Vorausschicken - versteht er irgendwie falsch...
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Hi,
ich arbeite nach diesem blauen "Schritt-für-Schritt"-Buch und bin mit dem Dummytraining im Grunde durch, und jetzt beim Einweisen.
Er hat das mit dem Target komplett verstanden, er läuft immer zuverlässig zum Target und holt sich dort seine Leckerlis ab.
"Das Laufen belohnen" klappt jetzt nicht so richtig - wenn ich während des Vorauslaufens klicke, geht er trotzdem bis zum Target weiter und nimmt die Leckerchen (ich kann die dort aber nicht wegnehmen, oder?), egal in welcher Entfernung.
Ich habe das Gefühl, dass er eigentlich nur gespannt auf mein Signal zum Loslaufen wartet, so als ob es nur darum ginge: "jetzt darfst du endlich zum Target loslaufen, da liegt das Futter."
Was läuft da denn falsch? Sobald Target vorhanden ist, läuft er da hin, also ist es nicht wirklich möglich, das reine Vorauslaufen zu belohnen. Ich hab einfach das Gefühl, dass er das bloße Vorauslaufen noch nicht mit dem Signal verbindet, sondern dass er es eher wie eine Sitzübung mit "Geduldsprobe" sieht.
Gibt es noch andere Möglichkeiten, das Voraus aufzubauen, insbesondere auf größere Distanzen (bin jetzt bei so 20 m), und das reine Laufen zu belohnen?
Danke vorab und Grüße von Sylvie
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- Vor einem Moment
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Eines vorweg,
ich kenne mich nicht mit Dummytraining aus.
Da werde ich Dir nicht so gut weiter helfen können.Aber eine Verständnigsfrage hätte ich schon!
Ich kenne Targettraining auch vom Dog Dance.Läßt Du die Leckerchen die ganze Zeit über auf dem Target liegen?
Denn, diese Art vom Aufbau kenne ich nicht!
Beim Dog Dance ist es so, daß zuerst das Berühren des Targets bestätigt wird, Leckerchen kommen vom Halter.
Später wird das Hinlaufen bei kurzer Strecke, Schrittweise aufgebaut, und stehen bleiben am Target bestätigt, wieder Leckerchen gibt es vom Halter.
Dann kommt die Distanz im Spiel - noch am Target bestätigt, Leckerchen gibt es vom Halter.Wenn man das Vorwärtslaufen an sich bestätigen will, bleibt das Target liegen, Hund wird, wie gewohnt, geschickt, diesmal wird aber das "Weglaufen vom Halter" an sich bestätigt.
Ab da bleiben die meisten Hunde stehen, und drehen sich sogar noch zum Halter herum.
Ich würde den Hund so belohnen wollen, daß es die Stelle ist, wo ich geclickt habe, aber in Blickrichtung zum Target. Eventuell sogar das Leckerchen nach vorne werfen.
Aber auf diese Weise hätte ich die Vorwärtsbewegung von mir weg bestätigt.
Das Stehenbleiben käme automatisch (falls Du es so haben willst), weil der Hund ja weiß, daß die Leckerchen immer von meiner Seite aus gekommen sind.In Deinem Beispiel klingt es für mich nicht so, als ob der Hund das mit dem Targettraining so richtig verstanden hat.
Eher liest es sich so, als ob er komplett von den Leckerchen auf dem Target "abgelenkt" ist. Und sein Ziel ist klar! auf zu den Leckerchen!Sonst sollen sich noch die Dummyarbeit - Experten melden.
Schöne Grüße noch
SheltiePower -
Bei mir ist es umgekeht, ich kenne mich weniger mit Targeteinsatz aus.
Meinst du mit "Vorausschicken" das "Voran" bei der Dummyarbeit?
das würde ich so aufbauen, dass zuallererst das Dummy interessant für deinen Hund ist. Nehme den Hund in die Grundposition (sitzt links neben dir), dann gehst du ein paar Meter geradeaus (Hund bleibt sitzen), legst das Dummy auf den Boden, dann gehst du zurück zum Hund und schickst ihn, in dem du mit der Hand die Richzung weist ins voran (also zu dem Dummy hin). Wenn das klappt, kann man die Distanzen langsam vergrößern. Gerade bei dem Aufbau von Voran ist es sinnvoll, mit Begrenzungen zu arbeiten, also z.B: auf einem geraden Waldweg, wo rechts und links Hecken sind. Dann ist es für den Hund verständlicher, was mit voran gemeint ist.
Hoffe, das war halbwegs verständlich?
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bis der Hund das Vorraus wirklich verstanden hat,dauert......
Wir gehen regelmäßig zum Dummytraining und wir haben am Anfang ganz viele "Hilfen" eingebaut.
Am Anfang hast du einen Markierstab, bei dir das Target. Dahin legst du das Dummy, das der Hund toll finden muss.
Bei uns stand am Anfang auch noch ein Helfer bei größeren Distanzen.
Dann schickst du den Hund vorraus, zuerst auf kleine Distanzen, dann Party bei dir. Das musst du oft wiederholen, ich habe das immer in unserere Spaziergänge mit eingebaut.
Dann wird die Distanz immer größer, dann der Helfer abgebaut und zum Schluss der Markierstab. Erst ganz zum Schluss weiss der Hund nicht mehr, dass da ein Dummy liegt. Am Anfang ist es einfacher das auf Wegen zu üben, später muss man auch mal quer durch das Gelände schicken, sonst verknüpft der Hund vorraus mit auf dem Weg laufen
Aber das dauert......
Wir machen es jetzt fast ein Jahr und ich hab das Gefühl er hat es jetzt richtig verstanden :D, d.h. er läuft jetzt vorraus ohne zu wissen das da was liegt.
Hoffe es war nicht zu wirr -
Zitat
Er hat das mit dem Target komplett verstanden, er läuft immer zuverlässig zum Target und holt sich dort seine Leckerlis ab.Versteh ich das richtig, du hast am Ziel Leckerlis liegen ?
Im Buch wird ja empfohlen zu Clicken sobald der Hund bei (extra aufgebauten) Target ist und dann zu belohnen, im späteren Verlauf wird dann schon der Weg dahin geklickert.
Das geht aber nur wenn der Hund auf die Belochnung von dir in Form von Click+Keks wartet, und nicht ohne dein Zutun vom Target "belohnt" wird.
In Moment konkurrierst du auf dem Weg zum Traget mit der zu erwartenden Futterbelohnung die dort liegt... und verlierstMir persönlich wäre diese Methode zu "kleinschrittig" und man traut dem Hund irgendwie realtiv wenig zu. Einfacher für Hund und Mensch finde ich die Methode die bonanza erklärt hat.
Am Anfang liegen die Dummy sichtig (oder man nutzt einen Markierstab/ein Fähnchen), mit der Zeit liegen sie dann so das der Hund sie erst kurz nach dem loslaufen sehen kann, irgendwann dann so das der Hund sie erst kurz bevor er beim Dummy ist sehen kann.
Ziel ist das Vertrauen des Hundes in die Richtungsangabe des Menschen zu stärken auch ohne das er selbst den Dummy sehen kann !
Denn eigentlich dürfte gerade voran laufen zu einem sichtigen Dummy wohl jeder Hund hinbekommen der apportieren kann (und solange kein Hinderniss im Weg ist) , auch ohne aufwendiges Targettraining vorweg. Schwierig wirds ja erst wenn der Hund den Dummy nicht mehr sehen kann und/oder ein Hinderniss im Weg ist und dann darauf vertrauen muss das die Richtungsangab seines Menschen stimmt. -
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Puhh das klingt wirklich kompliziert. Also ich habe das Voran ja auch erst vor einiger Zeit aufgebaut. Jedoch ohne Target, Markierstab und Futter. Den Aufbau hast du ja schon beschrieben bekommen. Dummy auslegen, Hund schicken. Distanzen erhöhen und langsam (wirklich langsam) Schwierigkeitsgrad erhöhen. Ich habe immer 2-3 Dummys am Ende der Wiese oder eines Wegs ausgelegt. Zusammen mit dem Hund, dann Stück gelaufen, Hund geschickt. Dann ein paar Schritte näher oder etwas andere Richtung. Wichtig ist, dass der Hund schnell zum Erfolgserlebnis kommt, geht es doch zu Beginn vor allem um den Vertrauensaufbau. Heute bin ich soweit, dass ich meinen Hund absetze, in 3 Richtungen mit je etwa 45 Grad dazwischen Dummys auslege (nicht sichtbar, höheres Gras oder so) und ihn dann schicke. Aber ich habe auch einige Monate dran gefeilt. Manchmal trauche ich mich auch an Blinds heran, aber das ist wirklich Zukunftsmusik
Viel Spass beim weiteren Training. -
Danke schon mal für die sehr hilfreichen Antworten!
.. aber wenn ich den Dummy auslege und ihn dann schicke, wo ist dann der Unterschied zwischen "Voran/voraus" und dem "normalen" Kommando zum Apportieren (z. B. bring, apport oder was man will)?
Es soll ja darauf hinauslaufen, dass er eingewiesen werden kann. Ich glaube, das ganz normale Voraus im Sinne von "geh mal geradeaus, vor mir her", das kann er, weil ich das gewohnheitsmäßig beim Spazierengehen schon sehr lange benutze. Ob ich das einfach ausbaue?
Und ja am Ziel liegen das Futter, aber ich clicke, kurz bevor er das Ziel erreicht hat. Hatte ich so verstanden.
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Das kommt mit der Zeit. Wenn dein Hund gut Voran geht, kannst du z.b. Half Blinds probieren. Ein Helfer legt einen Dummy aus, Hund sieht das. Du schickst ihn voran, während der Hund zu dir zurückläuft legt der Helfer einen Dummy an der Stelle (hund sieht es nicht). Nach der Abgabe schickst du den Hund wieder voran an die Stelle. Sobald er dort ist Suchpfiff.
Habe dazu auch ein Video gefunden. https://www.youtube.com/watch?v=O_pxg9xGQrs
bei der 1. Übung wird der Hund voran geschickt dann Stoppfiff und dann mit "Rüber" zu dem DUmmy eingewiesen.
Bei der zweiten Übung wurde am Waldrand ein Dummy ausgelegt und dann folgt ein langes Voran.Hier siehst du gut den Unterschied zwischen Markierung und Voran: https://www.youtube.com/watch?v=-cXsJs3nNLc
Hoffe das hilft dir weiter.
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Zitat
Danke schon mal für die sehr hilfreichen Antworten!
.. aber wenn ich den Dummy auslege und ihn dann schicke, wo ist dann der Unterschied zwischen "Voran/voraus" und dem "normalen" Kommando zum Apportieren (z. B. bring, apport oder was man will)?
Es soll ja darauf hinauslaufen, dass er eingewiesen werden kann. Ich glaube, das ganz normale Voraus im Sinne von "geh mal geradeaus, vor mir her", das kann er, weil ich das gewohnheitsmäßig beim Spazierengehen schon sehr lange benutze. Ob ich das einfach ausbaue?
Und ja am Ziel liegen das Futter, aber ich clicke, kurz bevor er das Ziel erreicht hat. Hatte ich so verstanden.
Das VORAN soll für den Hund bedeuten, daß er in einer geraden Linie so weit laufen soll bis ein anderes Kommando von dir kommt. Das wäre das Optimum!
Also käme dann erst das Apport oder auch ein stopp, sitz oder eine weitere Einweisung nach rechts, links, back.
Dein Kommando beim Spazierengehen wird sicher eine etwas andere Bedeutung für deinen Hund haben.Du könntest das Futter am Ziel mal weglassen, clicken wenn er 'vor Ort' ist und ihm das Futter zuwerfen.
Als kleine Hilfe, kannst du anfangs 'so tun' als wenn du das Futter hinlegst.
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