Wolfshunde - AWH / TWH / SWH etc. Fragen & Diskussionen

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    @ Junie: schon klar, dass das "wissen-wollen" bei einem Zwergpinscher anders aussieht. Aber ich verstehe nicht, wo es anders oder wolfhund typisch sein soll, wenn ich es jetzt mit den Phasen meiner Kuvasz-Hündin oder dem über 60cm großen Sam vergleiche. Dass das kein Zuckerschlecken ist klar. =)


    ja kenn ich von meiner Schäferhündin, die hat mich in manch einer Woche mehr Durchsetzungsvermögen gekostet als mein Wolfhund bis zum heutigen Tag. Aber wenn ein Wolfhund es ernst meint, dann mag ich nicht auf der falschen Seite stehen. Sie sind schon beeindruckend, alleine ihr Gebiss, ich kenn keinen Hund der so ein Gebiss hat wie diese Tiere..


    Zitat

    Es heißt zum Teil, dass sich diese Hunde ihren Menschen wirklich aussuchen, auf der anderen Seite heißt es es, dass man sie nicht wirklich erziehen kann und sie immer die "Freiheit" im Blut haben. (Mal überspitzt formuliert oder auch eigentlich Wolf, nur eben mit FCI-Nr.)
    Und das ist für mich halt irgendwie ein Widerspruch bzw. klingt für mich wie aus der Legendenwelt: "wenn ein Wolfhund dir dein Vertrauen schenkt, dann bist du was Besonderes, aber zähmen wirst du ihn nie."
    Und dann heißt es wieder Bindung, Bindung suchen, sich orientieren oder wie bei dir Junie, ja schon auch eine gute Beziehung zu deinem Partner.
    Und das ist für mich irgendwie nicht so ganz in Einklang zu kriegen.


    frag mal den Kangal meiner Freundin.. der tickt genauso..
    Sie ist extrem bezogen auf ihr Rudel, aber sie grenzt sich ab, macht ihr eigenes Ding, beschützt aus der Ferne ihr Rudel, sie arbeitet unabhängig und alleine. Wenn sie etwas macht, dann macht sie es weil sie es gerne für dich macht und nicht weil du ihr den Befehl gegeben hast. Wenn die Bindung passt, sind die Hunde deine besten Freunde, wenn sie sich als Führer anerkennen gehen sie mit dir durch dick und dünn, wenn nicht, dann machen sie ihr eigenes Ding..


    Und bedenke bitte einen wichtigen Punkt bei Wolfhunden.. es sind WOLF-Hunde.. da schwingt einfach sehr viel Wolfsromantik mit und deswegen werden sie niemals normale Hunde sein. Ich antworte gerne auf die Frage "ob in meinem Hund Wolf drinnen steckt" mit "ja, aber in ihrem auch!". Die Leute sehen nicht den Hund, sie sehen nur den Wolf, deswegen muss man sie zähmen und deswegen sind es keine normalen Hunde. Ich geh mit meinem Wolfhund idR dreimal in der Woche auf den Hundeplatz zum Training. Es gibt Tage da ist er katastrophal, ein Wolfhund eben <lol> und an anderen Tagen ist er der Gruppenstreber. Man kann mit den Hunden schon einiges machen, man muss nur dran bleiben.. und bitte bedenke bei allem was ist schreibe - mein Hund ist gut ein Jahr alt, ein Junghund und er wird sich noch sehr ändern und wegen der Rasse und dem Wolf mit FCI, ich hab keinen Rassewolfhund, sondern einen Mischling, einen AWH..



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    Ich möchte gern diesen riesen Spagat zwischen "uuu der Wolfhund, das Nonplusultra, die pure Ursprünglichkeit im Haus" & "es ist ein Hund, der nach Wolf aussieht" verstehen. :hilfe:


    kann man nicht beschreiben, ist sehr viel einfach Herzens- und Kopfsache. Lern die Hunde kennen und ihre besondere Ausstrahlung. Entweder verstehst du dann was damit gemeint ist oder du verstehst es nicht. PS: ich verstehe den letzteren Teil auch besser als den ersten Teil

  • Also das, was mir Nubis von sich bisher gezeigt hat, wie ich ihn mittlerweile einschätzen kann,... ich hab' in keiner einzigen Sequenz bisher das Gefühl gehabt, dass es irgendwann möglich sein wird, dass er vom Essen in meiner Abwesenheit die Pfoten lässt.
    Aber Nubis ist eben Nubis und kein Hiro oder sonst wer und anders rum.


    Das stimmt wohl. Wolfshund mit Hunger ist "anstrengend"...
    Aber das hast Du bei Hiro ja auch, Phasenweise. Und ich glaube jetzt nicht, dass er in der Phase zu wenig Respekt vor Dir hat.
    Ich kann mich lediglich mit der Theorie nicht so gut anfreunden, dass es schlichtweg Respektlosigkeit ist, wenn sich der Hund die nicht beanspruchte Ressource schnappt.

  • wenn sie Hunger haben, dann haben sie Hunger. Dann hat der Welpe Hiro auch versucht dem Schäferhund sein Futter zu klauen und das obwohl sie ihm mehr als deutlich die Meinung gegeigt hat. Sie können da sehr nervig und hartnäckig sein. Und ich mach mir ehrlich gesagt wenig Gedanken ob es respektlos ist oder nicht. Gelegenheit macht Diebe, wenn er nirgends was fressbares findet, dann klaut er auch nicht. Wenn auf den Tischen nichts ist und er immer wieder Anschiss bekommt, wenn er auf einem Tisch ist, dann merkt er dass es doof ist auf Tischen zu stehen und lässt es sein. Es wird alles besser werden, aber in einer Heißhungerphase hast du wenig Chance, also mach es dir nicht unnötig schwer. Vor allem steckt/kommt dein Bub auch in die Pubertät und da kann man genug mit den Hunden diskutieren, da braucht man nicht extra noch das Futterthema..

  • Also ich kann ehrlich vom derzeitigen miteinander mit Nubis sagen, dass es mich kaum noch anstrengt oder tatsächlich richtig nervt.
    Abends so zwischen 22 und 23 Uhr wird er immer noch mal richtig aktiv. Das ist die verhältnismäßig anstrengendste Zeit am Tag mit Nubis. Da wird dann gerne noch mal alles ausgetestet, ob die Regeln immer noch gelten, dass man Katzen nicht ärgert oder nicht am Schrank hoch gehen darf. Azhura und Diego werden genervt bis sie sich ernsthaft wehren oder genervt die Flucht ergreifen...
    Aber auch das bringt mich nicht mehr auf die Palme oder aus der Ruhe.

  • Hallo,


    ich lese hier schon von Anfang an mit, weil ich Wolfshunde interessant finde. Aber hier mit Sicherheit nie einer einziehen wird, weil ich das im Leben nicht handhaben könnte. Nun aber mal meine Frage, lebt ihr alle alleine? Wie stellt sich das da, wenn ein neuer Partner ins Leben kommt? Oder gar bei einem Kind? Hier wird ja immer wieder betont, das der Wolfshund sich stark an einen Menschen bindet und evtl. sogar scheu vor anderen Menschen ist.

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    Aber Nubis ist eben Nubis und kein Hiro oder sonst wer und anders rum.


    Nubi öffnet ja auch schon Türen, was Hiro Dir ja noch erspart, z.B..

  • was man bei all den Sachen die HellLady und ich schreiben bedenken muss, wir haben AWHs. Das sind Wolfsmischlinge, wenige Generationen hinter dem Wolf, möglichst viel Wofblutanteil, die an sich fast nur auf Optik gezüchtet werden. Von solchen Tieren kann man oft nicht wirklich viel erwarten, bei ihnen muss man ein Plan B haben..


    Aber es gibt eben auch die anderen - die Rassewolfhunde SWH und TWH. SWH hab ich bis jetzt nur sehr oberflächlich kennen gelernt, liegt aber sicher daran, dass sie Fremden gegenüber - genau wie der AWH - doch oft sehr reserviert sind. Näher kennengelernt hab ich zwei TWHs, mit einem Rüden sind wir mind. einmal die Woche unterwegs. Er ist ein absolut toller HUND, er hat Wolfsoptik, ist sehr gut erzogen, hat keine Probleme mit Menschen, er liebt sie, teilweise etwas zu arg. Also er geht auch nicht nach vorne bei jeder Gelegenheit - hört man ja auch immer von TWHs, dass sie die aggressiven Zollhunde sind, aber das ist sicher nicht die Regel, sondern oft viel neidvolles Blabla. Optisch können sie mM nicht mit dem Ami mithalten, aber charakterlich.. übrigens der zweite TWH, eine Hündin, ist auch ein Traumtier, sehr offen und freundlich, also beide sind wirklich Vorzeigehunde für ihre Rasse..


    Wir sind zwei Erwachsene, Kinder sind nicht geplant. Haben ein EFH mit Garten, in der angrenzenden Nachbarschaft gibt es nur Erwachsene. Dass Hunde fremde Menschen niemals akzeptieren werden stimmt nicht. Je nach Charakter brauchen sie einfach eine Weile um dem Fremden zu vertrauen, aber wenn man nichts überstürzt, wenn man sich Zeit lässt, der neue Mensch einfach immer wieder da ist, er immer wieder positiv auffällt, dann gewöhnt sich auch ein Wolfhund an fremde Menschen, vor allem wenn eben die Besitzer dabei sind und dem Hund zeigen, dass der Mensch ganz toll ist. Wenn ein Hund abgegeben wurde und er alleine in fremder Umgebung fremde Menschen kennen lernen soll, da ist es natürlich eine andere Hausnummer. Aber mit viel Geduld schafft man es meist auch. Natürlich niemals mit der Vertrautheit, die ein Hund zu dem Menschen hat, dem er sich am Anfang angeschlossen hat. Bei einem Kind bin ich froh, wenn mein Hund (egal welcher) meidet, aber bei Wolfhunden kann man eigentlich sagen, dass sie am wenigsten ein Problem mit Babys, Kleinkindern haben - die Fallen sogar teils in die Schiene der Beute, größere Kinder sind interessant, aber die wenigsten Wolfhunde sind scheu bei ihnen. Bei größeren Kindern und Frauen haben Wolfhunde mehr Respekt, aber entwickeln trotzdem oft recht schnell Vertrauen. Für viele ein echtes Thema sind groß gewachsene, breite, sehr maskulin auftretende Männer. Vor denen haben die meisten Wolfhunde richtig Angst, weil sie einfach zu bedrohend in ihrer Körpersprache wirken. Aber ähnliches kann man bei einem normalen Hund eben auch beobachten, wie ausgeprägt es ist, ist die Frage. Auch dass ein Baby potentielle Beute eines Hundes ist, sehe ich als natürliches Problem an und nicht rassebedingt. Babys/Kinder und Hunde passen für mich nur bedingt zusammen - bedingt, dass die Eltern und der Hundehalter eben immer dabei sind um im Fall der Fälle einschreiten zu können. Auch mein eigenes Kind würde ich nicht alleine mit meinem Hund lassen. Aber das ist nun alles kein Wolfhundeproblem, außer dass sie im Fall der Fälle mehr Schaden anrichten als ein Chihuahua..

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    Nubi öffnet ja auch schon Türen, was Hiro Dir ja noch erspart, z.B..


    er hat kaum eine Chance Türen zu öffnen bzw es zu lernen. Bei uns sind idR alle wichtigen Türen offen, die unwichtigen (für die Hunde) sind verschlossen. Zur Küche hab ich Schiebetüren, wenn die Hunde mal in ihrem Zimmer warten müssen, dann sperr ich die Tür ab. Also auch wenn er es versucht hat, hatte er keinen Erfolg und deswegen hat er es bei anderen Türen erst gar nicht versucht


    Werd das mit allen Mitteln verhindern und wenn er es einmal verstanden hat, einmal zB die Haustür geöffnet hat, dann kommen überall Drehgriffe hin und bis dahin wird alles vermieden was ihn auf die Idee bringen könnte

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    was man bei all den Sachen die HellLady und ich schreiben bedenken muss, wir haben AWHs. Das sind Wolfsmischlinge, wenige Generationen hinter dem Wolf, möglichst viel Wofblutanteil, die an sich fast nur auf Optik gezüchtet werden. Von solchen Tieren kann man oft nicht wirklich viel erwarten, bei ihnen muss man ein Plan B haben..


    Eine Frage: Wieso unterstützt man dann so eine Zuchtrichtung, die doch nur zum Nachteil für so einen Hund werden kann bzw. warum muss es dann ein AWH sein?

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