Wehrtrieb? Oder: Wenn man mit dem Helfer "nicht kann"...
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Hallo!
Muss mir das jetzt mal von "der Seele schreiben" weil es mir einfach nicht aus dem Kopf geht...
Kurz erstmal Fox´ (Malinois) Vorgeschichte: Wir bekamen ihn mit 14 Monaten (jetzt ist er drei), er kannte nichts außer dem Zwinger und reagierte auf Alles (andere Hunde, fremde Menschen, Auto fahren...) ängstlich bis panisch. Haben wir eigentlich gut hingekriegt, ängstlich ist er nicht mehr, aber ich würde ihn immer noch als unsicher bezeichnen.Nun war mein Freund (er arbeitet mit ihm) von Anfang an immer auf dem Hundeplatz, seit Ende 2012 auf einem "neuem" Platz. Ich muss allerdings sagen "Herrchen" ist jetzt grade in der UO nicht ganz so auf "Perfektionismus" aus wie ich es wäre... Er ist da nicht ganz so ehrgeizig. Auf dem neuen Platz wurde auch angefangen Fox im Schutzdienst zu arbeiten. Fox (oder unser) Problem ist nämlich auch sein Verhalten anderen Hunden gegenüber, Leinenpöbler ist gar kein Ausdruck, und es kam auch schon vor das er nach uns (bzw. einfach um sich) geschnappt hat, so als Frustabbau. Er reagiert dann auch auf nichts. Meine Hoffnung war das er durch den Schutzdienst letztendlich lernt auch in hohen Reizlagen kontrollierbar zu sein. Nun, es wurde angefangen mit ihm zu arbeiten und wurde dann wieder pausiert, da wir erstmal dieses wilde "um sich beißen" bei Begegnung mit anderen Hunden in den Griff bekommen sollten um den Hund nicht zu verwirren das er "mal beißen soll und mal nicht darf".
Da das auch aufgehört hat und ich lange keine blauen Flecken mehr hatte durfte Fox nun Sonntag wieder "beißen", und zwar mit mir weil "Herrchen" nicht da war. Er kam allerdings nur an die Beißwurst, klar, Helfer hat ihn "provoziert" und er ist auch gut drauf angesprungen. Habe mich fast ein bißchen erschrocken wie er abgeht. Und ich habe mich sicher auch etwas blöd angestellt, das letzte Mal als ich sowas gemacht habe ist schon 15 Jahre her...Nun sagte der Helfer mir hinterher er würde mit diesem Hund keinen Schutzdienst machen weil er zu schnell vom Beute- in den Wehrtrieb gehen würde. Und nun berichtigt mich wenn ich ganz falsch liege, aber ist es dann nicht auch Aufgabe des Helfers "einen Gang runter zu schalten" und den Hund "runter zu holen" so daß er halt wieder ein "Spiel" in dem ganzen sieht? Der Helfer tat grade so als hätten wir eine tickende Zeitbombe, und wenn wir mit Fox Schutzhundesport machen würden würde er uns früher oder später alle zerfleischen... (wo er ja nichtmal weiß wie er sich zu Hause verhält, im Haus ist er einer der ruhigsten und liebsten Hunde die ich je hatte, nur wenn er irgendwo liegt und döst muß man ihn ansprechen, weil er sich sonst erschreckt, aufspringt und kurz knurrt- allerdings nur abends/ nachts, was ich auch eher als Unsicherheit einstufen würde).
Was ich noch erwähnen muß: Fox war ziemlich lange in der Box bevor wir mit ihm gearbeitet haben, als ich ihn holte machte er wieder den "Kasper", schmiss sich hin, "knabberte" an mir rum, sprang auch hoch und fuhr halt einfach hoch. Ja, das ist respeklos, unerzogen, frech, aber in keinster Weise "aggressiv". Ich bringe in solchen Momenten einfach erstmal Ruhe in den Hund (wegdrehen, weggehen...) um ihn ansprechbar zu machen, hört er nicht auf gibt es eine klare Ansage, verbal, notfalls auch körperlich mit wegdrängen oder "bedrängen". Würde ich so reagieren wie mir es der Helfer sagt, sprich ihn nehmen und" auf den Rücken" drehen weiß ich das er nur zwei Möglichkeiten hätte zu reagieren: entweder "pinkelt er sich ein" vor Angst, oder er geht tatsächlich gegen mich, einfach aus Angst um sich zu wehren. Möchte ich beides nicht...
Langer Rede kurzer Sinn: Klar, Ferndiagnosen sind immer schlecht, aber vielleicht hat ja der eine oder andere doch einen Tip für mich. Ich denke nach wie vor das IPO das richtige für Fox wäre, und meine Idee wäre es einfach mal zu einem anderen Hundeplatz zu gehen, mit einem anderen Helfer um zu sehen was die über den Hund sagen.
P.S.: Ich informiere mich ja nun viel über die Rasse, und viele "Probleme" sind wohl auch einfach Mali- typisch, was aber auf dem Hupla keiner zu wissen scheint.
P.P.S.: Ich habe den Eindruck das der Helfer den Hund nicht mag, uns nicht mag, und uns ist er auch nicht so wirklich sympathisch...
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Hi
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Zitat
Und nun berichtigt mich wenn ich ganz falsch liege, aber ist es dann nicht auch Aufgabe des Helfers "einen Gang runter zu schalten" und den Hund "runter zu holen" so daß er halt wieder ein "Spiel" in dem ganzen sieht?
Genauso ist es!
Allerdings ist es Eure Aufgabe, zu erkennen, ob der Helfer es kann, und im Zweifel eben kein Schutzdienst zu machen!
Wenn es falsch gemacht wird, ist SD absolut schädlich, nicht nur für unsichere Hunde! -
Ich finde es aber für einen Anfänger recht schwer, zu erkennen ob der Helfer es kann/will oder nicht.
Tina habt ihr niemanden der mal mitkommt? Oder dem ihr ein Video zeigen könnt (vorher halt filmen)?
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Ich halte dieses "Wehrtrieb" Gequatsche ehrlich gesagt fuer ziemlichen Unfug.
da werden oftmals Dinge in einen Topf geworfen, die so ziemlich garnichts miteinander zu tun haben.
Wenn ein Hund im Wehrbereich arbeitet, dann kaempft er streng genommen um sein Leben. Hier resultiert die Agression schlicht daraus, dass der Hund sich bedroht fuehlt und als letzte Rettung den Weg nach vorn sieht.
Das hat wiederum nicht wirklich etwas zu tun, mit gezielter, sicherer Agression eines Hundes im Schutzdienst.
Leider wird das sehr gerne in einen Topf geworfen. wenn dein Hund der letzteren Kategorie angehört, braucht es sicher einen Helfer der das Handeln kann, der euch anleiten kann.. aber grundsaetzlich sehe ich dort weniger ein Problem, auch wenn gerne eins daraus gebastelt wird.
Anders sieht es fuer mich bei Fall eins aus. Nicht, weil ich glaube, der Hund wird euch irgendwann fressen, sondern weil soein Hund andauernd neagtiven Stress hat.
Schlussendlich kann das niemand aus der Ferne sagen und wer es doch tut, der hat wohl eine Glaskugel und hellseherische Faehigkeiten.
. Video wird da auch eher wenig helfen, allein schon, weil ich mich als Helfer, wenn ich mir aktuelle Ereignisse anschaue, sicher nicht filmen lassen wuerde um das ganze dann irgendwo zur Bewertung hochzuladen.Zwischen beiden Extremen existiert noch einiges. Es kann auch schlichtweg sein, was ich von der Schnapperei her erstmal vermute, dass dein Hund schlicht nervlich relativ angekratzt ist und evtl zu viel Belastung (kann bei soeinem Hund schon sein, dass der Helfer mit der Beute frontal zu ihm steht) kam, die ihn ueberfordert hat.
Oder dein Hund hat sich ganz normal verhalten und man wollte euch nur etwas Angst machen (wieso auch immer).
Was gewuenschtes Verhalten im Schutzdienst ist, gerade in den Gehorsamsphasen, muss ein Hund erst lernen. Abgesehen von Wunderhunden, die irgendwie nur in Foren oder an Stammtischen existieren, ist Ausbildung und ein gewisses Benehmen (z.B. sich nicht schon am Parkplatz auffuehren, sondern erst auf Kommando) keinem Hund angeboren. Idealerweise foerdere ich das bei einem Welpen schon, sodass es garnicht erst zu solchem Verhalten kommt. Bei Hunden, bei denen man diese Moeglichkeit nicht hat, ist das eben ein gewisser Trainingsaufwand.Sollte das Problem einfach darin liegen, dass ihr euch einfach nicht mit dem Helfer versteht, ist die Frage was man weiter tut. Ich halte es fuer elementar, dass zu meinem Helfer ein Vertrauensverhaeltnis besteht und man gut klar kommt. Er haelt seine Gesundheit und seine Zeit fuer meinen Hund hin und ich vertraue ihm die Gesundheit und einen großen Teil der Ausbildung meines Hundes an. Das funktioniert einfach nicht, wenn man sich nicht wirklich leiden kann.
Wenn es so sein sollte und das nicht direkt angesprochen wird, sondern umredet wird mit, der Hund ist nicht geeignet.... dann finde ich das menschlich nicht unbedingt begeisternd und ich wuerde dort nicht mehr arbeiten, auch wenn derjenige noch so gut ist. -
Ich kenne leider keinen außerhalb des Hundeplatzes der sich mit Schutzdienst und dann möglichst auch noch mit Malis auskennt. Mit filmen müsste ich mal einen Dritten beauftragen, ich kann es nicht machen, sobald Fox mich sieht oder unseren Kleinen ist es vorbei mit arbeiten, dann guckt er nur noch auf uns.
Was ich auch komisch finde, es gibt noch ne Mali Hündin auf dem Platz die schnell mal nach Fremdem schnappt die ihr zu nahe kommen, bei der hat Helfer keine Probleme mit ihr Schutzdienst zu machen. Sowas würde Fox im Traum nicht einfallen einfach irgendwen zu beißen. Ich würde Fox als sehr viel "wesensfester" einschätzen als die Hündin. Deshalb auch der Gedanke das der Helfer Fox einfach nicht mag.
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Ich halte dieses "Wehrtrieb" Gequatsche ehrlich gesagt fuer ziemlichen Unfug.
da werden oftmals Dinge in einen Topf geworfen, die so ziemlich garnichts miteinander zu tun haben.
Wenn ein Hund im Wehrbereich arbeitet, dann kaempft er streng genommen um sein Leben. Hier resultiert die Agression schlicht daraus, dass der Hund sich bedroht fuehlt und als letzte Rettung den Weg nach vorn sieht.
Das hat wiederum nicht wirklich etwas zu tun, mit gezielter, sicherer Agression eines Hundes im Schutzdienst.
Leider wird das sehr gerne in einen Topf geworfen. wenn dein Hund der letzteren Kategorie angehört, braucht es sicher einen Helfer der das Handeln kann, der euch anleiten kann.. aber grundsaetzlich sehe ich dort weniger ein Problem, auch wenn gerne eins daraus gebastelt wird.
Anders sieht es fuer mich bei Fall eins aus. Nicht, weil ich glaube, der Hund wird euch irgendwann fressen, sondern weil soein Hund andauernd neagtiven Stress hat.
Schlussendlich kann das niemand aus der Ferne sagen und wer es doch tut, der hat wohl eine Glaskugel und hellseherische Faehigkeiten.
. Video wird da auch eher wenig helfen, allein schon, weil ich mich als Helfer, wenn ich mir aktuelle Ereignisse anschaue, sicher nicht filmen lassen wuerde um das ganze dann irgendwo zur Bewertung hochzuladen.Zwischen beiden Extremen existiert noch einiges. Es kann auch schlichtweg sein, was ich von der Schnapperei her erstmal vermute, dass dein Hund schlicht nervlich relativ angekratzt ist und evtl zu viel Belastung (kann bei soeinem Hund schon sein, dass der Helfer mit der Beute frontal zu ihm steht) kam, die ihn ueberfordert hat.
Oder dein Hund hat sich ganz normal verhalten und man wollte euch nur etwas Angst machen (wieso auch immer).
Was gewuenschtes Verhalten im Schutzdienst ist, gerade in den Gehorsamsphasen, muss ein Hund erst lernen. Abgesehen von Wunderhunden, die irgendwie nur in Foren oder an Stammtischen existieren, ist Ausbildung und ein gewisses Benehmen (z.B. sich nicht schon am Parkplatz auffuehren, sondern erst auf Kommando) keinem Hund angeboren. Idealerweise foerdere ich das bei einem Welpen schon, sodass es garnicht erst zu solchem Verhalten kommt. Bei Hunden, bei denen man diese Moeglichkeit nicht hat, ist das eben ein gewisser Trainingsaufwand.Sollte das Problem einfach darin liegen, dass ihr euch einfach nicht mit dem Helfer versteht, ist die Frage was man weiter tut. Ich halte es fuer elementar, dass zu meinem Helfer ein Vertrauensverhaeltnis besteht und man gut klar kommt. Er haelt seine Gesundheit und seine Zeit fuer meinen Hund hin und ich vertraue ihm die Gesundheit und einen großen Teil der Ausbildung meines Hundes an. Das funktioniert einfach nicht, wenn man sich nicht wirklich leiden kann.
Wenn es so sein sollte und das nicht direkt angesprochen wird, sondern umredet wird mit, der Hund ist nicht geeignet.... dann finde ich das menschlich nicht unbedingt begeisternd und ich wuerde dort nicht mehr arbeiten, auch wenn derjenige noch so gut ist.Danke, das sind im Grunde auch meine Gedanken gewesen. Hm, also hätte Fox im Wehrtrieb gearbeitet und quasi sein Leben verteidigen wollen dann hätte er ja sicher nicht alles "stehen und liegen" lassen in dem Moment als mein kleiner Sohn (17 Monate) aus dem Vereinsheim raus kam. Das hätte er ja dann gar nicht mitkriegen können in einem Moment wo er meint er muss "um sein Leben kämpfen"?!
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Zitat
dann hätte er ja sicher nicht alles "stehen und liegen" lassen in dem Moment als mein kleiner Sohn (17 Monate) aus dem Vereinsheim raus kam.
Da stellt sich mir die Frage, ob so ein Hund überhaupt SD machen muß!
Es gibt Malis, die werden ohne nicht glücklich, aber hier liest es sich nicht so.
Meine Hunde machen alle SD im Beutebereich, aber dermaßen ablenken lassen sie sich nicht! Sie haben Spass daran!
Und an der Kontrolle in hohen Triebbereichen kann man auch sehr gut ohne SD arbeiten. -
Es wird dir hier keiner sagen können, in welchen Bereichen dein Hund arbeitet .. Ganz auf deine Beschreibungen bezogen , tendiere ich allerdings zum eben nervlich eher angekratzten Hund , für den das evtl in dieser Situation zu viel war.
Und bei aller Liebe - warum soll ich nur mit einem Hund im schutzdienst arbeiten , der das haben "muss"?
Gehen wir mal davon aus, der Hund arbeitet nicht im von mir beschriebenen Wehrbereich , warum nicht ? Vielleicht nicht bei diesem Helfer , nach den Beschreibungen , aber woanders vielleicht schon .Wir haben und hatten im Verein nicht nur Top veranlagte Hunde - da waren und sind auch welche dabei , die sich durchaus ablenken lassen . Trotzdem haben die , wenn man sie nicht überfordert , großen Spaß am schutzdienst. Klar, die könnten zum Großteil auch was anderes machen . Aber warum ?
Wenn man mal ehrlich zu sich ist, sucht sich auch jeder den Sport aus, der ihm entspricht - es macht niemand längerfristig einen Sport den er garnicht ab kann , nur für den Hund . Und ich finde auch nicht , das da etwas gegen spricht , solange man den Hund nicht überfordert .
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Naja wobei so wie das klingt im ersten Beitrag, macht man den Sport nicht, weil man es will und Spaß dabei hat, sondern weil es eben grad angeboten wird und man sich davon etwas versprochen hat (weniger Stänkern an der Leine) was man jetzt eh schon gelöst hat.
Ich persönlich mach mit meinem Mängelexemplar ja auch jetzt Schutzdienst und es gibt bei weitem Hunde die besser veranlagt, einfacher zu führen und auszubilden sind und bei denen die Chancen auf gute Leistungen deutlich besser sind (meine Kleine zB). Aber ich mache es, weil es mir Spaß macht mit ihm zu arbeiten, weil mir der Sport gefällt und wir jetzt ein Team haben, dem ich zutraue, dass da keine Probleme bei rumkommen.
Aber all das kommt bei mir aus den Posts nicht an.
Ich habe jetzt nicht den Eidnruck, dass es der TS ein besonderes Bedürfnis ist, mit dem Hund VPG zu machen oder dass sie enormen Spaß dran hat - vom Vertrauen zum Helfer mal abgesehen.
Kann sein dass ich mich irre und nen falschen Eindruck habe, so wie das im Moment aber klingt, würde ich es wie QuoVadis sehen. -
Zitat
Da stellt sich mir die Frage, ob so ein Hund überhaupt SD machen muß!
Es gibt Malis, die werden ohne nicht glücklich, aber hier liest es sich nicht so.
Meine Hunde machen alle SD im Beutebereich, aber dermaßen ablenken lassen sie sich nicht! Sie haben Spass daran!
Und an der Kontrolle in hohen Triebbereichen kann man auch sehr gut ohne SD arbeiten.Na ja, er würde sich bei allem ablenken lassen wenn er den Kleinen sieht, war halt eher so ein "mal hinschauen ob es ihm auch gut geht", er hat nicht versucht hinzurennen. Und er hat halt manchmal Schwierigkeiten sich lange zu konzentrieren, wir haben ja im Grunde auch grade erst angefangen "ernsthaft" mit ihm zu arbeiten.
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