Orientierung am Halter

  • Zitat

    Irgendwie hab ich immer mehr das Gefühl, dass es zwischen Kinder erziehen und Hunde erziehen gar nicht soooooo die großen Unterschiede gibt (bis auf die offenkundigen eben).


    Kindern setze ich Grenzen und lobe, wenn sie was gut machen
    und bei Hunden auch


    Problem: Kindern kann ich das WARUM erklären
    Hunde müssen es so hinnehmen


    Zitat

    Da finde ich es besser, den Hund zu bestätigen, wenn er sich so verhält wie ich das gerne möchte. Ob ich das nun mit Futter mache, oder mit Zuneigung, ist doch egal, oder? (Ich frage, weil das in dem anderen Thread auftauchte.)


    es kommt immer drauf an, wie viel es dem Hund wert ist


    ist ihm Futter egal, liegt Zuneigung in der Wertigkeit höher ...
    ist er verfressen, ist Futter für ihn hochwertiger


    ganz simple



    und bei dem Rest stimme ich YorkieFan zu
    - vertrauenswürdig
    - berechenbar
    - souverän
    - konsequent

  • Wir haben uns immer versteckt, wenn der Kleine am schnüffeln war und seine Umgebung, Rufe ... nicht wahrgenommen hat. Kam dann auch öfter zu lustigen Situationen, wenn wir aus der Deckung sind und gerade Spaziergänger vorbei sind. Glaube die dachten im ersten Moment, dass sie überfallen werden. :hust:
    Machen das übrigens immernoch vereinzelt, da er jetzt nahezu immer ein Auge auf uns hat. :D

  • @ Schnappi (auch wenn du hier noch nicht geschrieben hast, so hoffe ich doch, dass du hier liest. ;)


    Was ich mich mit Bezug aus den "Auslöse" Beitrag frage, was ist , wenn der Hund Streicheleinheiten eher doof findet? Wird er dann trotzdem so bestätigt/behandelt, weil ich ja auf Biegen und Brechen Persönlichkeit statt Leckerli bieten muss, der Hund aber das gar nicht als Belohnung empfindet?

  • Ich bin zwar nicth Schnappi, aber meine Hunde werden auch oft über streicheln
    gelobt. Aber nie zwangsgestreichelt, wäre auch kompletter Blödsinn. Ich kenne aber
    meine Hunde und weiß ob sie in dem Moment Körperkontakt möchten oder nicht und
    das achte ich.
    Loben kann man auch durch Stimme, durch freundliches anschauen usw. nur muß das
    ehrlich gemeint sein. Dann kommt das auch so an.
    Und in manchen Situationen ist auch kein Kommentar Lob, sozusagen passives Lob.

  • Ich finde schon bei Menschen den Spruch "Nicht geschimpft ist genug gelobt" ziemlich daneben :( :


    Die Frage ging vor allem an Schnappi wegen der "Methode". Mir ist klar, dass es mehrere Möglichkeiten der Bestätigung gibt.


    Schweigen/keine Reaktion zählt allerdings bei mir nicht dazu.

  • Zitat

    Ich finde schon bei Menschen den Spruch "Nicht geschimpft ist genug gelobt" ziemlich daneben :( :


    Die Frage ging vor allem an Schnappi wegen der "Methode". Mir ist klar, dass es mehrere Möglichkeiten der Bestätigung gibt.


    Schweigen/keine Reaktion zählt allerdings bei mir nicht dazu.


    sehe ich genau so


    Der Hund wird das Verhalten nur wiederholen, wenn es sich für ihn irgendwie lohnt

  • Vielleicht wirds mit einem Beispiel deutlicher:
    Beim Agi lobe ich nicht nach jedem Hindernis, meine Hund wissen das sie es gut gemacht
    haben. Im Gegenteil, würde ich sie nach jedem Hindernis streicheln oder bekeksen wollen
    würde sie das eher abnerven.
    Der Spaß am gemeinsamen tun ist die Motivation.

  • Zitat

    Vielleicht wirds mit einem Beispiel deutlicher:
    Beim Agi lobe ich nicht nach jedem Hindernis, meine Hund wissen das sie es gut gemacht
    haben. Im Gegenteil, würde ich sie nach jedem Hindernis streicheln oder bekeksen wollen
    würde sie das eher abnerven.
    Der Spaß am gemeinsamen tun ist die Motivation.


    aber wieso ist das "nichts sagen" daher Bestätigung? :???:


    mein Hund wird im THS bestätigt

  • Mit Futter kommen wir leider überhaupt nicht weiter, selbst Leberwurst, Fleischwurst, Käse usw (wofür sie im Haus bestimmt sogar einen Handstand machen würde) zieht draußen nicht mehr. :headbash:
    Ich hab dann angefangen mich ständig hinter Bäumen oder so zu verstecken, bin abgebogen ohne was zu sagen (Im Feld, wo ich überblick hatte) oder hab mich umgedreht und bin weg gelaufen / weg gerannt. Sobald sie dann wieder bei mir war hab ich sie mega gelobt und mich gefreut.


    Das mit dem wegrennen war auch immer noch der letzte Ausweg, wenn sie dann doch mal einen Hasen o.ä. entdeckt hat und auf Rückruf nicht reagiert hat. Dann bin ich LAUT TRAMPELND weggerannt und sie war so verunsichert, dass sie doch lieber hinter mir hergelaufen ist. In letzer Zeit reicht bei Wildsichtungen aber auch endlich die Pfeife aus um ihre Aufmerksamkeit zurück zu kriegen.


    Inzwischen hat sie mich im meistens Blick... und wenn ich einfach mal umdrehe oder so hat sie es nach 2-3 Metern schon gemerkt und dreht um... :-)

  • Zitat

    Was ich mich mit Bezug aus den "Auslöse" Beitrag frage, was ist , wenn der Hund Streicheleinheiten eher doof findet? Wird er dann trotzdem so bestätigt/behandelt, weil ich ja auf Biegen und Brechen Persönlichkeit statt Leckerli bieten muss, der Hund aber das gar nicht als Belohnung empfindet?


    Wie das allgemein bei Canis (ich denke darauf spielst du an) gehandhabt wird, weiß ich nicht. Das mit dem Streicheln halte ich persönlich so und es ist auch eigentlich nicht wirklich neu bei uns (es wurde lediglich intensiviert). Ich verwende schon lange Zeit keine Kekse mehr, da uns die Futterbelohnung wirklich im Weg stand, obwohl sie bei meinem Hund durchaus hoch im Kurs steht. Bis zu einem gewissen Grad von Ablenkung (naja, ehrlich gesagt nur, wenn ein Regenwurm unseren Weg kreuzte) hat es gut funktioniert, alles was darüber hinaus ging: keine Chance.


    Aber mal etwas allgemeiner: Streicheleinheiten finden doch die meisten Hunde eigentlich nur draußen doof, während man drin permanent belästigt wird, sobald man aufhört zu streicheln (überspitzt ausgedrückt). Und das ist in meinen Augen schon etwas, was mich zumindest nachdenklich stimmt. Sagt es doch letztlich: Solange nichts los ist, bin ich gut genug als Kraulautomat. Aber bitte nicht nerven, wenn Hundi gerade, schwer beschäftigt ist, sich allem möglichen zu widmen, aber nicht mir. Noch krasser finde ich es, wenn ich darüber nachdenke, dass ja die Zuwendung erfolgt, nachdem ich in irgendeiner Form mit dem Hund im Dialog war. Dass er sich dann sofort abwendet und sich wieder nach außen orientiert, ist definitiv eine Aussage seitens des Hundes. Nun sind Hunde keine Menschen, aber ich kann mir nicht verkneifen, mir zu überlegen, was ich von dieser Situation halten würde, wenn das Gegenüber kein Hund wäre, sondern ein Mensch, den ich mag.


    Ich finde es also durchaus interessant, mal zu hinterfragen, warum es Hunde gibt, die man drin so lange streicheln kann, bis einem die Hand abfault, die sich aber draußen auf ehrliche Zuneigung so gar nicht einlassen können. Bei uns war es zum Beispiel so, dass die Wertigkeit von Zuneigung zunahm, als ich Kekse u.ä. weggelassen habe.


    Zitat

    Aber nie zwangsgestreichelt, wäre auch kompletter Blödsinn.


    Bei mir gibt es auch das Zwangskuscheln :D Und ich finde das gar nicht so blödsinnig, wenn es zu Hund und Halter passt. Denn auch das Fallenlassen können, das man braucht, um Zuwendung genießen zu können, kann ein Hund meiner Meinung nach lernen. Und je nach Hund, Halter und Baustellen, finde ich es durchaus sinnvoll, dass der Halter auch mal dieses Bedürfnis anmeldet und seine Bedürfnisse auch mal über die des Hundes stellt.


    Viele Grüße
    Frank

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