Hilfe, mein Hund schnappt.
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Hallo Ihr Lieben,
ich brauch mal eure Hilfe. Mein Nicki Tier schnappt und es wird immer schlimmer.
Ich habe schon mal von meinem Angsthund aus Rumänien erzählt. Ich bekam ihn mit 11 Monaten. Extremangst beschreibt das wohl am besten. Er ließ sich von niemanden anfassen, kannte nichts und hatte nur Angst. Wir haben das wirklich gut in den Griff bekommen. Bei uns zuhause ist alles gut. Er ist anhänglich, liebt seine "Rudelmitglieder" und ist im großen und ganzen auch unterwegs gut händelbar. Inzwischen ist er fast 3 Jahre alt.
Von Anfang an hat er ein großes territoriales Verhalten gezeigt. Ohne Aufsicht im Garten ging gar nicht. Er hat alles aggressiv verbellt was sich unseren Garten näherte. Auch Leute die nur an der Straße langgingen wurden angegangen. Er konnte sich dort nicht entspannen. Das haben wir in den Griff bekommen. Nun liebt er es im Garten zu sein und er ignoriert alle außerhalb.
Nun zu unseren Problemen: Er versucht zunehmend Fremde die ich rein lasse zu beißen :devil2: . Am Anfang reichte es ihn in seine sichere Ecke zu schicken. Dort blieb er freiwillig bis er sich beruhigt hatte und bereit war die Besucher kennenzulernen. Hier sei gesagt, dass meine Besucher entsprechend instruiert werden. Langsame ruhige Bewegungen, Hund ignorieren und nicht ansprechen.
Nun wird er aber zusehends mutiger. Er kommt gleich wieder raus aus seiner sicheren Sofaecke um die Leute kennenzulernen. Er wedelt mit dem Schwanz und man hat den Eindruck er ist total interessiert neue Freundschaften zu schließen. Er lässt sich Leckerli geben und streicheln und völlig ohne Vorwarnung schnappt er zu. Ich beobachte ihn wirklich genau wenn er Kontakt knüpft und kann seine Stimmungen wirklich gut einschätzen. Beim kleinsten Zeichen von Unsicherheit geht es zurück in seine Ecke. Nun habe ich bereits einen Maulkorb gekauft. Wir üben derzeit das akzeptieren des Maulkorbes.
Interessant ist noch, je mehr Menschen da sind, desto weniger versucht er irgendwas zu machen. Da bleibt er meist freiwillig in seiner Ecke. Das gleiche Unterwegs. Ich lasse ihn absitzen bis Spaziergänger etc vorbei sind. Das geht auch sehr gut an der normalen Leine. Hat er dagegen mehr Auslauf an der Schlepp versucht er die Leute anzugehen. Auf dem Hundefreilaufplatz hat er scheinbar gar keine Probleme. Dort wird gespielt und getobt und wenn dann die Leckerlis verteilt werden reiht er sich wie selbstverständlich mit ein um sich welche abzuholen. Dort lässt er sich dann von Wildfremden auch streicheln.Versteht mich nicht falsch. Ich kann mit einem Schnapper leben. Kann man alles arrangieren. Ich will vor allem verstehen was in ihm Vorgeht
. Was die Attacken auslöst. Wenn wir unter uns sind ist Nicki ein Traumhund :angel: . Sanftmütig, verschmust und läßt sich wirklich alles gefallen. Er liebt es richtig durch geknuddelt zu werden von dehnen die er akzeptiert.
Hoffe mal auf eine Rege Diskussion.
Liebe Grüße
Chriscat -
- Vor einem Moment
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Hallo!
Ich hoffe, daß Ihr einen Trainer habt, der zu Euch nach Hause kommt, sich das alles ansehen und Euch Tipps geben kann.
So aus der Ferne läßt sich das nicht leicht beurteilen!Zitat. Er kommt gleich wieder raus aus seiner sicheren Sofaecke um die Leute kennenzulernen. Er wedelt mit dem Schwanz und man hat den Eindruck er ist total interessiert neue Freundschaften zu schließen. Er lässt sich Leckerli geben und streicheln und völlig ohne Vorwarnung schnappt er zu.
Hierbei habe ich ein wenig den Eindruck, daß das Wedeln falsch interpretiert worden ist.
Wedeln bedeutet nicht automatisch "Freude".
Eher drückt das Wedeln einen Erregungszustand des Hundes aus.Da Du selbst mehrmals erwähnt hast, daß Du einen Angsthund hast, könnte dies die Unsicherheit des Hundes zeigen.
Wenn er dann bedrängt wird, ist schon der logische nächste Schritt das "Wegschnappen".Zitat
Interessant ist noch, je mehr Menschen da sind, desto weniger versucht er irgendwas zu machen. Da bleibt er meist freiwillig in seiner Ecke. Das gleiche Unterwegs.Das ist gar nicht mal so ungewöhnlich!
Auf eine einzelne Person kann ein Hund sich leichter konzentrieren.
Befinden sich zuviele Personen in der Nähe, kann der Hund damit "überfordert" sein. Um dann seine "Ruhe" zu haben, tut er halt so, als ob sie nicht da wären.ZitatVersteht mich nicht falsch. Ich kann mit einem Schnapper leben. Kann man alles arrangieren. Ich will vor allem verstehen was in ihm Vorgeht
. Was die Attacken auslöst. Wenn wir unter uns sind ist Nicki ein Traumhund :angel: . Sanftmütig, verschmust und läßt sich wirklich alles gefallen. Er liebt es richtig durch geknuddelt zu werden von dehnen die er akzeptiert.
Ich würde dies lieber mit einem Trainer vor Ort klären wollen.
Dann kann man Dir anhand der aktuellen Situation genau sagen und zeigen, warum der Hund gerade SO agiert.Schöne Grüße noch
SheltiePower -
Ich würde den Hund auf seinen Platz schicken und gut ist. Besuch, egal wer es ist, sollte den Hund einfach in Ruhe lassen, keine Leckerlies und schon gar kein Streicheln. Brauchen tut der Hund das nicht, im Gegenteil, ich denke das stresst ihn nur. Seine Reaktion darauf ist ja eindeutig.
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Hallo, klingt, als würdest Du meine Hündin beschreiben...
Da gibt es bei uns auch nur die Lösung: Hund muss auf seinem Platz bleiben, wenn Besuch kommt, der mit ihr nix zu tun hat. Das sind Handwerker, Geschäftskollegen meines Mannes, Besuch meiner Kinder...
Sie braucht auch relativ lange, um mit fremden Menschen "warm zu werden". Deshalb mache ich mir die Mühe (und das ist es dann wirklich ) nur bei Leuten, die regelmäßig zu mir kommen.
LG -
Ist nicht so einfach mit dem Trainer. Ich kenne hier in der Nähe keinen den ich für Qualifiziert halte mit sowas umzugehen. Der eine ist bekannt dafür, dass die Hunde schon mal einen rüber gebraten bekommen wenn sie nicht parieren und der Zweite meinte er wäre wohl ein schwerer Fall, da er nicht fokussieren kann. Er frisst unterwegs keine Leckerli und kann nicht spielen. Es gibt außer mir nix was ihn rausholen könnte aus unerwünschten Verhalten. Da er aber als Welpe keine Sozialisierung hatte ist es höchst schwierig. Er ist da eher der Selbstständige Typ. Bin schon froh, das wir überhaupt sowas wie eine Bindung haben. Er kommt immer wieder zu mir zurück. Aber eben nur wenn er mag. Deswegen gibt es Freilauf auch nur in sicherer Umgebung.
Ist halt kein Hund von der Stange.
Mit dem Schwanzwedeln hab ich mir auch schon gedacht. Das ist mir natürlich bekannt, dass es ein Zeichen von Unsicherheit sein kann. Allerdings dachte ich schon es unterscheiden zu können. Wie gesagt seine ganze Körperhaltung sprach für "toll, neuer Kumpel" nicht für Unsicherheit. Ich achte wirklich sehr darauf wie er sich gerade fühlt. Letztendlich habe ich die letzten 2 Jahre damit verbracht dem Hund zu helfen seine Ängste zu überwinden. Für außenstehende ist es fast nicht mal mehr Sichtbar dass es sich um einen Angsthund handelt.
Ich denke da, dass Angst zwar trainierbar aber nicht heilbar ist beim Hund. Er wird immer auf irgendwas, dass er nicht kennt mit Angst reagieren. Die Frage ist dann nur in welcher Form. Ich arbeite darauf hin, dass er mir da vertraut, er zu mir kommt wenn ihn etwas Angst macht. -
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Ich will Dir wirklich nicht zu nahe treten und ich kenne Dich und Deinen Hund auch gar nicht. Aber der Begriff "Angsthund" bei einem Hund, der ohne Not schnappt und Leute angehen will, hmmmm...
Meine Hündin ist, wie gesagt, auch unsicher, und will von Fremden (Menschen und Hunden) nicht viel wissen. Das Recht gestehe ich ihr natürlich zu, aber genauso muss ich anderen Leuten (und Hunden) das Recht zugestehen, von ihr unbelästigt zu bleiben.
Draußen läuft sie ohne Leine und ignoriert andere Menschen. Diese dürfen sie auch ansprechen, ohne dass sie eine unwillkommenen Reaktion zeigt. Sie guckt... und geht weiter. Das mussten wir aber auch trainieren.
Im Haus ist es ein bisschen schwieriger, es kommt ja auch nicht jeden Tag fremder Besuch. Deshalb trainiere ich hier nicht (nur in Ausnahmefällen, wie oben erwähnt) und manage.
LG + viel Erfolg -
Ich denke Angst ist nicht rational erklärbar, schon gar nicht für einen Hund. Aus seiner Sicht war es möglicherweise die einzige Lösung mit seiner Angst klarzukommen. Natürlich achte ich darauf, dass sowas nicht vorkommt. Allerdings habe ich die Zeichen beim letzen mal vermutlich nicht gesehen, trotz beobachten seiner Reaktionen. Deswegen haben wir ja auch mit einem Maulkorbtraining angefangen. Wenn ich ihn nicht an Menschen in der Wohnung gewöhnen kann, ist er zu einem Leben in der Coutschecke verdammt wenn Besuch kommt. Das will ich nicht. Und da er Menschen im Grunde ganz toll findet, will er das sicher auch nicht. Dieses wird aber auch mit den Menschen so abgesprochen. Ich trainiere da nur mit Hundeerfahrenen Leuten. Ansonsten geht er nach draußen oder in seine Ecke.
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Machbar ist es sicher. Täglich Leute einladen und Wohlverhalten belohnen. Aber auch "falsches" Benehmen entsprechend kommentieren. Du schreibst ja, dass ihr ein sehr gutes Verhältnis habt und er Dir vertraut. Da kann man dann auch ein bisschen deutlicher werden. Das war bei uns draußen der Schlüssel. "Ach Frauchen will gar nicht, dass ich die Leute anmotze und auf Abstand halte, also gut, dann mach es eben selbst" und dann konnte sie auch bemerken, dass "die Leute" (im Gegensatz zu anderen Hunden
meistens so gar nichts von ihr wollten. Und einfach weiterlaufen ganz einfach geht.
Das war super trainierbar, da man ja sowieso täglich draußen ist und auf Fremde trifft. Wie gesagt, zuhause ist mir das zu aufwendig. Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg. -
Einige Angsthunde neigen nun mal dazu zu schnappen. So nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Auch wenn dir das unlogisch erscheint, in den Augen des Hundes macht das Sinn, auch wenn er augenscheinlich gar nicht bedroht wird. Vielleicht ist ihm das Anfassen schon zu viel.
ZitatAber auch "falsches" Benehmen entsprechend kommentieren
Das möchte ich nicht so unkommentiert stehen lassen. Klar, in dem Fall, dass man ihn vielleicht auf seinen Platz zurückschickt schon, aber nicht maßregeln wenn er schnappt. Denn wenn es soweit kommt, ist schon viel zu viel falsch gelaufen. Wo ist denn das Problem, wenn der Hund lernt, da ist mein Platz, dort stört mich keiner, dort bin ich sicher? Ihr habt doch sicher keiner 24h am Tag Besuch, so dass der Hund hinter der Couch leben muss. Ich wette für ihn werden Besuche, wenn er sich mit diesen NICHT mehr auseinander setzen muss deutlich einfacher zu ertragen.Zitat"Ach Frauchen will gar nicht, dass ich die Leute anmotze und auf Abstand halte, also gut, dann mach es eben selbst"
Das ist ein ganz anderer Fall und kann mit dem der TE, meiner Meinung nach, nicht verglichen werden. -
Zitat
Wo ist denn das Problem, wenn der Hund lernt, da ist mein Platz, dort stört mich keiner, dort bin ich sicher? Ihr habt doch sicher keiner 24h am Tag Besuch, so dass der Hund hinter der Couch leben muss. Ich wette für ihn werden Besuche, wenn er sich mit diesen NICHT mehr auseinander setzen muss deutlich einfacher zu ertragen.
Genau DAS waren meine Gedanken
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