Wolfshunde - AWH / TWH / SWH etc. Fragen & Diskussionen

  • Ich habe auch eine Frage:


    bei den paar Wolfshunden, die ich kennengelernt habe, hatte ich den Eindruck, dass eine Leinenführigkeit unter "Nicht Labor Bedingungen" nicht möglich ist.


    Also: fremdes Gebiet oder/und fremde Menschen, und jeder Musher wäre entzückt. Naja vielleicht doch nicht, weil es geht (zieht) in alle Richtungen.


    Waren das die berühmten Ausnahmen oder trifft dies zu?


    Mir wurde auch gesagt, die Wolfshunde "können schon was lernen, aber unter Ablenkung ist das in aller Regel nicht abrufbar". Würdet ihr das bestätigen?


    Danke schon mal


    arnie


  • :lol:


    Ja, und erziehen kann man die auch nicht. Weil die sind so sensibel und so besonders.


    Das ist der Punkt, der mich persönlich beim Thema Wolfhund immer am meisten abnervt. Wenn man mal ein bisschen weniger Wolfsspinnerei betreiben würde und mehr den Hund sehen würde, würde man auf einmal feststellen, dass die doch gar nicht so besonders sind. Würde zwar dem ein oder anderen Ego ein paar Kratzer verpassen, aber im Gegenzug zu Hunden führen, die sich auch mal benehmen können.


    Viele Grüße
    Frank

  • Schnappi


    ich muss gestehen, dass ich deinen Fotostrang nicht regelmäßig und vollständig lese; aber ich meine mich zu erinnern, dass du auch die "klassischen" Probleme mit Alleinbleiben, z.B. im Auto, und Abruf, deine Hündin spielt Fangen mit dir. Ist das jetzt erledigt? Und meinst du dass, wenn erledigt, es genauso einfach/schwer war, wie bei einem "normalen" Hund, und ich meine nicht irgendwelche traumatisierte Hunde.


    Die zwei SWH, die ich "besser" kenne, kommen definitiv, wann sie wollen, und auch die Art und Weise finde ich erschreckend. Die anderen liefen alle nicht frei, deshalb konnte man schön die "Nichtleinenführigkeit" sehen.


    VG
    arnie

  • Zitat

    ich muss gestehen, dass ich deinen Fotostrang nicht regelmäßig und vollständig lese; aber ich meine mich zu erinnern, dass du auch die "klassischen" Probleme mit Alleinbleiben, z.B. im Auto, und Abruf, deine Hündin spielt Fangen mit dir. Ist das jetzt erledigt? Und meinst du dass, wenn erledigt, es genauso einfach/schwer war, wie bei einem "normalen" Hund, und ich meine nicht irgendwelche traumatisierte Hunde.


    :D Ich ahnte es irgendwie. Ich kann dir versichern: mein Hund ist alles, aber nicht gut erzogen. Wir haben selbst noch genug Baustellen und meiner kleinen Naturkatastrophe fällt auch immer wieder was neues ein, was sie unglaublich gut und ich unglaublich blöd finde. Aber das sich Erziehung nicht im Alleingang erledigt und man was dafür tun muss, finde ich nunmal recht normal.


    Ich gebe auch zu: man kann sich sicherlich einfachere Hunderassen aussuchen. Einen eigenständigen Hund mit wenig Kooperationsbereitschaft zu erziehen, ist sicherlich nicht immer ganz einfach. Aber das ist für mich kein Grund die Rassekarte zu ziehen, damit mangelnde Erziehung zu rechtfertigen und sich dauerhaft damit abzufinden, dass sich der Hund benimmt wie ein Elefant im Porzellanladen.


    Es ist nunmal so (gerne können wir mich da als scheinbar erzieherischen Totalversager rauslassen :D ), dass die Leute, die ich kenne und die ihren Hund wie einen Hund - und nicht wie einen Wolf - behandeln, eigentlich ganz vernünftig erzogene Hunde haben.


    Viele Grüße
    Frank

  • Ich habe bisher nur still mitgelesen und meld mich nun doch mal zu Wort.
    Mein TWH-SWH-Mix ist jetzt 20mon. alt. Zu ihn bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind.
    Ich habe eigentlich immer versucht NICHT das wölfische in ihn zu sehen.
    Er wird vielleicht nie so einen Unterordnung wie meine Schäferhündin zeigen, aber das macht nix ;)
    Auch das alleine bleiben wird immer schwierig sein, aber ganz alleine ist er nicht ist noch der Rest des Rudels da.
    Er wird immer versuchen den Mülleimer zu plündern, freuen sich die Katzen und der Rest des Rudels :-)
    Aber er ist der Treuste Gefährte den man sich denken kann.
    Achso ums noch komplizierter zu machen Feni ist von Parson Russell Terriern mit aufgezogen :-)


    lg Petra

  • Also um Frank mal ein bissen unter die Arme zu greifen: Seine Nimueh hält auch wenn Anwesenheit von ner ganzen Hundegruppe seinen vorgegebenen Radius gut ein und kann mit Stresssituationen wesentlich besser umgehen als das mein Lucky kann. Also von komplett unerzogen würde ich hier nicht reden.
    Sie kann allerdings nicht so gut alleine bleiben, aber das ist ja ein bekanntes Problem bei den ursprünglicheren Hunden, die Nordischen lieben ja auch am ehesten die Rudelhaltung.

  • Zitat

    ...aber ich meine mich zu erinnern, dass du auch die "klassischen" Probleme mit Alleinbleiben, z.B. im Auto, und Abruf, deine Hündin spielt Fangen mit dir.


    Das sind ja ganz allg. die klassischen Probleme mit denen viele Hundehalter kämpfen !
    Nicht funktionierender Rückruf, Probleme beim Alleine bleiben, schlechte Leinenführigkeit, Wohnungseinrichtung zerstören, Futter verteidigen, etc....
    Neu erfunden haben die Wolfhunde diese Probleme nun wirklich nicht ;)


    Den Unterschied den ich aber ganz klar sehe ist die Intensität !
    Ich würde von dem was ich gesehen und erzählt bekommen habe sagen, das sie schon deutlich mehr als der Durchschnittshund dazu neigen die Schwäche und Inkonsequenz ihrer Halter auszunutzen und das sie deutlich hartnäckiger und ernsthafter an einer Sache festhalten wenn sie einmal (!) Erfolg damit hatten.



    ... vielleicht bin ich aber auch nur "Nimuehgeschädigt" :lol:

  • Vielen Dank Linda :smile:


    Ich glaube aber es ging arnie, weniger darum zu zeigen, dass bei mir ja auch nicht alles rund läuft, obwohl ich die Klappe so aufgerissen habe :D . Sondern wirklich darum, zu erfahren, ob die Erziehung komplizierter als bei "normalen" Hunden ist.


    Und wie gesagt: ich denke schon, dass es ne andere Nummer als bei kooperationsbereiteren Hunden ist. Aber unerziehbar sind sie definitiv nicht.


    Das Thema Alleinebleiben ist für mich so ein Ding, dass ich nicht vollständig im Rahmen der Erziehung sehe. Wobei ich sagen muss, dass es bei uns - wenn auch mit ziemlichem Aufwand - trainierbar ist. Ich mache mir keine großen Hoffnungen, dass sie jemals wirklich richtig entspannt alleine bleiben kann, aber wir haben es nach 2,5 Jahren mit täglich mehrfachem Training auf etwa 4 Stunden gebracht (hier müssen aber die Begleitumstände stimmen und es ist ganz klar ortsbezogen).


    Mich nervt einfach, dass Besitzer immer wieder betonen wie besonders und anders ihr Hund ist und offen gesagt geht mir auch dieses ständige Wolfsgelaber ziemlich auf die Nuss. Auf der anderen Seite wird diesen "Überfliegern" unter den Hunden aber einfach nichts abverlangt und jede noch so nervige Unart wird mit dem Wolfserbe begründet. Es wird immer wieder betont, dass dies und jenes nunmal so ist, weil halt zur Hälfte Wolf drinsteckt. Das auch zur Hälfte Schäferhund drinsteckt, will dann aber irgendwie niemand hören.


    Viele Grüße
    Frank

  • Meiner Erfahrung nach ist das Verhalten von vor-pubertären Wolfhunden (wenn der Wolfsblutanteil beim Individuum noch deutlich zu finden ist) nicht sehr aussagefähig - unsere flaschenaufgezogenen Wölfe haben sich im ersten Jahr wie (ängstliche, aber sonst normale) Hunde verhalten. Mit dem Erwachsen werden kamen dann die wölfischen Eigenschaften durch - so auch bei einigen Mixen.
    Aber schön für jedes WH/WHH-Gespann, wenn das ausbleibt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!