Was kann/soll ich tun? (Hund dem TS melden)
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Hallo,
ich bin mir im Moment sehr unsicher. Heute war ich durch mein Praktikum in einem Ort unterwegs, in dem ich nicht so häufig herumlaufe. Wenn, dann fahre ich da mal durch und das war's. Wir machten dort auf einer kleinen Grünfläche mitten im Ort eine Pause, aßen und tranken etwas, als auf einmal ein Hund um die Ecke kam. Ganz langsam und friedlich. Für mich sah er nach Bordercollie aus, allerdings ziemlich verwahrlost. Überall hing Kot (vermutlich nicht nur seiner), er sah sehr nach Bauernhof-Hund aus. Sein Fell war sehr ungepflegt und zottelig und er war definitiv übergewichtig.
Nach einiger Zeit fragten wir uns, wo denn seine Besitzer sind. Ich ging um die Ecke, woher er kam und schaute mich um, aber es war niemand zu sehen. Ich fragte dann eine Passantin, ob sie wüsste, wohin der Hund gehört. Und sie sagte dann direkt, dass der von einem Bauernhof käme und es mal Zeit wird, dass jemand den Tierschutz informiert. Der Hund würde täglich da an der Hauptstraße herumlaufen und wäre ständig alleine unterwegs. (allerdings wurde er offenbar schon genügend gefüttert, sonst wäre er ja nicht so dick)
Ich schaute dann mithilfe meines Handys nach, wo man hier in der Nähe beim TS anrufen kann. Ich kenne mich damit absolut nicht aus, aber mir und meiner Begleitung tat der Hund unglaublich leid! Er saß natürlich dann auch die ganze Zeit bei uns, suchte also unsere Nähe.
Ich rief dann bei einer Nummer vom TS an und die Frau am Telefon sagte mir, ich müsse entweder beim Veterinäramt anrufen (wenn ich den Eindruck habe, der Hund sei in Gefahr) oder beim Ordnungsamt, weil er ja an der Straße dort eine Gefahr für den Verkehr ist.Tja. Nun frage ich mich die ganze Zeit, ob ich was machen soll und wenn ja, was. Ich kann ja aus dieser einen Begegnung nicht sagen, ob der Hund wirklich dringende Hilfe benötigt. Nur weil er mir leid tat, heißt das nicht, dass er Hilfe braucht, oder? Vielleicht sind die Besitzer nachlässig und er büxt öfter mal aus - dafür wird aber niemandem der Hund weggenommen. Außerdem... hätte er es im TH vielleicht schlechter als dort? Vielleicht wird sich ja doch gut genug gekümmert.
Ich würde ja auch zu gerne die Lage öfter beobachten, aber da ich nunmal nicht dort wohne, ist das nicht möglich.Jetzt wüsste ich gerne: Was würdet ihr tun? Fühle mich einerseits verantwortlich, da zu helfen und andererseits kann ich das ja gar nicht einschätzen. :/
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Fühle mich einerseits verantwortlich, da zu helfen und andererseits kann ich das ja gar nicht einschätzen.
Brauchst du auch gar nicht - das macht ja dann das Vet-/Ordnungsamt. Du machst lediglich darauf aufmerksam, dass da ein Problem bestehen könnte. Ruf da an, und die Behörden können dann selbst sehen, was getan wird/werden muss. Wie du schon an der Reaktion der Passantin gesehen hast: "Da müsste man mal was machen." sagen viele, und davon rufen gar nicht so wenige beim TH an (das erlebe ich ziemlich oft) und wenn man dann sagt "Dann melden Sie das den Behörden", dann verlässt die Leute der Mut.
Der Besitzer wird ja nicht gleich verprügelt, da kommt idealerweise mal jemand vorbei und schaut, wie's dem Hund geht, befragt vielleicht die Nachbarn etc. Den (potentiellen) Missstand zu melden, ist das mindeste an Zivilcourage, was man verlangen kann, finde ich. Den ersten Schritt hast du schon gemacht, jetzt mach den zweiten!
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Vielleicht bestünde erstmal die Möglichkeit, dass du nochmal in die Gegend fährst und den Hund - sollte er dort dann auch nochmal frei herumlaufen, was ja scheinbar häufiger vorzukommen scheint - "einsammelst" und zu den Besitzern bringst? Dann hättest du zumindest schonmal einen groben Eindruck, wie die Leute überhaupt reagieren - ob sie sich freuen, dass du ihn zurückbringst oder es ihnen gleichgültig ist z. B.; und evtl. könntest du dann auch sehen, wie er untergebracht ist und was das ganze "Drumrum" so für einen Eindruck macht...darauf basierend könnte man dann ja immernoch weitersehen...
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Danke erstmal für eure Antworten!
Ich glaube, ich werde morgen mal herumtelefonieren. Ich weiß ja leider die Adresse des Besitzers nicht, aber die dürfte herauszufinden sein. Mich "verfolgt" das ja schon ein bisschen. Es bleibt eben so ein Unbehagen in der Magengegend. Er machte einen äußerlich verwahrlosten Eindruck. Aber er konnte das Kommando "Sitz". Und genauso widersprüchlich geht es gerade in meinem Kopf zu.
ZitatVielleicht bestünde erstmal die Möglichkeit, dass du nochmal in die Gegend fährst und den Hund - sollte er dort dann auch nochmal frei herumlaufen, was ja scheinbar häufiger vorzukommen scheint - "einsammelst" und zu den Besitzern bringst? Dann hättest du zumindest schonmal einen groben Eindruck, wie die Leute überhaupt reagieren - ob sie sich freuen, dass du ihn zurückbringst oder es ihnen gleichgültig ist z. B.; und evtl. könntest du dann auch sehen, wie er untergebracht ist und was das ganze "Drumrum" so für einen Eindruck macht...darauf basierend könnte man dann ja immernoch weitersehen...
Das ist an sich keine schlechte Idee. Nur, da ich wirklich nicht gerade häufig dahin komme, ... wenn er dann ausgerechnet jedes Mal nicht draußen alleine unterwegs wäre - dann wäre ich auch nicht beruhigter. Und da ich mich in dem Ort auch überhaupt nicht auskenne (ist ein größeres Dorf... vielleicht 2000 Einwohner, ich weiß es nicht genau), kann ich ja auch nicht sagen, ob er vielleicht noch woanders unterwegs ist, als da, wo er heute war.
Ist einfach eine schwierige Situation für mich alleine. Meinen Mann kümmern solche Angelegenheiten ja leider immer nicht. -
Was spricht denn dagegen, die Behörden zu informieren?
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Was spricht denn dagegen, die Behörden zu informieren?
Entschuldige, aber ich war einfach unsicher in dieser Situation und wollte gerne andere (evtl. fachkundigere) Meinungen hören. Dann hätte ich vielleicht direkt gewusst, wo ich mich am besten melden sollte oder ob es überhaupt "nötig" ist, denn in manchen Fällen wird ja direkt gesagt, dass es keinen Sinn macht, weil einem sowieso die Hände gebunden sind... wobei ich sowas ja bisher nur immer im TV gesehen habe und da kann man ja nicht wirklich auf Objektivität (und vielleicht auch nicht immer auf Professionalität) hoffen.
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Ich kann Dir nur sagen, was ich gemacht hätte, wenn mir denn der Zustand des Hundes und das Gefahrenpotential durch den Hund nahe gegangen wären: ich hätte ihn eingepackt und im Tierheim bzw. der Polizei als Fundhund abgegeben.
Der Besitzer hätte sich dann ja dort melden können, falls er seinen Hund vermisst hätte, und den Behörden Rede und Antwort stehen dürfen, warum sein Hund so aussieht wie er aussieht.
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Ich würde wohl nichts machen als unbeteiligte. Du hast doch eine Frau getroffen, welche der Meinung war, das Veterinäramt sollte sich drum kümmern. Dann kann sie als Anwohnerin dort ja auch anrufen.
So direkt kann ich keinen Grund sehen, wieso das Vetamt etwas machen sollte. Und fürs Ordnungsamt ist es schon zu spät. Der Hund wird ja vermutlich nicht mehr an der Strasse sitzen.
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Ich kann Dir nur sagen, was ich gemacht hätte, wenn mir denn der Zustand des Hundes und das Gefahrenpotential durch den Hund nahe gegangen wären: ich hätte ihn eingepackt und im Tierheim bzw. der Polizei als Fundhund abgegeben.
Der Besitzer hätte sich dann ja dort melden können, falls er seinen Hund vermisst hätte, und den Behörden Rede und Antwort stehen dürfen, warum sein Hund so aussieht wie er aussieht.
Mir geht sowas eben sehr schnell sehr nah und ich kann es daher schlecht beurteilen, ob dieser Hund wirklich in einer gefährlichen Lage war. Er sah eben verwahrlost aus, aber eben auch gut genährt und er konnte das Kommando "Sitz", was für mich darauf schließt, dass sich jemand um ihn kümmert. Aber wie gesagt, das kann ICH nicht beurteilen. Und einfach einen fremden Hund mitzunehmen (zudem das nicht ging, da ich ja mit meiner Anleiterin und zwei Kindern [Praktikum wie gesagt] dort war), das würde ich nicht tun. Ich kenne den Hund nicht, ich weiß nicht, wie er drauf ist, ob er sich einfach "mitnehmen lässt" usw. Da bin ich ganz ehrlich - da habe ich gewisse Berührungsängste, selbst wenn ich mit meinem Auto und alleine da gewesen wäre.
ZitatIch würde wohl nichts machen als unbeteiligte. Du hast doch eine Frau getroffen, welche der Meinung war, das Veterinäramt sollte sich drum kümmern. Dann kann sie als Anwohnerin dort ja auch anrufen.
Da hast du recht. Allerdings meinte sie das ja so, dass sie froh wäre, wenn sich mal jemand kümmern würde - und daher denke ich, wird sie es wohl nicht in ihrer Verpflichtung sehen.
Schade eben, dass ich keinen Namen und keine Adresse von dem Besitzer habe. So ohne irgendwas in der Hand kann ich schlecht beim Vetamt oder beim OA anrufen... Deswegen hab ich es jetzt auch gelassen. Wenn ich diesen Hund allerdings nochmal in dem Ort alleine herumstreunern sehe, werde ich auf jeden Fall was unternehmen. Ich hoffe jetzt einfach, dass sich das etwas herumspricht. Die Frau, mit der ich sprach, war ja auch nicht alleine, sie unterhielt sich gerade mit jemandem, der am Fenster stand.
Danke aber für eure Einschätzungen!
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Ich würde wohl nichts machen als unbeteiligte. Du hast doch eine Frau getroffen, welche der Meinung war, das Veterinäramt sollte sich drum kümmern. Dann kann sie als Anwohnerin dort ja auch anrufen.
Njoah... und die Frau denkt sich, "Super, die junge Frau hat's ja auch gesehen, die ruft da jetzt bestimmt an." Es ist leider gerade im Bereich Zivilcourage (Tierschutz, Menschenschutz, soziale Arbeit) viele Leute oft denken "ach, da kümmern sich ja andere drum". Denn "unbeteiligt" ist man ja immer, es sei denn, man vernachlässigt seine eigenen Tiere...
Es gibt ein Zitat von Thornton Wilder, das lautet "Der Jammer bei den Weltverbesserern ist immer, dass sie nie bei sich selbst anfangen" - entweder will man dem Hund helfen, dann gibt's leider kaum eine andere Möglichkeit, als das Vet-Amt zu informieren und zu hoffen, dass sich die Beschwerden weit genug häufen, dass man vielleicht mal hinschaut. Falls man mit den Besitzern nicht sprechen kann/will/sich nicht traut.
Oder man sagt sich "ach, da kümmern sich andere drum und wenn nicht, ist's mir auch wurscht". Da muss man halt wissen, wie schlimm man die Lage einschätzt. Ich hab ja den Hund nicht gesehen, aber ein allein an der Straße rumlaufender, verwahrlost aussehender Hund, wo die Nachbarn nur sagen "da müsste man sich kümmern", da würd ich mich im beschränkt möglichen Rahmen kümmern... aber ich hab halt schon im TS Rettungsaktionen mitgemacht, wo man eine Animal Hoarderin überzeugen konnte, 30 ihrer 40 Katzen abzugeben, damit sie tierärztlich versorgt und vermittelt werden konnten. Die ganze Wohnung ein Dreckstall aus toten Kitten, Katzenscheiße, vergammeltem Futter. Und auch da waren Anwohner, die gesagt haben "ja, darum hätte man sich längst mal kümmern sollen..."
Das soll nicht heißen, dass die Situation des Hundes auch nur annähernd so schlimm ist, aber "jemand wird schon" ist im Zweifel für Tiere tödlich.
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