Erfahrungen: Kastration bei allg. Stress anfälligen Rüden

  • Ich hab meinen kleinen Stressburschen auch chippen lassen, das ist jetzt fast zwei Jahre her und die letzten Wochen der Phase habe ich jeden Tag gebetet, dass das Testosteron wieder einsetzt.
    Es war eine mittlere Katastrophe.
    Der Stresspegel sank nicht, sondern im Gegenteil. Ekko war nur noch am kontrollieren, nur noch unruhig.... die Aggressionsbereitschaft gegen Rüden hatte sich etwas gesenkt, aber im Alltag war er deutlich unsicherer und gestresster als zuvor.

  • Zitat

    Hi!
    Also ich habe hier so einen Streßer sitzen, der schon bei den kleinsten Dingen, die nicht in sein Weltbild passen, völlig gestresst ist. Nicht ansprechbar, sabbert EXTREM, Durchfall, markiert ohne Ende und verliert schnell an Gewicht, Futter interessiert nicht, kein Spielzeug. Der ist dann zum Teil völlig offline.


    Ich habe zunächst den Chip ausprobiert und war wirklich begeistert, da der Hund ruhiger wurde und seine Stressschwelle wirklich höher lag. Natürlich ersetzt das- wie immer- nicht das Training, aber es erleichtert es mir und dem Hund ungemein, da ich überhaupt zu ihm vordringen kann und nicht alles schon am Gehöreingang abprallt.


    Meiner war auch so und ich kann das gleiche berichten. Er ist insgesamt sehr viel (bzw. überhaupt) ansprechbar geworden und dementsprechend kann man auch an den anderen Problemen arbeiten.


    Bei meinem ist es kaum zu sagen, ob er unsicherer geworden ist, weil ich nicht weiß, ob es von seinem vorherigen Zustand noch ne Steigerung gibt. ;) Im Grunde hat sich das nicht wirklich geändert, mit dem großen Unterschied, dass ich nun aber die Möglichkeit habe, an seiner Umweltunsicherheit zu arbeiten. Mit Hunden hatte er schon immer seine Probleme, weil er einfach nicht sozialisiert ist, andere Hunde anscheinend nicht versteht und deshalb einfach nur seine Ruhe haben will. Das kann der Chip natürlich auch nicht ändern, wie auch.

  • Zitat

    achja, hab ich vergessen...Rider ist jetzt 4 geworden.


    Bei uns war auch das Alter und das "erwachsen werden" ausschlaggebend. Die Kastration hat nichts an seiner Stressanfälligkeit geändert.

  • Hier sitzt auch so ein Stressexperte. Fremde Umgebung, fremde Menschen, fremde Hunde...und der Herr tillt.


    Wir mussten ihn vor ca. zwei Jahren kastrieren lassen, weil er sonst vor dem vollen Fressnapf verhungert wäre. Da hier in der Umgebung reichlich intakte Hündinnen sind, hätten wir´s auch nicht einfach aussitzen können...irgendeine war immer läufig.


    Seine Unsicherheit und Stressanfälligkeit haben sich seitdem eher noch massiv verschlimmert, nur durch stetiges Training und Management sind wir heute so weit, dass wir auch in unbekannten Gebieten laufen können, ohne einen Hund an der Leine zu haben, bei dem man im nächsten Moment einen Herzkasper befürchten muss.


    Wie gesagt, wir hatten damals keine andere Möglichkeit gesehen, er wog statt heute 32kg zum Zeitpunkt der Kastra gerade noch 24kg und war nur noch Haut und Knochen. Ob es die richtige Entscheidung war, bezweifele ich allerdings mittlerweile...


    LG Sonja

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!