Meinungen zum Hundetrainer (Aggressionen)
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Hallo!
Mich würde mal interessieren, was ihr zu diesem Konzept eines Hundetrainers sagt? Da bislang alle Trainer an meinem Hund gescheitert sind, möchte ich mich gerne absichern, ob es sich lohnt nochmal Geld für einen Trainer auszugeben.
Erstmal das Problem:
Mein Hund stürmt bei Hundebegegnungen in Richtung des anderen Hundes los und reisst mir dabei jedesmal halb den Arm aus. Dann hängt er in der Leine und ich kann kaum weitergehen, weil ich entweder über ihn drüber stolpere oder ihn aufgrund der Grösse und des Gewichts nur mühselig weiterschleppen kann.
Aus diesem Grund meide ich Hundebegegnungen.So nun das Konzept des Trainers:
-Ich soll so eine Joggingleine verwenden und mir den Hund um die Hüften binden. Ich soll mich dann beim spazierengehen nur auf meinen anderen Hund konzentrieren und den Problemhund ignorieren, ihn also einfach nur mitschleppen, mehr nicht.
-Futter soll ich nur noch draussen geben, entweder aus der Hand oder dem Futterdummy. Das Futter soll ich möglichst dann geben, wenn andere Hunde in der Nähe sind.
-Ich soll alle 1-2 Tage mit dem Hund an verschiedene Orte fahren und dort ca. 20-30min mit dem Hund trainieren und zwar: Sitz, Platz, Bleib, Fuss, Komm, Essen auf dem Boden liegen lassen, Steh, Stop, Schau, eventuell Hundebegegnungen, wenn wir Hunde treffen und versuchen dem Hund beizubringen den Futterdummy zu apportieren. Als Belohnung fürs Training soll ich dann ebenfalls den Futterdummy einsetzen.
Was haltet ihr von diesem Konzept? Denkt ihr das kann klappen?
Gruss Alex
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- Vor einem Moment
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Ich denke, mit Futterdummy zu arbeiten ist immer super. Das mal vorne weg.
Ansonsten seh ich jetzt nicht so ganz, wo dir das in der von dir beschriebenen Situation helfen soll. Ich denke es ist wichtig, dass du deine Hunde hinten einordnest (grade wenn man mehrere hat). Wenn das vernünftig funktioniert, kann man die Hundebegegnungen angehen. Dabei ist es wichtig, dass man positiv vorgeht. Also vielleicht mit Klicker oder auch mit Dummy. Dem Hund ne Aufgabe zu geben, also in dem Fall den Dummy tragen, ist auch keine schlechte Idee finde ich. Muss man aber individuell bei jedem Hund sehen. Ich habe hier so einen Kandidaten, der dann versuchen würde den Dummy zu verteidigen. Ist also nicht so für jeden Hund geeignet. Es ist auch nicht schlecht, wenn der Hund bei Hundebegegnungen erstmal so eine Art "Super-Leckerchen" kriegt. Dann werden die Begegnungen gleich positiv verbunden.
Bei Spaziergängen mit dem Dummy zu arbeiten und daraus zu füttern, ist eigentlich nie verkehrt. Der Hund wird aufmerksamer und man hat eine gemeinsame Aufgabe. Das kann die Beziehung stärken.
Den Gehorsam einfach mal zu festigen schadet ja nie. Also damit kann man nix falsch machen. Ändert aber natürlich nicht wirklich was an deinem Problem.
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Hallo,
bei dem Konzept vom Trainer weiß ich nicht so genau, auf was er hinaus möchte. Futter nur noch draußen zu geben stärkt die Bindung zu dir - ohne dich bleibts hungrig. Allerdings meine ich sollte er auf jeden Fall auch zuhause wenigstens ein bissl was bekommen. Da kann er sich darauf verlassen und er muss nichts dafür tun. Das Grundbedürfnis "Futter" ist damit zumindest ein wenig erfüllt. Die Bindung lässt sich aber auch noch anders fördern.
Ansonsten ist mir das alles etwas zu unspezifisch. Dein Hund wird nicht lieber bei dir bleiben wollen nur weil du ihn am Jogginggurt hast. Und besser halten lässt er sich damit auch nicht. In der Überschrift schreibst du was von Aggressionen - heißt das, er will zu den anderen Hunden hinstürmen und sie anprollen / mobben / beißen?
Vielleicht schreibst du ein bissl mehr dazu, wie das bei euch abläuft, bei welchen Distanzen er loslegt und wie du bisher damit umgegangen bist. Interessant wäre auch der sonstige Tagesablauf, Beschäftigung und Ruhephasen, das Alter des Hundes und wo du ihn her hast, welche Methoden bereits probiert wurden - kurz einmal alles, damit man den Hund einschätzen kann.
Liebe Grüße
Conny -
Ein Konzept kann grundsätzlich nur klappen, wenn du davon überzeugt bist und so scheint es mir nicht.
Ich sehe auch keinen wirklichen Ansatz, das Problem zu beheben. Was soll das mit den Kommandos? An einem anderen Ort trainieren kann helfen. Meiner hat schon immer woanders viel weniger reagiert, wenn überhaupt. Das macht das Training (wenn man denn welches macht) wesentlich leichter, weil man an einen total abgedrehten Hund eh nicht dran kommt.
Meins ist die Arbeit mit dem Futterbeutel überhaupt nicht, aber mein Hund interessiert sich in solchen Moment auch kein bisschen für das Teil und tragen tut er sowas schon gar nicht. Selbst wenn er noch so ausgehungert ist. Für uns ist Futterdummy apportieren ein lustiges Spiel, aber nicht fürs Training.
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Problematisch seh ich das "weiterschleifen" bei Hundebegegnungen. Jedesmal wenn er so aufdreht wenn ihr einem Hund begegnet lernt er - das Verhalten verfestigt sich somit immer mehr.
Würde demnach eher versuchen solche Begegnungen zu meiden bzw. zu managen (bspw. Ablenkung durch suuuper dooper Leckerchen oder eben den Dummy). Das hilft auch dir entspannter zu sein und souveräner durch die Situation zu führen.
Das Weiterschleifen (egal ob Halsband oder Geschirr) wäre hier wiederum eine negative Erfahrung und würde vl. kontraproduktiv wirken.Wenn möglich würde ich mich in einer Entfernung in der er den Hund zwar wahrnehmen kann aber noch nicht reagiert, aufhalten und dort die Begegnung positiv verknüpfen - der Futterdummy klingt dafür eh schon ganz gut. Den Clicker kann man auch ganz toll einsetzen!
Bei vielen Hunden kann man die Entfernung dann auch recht rasch verringern - aber immer in dem Tempo vorgehen das der Hund vertreten kann..
Wichtig ist, dass du deinen Hund gut lesen kannst und ggfs. früh genug den Abstand vergrößern bevor er nach vorne geht.
Hättest du die Möglichkeit Hundebegegnungen zu "inszenieren"? (Damit meine ich zu Beginn aber noch nicht das direkte aneinander-vorbeiführen das man im TV praktiziert sondern wirklich Begegnung in der Distanz die für deinen Hund noch ok sind)Hatte vor kurzem ein Seminar wo das Thema angesprochen wurde und dort wurde zusätzlich der Tipp gegeben den Hund an einer möglichst langen Leine und am Geschirr zu führen sodass er sich rel. frei bewegen kann und man ihm somit die Möglichkeit gibt auszzuweichen, Bögen zu gehen, usw. und er somit auch entspannter in der Situation ist.
Auch dort wurde Management (Ablenkung durch Futter) in nicht-Trainingssituationen und langsames Herantasten mit postiver Verknüpfung als Training empfohlen.Hast du dir den "Zeigen und Benennen" Thread hier im Forum schon mal angeschaut - vl. wären da ein paar Ideen für euch dabei?
Dich selbst interessanter zu machen und die Bindung zu stärken kann euch bestimmt allgemein helfen - wird aber nicht explizit das Problem "bekämpfen"
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@ConnyM:
Ja er will zu den anderen Hunden hin und sie beissen. Er rennt bei einer Distanz von 2-12m los. Ich gehe dann woanders lang, wenn wir andere Hunde treffen. Er ist 7 Jahre alt. Welche Rolle spielt das wo er her kommt?Camillo09:
Wegen den Kommandos meinte der Trainer, dass so die Bindung zum Hund gestärkt werden soll und ich den Hund dann irgendwann ins Sitz oder Platz bringen kann, wenn wir andere Hunde treffen und er dann so lange wartet bis der andere Hund weg ist.@Miia:
Wir treffen durschnittlich ca. 1 Hund am Tag. Also inszenieren kann ich da nicht wirklich was. Den Zeigen und Benennen Faden habe ich mir nicht durchgelesen. -
Wie schwer ist er denn? Bzw kannst Du ihn denn am Jogginhgurt ueberhaupt in so einem Fall 'mitschleppen'? LG Anna
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Danke für deine Antworten.
Klar ist es wichtig, wo er herkommt weil es einen riesen Unterschied macht, ob du ihn von Welpenalter an hast und im Idealfall von einem guten Züchter hast oder ob du ihn vielleicht erst seit kurzer Zeit hast und da vielleicht aus schlechten Verhältnissen, als x. Halter, aus dem Ausland. All diese Umstände und noch viel mehr beeinflusst deinen Hund und wäre ein Faktor bei der Suche, warum er so reagiert. Aber mir scheint, du willst nur eine Bewertung des Trainers.
Ich würde versuchen, in einem Abstand mit ihm zu arbeiten, wo er noch gut ruhig bleiben kann. Dann gibts für jeden ruhigen Blick zum anderen Hund ein Leckerli / ruhige Belohnung / Lob. Genauere Beschreibung gibts wenn gewünscht in "Zeigen und Benennen"
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Zitat
Hallo!
Mich würde mal interessieren, was ihr zu diesem Konzept eines Hundetrainers sagt? Da bislang alle Trainer an meinem Hund gescheitert sind, möchte ich mich gerne absichern, ob es sich lohnt nochmal Geld für einen Trainer auszugeben.
Erstmal das Problem:
Mein Hund stürmt bei Hundebegegnungen in Richtung des anderen Hundes los und reisst mir dabei jedesmal halb den Arm aus. Dann hängt er in der Leine und ich kann kaum weitergehen, weil ich entweder über ihn drüber stolpere oder ihn aufgrund der Grösse und des Gewichts nur mühselig weiterschleppen kann.
Aus diesem Grund meide ich Hundebegegnungen.So nun das Konzept des Trainers:
-Ich soll so eine Joggingleine verwenden und mir den Hund um die Hüften binden. Ich soll mich dann beim spazierengehen nur auf meinen anderen Hund konzentrieren und den Problemhund ignorieren, ihn also einfach nur mitschleppen, mehr nicht.
-Futter soll ich nur noch draussen geben, entweder aus der Hand oder dem Futterdummy. Das Futter soll ich möglichst dann geben, wenn andere Hunde in der Nähe sind.
-Ich soll alle 1-2 Tage mit dem Hund an verschiedene Orte fahren und dort ca. 20-30min mit dem Hund trainieren und zwar: Sitz, Platz, Bleib, Fuss, Komm, Essen auf dem Boden liegen lassen, Steh, Stop, Schau, eventuell Hundebegegnungen, wenn wir Hunde treffen und versuchen dem Hund beizubringen den Futterdummy zu apportieren. Als Belohnung fürs Training soll ich dann ebenfalls den Futterdummy einsetzen.
Was haltet ihr von diesem Konzept? Denkt ihr das kann klappen?
Gruss Alex
Du hast zwei Hunde?
Mein Tipp: gehe einzeln!
Dann solltest du vielleicht mal überlegen warum dein Hund zu dem anderen hin will? Also welche Motivation hat er?
Anstatt ihn einfach mit zu schleifen, würde ich meinen Hund beobachten und je nach Motivation des Hundes an dem Problem arbeiten. Auch durch ablenken/umlenken. Aufmerksamkeit einfordern. Da bist du aber gefragt und musst dich langsam rantasten. Also erstmal den Abstand zum anderen Hund gross genug halten, so dass dein Hund es noch packt dir die Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu kannst du auch super duper Leckerchen verwenden.Futter nur aus dem Futterbeutel ist grundsätzlich nicht verkehrt.
Fremde Orte zu besuchen finde ich gut. Der Hund ist da vielen neue Reizen und grosser Ablenkung ausgesetzt.
Mit dem Hund arbeiten (Sitz, Platz, Fuss, Abruf) ist auch immer gut, aber nur solange der Hund und du Spass dabei habt. Training soll positiv und ohne Zwang sein. Und du musst konsequent sein.Warum besuchst du denn keine Hundeschule?
Tante Edith: ok er mag nicht mit den anderen Hunden spielen. Dann gehe Bögen, weiche aus, halte den Abstand gross genug und belohne jeden Blick zu dir. Dann kannst du dich langsam herantasten und den Abstand verringern.
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StarryEyed:
Er hat ca. 30kg. Mit ca. 2km/h pro Stunde komme ich dann vorran, wenn ich ihn weiterziehe, er aber zum anderen Hund will.LilaElvis:
Getrennt spazieren gehen geht nicht. Dann wäre ich entweder 6 Stunden am Tag unterwegs, wofür mir die Zeit, Kraft und Lust fehlt oder ich gehe mit jedem Hund nur noch 1,5 Stunden am Tag, was für die Hunde zu wenig ist.
Er will den anderen Hund beissen. Im Tierheim meinten sie, er wäre nach der Kastration so aggressiv geworden.
Meinst du, dass Gruppentraining oder Training auf dem Hundeplatz besser wäre? Hatte ich schon oft genug, hat nichts gebracht. Und zur Freizeitgestaltung mit Hund brauche ich keine Hundeschule besuchen. -
- Vor einem Moment
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