Wolfshunde - AWH / TWH / SWH etc. Fragen & Diskussionen
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Die "klassischen" anerkannten Wolfhundrassen kann man meiner Meinung nach nicht mit AWH und Co. vergleichen. Und selbst die sehe ich teils schon kritisch.
Ein Beispiel, wie das so ist mit den "fähigen AWH Haltern", die ja genau wissen worauf sie sich einlassen und bei denen das Zusammenleben total toll läuft, hatten wir hier im Forum ja kürzlich erst auch - Den Thread werden ja wohl auch einige verfolgt haben.
Jegliche Kritik am eigenen Umgang unerwünscht, man hat alles im Griff, es ist alles super toll und alle die das ganze irgendwie kritisch sehen sind ja eh blöd und man selbst der große Wolfsflüsterer.
Wie alt war der "Hund" (wenn man das so nennen mag) nochmal, als er man dann plötzlich nix mehr gehört hat und dann durchgesickert ist, dass der Hund dann doch auf einmal weg musste? 6 Monate, 7 Monate? -
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Hi
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Ich finde ehrlich gesagt, dass beim Mixen (ob nun mit Absicht oder nicht) mit den bestehenden Wolfhunderassen eher Nachteile entstehen. Die bestehenden und anerkannten Rassen sind doch mittlerweile recht gefestigt im Wesen. Berechenbar. Mischt man diese nun aber mit normalen Hunden, weil man meint, es würde das Ganze einfacher machen, dann kommt meistens eher ein schwierigerer und vor allem nicht berechenbarer Hund dabei heraus. Scheue und Angst gepaart mit "nach vorne gehen" ist zum Beispiel eine böse Mischung.
Natürlich muss man auch bei angeblich reinrassigen Wolfhunden (TWH und SWH) aufpassen. Vor allem im Ausland wird dem Wolf im Wolfhund gerne mal auf die Sprünge geholfen, in dem man ihn wieder neu rein bringt...Ich möchte wirklich nicht verbreiten, dass nun SWH und/oder TWH "einfach" sind in dem Sinne, dass man sie sich ohne groß Gedanken zu machen holen kann. Das sind sie definitiv nicht!
Sie können große Probleme machen, wenn man ein Leben lebt, wo sie einfach nicht hinein passen. Ich würde keinen Wolfhund zu jemandem geben, der einen netten Einzelhund sucht, der ohne Probleme alleine bleiben kann. Ebenso würde ich keinen Wolfhund an jemanden geben der meint er will ein Hund den er mit auf Einkaufstour nehmen oder dem er täglich auf der Hundewiese beim Spielen zuschauen kann. Auch Menschen, die gerne mit dem Hund richtig "arbeiten" wollen, wären von einem Wolfhund schnell enttäuscht.
Allerdings sind es in den passenden Händen einfach wunderbar unkomplizierte Tiere.
Genauso wie Arbeitsrassen (und das sind die meisten unserer Hunde nun mal), die nicht richtig ausgelastet werden, auch in den falschen Händen sind und dann ebenfalls Probleme verursachen können oder traurig vor sich hinvegetieren müssen.Und nochmal: Ich finde sie sind auch einfach nicht zu vergleichen mit einem hochprozentigen AWH. Auf Iris Facebookeintrag liest man ja jetzt schon wieder, ähnlich wie hier so oft, was für andere Hunderassen die Leute haben (Ridgeback, Molosser, Akitas - von Akiko hier im Forum glaube ich) und es ihnen damit doch ganz genauso geht. Das glaube ich nicht und ich denke, wenn sie wirklich Hiro statt ihrem Hund da hätten, würden sie das auch sehr schnell merken. Der Zugang zu "normalen" Hunden und auch zu Wolfhunden, die schon mehr Hund als Wolf sind, ist einfach ein anderer. Man hat einfach mehr Möglichkeiten.
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Das ist ja genau das was ich meine. Es muss passen. Aber ich denke wir Menschen neigen oftmals dazu uns nicht wirklich ehrlich einzuschätzen, sondern ehr dazu neigen Dinge zu beschönigen.
Allerdings auch in Umkehrschluss , Normal ist ja nix besonderes..... -
Huiuiui, da ist man einmal nicht am Rechner, schon gibt's was zu lesen
Zitat
Trotzdem klingt das bei dir gerade so, als würde alles was irgendwie Wolfhund drin hat zwangsläufig Probleme machen und die Leute schweigen nur darüber. (Wahrscheinlich hast du es so nicht gemeint, aber so liest es sich für mich). Ich denke ganz ehrlich, dass die aller wenigsten TWH und SWH Probleme machen (von unüberlegten Anschaffungen mal abgesehen). Entspricht auch absolut nicht meinen Erfahrungen mit Haltern dieser Rassen. Sicher sind nicht alle perfekt, aber ich höre da insgesamt einfach von weniger Problemen und von einer größeren Zufriedenheit, als bei Haltern anderer Hunderassen.Nein, ich gehe nicht davon aus, dass alle Wolfhunde Probleme machen oder deren Besitzer Probleme haben.
Sollte nicht so rüber kommen.
Was ich als potentieller Interessent damit ausdrücken will, man sieht immer die tollen Bilder. Wenn was erzählt wird, dann meist nur die tollen Episoden. Und die "Schattenseiten" werden eher selten beleuchtet.
Mich aber interessiert immer das ganze Bild.Frage ich einen Züchter, ist dieser natürlich von seinen Tieren begeistert (mir zumindest so ergangen). Logisch.
Es gibt viele, die zum Glück auch mit Interessenten "tacheles" reden.
Auf was für ein Abenteuer man sich ein lässt etc. :) -
Zitat
Was ich als potentieller Interessent damit ausdrücken will, man sieht immer die tollen Bilder. Wenn was erzählt wird, dann meist nur die tollen Episoden. Und die "Schattenseiten" werden eher selten beleuchtet.
Mich aber interessiert immer das ganze Bild.Frage ich einen Züchter, ist dieser natürlich von seinen Tieren begeistert (mir zumindest so ergangen). Logisch.
Es gibt viele, die zum Glück auch mit Interessenten "tacheles" reden.
Auf was für ein Abenteuer man sich ein lässt etc. :)Das kann ich nicht bestätigen. Die eine Züchtern von SWH hat mir alles offengelegt was Schlimmstenfalls passieren kann (muss nicht aber kann), was man erwarten muss und was auf einen zukommt und natürlich erzählt sie auch danach die guten seiten aber sie sagte mir das sie lieber die Interessenten erst mal "Abschrecken" will und wenn diese mit den schlechten seiten keine Probleme haben dann wären es Potenzielle Welpeneltern.
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Zitat
[...] aber sie sagte mir das sie lieber die Interessenten erst mal "Abschrecken" will und wenn diese mit den schlechten seiten keine Probleme haben dann wären es Potenzielle Welpeneltern.Da habe ich damals wohl "ins Klo" mit meiner Auswahl gegriffen
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Julia, warst du bei Carmen? Sie ist echt ne super Züchterin, die sich viel Mühe gibt und eine gute Portion Fachwissen hat.
Ich habe damals bei meiner Züchterin aber auch die Schattenseiten schön breit aufgezählt bekommen. Aus dem selben Grund. Schließlich nehmen sie die Hunde zurück wenn es am Ende nicht passt und müssen sie auch wieder neu vermitteln.
Da scheinst du wirklich "Pech" gehabt zu haben Miriba. War es denn ein SWH Züchter/in wo du warst?
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Zitat
Julia, warst du bei Carmen? Sie ist echt ne super Züchterin, die sich viel Mühe gibt und eine gute Portion Fachwissen hat.
Ich habe damals bei meiner Züchterin aber auch die Schattenseiten schön breit aufgezählt bekommen. Aus dem selben Grund. Schließlich nehmen sie die Hunde zurück wenn es am Ende nicht passt und müssen sie auch wieder neu vermitteln.
Da scheinst du wirklich "Pech" gehabt zu haben Miriba. War es denn ein SWH Züchter/in wo du warst?
Ja bei Carmen. Würde sie so gerne besuchen aber Auto ist zzt. in der Werkstatt habs kaputt gefahren -
Zitat
Da scheinst du wirklich "Pech" gehabt zu haben Miriba. War es denn ein SWH Züchter/in wo du warst?
Nein, es war kein SWH Züchter.
Die Sache, dass Züchter ihre Tiere zurück nehmen finde ich eine sehr gute Sache. -
hab euch schnell mal meine Antwort hier auch rein kopiert.. gerne zur Diskussion und nun muss ich mal nachlesen was alles geschrieben wurde. War leider viel zu lange hier nicht mehr online..
Zitatja an sich schreib ich viel zu wenig, aber es ist Wahnsinn wie alles hin und her gedreht wird, wenn man sich mal zu etwas äußert. Für die meisten gibt es nur schwarz und weiß bei diesen Tieren, kein grau. Entweder man hebt sie in den Himmel oder man verteufelt sie. Dass sie gute und schlechte Seiten haben - geht nicht, warum auch immer..
Also in meinem Fall bedeutet der Text, dass ich total überfordert bin, dass ich mich übernommen hab und Hiro einen neuen Platz sucht. Dass ich vorher Bilder vom Hundeplatz gepostet hab, wo Hiro fast wie ein Schäferhund funktioniert, bedeutet, dass ich mit dem Hund angeben möchte. Wirklich faszinierend.. aber deswegen schreiben wohl auch so wenige, obwohl es wichtig wäre. Klärt man über diese Tiere auf, dann will man nur Aufmerksamkeit und mit ihnen angeben, man schreibt welche Probleme man mit den Tieren hat, wie sich der Wolf bemerkbar macht und statt dass man diese Infos aufnimmt, auf sich wirken lässt, ist der eigene Hund dann genauso schlimm, wenn nicht schlimmer und irgendwie ist sowieso alles übertrieben. Jede Diskussion zu diesen Tieren ist mehr als schwer..
Und zu Hiro.. die ersten 1 1/2 Jahre waren heftig, teils übler als in dem Text beschrieben. Aber mittlerweile wird er in vielem immer besser. Man merkt dass er offener wird, wobei er immer noch ein Thema mit vor allem fremden Männern hat. Auch geht er nicht sofort zu jedem hin, aber er wird cooler, man merkt dass er souveräner wird. Gehorsam ist aktuell gut, teils sehr gut. Mitte Januar hab ich ihn von einem Reh abrufen können, dass 2-3 von ihm entfernt aus einem Gebüsch sprang und er eigentlich direkt hinten dran war, aber eben nur bis zum Ruf. Der Schäferhund ist auch durchgestartet und lies sich identisch abrufen. Aber so eine cool Teamjagd.. da merkt man doch was mit diesen Tieren möglich ist, aber ich vertrau nicht drauf. Ist die Gegend wildreich, dann geh ich auf Nummer sicher. Aber das ist der Hausberg meiner Freundin, auch wir waren schon zigmal oben und das war unser erstes Reh.. Also der Abruf ist allgemein gut, er bleibt bei einem in der Nähe, schaut wo man ist, ist aufmerksam. Das Meiden wenn man ihn anleinen möchte, also dass er nur auf einen Meter rankommt, aber nicht näher, das ist eine Ausnahme mittlerweile. Allgemein wachsen wir immer besser zusammen. Auf dem Hundeplatz läuft er fast wie ein Schäferhund, klar mit Leckerchen, aber sehr bemüht, sehr willig, sehr freudig. Unterordnung klappt ohne Line mit anderen Hunden und Menschen. Agility machen wir ab und zu auch, auch das klappt gut und er ist freudig bei der Sache. Also mit mir arbeiten ist gerade wirklich toll. Auch mit meiner Freundin (die mit dem TWH), die er nun seit knapp einem Jahr kennt und etwa einmal die Woche gesehen hat, klappt es sehr gut. Er lässt sich von ihr abrufen, macht mit ihr Tricks, lässt sich durchknuddeln.. aber Leine ist ein Tabuthema für ihn, also anleinen, an der Leine führen, lässt er nicht zu, aber das haben wir auch nie trainiert. Werden wir demnächst aber mal anfangen. Wir haben eine etwas andere Hundeschule, wir waren nun zweimal auf dem Hundeplatz, sonst sind wir immer irgendwo unterwegs. Meist in Innenstädten, an der S-Bahn, irgendwo wo andere Menschen, Hunde, Ablenkungen sind. Und selbst da kann man UO machen, bei Fuß gehen, Ablage an der langen Leine etc. Also er wird immer cooler, aber dafür trainieren wir eben auch mind. einmal die Woche in der Hundeschule und nach knapp zwei Jahren sieht man langsam wirklich gute Ergebnisse.
Ansonsten.. Hiro lebt bei uns immer noch im Haus, unser Garten ist bedingt wolfhundegerecht eingezäunt, weil ich einfach ein Auge auf die Hunde habe. Liegt mehr daran, dass ich so etwas wie ein Rasen gerne behalten würde und auch die eine oder andere Pflanze. Im Haus wird Hiro immer ruhiger. Momentan hat er aber wieder eine Phase der Unsauberkeit, also er hält ewig durch um aufzustehen, zwei Schritte zu gehen und los zu pinkeln. Ich liebe ihn dafür, vor allem wenn man wusste dass er muss und paarmal schon draußen war und alles interessanter war und kaum drinnen kann er es nicht mehr halten. So stell ich mir ein Elefantenbaby im Haus vor.. Aber mit so etwas lebt man bzw man beobachtet noch genauer..
Andere Hunde sind ein kleines Thema momentan.. Er fordert Respekt ein, egal welche Rasse, egal welches Geschlecht. Unsoziales Verhalten duldet er nicht mehr. Also fixiert ihn ein Hund, geht ein Hund auf ihn zu, dann versucht Hiro nicht lange dem Konflikt aus dem Weg zu gehen.. allerdings mit extremer Körpersprache und Körpereinsatz. Also die Hunde werden umgerempelt, aber er setzt seine Zähne nicht richtig ein, klar schnappt er nach ihnen, aber nicht mit Verletzungsabsicht. Und da ist es wirklich egal, ob Rüde oder Hündin, groß oder klein. Wobei die Rüden einfach mehr provozieren und er sehr gerne darauf eingeht. Begegnet man ihm wie es sich in der Hundewelt gehört, dann ist er der freundlichste Hund, der sich bei kleineren Hunden auch gerne hinlegt, der gerne spielt und Spaß hat. Also das oben genannte ist die Ausnahme, wobei es zunimmt, aber klar.. Pubertät eben..
So wird unser Zusammenleben immer angenehmer, er sucht immer mehr Kontakt zu mir. Also Abends lag er früher immer alleine im Abstand zur Couch, nun liegt er mit uns auf der Couch zum Kuscheln (haben eine riesige 3x2m zum Fernsehen und da dürften die Hunde mit drauf). Mittlerweile auch wenn wir Besuch haben, Abends ist sein Platz auf der Couch.. Also man merkt dass es besser wird..
Aber ich vergess eben auch nicht die erste Zeit und egal wie gut ein Tier am Ende wird, es stellt sich die Frage, was vertretbar ist? Sind zwei Jahre Stress und blanke Nerven es wert und kann man darüber hinweg sehen und eine Zucht solcher hochprozentiger Tiere befürworten? Und wie wäre er geworden, wenn ich nicht jeden Tag mit ihm etwas gemacht hätte, ihn trainiert hätte, wenn er einfach nebenbei gelaufen wäre. Wäre er dann nicht einfach nur ein panischer Gehegewolf geblieben? Also es ist wirklich schwer sich eine Meinung zu bilden. Diese Tiere sind absolut faszinierend, aber sie müssen wirklich in das eigene Leben passen, weil nebenbei gehen sie nicht. Man muss sie leben, man muss sie wie sie sind annehmen und das ist eine wahnsinnige Herausforderung in einer Welt wo ein Hund im Grunde kein Hund sein darf, sondern funktionieren muss..
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