Falsch. Zum einen wurden Rottweiler nicht für Hundekämpfe gezüchtet, sondern als Treiber und Bewacher für Großviehherden, sie kamen auch als Lastenzughunde zum Einsatz. Später hat das Militär den Rotti "entdeckt" und für eigene Bedürfnisse eingesetzt.
    Zum andern, und das ist das perfide, eignen sich Staff und Co. deswegen so gut zur "Ausbildung" in der pit, weil sie für ihr Herrchen alles tun, ohne den Befehl zu hinterfragen. Einfach formuliert: wenn Herrchen sagt "geh auf den Hund drauf", dann macht der Staff das, obs weh tut oder nicht. In den letzten Jahren taucht vermehrt der Kangal in der Hundekampfszene auf - das ist ne Katastrophe, denn der denkt tatsächlich selbständig. Ein Staff, der in der pit gearbeitet hat, lässt sich recht gut resozialisieren (genau aus oben genanntem Grund, sie sind ihrem Menschen im Grunde so hörig, dass ich dem Hund nur klar machen muss, dass ich ab sofort das Sagen habe, und welche Regeln bei mir gelten), bei einem Kangal wirds dagegen echt schwer.
    Es ist nicht das gesteigerte Aggressionspotential, das Staff usw. für die Hundekampfszene so attraktiv macht, es ist eben die Führigkeit bei gleichzeitiger "Härte" dieser Hunde sich selbst gegenüber. Stell einen Border Collie in die pit - er bricht Dir sofort zusammen. Stell einen Golden Retriever in die pit - er folgt Deinem Befehl nicht blind, sondern hat keine Ahnung, wovon Du redest. Stell einen Staff rein und sag ihm, andere Hunde beißen ist das größte - Staff sagt, oki, was immer Du sagst! Diese Bereitwilligkeit, die der Mensch in der Rasse gezielt gezüchtet hat, wird den Hunden heute zum Verhängnis, weil es eben tatsächlich nach wie vor Leute gibt, die diese Eigenschaft bodenlos missbrauchen.

  • Zumal ein Hund für die Arbeit im Pit NIE gegen Menschen aggressiv sein darf. Die Tiere müssen sich schließlich irgendwann trennen lassen und dürfen dann nicht im Übersprung seinem Halter im Arm hängen. Tiere die das doch tun werden rigoros ausgemustert und sicher nicht zur Weiterzucht verwendet. Von daher ist es doppelt sinnfrei besondere Angst vor diesen Hunden zu haben.
    Rottis sind halt neben ihrem generell imposanten Äußeren noch zusätzlich "belastet" durch ihre Farbe. Schwarze Hunde sind ja ohnehin alle böse :roll:


    Ich persönlich kenne auch nur unglaublich geduldige und gutmütige Rottis. Selbst der, der bei uns in der Gegend so einen schlechten Ruf hatte ("der Rottweiler von Herrn x, der da immer hinter dem Zaun bellt, ist ei ganz gefährlicher.... der hat schon zwei kleine Hunde totgebissen!" :roll: ), war in meinem Beisein nie irgendwie auffällig, durfte Kontakt zu anderen Hunden haben (wenn deren Besitzer nicht panisch das weite suchten) und hat sich von uns Kindern durchknuddeln lassen....

  • So wie man zu manchen Rassen besonders gute Erinnerungen hat, hat man auch schlechte anderen
    gegenüber, wir hatten einen Mann mit Rotti in der Strasse als ich ein Kind war und der Hund durfte frei laufen, das Herrchen hat nichts gemacht wenn ich als kleines Mädel vor dem Hund stand und Angst hatte.
    Deshalb sind die mir unheimlich und ich würde auch schlucken wenn mir einer entgegen käme, bei nem schwarzen Riesenschnauzer hab ich keine Angst. Bei mir hat es aber nicht unbedingt mit der Grösse zu tun sondern mit Erinnerungen halt, der Dackel meiner Freundin hat mich mal gebissen naja Dackel stehen jetzt halt auch nicht auf meiner Achistdersüüüss-Liste.

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    Obwohl ja ein Pittbull der nicht gut erzogen ist, sehr wahrscheinlich aggressiv werden kann, da er früher für Hundekämpfe gezüchtet wurde. Deshalb haben sie das in den Genen. Natürlich kann jeder Hund aggressiv werden, wenn man ihn nicht erzieht, aber bei einem Rotti oder Pittbull ist die Wahrscheinlichkeit größer, denke ich jedenfalls...


    In den USA gehören sie zu den Top 3 der gefährlichsten Hunde (die jemanden gebissen, sogar totgebissen haben)


    ganz sicher nicht, da ein Pitbull als Hof- und Familienhund gezüchtet wurde und nur von ein paar Kriminellen für Kämpfe missbraucht worden war.
    Ich liebe ja immer diese Vorurteile :roll:
    Studien haben übrigens ergeben das der Pit um ein vielfaches eine höhere Reizschwelle als der Golden Retriever hat und das Aggression definitiv nicht rasseabhängig ist!
    Die Hunde die in der Pit eingesetzt worden waren wurden mit Schlägen und Tritten gezwungen und durften keine Aggressionen gegenüber Menschen aufweisen.
    Übrigens sind sie immer noch welche der beliebtesten "Familienhunde" die auch als Besuchshunde, sowie Therapiehunde eingesetzt werden.
    Na wer sagt denn sowas? Die amerikanische Bild? :lol:
    Soweit ich weiß gibt es viel mehr Vorfälle mit anderen Rassen und Mischlingen, ist aber so wie in Deutschland hier, dafür wird ja nicht Propaganda gemacht.


    Ich reagiere vielleicht ein wenig gereizt wenn es um dieses Thema geht, aber ich kann diesen Hunderassismus ehrlich gesagt nicht mehr hören.
    Es gibt genauso wenig Kampfhunde wie es liebe Hunderassen gibt.
    Es kommt immer auf den Halter an, der Hund ist das Spiegelbild von ihm.

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    ganz sicher nicht, da ein Pitbull als Hof- und Familienhund gezüchtet wurde und nur von ein paar Kriminellen für Kämpfe missbraucht worden war.


    stimmt nicht ganz...
    im ursprung waren die hunde nicht als familienhunde vorgesehen. als hofhund eignen sie sich ebenfalls nicht, da sie nicht "wachen".
    der pitbull wurde von jeher in amerika (ursprungsland) für die pit und das weight pull gezüchtet.
    daher auch der name.
    zuchtziel waren nie das äussere, sondern der sog. -kampfwille-.
    nichts desto trotz durfte er nie gegen menschen aggressionen zeigen. diese wurden als sog. "man biter" sofort aussortiert.

  • Ja, echt schade, was Menschen zur Belustigung anderer Menschen und zum Geld verdienen machen.
    Jedenfalls ist der erwähnte Rottweiler ein ganz lieber, wobei Respekt habe ich trotzdem vor ihm, denn er ist schon eine imposante Erscheinung :D
    Staffs und Pits sehe ich hier in unserer Umgebung leider gar nicht. Werden wohl meistens ins Städten gehalten oder was denkt ihr?

  • Zitat

    Ja, echt schade, was Menschen zur Belustigung anderer Menschen und zum Geld verdienen machen.
    Jedenfalls ist der erwähnte Rottweiler ein ganz lieber, wobei Respekt habe ich trotzdem vor ihm, denn er ist schon eine imposante Erscheinung :D
    Staffs und Pits sehe ich hier in unserer Umgebung leider gar nicht. Werden wohl meistens ins Städten gehalten oder was denkt ihr?


    Nach all den Rasselisten und Zuchtverboten sind sie wahrscheinlich so gut wie ausgerottet, deswegen sieht man sie nicht mehr?! :???:


  • Der American Pit Bull Terrier ist auf Kreuzungen von Bulldogge und Terrier zurückzuführen. Diese Kreuzungen wurden für Rattenfänger-Wettbewerbe eingesetzt. Bei solch einem Wettkampf wurde darauf gewettet, wie schnell ein Hund eine bestimmte Anzahl von Ratten töten konnte. Ein weiterer Einsatz war der in England und Irland außerordentlich populäre Hundekampf (Hund gegen Hund) bis zum Verbot aller Tierkämpfe in England im Jahr 1835. Mit Pit wurde die Arena für Hundekämpfe bezeichnet, was sich im Rassenamen wiederfindet.


    Versteh mich nicht falsch, ich finde dass Rottweiler sehr schöne Hunde sind, und obwohl ja ein Pitbull auch so einnen "schlechten Ruf" hat, liebe ich sie, und möchte mir vielleicht sogar selber einen anschaffen. (obwohl ich es mir jetzt noch nicht zutraue)
    Bei mir ist "die Angst" vor Rottweilern von meinen Erinnerungen geprägt, wie schon gesagt, einer den ich kannte hat ein Kind gebissen.. Außerdem hat mich mal ein Rottweiler (ich war 7 oder 8) mal durch die Straße gejagt.. ich brauchte Jahre bis ich mich davon erholt habe, und ich mich überhaupt getraut habe IRGENDEINEN hund zu streicheln.. Früher wäre es für mich undenkbar gewesen, selber mal einen Hund zu besitzen...

  • Zitat


    Falsch. Zum einen wurden Rottweiler nicht für Hundekämpfe gezüchtet, sondern als Treiber und Bewacher für Großviehherden, sie kamen auch als Lastenzughunde zum Einsatz. Später hat das Militär den Rotti "entdeckt" und für eigene Bedürfnisse eingesetzt.
    Zum andern, und das ist das perfide, eignen sich Staff und Co. deswegen so gut zur "Ausbildung" in der pit, weil sie für ihr Herrchen alles tun, ohne den Befehl zu hinterfragen. Einfach formuliert: wenn Herrchen sagt "geh auf den Hund drauf", dann macht der Staff das, obs weh tut oder nicht. In den letzten Jahren taucht vermehrt der Kangal in der Hundekampfszene auf - das ist ne Katastrophe, denn der denkt tatsächlich selbständig. Ein Staff, der in der pit gearbeitet hat, lässt sich recht gut resozialisieren (genau aus oben genanntem Grund, sie sind ihrem Menschen im Grunde so hörig, dass ich dem Hund nur klar machen muss, dass ich ab sofort das Sagen habe, und welche Regeln bei mir gelten), bei einem Kangal wirds dagegen echt schwer.
    Es ist nicht das gesteigerte Aggressionspotential, das Staff usw. für die Hundekampfszene so attraktiv macht, es ist eben die Führigkeit bei gleichzeitiger "Härte" dieser Hunde sich selbst gegenüber. Stell einen Border Collie in die pit - er bricht Dir sofort zusammen. Stell einen Golden Retriever in die pit - er folgt Deinem Befehl nicht blind, sondern hat keine Ahnung, wovon Du redest. Stell einen Staff rein und sag ihm, andere Hunde beißen ist das größte - Staff sagt, oki, was immer Du sagst! Diese Bereitwilligkeit, die der Mensch in der Rasse gezielt gezüchtet hat, wird den Hunden heute zum Verhängnis, weil es eben tatsächlich nach wie vor Leute gibt, die diese Eigenschaft bodenlos missbrauchen.


    Ich hab auch nicht gesagt dass Rottis für Hundekämpfe gezüchtet wurden (wusste auch nicht wofür sie genau gezüchtet wurden), sondern Pitbulls.
    Trotzdem denke ich, dass ein Rottweiler und Co. nicht für Ersthunde optimal sind, sondern mehr für Halter die schon sehr viel Erfahrung mit Hunden haben und wissen wie man sie richtig erzieht. Deshalb ist mein Ersthund ein Labrador, und später mal möchte ich mir einen Pitbull zulegen. (wenn ich dazu bereit bin)

  • Was ich bei sog Kampfhunden nicht verstehe, bei denen, die für Hundekämpfe gezüchtet wurden sind: Warum wird hier mit diesem Erbe anders umgegangen als zB bei Jagd- oder Herdenschutzhunden? Da sind wir auch für artgerechte Auslastung, wollen am liebsten, dass auch der Familien-Labbi Apportiertraining erhält.
    Aber bei den sog. Kampfschmusern ist das nie Thema.
    (Mir geht es dabei ausdrücklich um die Aggression gegenüber Artgenossen.)


    Noch ein anderer Aspekt:
    Gewisse Gebrauchshunde sollten doch gefährlich aussehen, wie der Bullmastiff oder der Dobermann. Dann muss man sich doch nicht wundern, wenn das auf Leute entsprechend wirkt und sie Angst vor bestimmten Hundetypen zeigen.
    (Und wenn dann noch persönliche schlechte Erfahrungen dazu kommen...)

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