Züchter

  • Zitat


    Bei so etwas wie "Mischlingszucht" fallen mir aber nur zwei Vorteile ein: süße Welpen im Haus (kann sich schnell zum Nachteil entwickelt) und Geld.


    Ich habe nichts gegen Mischlinge. Aber Zucht hat etwas damit zu tun ein spezielles Wesen, einen speziellen Charakter, besondere Eigenschaften und ein besonderes Aussehen zu verfeinert und zu erhalten. Insofern hat die Verpaarunng von Mischlingen oder verschiedenen rassigen Tieren erstmal nichts mit Zucht zu tun.


    Natürlich sind einige Rassen genauso entstanden, denken wir an den Eurasier. Aber in dem Fall war von Anfang an ein spezielles Zuchtziel vorhanden und es wurde nicht wahllos verpaart sondern ganz gezielt unter Anwendung von Genetik geschaut, wie das Zuchtziel erreicht werden kann . Dies wird bei 99% der Mischlings-Würfe nicht so sein. Insofern sehe ich erstmal keinen Vorteil.


    Für jemand der gern einen bestimmten Mischling hätte (egal ob als Erzeuger oder als Käufer) wäre der erste Vorteil schonmal, dass er so zu eben diesen Mischling kommt.
    Fans von Rassehunden, zu denen ich auch gehöre, nehmen es sich ja auch raus ihren ganz bestimmten massgeschneiderten "Designerdog" haben zu wollen und haben dafür ihre der eigenen Ansicht nach guten Gründe. Warum findet man den gleichen Wunsch von anderen so verwerflich nur weil sie andere Prioritäten und andere Begründungen dafür haben als man selber?



    Dann ist es so, wie du schon sagst, dass ja diverse Rassen so entstanden sind. Entweder absichtlich, wie der Eurasier oder zu Beginn zufällig, wie der Kromfohrländer. Aktuell "in der Entwicklung" sind zum Beispiel die europäischen Schlittenhunde, die ja eigentlich bloß buntgemischte Gebrauchskreuzungen sind, oder auch die Silken Windsprites/Langhaarwhippts.
    Ich brauch selber keinen langhaarigen Whippet, aber es gibt offensichtlich Leute die sowas total toll finden und das ist meiner Meinung nach deren gutes Recht. Solange sie bei der Umsetzung ihrer Wünsche den Tieren nicht schaden ist mir das einerlei.




    Bei Rassehunden kann man sich seine zu erwartenden Gesundheitsprobleme in der Regel zusammen mit vielen anderen Eigenschaften vorher aussuchen (und einige wenige Erkrankungen sicher ausschließen sowie einige andere zumindest in der Wahrscheinlichkeit reduzieren).
    Bei Mischlingshunden kriegt man halt auch in dieser Hinsicht das Ü-Ei. Manche finden das eine besser, andere das andere, ok ist meiner Meinung nach beides.


    Es gibt meines Wissens nach keine genetisch bedingte Erkrankung, für die Mischlinge ein höheres Risiko hätten als Rassehunde. Es ist auch nicht erwiesen, das Mischlinge kürzer leben würden als Rassehunde gleicher Größe (Kleinhunde werden quer durch alle Rassen und Mixe im Schnitt älter als Groß- oder Riesenrassen, eine Kleinhundrasse aufgewogen gegen Mixe aus Riesenrasse wäre daher von vorn herein unfair). Wer solche Daten hat kann sie mir ja gern schicken, interessiert mich immer.


    Bei allen Studien von denen ich bisher gehört haben stehen Mischlinge zumindest nicht schlechter als Rassehunde da. Bei manchen spezifischen Erkrankungen stehen einige Rassehunde besser da (zum Beispiel haben die meisten Windhundrassen extrem wenig HD), bei anderen spezifischen Erkrankungen stehen einige Rassehunde schlechter da (zum Beispiel haben Dobermänner wesentlich öfter Herzerkrankungen als der Durchschnitt der Hunde).
    Alles in allem kann man aber, wenn man sich nur die objektiven Daten anguckt, nicht sagen "Kauf dir bloß keinen Mischling, der wird leider mit großer Wahrscheinlichkeit X Jahre früher sterben als mein Rassehund/mit noch höherer Wahrscheinlichkeit als die Ausgangsrassen Krankheit xy haben!"


    Das heißt nun nicht, dass jeder Mischling automatisch gesünder wär als jeder Rassehund oder das man auf magische Weise gesunde Mischlingswelpen bekommt wenn man zwei kranke Rassehunde verpaart.
    Es heißt aber auch, dass Mischlinge im Schnitt eben nicht öfter erkranken und nicht früher sterben als Rassehunde.




    Das "Was?" beim züchten sollte man finde ich nicht mit dem "Wie?" verwechseln - Aufzucht und Sozialisation der Welpen ist nochmal ne andere Kiste als ihr genetisches Päckchen.
    Da sind Vereinszüchter oft im Vorteil, einfach weil sie halt ihre Züchterseminare machen müssen und sich meist sehr intensiv mit dem ganzen Thema befassen. Aber das Problem hat man nun wieder nicht nur exklusiv mit Mischlingen, sondern auch mit papierlosen reinrassigen Hunden (ok, nach mancher Leute Definition sind das ja auch nur Mischlinge).


    Wenn man überhaupt irgendwas regulieren sollte (und meiner Meinung nach ist das nicht nötig, ich finde die bisherigen Grundlagen im Tierschutzgesetz ausreichend wenn diese komplett umgesetzt werden könnten), dann wäre eher da der Ansatzpunkt.

    • Neu

    Hi


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    • ich hab grundsätzlich nichts gegen gewisse mischlingsverpaarungen, die z.b dazu dienen eine rasse zu verbessern.
      z.b wie die continental bulldog, die ganzen x-er hunde usw.


      aber mal ganz ehrlich, die meisten mix-zuchten oder designordogs sind doch einfach nur mist. mit dem einzigen zweck süsse welpen zu produzieren und dies nach möglichkeit teuer zu verkaufen.
      da wird alles verpaart wie mops-beagle, mops-husky, husky-collie...rassen die nicht unterschiedlicher sein könnten, die vom charakter und aussehen nicht zusammen passen.


      und auch die fehlfarben zucht ist inzwischen explodiert. wozu braucht man nen mops der weiss oder gescheckt ist..
      meist kriegts mans eh nur mithilfe von einkreuzungen anderer rassen hin und das ist wieder bloss ne weitere mix-zucht.

    • Zitat


      Beim Züchter meiner Großen leben durchaus mal 30 ausgewachsene Hunde - und stell dir vor, Rüde und Hündin :lol:


      Boah!!
      Das ist unter dem VDH erlaubt? Gibt es da keine Begrenzungen?


      Rein interessehalber:
      Wie beschäftigt man denn 30 Hunde? Also selbst wenn immer mit zehn gleichzeitig spazierengegangen wird pro Tag mindestens 2 Stunden (eingerechnet die Kurzpipirunden), dann ist man bei mindestens 6 Stunden pro Tag. Tagtäglich? Oder wie machen die das?

    • Hm ich meinte einmal am Tag ne größere Runde von ca. einer bis anderthalb Stunden... dann noch kurze Runden zum Lösen dazu... kommt man doch etwa auf 2 Stunden am Tag bei einem erwachsenen Hund. Gut wenn es auch mal kürzer ausfällt, ist ja auch kein Ding. Selbst wenn man einen Garten hat, lösen sich zumindest die Hunde die ich kenne dort nicht unbedingt gerne und machen ihr großes Geschäft da nur in Ausnahmefällen.
      Ich kann mir schlecht vorstellen, wie man mit 30 Hunden umgeht... Deshalb die Nachfrage.

    • Was planst du denn für deine Hunde am Tag ca. ein als Beschäftigungszeit? Bei mir gibts z. B. auch einen Tag in der Woche wo es nur kurze Runden gibt.
      Ansonsten würde der Hund ja im Winter kaum frische Luft kriegen, wenn man weniger rausgeht...
      Wenn meine Hündin z. B. mal mit ins Einkaufzentrum kommt, dann fällt die große Runde für den Tag auch aus, oder wie am WE als wir einem Welpen nen Besuch abgestattet haben. Und es gibt auch so mal Tage, da hat man eben nicht soviel Zeit.

    • Zitat


      Wie beschäftigt man denn 30 Hunde? Also selbst wenn immer mit zehn gleichzeitig spazierengegangen wird pro Tag mindestens 2 Stunden (eingerechnet die Kurzpipirunden), dann ist man bei mindestens 6 Stunden pro Tag. Tagtäglich? Oder wie machen die das?


      Naja die Frage ist ja, wieviel Beschäftigung die Hunde auf Grund ihres Alters brauchen...
      Ich fantasiere jetzt einfach mal - heißt nicht, dass es beim genannten Züchter so ist.
      Züchter hat drei aktive Zuchthündinnen, einen Sportrüden bzw sonstigen Spaßhund der mit der Zucht nix zu tun hat, zwei Senioren mit 10+
      Macht 6 Hunde, von denen zwei nicht wirklich groß Beschöftigt werden müssen.
      Und dann meinte es die Natur gut und schenkte Herrn Züchter einen Wurf mit 12 Welpen, die sind jetzt 7 Wochen und stehen kurz vor dem Auszug.
      Da es gerade zeitlich gepasst hat, hat man die zweite Zuchthündin ebenfalls belegen lassen, kurz nach der ersten Hündin, die Natur meinte es nochmal sehr gut und jetzt hat man nochmal 12 Welpen mit einer Woche.


      Macht unterm Strich 30 Hunde, von denen aktuell gerade mal 2 (vielleicht drei wenn die Mutterhündin des ersten Wurfs schon wieder Lust hat) wirklich beschäftigt werden müssen.

    • Zitat

      Ja... Welpen müssen natürlich noch nicht viel bespaßt werden. Aber Brizo schrieb ja, dort leben 30 ausgewachsene Hunde...


      Man muss auch die Rasse bedenken. Das sind Landseer, die gehören zu den Molossern und ich denke mal, wenn die ein richtig großes Gelände zur freien Verfügung haben geht das auch durchaus auch ohne tägliches Gassi.

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