Rassespezifische Extrawürste

  • "Ein Hund ist ein Hund ... ist ein Hund"


    heisst das: die sind alle gleich, aber manche sind gleicher als andere?


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Die Windhund-Leute haben gern mal einen an der Klatsche. "jaa, neee, das kannste ja mit nem WINDhund nicht machen, die sind da anders" oder "die sind vieeel sensibler als andre Rassen" oder "kann man nicht erziehen, muss man so hinnehmen" etc. pp. ff. usw. usf.


    Also gut, denke ich mir, sind die Windhunde halt anders - oder auch nicht. Damit war das Thema für mich abgehakt.


    Dann lese ich aber hier im Forum sowas wie ".. aber der Trainer muss sich unbedingt mit Australian Cattle Dogs auskennen" oder "mit nem Beagle kann man sowas nicht machen".


    Daher also meine Frage, ganz offen, vorurteilslos und daran interessiert, mehr über andere Rassen zu erfahren:


    "In wiefern unterscheidet sich eure Rasse vom 'Durchschnittshund' - wo kann/sollte/muss man ihr Extrawürste einräumen? Welche Rassen weichen deutlich vom Durchschnitt ab, bei welchen Rassen macht man eher aus einer Mücke einen Elefanten in der Beziehung?"

  • Chihuahuabesitzer sind da ja wohl die Schlimmsten! (Rede nicht von den DF-Chis)
    Von mäkeln, weil man nicht hungern lassen kann bis sonst was.


    Es gibt Dinge, die einen Chi von einem Durchschnittshund unterscheiden.
    Unzwar die Größe!


    Auch soziale große Hunde können bei einem wilden Spiel ohne böse Absicht einem Chi gefährlich werden.
    Auch ich differenziere zwischen meinen beiden Chihuahuas (2kg und knapp 5kg) und mache da auch nicht mehr alles mit.


    Die Größe lässt auch den Respekt bei Menschen schwinden.
    Wie oft wurden meine Hunde ungefragt angetatscht und hochgehoben.
    Wenn mein Hund sichtlich Angst zeigt, auch durch bellen, dann wird das als "Ach ist der süß" abgestempelt.


    Und noch ein unterschied: Die Menge an Vorurteilen.
    Nein, nicht jeder Chibesitzer trägt den Hund den ganzen Tag inna Tasche rum^^^


    Und ich denke die Größe ist auch bei Krankheiten eine Extrawurst.
    Heute erst erlebt, Hund erbricht (eigentlich nichts schlimmes? passiert halt mal) und nach 15mal erbrechen,
    kommt es zu einer Art Unterzuckerung und er wurde apathisch.


    Damit will ich sagen, gerade bei Gesundheit muss man bei Chis eindeutig differenzieren.
    Da sind bestimmte Sachen schneller gefährlich.

  • Meine Meinung:
    Natürlich gibt es im Wesen und Verhalten rassespezifische Unterschiede. Deswegen sind es ja verschiedene Rassen. Dazu gibt es auch noch in jeder Rasse ganz eigene Charakterunterschiede der jeweiligen Hunde.


    Ich bin sowieso ganz fest der Überzeugung, dass man nicht jeden Hund gleich behandeln und trainieren sollte. Meine beiden sind da unterschiedlich wie Tag und Nacht und hätte ich den Umgang zu den beiden einfach getauscht, hätte ich hier zwei total verunsicherte Hunde.


    Was daran alles Rasseeigenschaft ist und was der ganz eigene Charakter ausmacht vermag ich nicht zu urteilen.
    Ich denke aber so grob kann man sagen: Mein Golden Retriever will mir gefallen und arbeitet gerne, was als sehr typisch beschrieben wird für die Rasse und meinem Wolfhund ist es ziemlich egal ob ich toll finde was er macht und er ist sehr eigenständig im Handeln. Trotzdem ist die Bindung wesentlich enger. Auch das wird so bei Besitzern der Rasse oft beschrieben.

  • Mit meinem Text wollte ich jetzt Chihuahuas nicht als DIE AUSNAHME beschreiben,
    sondern bei bestimmten Dingen kann man generell nicht "gleich behandeln".
    Wird ja nicht nur beim Chi so sein.


    Aber gerade beim Thema verhätscheln etc. kann man eigentlich sagen
    "Ein Hund ist ein Hund und sollte auch so behandelt werden",
    egal ob 1 oder 70kg.

  • Mein Samojede ist so ein spezifischer Hund ;)
    Hatte schon vor ihm andere Rassen gehabt und er ist definitiv eine ganz andere Erfahrung.
    Er braucht spezifische Auslastung in Form von ZHS, ich arbeite auch richtig mit ihm.
    Er ist auch für andere Hundesportarten bedingt zu gebrauchen, aber ohne ZHS wäre er sehr unglücklich.
    Mit vielen anderen Rassen kann man flexibel Hundesportarten machen, bei Samojeden und allgemein den nordischen Schlittenhunden sollte die erste Wahl aber ZHS sein.


    Dann kommen wir mal zur Erziehung.
    Sie ist oft anders als bei anderen Rassen. Sagen wir mal so, man muss immer konsequent bleiben, da Herr Hund bei nur einmaligen Fehler sich das merkt. :hust:
    Nicht zu vergessen, dass immer wieder gerne alles hinterfragt wird und es Tage gibt wo Herr Hund anscheinend alles vergessen hat.
    Motivieren ist auch nicht einfach. Auf Spielzeug Null Interesse, Will-to-please kennt er nicht, wenn der Herr keine Lust hat wird es auch schwierig.
    Mit Leckerlies und Lob klappt es ganz gut, ist aber nicht zu vergleichen mit anderen Rassen.
    Für die Arbeit muss ich ihn allerdings nie motivieren, da ist er mit Leib und Seele dabei.


    Bei so einem selbstsicheren und eigensinnigen Hund braucht es auch einen guten Hundetrainer, der ein Händchen für selbstständige Hunde hat und nicht mit Druck arbeitet.


    Zusammengefasst ist es so dass die meisten Nordischen länger brauchen (bei einigen klappt es nie) bis sie "fertig" werden.
    Bin mit meiner Kröte sehr zufrieden, auch wenn es manchmal ein harter Weg war :D
    Aber ich wollte einen Arbeitshund und er hat genau das was ich mir auch vorgestellt habe.


    Die Arbeit und Auslastung ist spezifischer als bei vielen anderen Rassen und auch für die Erziehung müss "individuell" gestaltet werden.

  • Außer beim Umgang mit großen Hunden, mache ich bei meinen beiden keine Unterschiede im Hinblick auf andere Rassen. Allerdings macht einen das die Gesellschaft nicht immer leicht :headbash:


    Ansonsten denke ich, es sind eher die Eigenschaften, die eine Rasse mitbringt als die Rasse selbst, die die Unterschiede ausmachen.

  • Juli, alle Eigenschaften, die Du bei Nero beschreibst, hatte bzw. habe ich genau so bei zwei meiner drei Chis!
    Gerade, was die Erziehung betrifft, kann ich das 1 zu 1 auf meine Hündin Amy umlegen.


    Noch Fragen, warum ein Samojede bei uns eingezogen ist? ;)
    LG von Julie

  • bei den settern dürfte es der radius sein und diese unfassbare energie (die sie dann gerne eigenständig nutzen) - die manchen leuten "angst" macht..


    .. daher gilt da schon , dass ein geeigneter traininer wichtig ist.. viele hören sonst immer "ne - also soweit laufen , das geht nicnt ... der muss nah bei dir bleiben"... so sind sie aber eben nicht... klar gibt es Situationen da bietet es sich nicht an , dass hund soweit rennt.. dann wird eben doch begrenzt. . auf dauer ist das aber schwer...

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