Hund lässt sich nicht einfangen


  • genau das probiere ich ja schon. Eben um das Herkommen positiv zu besetzen. Aber wenn sie erst gar nicht kommt, kann ich sie auch gar nicht erst belohnen :/

  • Zitat


    Ich weiß ja nicht, wie Du schimpfst.
    Wenn man mit der Stimme oder dem Tonfall deutlich macht, dass man etwas nicht möchte, ist das für den Hund nicht schlimm. Schreien oder Meckern muss man nicht.


    Das mit der Bindung ist eine Gefühlssache, die kann man schlecht erklären.
    Wenn Du einen Hundetrainer fragst, erklärt er Dir, Du sollst das Futter aus der Hand geben, das stärkt die Bindung. Ich halte das für Schwachsinn.


    Wenn Du wählen müsstest, wem Du durch ein fremdes Gebiet folgen willst, wie würdest Du entscheiden:


    Da ist einer, der mag Dich, ist ganz nett, traut Dir aber nicht viel zu. Darum bekommst Du alles vorgegeben, als hättest Du kein Hirn. Für jede richtige Handlung gibt es einen Keks.
    Für falsche Handlungen gibt es Mecker.


    Dann ist da jemand, der mag Dich bedingungslos, sieht Dich als eigenständigen Menschen, achtet Dich und Deine Stärken, überträgt Dir Entscheidungen, ihr arbeitet als Team zusammen.


    Auf wen fällt Deine Wahl? Mit wem gehst Du eine Bindung ein?

  • natürlich würde meine wahl auf die zweite Person fallen, das ist ja gar keine Frage. Aber ich muss mit ihr schimpfen, bzw sie mit Leckerlis belohnen, weil es mit Vertrauen ja anscheinend nicht funktioniert. Das ist ein Teufelskreis. Ich habe ihr eine Zeit lang vertraut, aber sie hat mich jetzt schon so oft enttäuscht, dass (auch zu ihrem eigenen Schutz mit Autos zum Beispiel) ich ihr mittlerweile einfach nicht mehr vertrauen KANN!
    Und wie soll der Hund es überhaupt erst lernen, wenn nicht mit Schimpfen bei falschen und Belohnung bei richtigen Handlungen.
    Daher stellt sich hierbei gar nicht die Frage, welcher der beiden Personen ich mehr vertrauen würde in dem eben genannten Beispiel, weil der Hund erstmal lernen muss zu folgen und zu gehorchen, als dass er auch selbst weiß, dass er kommen muss, bevor ich ihm vertraue. Anders tanzt sie mir ewig auf der Nase rum!!!

  • Zitat

    Das Gefühl hatte ich zeitweise auch schon. Nur wie soll ich es ändern? Wenn wir im Park sind kommt sie zu jedem hin und begrüßt jeden herzlichst, nur zu mir nicht. Ich liebe diesen Hund und gebe ihr alle Zeit, die ich zur Verfügung habe, nehme sie überall mit hin. Aber irgendwie scheint sie es mir doch übel zu nehmen, wenn ich ab und an mit ihr schimpfe.


    Genau diese Einstellung ist es vielleicht! Du nimmst zuviel Rücksicht auf die Befindlichkeiten Deines Hundes!
    Geh doch mal etwas natürlicher damit um, ärgere Dich nicht, wenn sie andere begrüßt. Ist wie bei Kindern, das, was sie jeden Tag haben, ist langweilig, alles Neue ist sehr viel interessanter.
    Und Hunde sind nicht nachtragend! Wenn Du mal schimpfst, haben sie es sehr bald vergessen!

  • kleines Viehzeug, wa?
    hab ich das richtig gelesen, sie ist jetzt so etwa 14 Monate alt?
    und "wild und frei" aufgewachsen?


    vielleicht dauert das alles noch viel viiel länger? bis sie erwachsen ist?
    bis IHR erwachsen seid...


    da wär höchstens noch mein "Geheimtipp": wenn's jeden Tag neben all dem Stress auch irgendwie noch Spaß macht, isses halb so schlimm...


    weitermachen

  • Zitat


    Und wie soll der Hund es überhaupt erst lernen, wenn nicht mit Schimpfen bei falschen und Belohnung bei richtigen Handlungen.


    Na ja, wie gesagt, ich schimpfe nicht, sondern mache nur mit meinem Tonfall deutlich, dass ich etwas nicht möchte. Das ist schon mal ein grundlegender Unterschied.
    Dieses "Schimpfen" beinhaltet ja, dass der Hund etwas falsch gemacht hat. Dabei weiß ein Welpe oder junger Hund erstmal gar nicht, was in unseren Augen falsch ist.


    Einen Hund bedingungslos lieben, bedeutet, dass man versteht, man hat einen Hund vor sich.
    Ein Hund muss erst lernen, dass der gute Teppich weder zum Zerkauen da ist, noch dass er darauf pinkeln soll. Woher soll er das wissen? In der Natur gibt es keine teuren Sachen. Da kann ein Hundekind zerkauen, was es will.


    Damit beginnt meist ein ewiges Gemecker und Gezeter mit dem Hund von Welpenbeinen an.
    Der Unterschied zu meiner Sichtweise: Ich weiß einfach, dass für einen Welpen irgendwelche Gegenstände keinen Wert haben.


    Ich sehe den Welpen oder sein Verhalten nicht als falsch an, sondern als natürlich.


    Darum gibt es von mir keine Schimpfe. Ich nehme die Sachen weg, die heil bleiben sollen oder lenke mit etwas anderem ab.


    Weiter mit der Leine: Für mich ist es völlig verständlich, dass ein Welpe ein Halsband und eine Leine als Einschränkung in der Bewegung empfindet, die er nicht versteht. Darum gehe ich damit sehr verständnisvoll um, wenn er nicht gleich an der Leine laufen mag.


    Das sind jetzt nur Beispiele dafür, wie unterschiedlich man seinen Hund sehen kann.
    Dein Hund macht nichts falsch!!!!!!!!!! Er verhält sich nur nicht so, wie Du das möchtest.


    Zitat

    Daher stellt sich hierbei gar nicht die Frage, welcher der beiden Personen ich mehr vertrauen würde in dem eben genannten Beispiel, weil der Hund erstmal lernen muss zu folgen und zu gehorchen, als dass er auch selbst weiß, dass er kommen muss, bevor ich ihm vertraue. Anders tanzt sie mir ewig auf der Nase rum!!!


    Du denkst falsch.
    Ich vertraue meinen Welpen von Anfang an, dass sie richtig sind, so wie sie sind.
    Ich muss Ihnen nur zeigen, wie sie sich hier anpassen müssen beim Menschen.


    Der Welpe hat von Anfang an den Folgetrieb. Der Welpe kommt vom ersten Tag an zu dem Menschen, dem er vertraut. Wenn das irgendwann aufhört, dann stimmt in der Bindung etwas nicht. Das gilt auch für erwachsene Hunde.


    Wenn ich fremde Hunde aufnehme, dann sorge ich erstmal dafür, dass sie mir vertrauen.
    Das Folgen und Gehorchen kommt dann von alleine.

  • Um es deutlich zu sagen: deinem Hund ist es sch***-egal, was du tust und wo du bist und du bist in der blöden Rolle, auf diesen Mist reagieren zu müssen. Oder?


    Ich würde an deiner Stelle mal meinen gesamten Umgang mit dem Hund überdenken und meinem Hund mal genau so arrogant und unabhängig gegenüber treten, wie sie es bei dir macht. Das kann man wunderbar im kleinen Rahmen zu Hause beginnen und auch auf Spaziergängen (allerdings an der Leine) weiter treiben.


    Es ist doch so: du gibst dir Mühe, willst alles richtig machen und buhlst um die Gunst deines Hundes. Und dein Hund sagt nur: "Ja, geht aber leider gerade nicht, ich komme später darauf zurück. Vielleicht.". Eigentlich genau das Gegenteil, von dem, wie es sein sollte.


    Es schadet ihr sicherlich nicht, wenn die kleine Prinzessin mal wieder auf den Boden der Tatsachen geholt wird.


    Viele Grüße
    Frank

  • Ich denke, Du denkst zuviel :D


    Geh die nächsten 2 / 3 Wochen nur an der Leine mit ihr raus, versuche Dich selber mal in Deiner Zuneigung, Erwartung und Deinem Focus auf Hundi zurückzunehmen.
    In dem Moment, wo Du sie nicht mehr zum absoluten Mittelpunkt des Gassis machst wird sie sich für Dich interessieren. Auch zuhause solltest Du "interessefreie Zeit" einführen - Zeiten, in denen Du Deinen Hund mal komplett links liegen lässt. Bitte nicht auf viele Stunden ausdehnen sondern nur nach dem Motto: Jetzt bin erstmal ich dran, Du musst selber klar kommen.


    Momentan scheint es so, als buhlst Du um ihr Interesse - dreh den Spieß um, sei cool aber nicht kalt, souverän aber nicht autoritär, laß sie kommen und um Deine Beachtung buhlen. Du wirst nach einiger Zeit eine Veränderung feststellen in die Richtung, daß sie erstmal noch unabhängiger und "tauber" erscheint. Nach dieser Phase aber wird sie sich Dir zuwenden wenn Du die Zeit davor gut und souverän überstanden hast - ohne ausflippen, Wutanfall und hektischer Nervosität. Deshalb auch erstmal Leinenpflicht!


    Und ab dann heißt Leine Gassi, Aktion und tolle Erlebnisse mit Dir.
    Sie ist noch jung, muss noch so vieles lernen und sucht gerade ihren Platz auf dieser Welt. Du kannst ihr dabei helfen indem Du vorrausschauend Situationen so gestaltest, daß Hund sie nur in Deinem Sinne durchlaufen kann.


    Edit: ich kann Schnappi oft nicht zustimmen - aber was während meines Postings geschrieben wurde - zwei Dumme, ein Gedanke (buhlen) :lol:

  • Zitat

    Edit: ich kann Schnappi oft nicht zustimmen - aber was während meines Postings geschrieben wurde - zwei Dumme, ein Gedanke (buhlen) :lol:


    :lol: Ich habe deinen Beitrag gerade gelesen und dachte Ähnliches. Und beim Lesen des Edits musste ich dann mal kräftig lachen.


    Edit: aber ich muss zugeben, dass du den einen Gedanken deutlich charmanter formuliert hast

  • Sie ist letzte Woche 1 Jahr alt geworden.
    Und ja, sie ist wirklich eine kleine Prinzessin. Sie bekommt - allgemein aber auch - viel zu viel aufmerksamkeit. und zwar von allen Leuten, nicht nur von mir.

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