Futter wegnehmen als Unterordnungsritual?
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In diversen Ratgebern haben wir nun gelesen, es sei sinnvoll, dem HUnd bei verschiedenen Gelegenheiten klarzumachen, dass er der rangniedrigste in der Familienhierarchie ist. Klingt logisch.
Welche Erfahrungen haben denn die Forumsmitglieder speziell mit dem Thema FRessen wegnehmen gemacht? ALso den Welpen von klein auf daran gewöhnen, dass das Fressen eigentlich den menschlichen Rudelmitgliedern gehört und sie jederzeit in der Lage sind, es ihm wegzunehmen - selbst die Kinder. Macht das Sinn / klappt das auch bis in das Erwachsenenalter des Hundes hinein, dass der HUnd sich das gefallen lässt, wenn er es von klein auf gewöhnt ist und bringt es v.a. den erwünschten Effekt der verbesserten UNterordnung unter ALLE Familienmitglieder (also auch und v.a. die Kleinsten).
Und wie sieht das in der Praxis aus? Macht man das jeden Tag? Alle Familienmitglieder? Oder einfach immer mal wieder?
Der HUnd, um den es geht, wird ein Golden Retriever sein, den wir bald mit zarten 8 Wochen ins Haus kriegen. -
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Wenn es schon "Unterordnung" sein soll, dann üb das am besten eher dahingehend, dass dein Hund ordentlich warten muss, vllt auf dem Po sitzend, während du das Futter zubereitest.
Dann stellst es hin und er muss auf Kommando "nimm" warten, anderenfalls ist der Napf sofort wieder weg. Also in der Hand behalten und erst hinstellen und loslassen, wenn Hund sitzen bleibt.
Nach der Freigabe "nimm" ist es seins, du hast es ihm gegeben, freigegeben und dann nimmt es ihm keiner wieder weg.
Diese Klarheit schafft Vertrauen, welches die Basis für ein schönes Zusammenleben schafft.Dies ist ja nur eine "Übung" von vielen, aber es verdeutlicht vielleicht den Unterschied zwischen sinnlosem Befolgen von Unterdrückungsritualen und Erziehung plus Vertrauen.
Es kann nämlich passieren, dass dein Hund dich für seltsam und unberechenbar hält, wenn du ihm Futter gibst und es dann einfach wieder wegnimmst (im ungünstigen Falle fängt er dann zu Recht an zu drohen).
Ich hab das Wegnehmen bei meinen Hunden nicht gemacht. Und jetzt ist das Vertrauen da und ich kann es aus wundersamen Gründen dennoch wegnehmen wenn es sein muss. -
Ich kann meinem Hund jederzeit alles wegnehmen. Warum? Weil er mir vertraut und weiß, dass es darauf etwas besseres gibt.
Ich halte das mit dem Wegnehmen von Futter für totalen Quatsch und er kann dadurch genau so gut lernen: "Oh, die kommen ständig und nehmen mir mein Fressen weg, dann muss ich halt schlingen/schnell sein." Oder aber er fängt an, sein Futter vor euch zu verteidigen. Warum? Weil ihr es ihm erst zugestanden habt und dann grundlos einfach wieder wegnehmt!
Und dann habt ihr genau das Gegenteil von dem erreicht, was ihr erreichen wolltet.
Unterordnung lernt ein Hund durch regelmäßiges Üben und Konsequenz in den gesetzten Grenzen und Regeln, nicht aber durch irgendwelche hirnrissige Rituale.
Ein Rudelchef nimmt den Rangniedrigen Tieren auch nicht ihr Futter weg, wenn er es ihnen überlassen hat. Und darauf baut diese "Theorie" ja angeblich auf.
Ich würd's also sein lassen.
Ihr könnt natürlich einführen, dass er erst auf Kommando fressen darf. Haben wir hier auch so gemacht von Anfang an. Aber ihm das Futter einfach so wieder wegzunehmen halte ich für Quatsch und bezweifle, dass er dadurch irgendetwas lernt, außer sein Futter zu verteidigen und euch zu misstrauen und die Welt nicht mehr zu verstehen. Ist ja auch vollkommen unlogisch für einen Hund. -
Zitat
ALso den Welpen von klein auf daran gewöhnen, dass das Fressen eigentlich den menschlichen Rudelmitgliedern gehört und sie jederzeit in der Lage sind, es ihm wegzunehmen - selbst die Kinder.
Ich hoffe, ihr lasst diesen Unsinn. Lasst den Hund in Ruhe fressen.
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würdest du mir erst was zu essen geben und es mir dann wieder wegnehmen oder gar deine Kinder schicken die es mir wegnehmen sollen, würdest du oder die Kinder was auf die Finger bekommen.
Ich kann meinen Hunden alles wegnehmen, sie vertrauen mir und wissen ich tu das sicher nicht grundlos. Aber warum sollte ich ihnen ihr Futter wegnehmen? Hab ja selber was und da ich Cheffe bin sorge ich dafr das mein Rudel satt zu Essen hat.
Futter wegnehmen bedeutet dem Hund erst eine Ressource zu geben und sie ihm dann zu entziehen. Das ist einfach nur Willkür und kommt in keinem natürlichem Rudel vor, das nicht in einer Notsituation ist.
Übrigens lassen meine Jungs alles stehn und liegen wenn ich sie zu mir rufe, gibt nämlich dann noch was besseres als das was sie bereits haben.
Du musst keinen Hund unterordnen oder ihm ständig zeigen dass du Chef bist. Ein Chef ist für einen Hund einfach derjenige der immer klare und plausible Regeln hat, diese konsequent aber ohne Gewalt durchzieht und für sein Rudel sorgt, Sicherheit gibt und stressige Situationen managed und einfach in allen Situationen für sein Rudel da ist.
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Zitat
Wenn es schon "Unterordnung" sein soll, dann üb das am besten eher dahingehend, dass dein Hund ordentlich warten muss, vllt auf dem Po sitzend, während du das Futter zubereitest.
Das ist mal eine Ansage, so muss das bei uns nämlich auch sein.
Von all' den ganzen anderen Ratschlägen halte ich auch nicht wirklich viel, und ich habe mir bislang darüber noch nie ernste Gedanken gemacht.
Wenn ich meinen Hunden den Napf, aus welchen Gründen auch immer ( z.B.Tablette vergessen etc.ppp.), kurzfristig wieder wegnehmen muss, dann mache ich das einfach.
Kommt ja nicht wirklich oft vor.
Genauso wie ich andere Dinge( Haare schneiden, Zecken entfernen, und und..) einfach so mache, wenn eben nötigIch finde es absolut unnatürlich, wenn man so etwas erst trainieren muss.
Genauso sehe ich persönlich keinen Sinn darin, meinem Hund willkürlich sein Fressen oder Kauknochen wieder wegzunehmen, nur um meine Rudelposition zu manifestieren.Wie schon geschrieben gibt es immer mal Situationen, in denen es unumgänglich ist, den Hunden etwas wegzunehmen, aber dann ist das wenigstens realistisch und nicht gekünstelt herbeigeführt!
LG Britta
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Das mit dem Futter wegnehmen hält sich so hartnäckig....
ich weiß,jeder hat mal gehört daß.
In unserem engen Bekanntekreis gab es einen Beißunfall WEIL dem Hund immer das Futter weggenommen wurde.
Es wurde solange geübt,bis der Hund ganz kirre wurde und das Kind gebissen hatte als es nur vorbeiging.
Der Tierarzt der den Hund hätte einschläfern sollen hat dsa gute Aufklärungsarbeit geleistet,Glück für den Hund.
Unterordnung fängt ghanz woanders an,nicht beim wegnehmen irgendwelcher Dinge.
Im obigen Fall wars übrigens ein Cocker Spaniel -
Ich nehm meinen Hunden völlig selbstverständlich alles, wirklich alles jederzeit weg, auch Futter, oft ohne Belohnung, aber auch ohne Drama - einfach, weil sowas ebenso zum Alltag gehört wie Anleinen oder Pfotenabtrocknen, weil's manchmal sein muß - und vor allem weil das Wegnehmen-Können in jeder Lage für den Hund lebenswichtig ist.
Aber auf die Idee, das als "Unterordnungsritual" zu praktizieren, bin ich bisher ebensowenig gekommen wie die Hunde: Ich mach keinen Zirkus, sie auch nicht, meist kriegen sie ihren Kram ohnehin wieder, wenn ich ihn mir angesehen habe (überlebenswichtig z.B. bei einem sachensuchenden Dauerknabber-Welpen: Rindenmulch war ok, Kippen und tote Mäuse hab ich einkassiert) - und das Leben geht einfach weiter.
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...ach so, und was das Fressen angeht: Wenn ich zu schusselig war, irgendeinen Zusatz einzurühren, nehm ich den Pott eben kurz wieder weg, weil's sein muß, und der Hund findet nichts dabei - ansonsten finde ich die Idee, den Hund hier gezielt, ständig und grundlos zu nerven, ziemlich hirnrissig.
Nicht nur, weil er mein vollstes Verständnis hätte, wenn er dann irgendwann echt sauer wird (das ist ihm ja auf diese Weise gezielt antrainiert worden!), sondern auch, weil ich mit nicht vorstellen kann, daß es einem Hund organisch gut tut, wenn er auf die Dauer nicht mal streßfrei fressen darf.
Mein Russel-Sensibelchen zum Beispiel hätte 1.) ganz schnell das Fressen aufgegeben und den betreffenden Ort und Napf gemieden, wenn da jemand ständig solchen Zirkus veranstaltet hätte, und b.) eine irgendwann unter solchem Streß reingeschlungene Mahlzeit postwendend wieder ausgekotzt, um dann konsequent zu a.) überzugehen.
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Zitat
Klingt logisch.
Ist es aber nicht. Selbst Welpen verteidigen ihr Futter gegenüber erwachsenen Hunden. Das hat überhaupt nichts mit dem Status in einem Familienverband zu tun.
Im Klartext: Wenn es mir wichtig ist, einen gewissen Stand bei einem Hund zu erlangen, dann erreiche ich das nicht durch verkrampfte Gängeleien, die den Hund klein halten, sondern dadurch, dass ich authentisch und klar auftrete und mitteile, was mir wirklich wichtig ist. Und woher soll ein allgemeiner Ratgeber das wissen?
Viele Grüße
Frank -
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