erster Barfplan so richtig?
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Es gibt keine allgemeingültigen Bedarfswerte, nach denen man sich richten könnte, sondern es gibt nur verschieden geartete pauschale Fütterungsempfehlungen. Einerseits die von Barfern, die ein idealisiertes Beutetier zugrunde legen, andererseits die von Wissenschaftlern, die ihre Schlüsse aus Versuchen an Laborbeagles ziehen.
Die erste Gruppe teilt das Futter in Bestandteile wie "Knochen, Fett, Muskel, Innereien" auf, die zweite in z.B. "Mineralien, Energie, Aminosäuren, Spurenelemente". Viele "Beutetier-Barfer" machen sich das Leben (zu) leicht, indem sie nur ein paar Beutetierkomponenten berücksichtigen (typischerweise Knochen, Muskel, Innereien), viele "Laborversuchsbarfer" machen sich das Leben (zu) leicht, indem sie nur ein paar Werte berücksichtigen (typischerweise Protein und Calcium).
Das Beutetiermodell hat wie alles andere Vor- und Nachteile, am Wichtigsten ist immer der einzelne Hund und wie er mit der Fütterung zurecht kommt. Es gibt Hunde, die mit nur Tierteilen besser dran sind, es gibt bestimmt auch Hunde, denen Getreide plus Muskelfleisch besser bekommt. Die Threadstellerin muss irgendwo anfangen, dann kann sie sehen, wie es weitergeht. Also bitte nicht schon jetzt alles kaputtreden, wo noch gar nicht klar ist, womit dieser eine Hund am besten bedient ist
Wenn der Hund jetzt billiges Griechisches bekommt, würde ich persönlich nicht erstmal auf ein Pressfutter umstellen, um dann nochmal auf Frisches umzustellen, das stelle ich mir noch viel stressiger vor als direkt auf Frisches umzustellen.
Ansonsten:
-- Den Pansen/Blättermagenanteil finde ich persönlich gut. Ich würde ihn allerdings separat füttern, ohne sonstige Sachen dazu. Besonders mit Blättermagentagen habe ich gute Erfahrung gemacht, hat auf meine beiden regulierend gewirkt.
-- Leber/Niere/Herz in kleine Mengen aufzuteilen finde ich gut. Ich würde Leber/Niere und evtl. Herz anfangs anbraten.
-- Gemüse würde ich auch gegart geben, zumindest am Anfang.
-- Rohe Lunge am Anfang (oder überhaupt) gibt gern Durchfall, muss man vorsichtig austesten, oder durch nicht ganz so Minderwertiges wie z.B. Schlund ersetzen. (Sehr "hochwertig" ist Filet, sehr "minderwertig" ist z.B. Lunge, Euter: Man kann m.E. auf beide Extreme ruhig verzichten.)
-- Hühnerhälse würde ich nicht mehr als einmal alle 1-2 Wochen geben (ist ja immer noch sehr viel mehr an Hals als bei Beutetieren möglich), Kalbsbrustbein finde ich als regelmäßige Knochengabe geeigneter. Wenn du an Lammrippe kommst, soll das auch als Anfängerknochen meist gut geeignet sein. Das sind alles weichere Knochen als Swanie Simon mit ihrer 10%-Empfehlung vorsieht, ich würde eher 3-4mal die Woche eine 150g-Portion geben.Solange das Muskelfleisch durchwachsen ist, kann ich die Kommentare mit der Energiezufuhr nicht nachvollziehen.
Salz muss sein, ich würde auch evtl. Seealgenmehl (Messerspitze!) und definitiv Lachsöl / Omega 3-Fischöl zusetzen.
Auf längerer Sicht Lachs/Forelle wäre super, auch am Anfang geht sicher auch Ei oder Eigelb.Falls du auch Fell berücksichtigen willst, es gibt bei lunderland getrocknete Kopfhaut mit Fell als Kauzeugs.
Viel Spaß beim Austesten!
Liebe Grüße
Kay -
- Vor einem Moment
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P.S. Gerade aufgefallen: Es liest sich so, als würde ich behaupten, es gäbe nur zwei erwähnenswerte Fütterungsansätze -- natürlich ist dem nicht so, hab mich nur unglücklich ausgedrückt
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Zitat
Einerseits die von Barfern, die ein idealisiertes Beutetier zugrunde legen, andererseits die von Wissenschaftlern, die ihre Schlüsse aus Versuchen an Laborbeagles ziehen.und die Futterpläne der " kritischen Perfektionisten" unter den Barfern.
http://www.piet-von-den-kleinen-strolchen.de/page5.php
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Danke für Deine Tips Geordie, gerade in Bezug auf die doppelte Futterumstellung, daran hatte ich gar nicht gedacht.
Ich bin nur nach der Prozentrechnung gegangen, weil ich die meistens überall gefunden hab. Fell wollte ich anfangs erstmal nicht mit einbeziehen, im Laufe der Zeit vielleicht schon, aber wollte sie anfangs halt erstmal überhaupt an "normale" Fleischsorten bringen und schauen wie sie es überhaupt verträgt.
Ist es besser gleich mit weicheren Knochen anzufangen wie H.Hälse/Kalbsbrustbein/Lammrippe oder eher in der Anfangszeit gewolft? -
Zitat
Wenn der Hund jetzt billiges Griechisches bekommt, würde ich persönlich nicht erstmal auf ein Pressfutter umstellen, um dann nochmal auf Frisches umzustellen, das stelle ich mir noch viel stressiger vor als direkt auf Frisches umzustellen.Sehe ich auch so. Aber mir wäre die Sache zu heikel, einen Hund, der es bis dato nur gewöhnt war Abfälle und minderwertiges Trockenfutter zu fressen, auf Barf umzustellen. Gleich die volle Dröhung Fleisch finde ich nicht gut, hier würde es erstmal Schonkost geben, um überhaupt erstmal zu testen, was der Hund verträgt.
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Zitat
Ist es besser gleich mit weicheren Knochen anzufangen wie H.Hälse/Kalbsbrustbein/Lammrippe oder eher in der Anfangszeit gewolft?
Ich finde Gewolftes von der Verdauung her problematischer als Sachen am Stück. Das Bearbeiten eines größeren Stücks kurbelt die Magensäureproduktion an. Wenn du lieber extra vorsichtig bist, wäre noch eine Alternative kristallines Knochenmehl (barf-gut führt ein gutes, heißt "MCH Calcium").Liebe Grüße
Kay
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