Sofaterrorist - was mach ich mit ihm?

Ja, ich schon wieder :)
Mein Monstrum treibt mich seit geraumer Zeit einfach in den Wahnsinn.
Der Kater (3-4 Jahre, Wohnungskatze, kastriert) ist ohnehin ein kleiner Terrorist, er räumt permanent die Hütte um, klaut Sachen, macht andere kaputt und schreit manchmal einfach so herum. Kann ich mit leben; ich komm tagsüber auch wunderbar mit ihm zurecht, auch wenn unser Umgang miteinander nicht unbedingt zart ist. Trotzdem ist er meist ein sehr lieber, verschmuster Kerl, mit dem man super spielen kann und der auch gern mal was lernt.
Das Problem ist die Nacht. Besser, der frühe Morgen. Zwischen 5 und 7 fängt es an. Er trompetet vor sich hin, trampelt über mich drüber und räumt dann die Tische ab. Nach und nach fliegen mehr oder weniger geräuschvoll Dinge von den Tischen und meistens wird das noch von einem zarten Maunzkonzert begleitet. Danach fliegt noch mehr. Wenn ich aufstehe, kommt er angestürzt und streicht mir schnurrend um die Beine, gibt dann auch für einige Minuten Ruhe - aber mal ehrlich, morgens halb 6 kann ich mit besseres vorstellen, als um den Kater rumzuturnen. Ich hab ihn schon mit Wasser angespritzt, mit diversen Gegenständen beworfen (immer nur leichten, dass hier keine falschen Gedanken entstehen!) und bin einfach nur laut geworden. Wirkt, aber nur für 2 oder 3 Minuten, dann fängt er von vorn an. Und er scheint von jeder Zurechtweisung zur anderen noch resistenter zu werden. Ist auch nicht Sinn und Zweck der Übung; wach bin ich dann sowieso und das will ich ja vermeiden.

Tür schließen (und vorher einhängen :D) bringt nichts; dann steht er die ganze Nacht davor, schreit und kratzt daran. Außerdem wechseln auch der Hund und die Katze nachts gern den Schlafplatz, die beiden sollen nicht drunter leiden.
Ich hab nun ein zweites Mal gefüttert - wenn er mich morgens weckt und mal ruhig ist (er soll ja nicht den Eindruck haben, das Generve wird belohnt), gibts Mampf - das bringt wieder eine halbe bis Stunde Ruhe. Ich bespaße ihn abends und lass ihn toben, bis er knülle ist, dass er müde ist und durchschläft. Im Endeffekt reisst das an guten Tagen eine halbe Stunde raus, nicht wirklich mehr.

Er geht nicht nur mir auf den Keks, auch die Eisprinzessin (die Mim) leidet drunter. Sie war noch nie ein Fan der neuen Mitbewohner, hat sich aber mit ihnen arrangiert, teilweise hat sie mit dem Kater auch geschmust, gespielt und gekabbelt. Seit geraumer Zeit erträgt auch sie ihn nicht mehr; sie faucht ihn schon aus weiter Entfernung an, reagiert aggressiv auf jeden Spielversuch und schlägt öfter nach ihm.

Kurz gesagt, ich hab seit Monaten nicht länger als 4 Stunden die Nacht geschlafen und allmählich kann ich nicht mehr. Das Tierchen macht mich fertig, aber ich lieb ihn wirklich sehr und will ihn auch nicht weggeben. Freilauf wäre sicher gut, aber steht nicht zur Debatte, weil 2m vor der Haustür eine vierspurige Straße liegt; wir waren auch mal mit ihm draußen (Hinterhof) und er hatte eine solche Panikattacke, dass er meinem Freund den kompletten Arm zerfleischt hat. Kontrolliertes Rausgehen funktioniert also auch nicht. Einfach Rauslassen kann ich mit mir selbst nicht vereinbaren, weil er - sorry, aber es ist so - einfach zu blöd ist, als dass ich sicher sein könnt, dass er nicht vor ein Auto rennt. Er lernt drinnen wirklich gut, schaltet auch schnell, aber ich trau ihm in kritischen Situationen keine vernünftige Situation zu. Er hat was autistisches :)

Was kann ich mit ihm noch machen? Es ist für uns alle keine schöne Situation. Den Hund und Männe kratzt es wenig, aber unter seinen Nervanfällen leiden selbst die beiden, die sonst ungerührt sind. Das sensible Kätzchen kann einfach nicht mehr mit ihm, weil er ihr permanent nachlatscht und sie zu Action bewegen will, zu der sie einfach keine Lust hat. Der Kater langweilt sich vermutlich permanent, trotz aller Mühen, ihn zu bespaßen. Die Tiere wollen nicht mit ihm spielen, die Menschen werden langweilig, wenn sie sich nur lang genug bemühen. Und ich... ich will einfach nur noch schlafen...

Was mach ich mit dem kleinen Terroristen? Ich weiss nicht mehr weiter...

An sich kann die Katze mit ihm etwas anfangen - aber eben nur begrenzt. Er ist halt ein überdrehter Jungspund, sie nun schon 9-10 Jahre und hat schneller keine Lust mehr, zu spielen. Dass sie auf ihn so aggressiv reagiert, ist auch erst seit ein, zwei Monaten so; vorher haben sie sich noch genüßlich gegenseitig verdroschen. Aber nun überfordert er die alte Dame. Theoretisch würde auch nichts gegen einen gleichaltrigen Spielkameraden sprechen, aber ich hab eine Einraumwohnung, die so oder so schon überfüllt ist - solange die alte Dame noch ist, kann ich einfach keine weitere Katze dazuholen, weil der Platz einfach nicht ausreicht.

Müde machen muss ich eh, sonst lässt er mich gar nicht erst schlafen. Satt müsste er auch sein; wenn ich schlafen gehe, steht normalerweise immer noch Futter da. Hab heut gegen 6 gefüttert (bin nun gut konditioniert und fein allein halb 5 aufgewacht :D), nachdem Punkt 5 die erste Attacke kam. Danach war tatsache lange Ruhe und Schmusezeit. Nur schlafen war nicht mehr drin. Als ich gegen 8 mal weggedämmert bin, war Schicht mit Schmusen Es ist ja auch nicht schon immer so, erst in den letzten Monaten ist er ein richtiger Kotzbrocken geworden.
Ich muss dem Hund strikter verbieten, bei Kloppereien dazwischenzufunken, der stärkt der kleinen Pummelfee immer den Rücken Nu wird der Zwerg größenwahnsinnig.

dAlis
Wow, 30qm sind echt wenig. Da hab ich mehr, aber irgendwie ist es trotzdem nicht genug, schon gar nicht für eine dritte Katze. Umziehen steht auf jeden Fall zur Debatte, aber meine Ausbildung ist demnächst zuende und ich hab noch keine Arbeit in Aussicht - ohne Einkommen wirds schwer. Aber über kurz oder lang will ich auf jeden Fall eine größere Wohnung.
Die Idee mit dem Treppenhaus ist gar nicht so blöd, aber ich weiss nicht, ob er sich dahintrauen würde. Seit seinem Panikanfall hat er keine Pfote mehr vor die Wohnung gesetzt, aber ich lass ihm mal die Chance, vllt nutzt er sie ja (und rennt nicht dem Nachbarsschäfi vor die Nase, der arme Hund kriegt ja nen Schlag weg)
Futter jagen klingt auch sehr gut, wobei ich da etwas finden müsste, was es ihm wert ist, sich zu bewegen, aber ihn nicht aus allen Nähten platzen lässt (er ist halt fett ), aber ich hab noch Dönerfleisch, dafür würde er morden - muss ja keine Stücken haschen, die größer sind als er selbst.

Clickern ist auch ein Versuch wert, wobei da auch das Gewichtsproblem ist - aber eigentlich ist er recht helle; entweder kapiert er es schnell und braucht nicht viel Futter, oder einer von uns pennt dabei ein - Ziel erreicht

Vielen Dank, das macht mir schon mal Mut, dass er mir mal eine ruhige Nacht lässt. Und wenn gar nichts hilft, muss ich nur durchhalten, bis ich eine dritte Miez holen kann.

Und Happy Birthday dem Großen!

Eine Leidensgenossin!
Immerhin können deine Monster raus; ich denke, das bewirkt auf jeden Fall Besserung. Aber so sehr der kleine Kackfrosch auch nerven mag; ich will einfach nicht riskrieren, dass er unter einem Auto landet. Aber im Treppenhaus laufen ist schonmal was, das werd ich heut nacht mal versuchen. Vielleicht kann er wenigstens irgendwann in den Hinterhof (ist komplett ummauert; nicht, dass es eine fluchtambitionierte Katze abhalten würd)

Kotzen tut nur die Mim, aber das seltener. Letztes Mal heut morgen halb 7 Haben sie Katzengras bzw fressen sie es? Ich hab das Gefühl, dass das Katzengras (das hier gefressen wird, als hätt ich Schafe) dem Gekotze etwas Einhalt gebietet.
Kotzt deine Miez wegen zu vollem Magen? Helfen da vielleicht mehrere über den Tag verteilte, kleinere Mahlzeiten? Die Eisprinzessin hat eine Zeitlang arg geschlungen und alles wieder rausgewürgt; sie hat mittlerweile kapiert, dass sie nicht verhungern muss und frisst deswegen langsamer, kotzt also auch seltener.

Und wenn deine Miez so verfressen ist, kann sie vllt auch geclickert werden? Ich kenn einen superfetten Kater, der Sitz und Platz aufs Kommando macht, wenn was Fressbares zu erahnen ist. Kann nicht viel anders sein als beim Hund; wenn die Miez geistig müde ist, ist der Bedarf nach Blödsinn vielleicht weg.

Meine Notlösung ist ein Karton Katerle liebt Kisten jeder Art und wenn er eine neue kriegt, kann er Stunden darin zubringen. Dann noch ein Spieli rein und man hat eine Weile Ruhe. Naja, Ruhe... er wütet dann halt da drin, aber man kann die Kiste ja auch in einen anderen Raum stellen. Auf Dauer wirkts bei uns leider nicht, nur als akuter Notbehelf.

Und als könnt ich das Monstrum nicht schon mehrfach vergolden lassen, hat er nun noch ein dickes Auge (nee, ich hab ihm kein Veilchen verpasst! ) Da wird der TA sich morgen aber wieder freuen, sind ja nur alle 2 Wochen da...

dAlis
Wow, danke für den Tip, was in die Tür zu stellen, das hätt ich nu vergessen :/ Dann darf er heut eben mit langem Hals den Hausflur betrachten, wenn er nicht weitergehen will. Muss nur Nachts sein, weil sonst zuviel Trubel ist.
Normale Katzenleckerli fressen die beiden nicht. Mit normalem Trofu kann ich den Kater auch nicht zu irgendwelchen Leistungen bewegen. Ich frag mich immer noch, wie der so fett werden konnte... Aber wir haben auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Dönerladen (der Besitzer wohnt auch im Haus), da wurden mir gestern 1,5kg Dönerfleisch in die Hand gedrückt. Dafür würd der Kerl alles tun. Muss nur aufpassen, dass der Hund nicht schneller ist; wenn der Dönerfleisch riecht, krabbelt der einem notfalls ins Gesicht, um es zu kriegen.
Aber über das Clickern hab ich eben mit Männe geredet; der meinte auch, dass uns das doch mal wer empfohlen hätte. Da werd ich auf jeden Fall ansetzen. Ich hab nun wirklich Hoffung, dass ich irgendwann wieder richtig schlafen kann.