Katastrophenalarm in Gera

Ich komme aus Österreich und war heute den ganzen Tag über bei meinen Eltern, die ihr Haus direkt an der Donau (ohne Hochwasserschutz) haben, um ihnen bei der Evakuierung von Keller und Gartenhaus zu helfen. Das Haus selbst ist glücklicherweise so gebaut, dass der Wohnraum etwas höher liegt. 2002 waren der Garten und der Keller allerdings komplett überflutet. 15 cm mehr, und das Wasser wär im Wohnraum gewesen. Unsere Nachbarn imd ganz viele andere hatten damals die Hauptströmung der Donau durch ihr ganzes Haus laufen. Es waren wirklich schlimme Bilder, die man nie vergisst. Das Wasser stieg damals dermaßen schnell an, dass kaum Zeit blieb, alles rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
Diesmal haben wir Hochwasseralarm seit heute Vormittag. Man kann in solchen Mometen nur zusammenhelfen so gut es geht und auf möglichst viele helfende Hände hoffen. Jede einzelne Person zählt da.

Warum bei Euch der Alarm erst bei Dunkelheit ausgerufen wurde, versteh ich auch nicht. Flüsse können schnell steigen, das stimmt, jedoch kann man es trotzdem gut um mehrere Stunden voraussagen wann es wirklich kritisch wird...
Ich hoffe, dass es nicht allzu schlimm wird und schnell wieder vorbei ist.

Mit den Hunden war es damals natürlich mühsam, wir mussten mit Booten Gassi fahren an trockene Stellen.
Heuer sind meine Eltern nach Absicherung ihres Hauses zu meiner Tante, die ein paar Ortschaften weiter fernab von jeglichen Gewässern wohnt, geflüchtet da sie vor 3 Wochen einen zweithund bekommen haben, der nun 12 Wochen alt ist... Und natürlich muss der kleine noch ganz oft raus...

Wir haben heute so lange mit angepackt wie möglich, mussten am Nachmittag aber abbrechen und den Heimweg nach Wien antreten, da kurz darauf die Straßen gesperrt wurden und wir möglicherweise festgesessen wären...

Man kann einfach nur hoffen und beten... Ruhe bewahren und zusammenhalten. Das ist in solchen Situationen das wichtigste. Alles gute für euch!!

Toll finde ich übrigens, dass Menschen in solchen Momenten so unglaublich gut zusammenhalten. Ich kann mich erinnern, dass damals Nachbarn, welche nicht betroffen waren, Freunde oder Bekannte, die man ewig nicht mehr gesehen oder gehört hatte, plötzlich da standen (vor allem als das Wasser weg war und alles voller Dreck und Schlamm war.. Da beginnt die richtige Arbeit ja erst!!) und fragten, ob und wie sie helfen können. Vom Bauer über den Wirt von nebenan bishin zum Rechtsanwalt war echt alles dabei... Das war wirklich unglaublich!! Würde man sich in der heutigen zeit gar nicht denken

same here...://

ich wohn an der donau...morgen wollte ich wieder in die wohnung, mal schauen ob das geht!

http://www.wochenblatt.de/nach…ergern-vor;art1172,180984

Gott sei dank, wohn ich dort, wo sowas nicht der fall ist, aber ich bin echt erschüttert. Ich wünsche den Familien viel Kraft für die nächste Zeit!

Ich hoffe, das es alle, die es betrifft, das Hochwasser gut überstehen
Darf man überhaupt seine Haustiere mit in die Notunterkünfte mitnehmen? Ich stelle mir gerade das Gewusel und die Geräuschkulisse vor. Und wie ist es mit den anderen Haustieren, Meeris, Katzen, Ratten usw., wenn man keinen anderen Platz findet?

Ich glaube nicht das sich irgendjemand Gedanken macht, dass Hochwasseralarm ausgelöst werden könnte wenn derjenige sich nen Welpen holt. Man arrangiert sich dann eben mit der Situation.

Was die Evakuierung angeht...allgemein ist so ein Hochwasser immer ein wahnsinniger logistischer Aufwand. Die Vorbereitungen beginnen Tage vorher, dann Tagen zwischendurch sind immer wieder Versammlungen um die aktuelle Lage zu überprüfen und Prognosen zu stellen.
Warum so spät abends, in der Nacht wird es eh immer kritisch, weil da sie Einsatzkräfte an schwächsten sind. Was man aber nicht vergessen darf, die Menschen halten so lange es geht an ihrem Hab und Gut fest und wollen es natürlich so spät wie möglich verlassen. Das gilt für Eigenheimbesitzer und vor allem für alte Leute weil die schlicht und ergreifend Angst haben ihr Zuhause nicht mehr zu sehen.
Was die Haustiere angeht, wenn das Zuhause absäuft und Leben in Gefahr sind, gehen Menschenleben einfach vor. Grausam aber so ist es, wobei ich denke das verantwortungsbewusste Tierhalter sich frühzeitig Hilfe suchen. Aber kein Helfer wird noch lange Zeit damit vertrödeln Tiere ( ich denk da vor allem an Katzen) zu suchen.

Nicht zu vergessen das wir Menschen im Normalfall rational denken, wenns aber um die eigene Existenz geht verschieben sich die Prioritäten ganz einfach.

Hoffen wir das nun endlich das Wetter endlich besser wird.

LG aus dem hochwassergeplagtem Halle/Saale (aktuell Alarmstufe 4 bei 6,31m)

Edit

Zitat

Beitragvon Ninii » 03.06.2013 05:35
Ich hoffe, das es alle, die es betrifft, das Hochwasser gut überstehen
Darf man überhaupt seine Haustiere mit in die Notunterkünfte mitnehmen? Ich stelle mir gerade das Gewusel und die Geräuschkulisse vor. Und wie ist es mit den anderen Haustieren, Meeris, Katzen, Ratten usw., wenn man keinen anderen Platz findet?

Ich denke nicht, abgesehen vom Gewusel und Lärm, wo will man das Futter her bekommen wenn man eh schon alle versorgen muss. Wohin mit dem Dreck, jeder Platz wird genutzt um Menschen unter zu bringen, da hat vielleicht mal ein einzelner Hund der mitgenommen wurde platz aber nicht der Kleintierzoo den manche halten. Außerdem wirds auch hygienisch ein Problem, wer weiß ob alle Tiere gesund sind und ob dein Liegennachbar nicht hochgradig allergisch gegen dein Kaninchen ist usw.

Ich hoffe alle kommen unbeschadet davon - bis gestern war hier ganz schlimm, der Wasserpegel ist trotz Regenpause nochmal arg gestiegen.
Die Feuerwehr hat beide Brücken, die zu meinem Arbeitsort führen gesperrt, bis zu 500m auf jede Seite des Flusses stand alles unter Wasser.
Heute soll es besser werden. Wir wohnen aber zum Glück auf einem Hügel.

Hoffe ihr habts auch bald überstanden!

Wir hier um Dresden rechnen ja noch mit höheren Werten der Elbe da es in Tschechien nicht gut aus sieht.
Kleinere Flüße haben auch hier schon Häuser erreicht und geflutet.

Was mich am meisten ärgert , das die Bundeswehr immer erst zum Einsatz kommt wenns nur noch um Schadensbegrenzung geht.
Warum nicht eher ?wo Sie doch manchmal besser auch ausgerüstet sind mit schwerem Gerät wie die einfache Feuerwehr.