Hat(te) hier jemand von euch Frettchen?

  • Hallo,


    Frage steht im Betreff. Habe noch nie Frettchen so richtig live und in Farbe erleben dürfen, interessieren mich aber irgendwie schon. :)
    Hab schon einiges im Internet gelesen, aber dachte ich frage vielleicht hier doch nochmal nach.


    Vorurteil 1: Frettchen stinken, scheint ja schon mal Blödsinn zu sein, wenn sie kastriert sind. Gibts da eigentlich auch so eine konträre Diskussion wie bei Hunden?


    Ich habe auch gelesen, dass Frettchen aufgrund ihres kurzen Verdauungstrakts andauernd was essen müssen. Kann ich dann auch mal für nen Tag weg sein oder geht das auf gar keinen Fall?


    Kann man Frettchen auch irgendwann draußen frei rumlaufen lassen oder sollte man sich das von vornherein komplett abschminken?


    Diskussion Einzelhaltung? Viele sagen nein, auf keinen Fall, einige Stimmen aber sagen doch immer wieder, dass es durchaus auch möglich ist.


    Einfach mal so ein paar allgemeine Infos wären cool, die Fragen sollen jetzt nicht als Katalog abgearbeitet werden ;)


    LG
    Tjani

  • Hi,
    ein Freund von mir hatte früher Frettchen. Da habe ich aber nur einiges mitbekommen, Fachfrau bin ich wirklich nicht.


    Frettchen stinken!
    Mh, auch kastrierte Frettchen haben einen (für mich relativ starken) Eigengerüch. Er ist vielleicht mit süß-schärflich zu beschreiben, ich mag ihn nicht so wahnsinnig gern. Riecht halt trotzdem irgendwie "wild".


    Futter!
    Die Frettchen meines Freundes wurden tatsächlich mehrfach am Tag gefüttert, mit hochwertiger Mischkost. Einen ganzen Tag ohne Futter funktioniert nicht. Allerdings hatte er auch mehrere Futterautomaten, falls er nicht da war.


    Leinenlos draussen!
    Funktionierte da bei keinem der Tiere. Die wären bei einer interessanten Gelegenheit einfach abgedampft. Da gab es Freilauf mit Geschirr und (langer) Leine.


    Einzelhaltung!
    Frettchen sind keine Einzelgänger, sondern sehr sozial untereinander. Es mag einzelne Exemplare geben, die auf Artgenossen verzichten können, die Regel ist das aber nicht.
    LG von Julie

  • Ich habe 6 frettchen in außenhaltung :)


    Die ersten Stinker zogen 2008 ein.


    Ich bin gerade nur mit dem Handy da, deswegen kurzfassung:


    Frettchen brauchen 24h am Tag Futter. Das ist durch artgerechtes Trockenfutter problemlos möglich (Marke: frettchen4you). Zusätzlich sollten sie täglich Fleisch bzw Futtertiere (z.B. Mäuse) bekommen.


    Frettchen ohne Leine draußen funktioniert in 99% der Fälle NICHT. sie hören nicht auf ihre Namen und sind schneller weg als du gucken kannst.


    Frettchen haben ihren eigengeruch, auch wenn sie kastriert sind (unkastrierte Rüden stinken aber wirklich bestialisch). Mich stört der Geruch nicht, in der Wohnung möchte ich sie aber deshalb nicht mehr haben (hatte die ersten beiden in der Wohnung und weiß, wovon ich rede).


    Frettchen brauchen Frettchen! Einzelhaltung ist ein absolutes nogo - es sei denn das Frettchen ist dermaßen gestört, dass es keine anderen mehr akzeptiert (das passiert, wenn frettchen über längere Zeit alleine gehalten werden). Ich habe 2 Tiere aus Einzelhaltung übernommen: Vernel war bereits 6 Jahre alt, als sie zu mir kam. Sie hatte panische Angst vor anderen Frettchen. Es hat 4 Monate gedauert, bis ich sie soweit hatte, dass sie die Angst abgelegt hat. Sie wurde fast 9 Jahre alt und hat ihre Genossen geliebt. El Blanco ist seit Dezember 2011 bei mir - ebenfalls Einzelhaltung und jetzt um die 4 Jahre alt. Er ist aggressiv anderen frettchen gegenüber. Ich musste ihn für ca 3 Monate von den anderen trennen, weil sie sich blutig gebissen haben. Er ist seit ca 4 Monaten wieder bei den anderen 5en (nachdem meine blinde Oma Vernel gestorben war - die hat er mit Vorliebe verprügelt). Bis heute gibt es Krach im Gehege, auch wenn es WESENTLICH besser geworden ist. Wo die Reise mit ihm hingeht, weiß ich noch nicht so recht.


    Es ist so traurig, dass er so gestört ist, nur weil jemand der Meinung war, ihn alleine halten zu müssen.



    Ein ganz wichtiger Punkt ist die Haltung:


    Käfig: mindestens 2 qm für die ersten beiden, für jedes weitere frettchen mind. 0,5qm dazu. Der Käfig sollte mit durchgehenden Etagen ausgestattet sein. Keine einstreu, am besten PVC Boden. Frettchen schlafen in decken, nicht in Stroh oder ähnlichem. Bei Käfighaltung musst du die Frettchen jeden Tag 4 Stunden durch die Wohnung flitzen lassen.


    Freie Wohnungshaltung: dort, wo ein frettchen hin will, kommt es auch hin. Blumen und Deko kannst du gleich entsorgen und die Knöpfe deiner Fernbedienung werden auch nicht mehr lange leben. Frettchen werden idR nicht zu 100% Stubenrein (die Trefferquote liegt bei mir bei ca 60%). Die Würste sind auch nicht fest wie beim hund sondern weich. Ganz toll also, wenn du die Türe da durch ziehst. Vorsicht bei Nieschen, Waschmaschine, etc. Sie gehen mit Vorliebe unters Sofa um dort die Füllung rauszuholen und bunkern gerne ihr Fleisch im Sofa.


    Außenhaltung: mind. 10 qm für die ersten beiden, für jedes mehr nochmal mind 1 qm dazu. Ich habe 21 qm für 6 frettchen.


    Bitte auch beachten: frettchen können ordentlich zubeißen und sind nur bedingt erziehbar.


    Sie sind ganz tolle Tiere - man muss aber viel beachten.


    Ganz wichtig ist auch ein fähiger Tierarzt, den sie sind wirklich gerne mal krank (Herz, Nebennieren, Darmverschluss, ...)


    Ich empfehle dir, einen Schnupperbesuch bei einem fähigem Halter zu machen, damit du den Geruch kennenlernst und noch viele Fragen stellen kannst. Wo kommst du denn her - vielleicht kann ich einen Kontakt für einen besuch herstellen, wenn du magst?


    LG
    Missa

  • Hallo!


    ich hatte insgesamt 4 Frettchen, aber nicht alle zur gleichen Zeit.
    Ich kann nur sagen, dass Frettchen, wie jedes Tier einen Eigengeruch haben. Je nachdem was sie zu fressen bekommen habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie mehr oder weniger riechen.
    Wenn man alles gut sauber hält und den Fretts beim Freilauf ausreichend Klos anbietet, dann hats sogar die Faulste von meinen geschafft das Klo zu benutzen. :D
    Ich für meinen Teil möchte kein Fretti mehr im Haus haben, weil sie echt ALLES auf den Kopf stellen. Sie würden sogar in einem leeren Zimmer noch etwas finden, was sie anstellen können :hust:
    Außerdem finde ich, dass man ihnen in der Außenhaltung noch mehr bieten kann. Meine haben gerne mit Wasser gespielt, wenn man dann einen Holzboden hat, macht es sich einfach nicht so gut, wenn sie alles unter Wasser setzen.
    Meine beiden Rüden haben Trockenfutter gar nicht fressen wollen, die bekamen nur Fleisch. Die Fähen später hatten damit gar kein Problem, aber die wollten kein Fleisch, also gab es Katzenfutter aus der Dose (das waren sie vom Vorbesitzer wohl so gewohnt). Schlecht war diese Art der Ernährung wohl nicht, weil Vilma 11 Jahre alt wurde. Und ja Fretts sind echte Durchlauferhitzer.. sie brauchen ständig Futter.
    Die beiden Rüden habe ich hin und wieder mit zum Gassi genommen, aber man sollte ich da im klaren sein, dass sie jeden Grasbüschel 5 mal umdrehen und man ganz gewiss nicht weit kommen wird in 30min :lol:
    Richtig freilaufen lassen ist aber nicht möglich gewesen, obwohl sie auf ihren Namen gehört haben, aber gerade draußen ist doch soooo viel tolles und interessantes, da kommt der Stinki doch nicht, wenn die Olle ruft^^
    Fazit: Frettchen sind toll, lustig und nette Gesellen, wenn man die Richtigen erwischt, aber ich möchte keine mehr haben. Schon gar nicht solange ich meine Hunde habe. Mit den Katzen war das nie ein Problem die haben sogar zusammen gefressen. Falls ich jemals nochmal auf die Idee kommen würde, dann kommt auch nur die Außenhaltung in Frage und gerne wieder Fretts aus zweiter Hand, die hoffentlich schon erzogen sind^^

  • Frag mal das Betzi (Amaris) ;)


    Ich (als nicht Frettchenhalter) finde übrigens schon, dass sie ganz schön stark riechen. Auch wenn sie kastriert sind. Nicht unbedingt unangenehm aber sehr, sehr intensiv. Und ja, auch die Bude riecht danach.

  • Noch was.. nicht nur das Futter beeinflusst den Geruch, sondern auch das Katzenstreu welches man benutzt.
    Das man sie nur in besonderen Fällen, die vom Tier ausgehen einzeln halten kann wurde ja schon gesagt, denn eigentlich sind es keine Einzelgänger. Bedingt erziehbar.. unterschreibe ich nur, wenn es um das Untersuchen der Wohnungseinrichtung geht, denn es war bei allen vieren gut machbar, denen zu erklären, dass der Mensch kein Spielzeug ist, in das man gackernd reinbeißen kann. Ok, ins Gesicht würde ich sie mir trotzdem nicht halten :D
    Die sind durchaus erziehbar, aber brauchen eine Weile.. vergleichbar mit einer Katze^^

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