Orientierung am Halter
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Orientierung am Halter...
Also bei uns funktioniert das einerseits über Handfütterung, meine Hündin war 9 Monate als sie zu mir kam, es musste also dieses "du bist von mir abhängig" entstehen.
Mittlerweile über regelmäßiges "Hund verlieren"...
Einfach mal die Richtung wechseln und wenn Madame doch mal kurz was aufgescheucht hat... Tja, dann musste sie aufm Rückweg nochmal Mutti suchen.Emi hat somit einen tollen Radius den sie auch beim Spielen einhält, bremst mittendrin ab und lenkt das Spiel Richtung Frauchen. Braaav
Belohnt wird das unregelmäßig über Futter, viel verbal oder es wird auch mal als selbstverständlich hingenommen...
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- vertrauenswürdig
- berechenbar
- souverän
- konsequentDas sind für mich aber noch keine Kriterien, die ausreichen, um als Autorität wahrgenommen und anerkannt zu werden. Es sind in meinen Augen zwar zwingende Voraussetzungen, aber eben keine ausreichenden (bzw. nur dann ausreichend, wenn das meinem Gegenüber bereits genügt).
Ich finde ein extrem wichtiger Punkt, ist eine gewisse Distanz, die zwischen demjenigen besteht, der das Recht hat, maßgebliche Entscheidungen zu treffen und demjenigen, der diese dann hinnimmt und akzeptiert.
Orientierung am Halter bedeutet doch im wahrsten Sinne des Wortes, dass man zum Halter aufschaut. Dass man Entscheidungen akzeptiert und respektiert, auch wenn einem diese manchmal nicht so gut gefallen oder man sie auch ausgesprochen blöd findet. Das heißt aber auch, dass ich als Halter willens und in der Lage sein muss, für mein gegenüber auch mal unangenehme Entscheidungen zu treffen und ggf. auch mal als ungeliebter Arsch dazustehen (und das auch aushalten zu können), weil ich mich über gewisse Wünsche und Befindlichkeiten hinweg setze und auf meinen Standpunkt beharre.
Alleine an dieser Einstellung mangelt es meiner Meinung nach bereits vielen Hundehaltern.
Viele Grüße
Frank -
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Das passiert aber auch maßgeblich dadurch, weil einen die Anderen dort "haben wollen", sie vertrauen und überlassen die Stelle dem gegenüber freiwillig, weil sie wissen und fühlen, er ist der richtige für den Job. Um "Bestimmer" zu sein braucht es zuerst jemanden, der es nicht sein will und der dem anderen ganz natürlich/selbstverständlich diese "höhere" Rolle zukommen lässt. Der dominante Part muss sich häufig nicht (mit lautem getöse) erkämpft werden, ein Hund "rutscht" da automatisch rein, weil der andere eben sofort sub-dominant reagiert. Dominanz beschreibt ja nur die momentane Stellung zweiter Individuen zueinander zum aktuellen Zeitpunkt.Stimmt.
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Ich finde ein extrem wichtiger Punkt, ist eine gewisse Distanz, die zwischen demjenigen besteht, der das Recht hat, maßgebliche Entscheidungen zu treffen und demjenigen, der diese dann hinnimmt und akzeptiert.
Ich schätze, dass die meisten Hundehalter - mich eingeschlossen - einfach keine Distanz haben wollen. Man möchte gegenseitiges Vertrauen und eine starke Beziehung. Der Ausdruck Distanz hat auch einen negativen Beigeschmack, finde ich.Du hattest in dem anderen Thread geschrieben, dass du Nimueh nur noch streichelst, wenn sie ankommt. Widerspricht das nicht dem, was man sonst so lernt? Warum machst du das so?
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Das heißt aber auch, dass ich als Halter willens und in der Lage sein muss, für mein gegenüber auch mal unangenehme Entscheidungen zu treffen und ggf. auch mal als ungeliebter Arsch dazustehen (und das auch aushalten zu können), weil ich mich über gewisse Wünsche und Befindlichkeiten hinweg setze und auf meinen Standpunkt beharre.
Alleine an dieser Einstellung mangelt es meiner Meinung nach bereits vielen Hundehaltern.
Denkst du wirklich? Ich erlebe viele Hundebesitzer in ihrer Not eher als sinnlos barsch und viel zu strafend. Ich glaube, dass sich bei vielen eher diese "oh ich muss immer der Chef sein, zur Not mir Gewalt"-Schiene so festgesetzt hat, dass sie eher überreagieren, anstatt ruhig und bestimmt zu bleiben. Manche scheinen auch denken, dass Hunde Kommandos besonders gut ausführen, wenn man sie besonders grob und feindselig rumbrüllt.
Aber irgendwie hängt es ja damit zusammen. Denn diese Vermenschlichung lässt manche so sinnlos wütend werden auf ihren Hund, weil sie dem handeln immer ein Intention unterstellen ("Der weiß genau, was er machen soll.")Aber du hast auch recht, ich kenne diese Weichspülerei auch. So nach dem Motto, aber er will doch jetzt nicht weiter gehen, da kann ich leider nix tun. Aber er möchte doch so gerne auf den Balkon, auch wenn er da immerzu jeden und alles zusammenbellt, was da vorbeikommt.
Vielleicht hält es sich die Waage und das ist eher das Problem, dass viele die gesunde Mitte nicht finden.
(Ich schließe mich in vielen Situationen nicht aus.)Generell hab ich aber eher nicht das Problem, unbeliebte Entscheidungen zu treffen. Hund leben im hier und jetzt, 2min später ist es ihnen eh wieder egal.
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Also meine beiden Hunde orientieren sich immer schon an mir. Aber sicher nicht, weil ich alles richtig mache und auch nicht, weil ich irgendwas Besonderes mit ihnen trainiert habe.
Ich denke, es liegt an der jeweiligen Rasse und Persönlichkeit, dass sie das gerne tun. Wobei meine EB hin und wieder schon versucht, ihr Ding durchzuziehen (allerdings wirklich selten), und dann helfen die typischen Tricks, wie weglaufen und sich verstecken oder mit der Leckerchentüte zu rascheln, und dann kommt sie wieder angelaufen.
Ansonsten halten beide Hunde einen Radius von maximal 20 m ein, und folgen mir auf Schritt und Tritt. Beide habe ich vom ersten Tag an abgeleint.Glück gehabt.
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Du hattest in dem anderen Thread geschrieben, dass du Nimueh nur noch streichelst, wenn sie ankommt. Widerspricht das nicht dem, was man sonst so lernt? Warum machst du das so?Das gleiche dachte ich auch, weil du ja dann quasi auf die Aufforderung deines Hundes reagierst, oder?
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Das gleiche dachte ich auch, weil du ja dann quasi auf die Aufforderung deines Hundes reagierst, oder?
Bei manchen Hunde funktioniert das sogar. Ich reagiere ständig auf die Aufforderungen meiner EB-Hündin ... Sei es, dass sie spielen will, oder kuscheln, oder dass sie möchte, dass ich zum x-ten Mal den Ball unterm Sofa vor hole.
Trotzdem oder gerade deshalb?- orientiert sie sich an mir. Sie ist eine ganz sensible Hündin (was man ihr nicht ansieht), und verweigert sich eher, wenn man zu streng ist oder sie ignoriert. Bei ihr habe ich wirklich das Gefühl, dass sie eine "partnerschaftliche Behandlung" schätzt und es durch Treue und Will-to-Please zurück gibt.
Ich glaube daher, man kann das nicht verallgemeinern, weil jeder Hund anders ist und was anderes braucht.
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Und zum Thema Streicheln wollte ich noch sagen:
Das kann man alles so pauschal nicht sagen. Mein Hund ist ziemlich reizempfindlich und es ist wie beim Menschen auch so, dass viele Hunde, besonders hochtriebige, den Input über mehrere Kanäle einfach nicht aushalten können. Sprich draußen: 1000 Gerüche, 1000 Geräusche + betatscht werden = einfach zu viel.
Drinnen können sich die Hunde entspannen. Ganz einfach. Ich weiß nicht, ob man das zwingend so interpretieren muss, dass der Hund gestreichelt werden will, weils drinne so langweilig ist.
Wenn ich gestresst bin, arbeite, konzentriert bin, und einer mich steichelt, dann möchte ich dem eigentlich eine reinhauen. Erst recht wenn ich eh schon wütend/aufgeregt bin. Berührungen können nicht von jedem Geschöpf zu jeder Zeit als etwas positives oder beruhigendes empfunden werden.
Von ängstlichen Hunden will ich gar nicht erst anfangen.
Das verbale Lob statt Leckerli leuchtet mir ja noch ein, aber anfassen lassen müssen so gaaaar nicht.
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Ich schätze, dass die meisten Hundehalter - mich eingeschlossen - einfach keine Distanz haben wollen. Man möchte gegenseitiges Vertrauen und eine starke Beziehung. Der Ausdruck Distanz hat auch einen negativen Beigeschmack, finde ich.
Distanz klingt vielleicht negativer als es gemeint ist. Aber letztlich halte ich es für wichtig, klar zum Ausdruck zu bringen "Ich mag dich zwar, aber du bist du und ich bin ich. Du bist zwar ein Teil meines Lebens, aber eben nicht der Dreh- und Angelpunkt".
ZitatDu hattest in dem anderen Thread geschrieben, dass du Nimueh nur noch streichelst, wenn sie ankommt. Widerspricht das nicht dem, was man sonst so lernt?
Yep. Und es kommt noch besser. Sie darf mich sogar wieder "kontrollieren" und mir nach latschen, wenn ihr danach ist
ZitatWarum machst du das so?
Es geht mir jetzt erstmal darum recht klare Fronten (mit klar meine ich auch klar im Sinne von transparent und einfach zu verstehen) zu schaffen. Das beinhaltet unter anderem: streng dich an, wenn du was willst. Bemühe dich. Ich bin nicht auf dich angewiesen. Du aber sehr wohl auf mich.
Das meinte ich in deinem Thread mit: "nicht den Hund klein halten, sondern sich selbst groß machen".
Viele Grüße
Frank -
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