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Hallo,
ich habe letzte Woche mit meiner 14-jährigen Hündin Daisy Mantrailing begonnen und würde hier gerne ein Trailtagebuch führen.Wie ich zum Trailen gekommen bin: So richtig weiß ich nicht mehr, wie ich das Thema Mantrailing mitbekommen habe, vielleicht durch Sendungen wie Hund Katze Maus usw. und fand es sehr faszinierend, was Hunde damit machen können. Bei meiner damaligen Hundeschule wurde es auch angeboten, ich habe aber keine Kompetenz bei den Trainern gesehen mir und Daisy das beizubringen. Also war das erst mal wieder gestorben.
Dann war ich ab Januar fast vier Monate in einer Klinik und Daisy bei meinen Eltern untergebracht und ich hatte mir vorgenommen mit ihr wieder etwas zusammen zu machen, aber was genau, stand noch nicht fest.
Als ich aus der Klinik raus war, habe ich mich mit einer Bekannten über unsere Hunde unterhalten und irgendwie kamen wir dann auf das Thema Mantrailing und sie hat mir ihre Hundeschule empfohlen, die Mantrailing Hobbymäßig anbieten auch für Problemhunde. Sie hat mir dann die Nummer der Hundeschule gegeben. Also habe ich da angerufen, um Infos zu holen und wurde gleich eingeladen einmal zuzuschauen.
Gesagt getan. Es hat mir super gefallen. Also habe ich mich zum Theorie-Seminar angemeldet.
Das war dann am 26.05.13 in einer seltsamen Kneipe. Das Seminar ging 5 Stunden und danach hat mir echt der Kopf geraucht. Eigentlich wäre noch ein Praxisteil zum Leinen-Handlich dabei gewesen, aber da es schon seit morgens in Strömen geregnet hat, ist das ausgefallen.
Der erste Trail sollte dann einen Tag später am 27.05.13 stattfinden. Dieser ist allerdings wegen schlechten Wetters auch ausgefallen.
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Zu Daisy: Daisy ist eine 14-jährige Mischlingshündin, 46 cm Widerristhöhe. Ich habe sie im Alter von 10 3/4 Jahren aus dem Tierheim übernommen. Über ihre Vergangenheit weiß ich kaum etwas und das was ich weiß, habe ich selbst geschlussfolgert.
Daisy mag keine anderen Hunde und schlägt jedes Mal aus Unsicherheit an, wenn sie welche sieht. Es kann auch passieren, dass sie sich einbellt.
Daisy mag auch keine fremden Personen, egal welches Geschlecht. Wenn sie die Personen erst einmal kennt, ist das kein Problem mehr, aber sie ist kein Kuschelhund.
Sie traut sich nicht viel zu (da sind wir uns sehr ähnlich). Beim Trailen merkt man, dass sie gerne würde, sie sich aber nicht traut, aber dazu später mehr.
Daisy lässt sich von Fremden kaum anfassen und draußen auch ungerne. Beim Trailen muss ich ihr draußen das Geschirr anziehen.
Sie hat nie gelernt zu Lernen, das heißt als ich sie aus dem Tierheim geholt habe, konnte sie kein Sitz, Platz usw. und bei ihr dauert alles etwas länger.
Sie hat nie gelernt, dass man mit Menschen auch tolle Sachen machen kann.
Ich habe beim Mantrailing schon von vielen „Wunderheilungen“ gehört, dass die Hunde dadurch plötzlich viele selbstsicherer geworden sind und das möchte ich auf lange Sicht auch erreichen.
Außerdem finde ich es toll mit so einem alten Hund noch etwas neues, spannendes zu beginnen. -
Erster Trail – 03.06.2013
Da wir in der Hundeschule ein Trainingsprotokoll führen sollen, vereinfacht das die Erinnerung deutlich
Bei den Anfängern ist es üblich zwei Trails direkt hintereinander zu machen und zum Schluss noch einen, immer mit der gleichen Versteckperson.
Der Trail geht von einer Wiese zu einem Baum auf einer Länge von 5-10 Metern.
Die Geruchsträger sind drei Kleidungsstücke und es wird mit Spurunterstützung gearbeitet. Das heißt mit einem Kleidungsstück wird eine Spur über den Untergrund gezogen.
Der Trailleger ist eine unbekannte Frau, die hockt und Daisy anlockt.
An diesem Tag ist es heiter und eine leichte Brise herrscht. Die Umgebung ist eine feuchte Wiese/Parkanlage und die Temperatur liegt bei ca. 15° C.
So viel zu den äußeren Bedingungen. Jetzt zum Trailen:
Bei der Hundeschule werden extra Geschirre verwendet (keine Julius K9), damit der Hund weiß, dass er an diesem Geschirr ziehen darf und trotzdem noch Luft bekommt. Die Trainerin hat auch zwei Geschirre mit, aber wie von mir erwartet passt ihr keines. Das kleine passt nicht über ihren Kopf, das größere rutscht ihr sofort wieder runter. Also musste sie ihr Norweger-Geschirr benutzen. Beim ersten Mal auch nicht schlimm, noch zieht sie ja nicht.
Daisy war dann dran mit suchen und ich hatte gleich das „Glück“ dass sie Hunde entdeckt hat und auf dem besten Weg war sich einzubellen. Als sie dann am Ziel war, hat sie sich gar nicht an die Person rangetraut und musste angelockt werden, aber als die Belohnung kam, war das schon besser. Es gab zwei kleine Kinder-Leberwurst. Beim zweiten Trail ist sie schon freiwilliger an die Person rangegangen, Belohnung war die gleiche, aber die zweite Wurst wollte sie schon nicht mehr.
Der dritte Trail lief dann ähnlich, aber es gab eine andere Belohnung.
Das war der erste Trail.
Noch etwas zum Schluss: Die Motivation des Hundes wurde als ungenügend beurteilt (ist die schlechteste Steufe, sehe ich aber genauso) und die Teamarbeit als akteptabel (das ist die mittlere Stufe).
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Am nächsten Tag habe ich mich dann auf den Weg nach Walle zu Uwe Radant gemacht, um Daisy ein Geschirr zu kaufen.
Komischerweise hat sie sich von ihm anfassen lassen.
Und so sah das dann aus:
Farblich passend zum Halsband
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Zweites Training – 10.06.2013
Der Trail ging wieder von einer Wiese zu einem Baum auf einer Länge von 5-10 Metern.
Die Geruchsträger sind drei Kleidungsstücke und es wird mit Spurunterstützung gearbeitet.
Der Trailleger ist eine unbekannte hockende Frau. Dieses Mal wurde Daisy nicht gelockt. Die Frau war ihr beim zweiten und dritten Trail bekannt.
An diesem Tag ist es sonnig und eine leichte Brise weht. Die Umgebung ist eine trockene Wiese. Die Temperatur liegt beim ersten Trail über 20° und bei den anderen Trails darunter.
Dieses Mal hatte ich ja ein passendes Geschirr dabei. Also wird Daisy am Halsband zum Geruchsträger gebracht und dort habe ich ihr das Geschirr angezogen und Leine am Geschirr festgemacht. Beim ersten Durchgang schlägt Daisy an, ohne dass ich etwas gesehen habe. Allerdings habe bei der Anfahrt eine Katze gesehen und vermute dass Daisy Katze in der Nase hatte. Motivation war beim ersten Mal ungenügend, da Daisy nicht so recht wusste, was ich von ihr will. Belohnung waren kleine Kinder-Bifis, die Daisy aber nicht wirklich toll fand.
Beim zweiten Trail hatte Daisy das System wohl schon gestanden und ging zielstrebig auf den Start-Geruchsträger zu und ging dann ziemlich schnell auf die Versteckperson zu. Belohnung war ein Paprika-Schmelzkäse, aber den fand Daisy wohl nur ekelig.
Dann war erstmal Pause für Daisy angesagt.
Der dritte Trail hat mich dann doch etwas überrascht. Ich bin mit Daisy wieder am Halsband losgegangen und sie hat schon ordentlich Gas gegeben, als sie gesehen hat, was gleich ist :D. Ich musste sie schon fast überreden überhaupt noch an dem Geruchsträger zu schnüffeln, bevor sie gleich zur Versteckperson rennt. Als Belohnung gab es vier Hundewürste von Lidl, die sie auch alle gefressen hat.
Mal schauen, wie es beim nächsten Mal läuft.
Eine unerfreuliche Sache gab es noch: Ich hatte Daisys Trinknapf aus dem Auto gestellt, damit sie gleich etwas trinken kann und nach dem zweiten Trail war er nicht mehr da
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Ich muss zu gestern noch einen Nachtrag machen.
Ich bin immer das Mückenfutter, weil die Viecher mich immer als erstes Stecher.Gestern habe ich nur einen Mückenstich bekommen , der war dafür umso nerviger.
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Schön, dass du dich entschlossen hast, ein Trailtagebuch zu führen! Werde gerne darin lesen, wie ihr das Trailen aufbaut.
Eine Verständnisfrage: sind die "Trails" wirklich nur 5-10m lang? Wird dabei darauf geachtet, dass der Wind von hinten kommt? Denn sonst sehe ich nicht, wie dem Hund verständlich gemacht werden kann, dass die Spur der Schlüssel zum Erfolg ist - er hat ja schon am Start Lebendwitterung von der VP. Oder geht es in diesem Schritt nur darum, dass der Hund zur VP geht?
Noch ein Tipp: achte unbedingt darauf, dass du nur Dinge als Belohnung nimmst, die wirklich zuoberst auf der Hitliste stehen. Gerade bei einem Hund, der Fremde gruselig findet.
Viel Spass noch beim trailen!
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Die Anfangstrails sind wirklich nur so kurz. Wenn Daisy in die falsche Richtung geht, lasse ich sie einfach nicht weiter gehen. Und man sieht auch gut, dass sie die Nase inzwischen auf den Boden hält. Auf den Wind habe ich dabei nie geachtet, aber es gibt auf der kurzen Trailstrecke auch drei Geruchsartikel und einer davon wurde noch einmal über das Gras gezogen.
Mit dem Leckerlie ist das bei Daisy so ein Problem, da ich nach 3 Jahren immer noch nicht weiß, was bei ihr das Non-Plus-Ultra Leckerlie ist. Ein kleines Beispiel: Sie bekommt Rinderhautstangen zum Kauen. Einmal hat sie zwei Dinger hintereinander weggefuttert, dann geht sie mal gar nicht ran und so ist es bei allem, außer ihrem Nassfutter. Ich überlege schon ihr das dann zu geben. Mal findet sie Mini-Babybel total super, beim nächsten Mal kann es sein, dass sie da überhaupt nicht rangeht.
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Oder ich nehme nächstes Mal ihren Ball mit, vielleicht nimmt sie den, aber das glaube ich nicht.
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versucht vielleicht mal die VP so "natürlich" wie möglich zu Verstecken also nicht unbedingt hockend hinter einem Busch. Das kann für unsichere Hunde besonders gruselig sein .Eher sitzend auf einer Parkbank oder einfach so an einer Ecke stehend, oder ihr nehmt am Anfang als VP jemanden den sie kennt und mag.
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