Welpe/Junghund (14-Wochen)

  • Ich finde, bei großwüchsigen Rassen ein späteres Abgabealter ab 12 Wochen idealer, VORAUSGESETZT, der Züchter kann das Mehr an Arbeit leisten (Halsband/Leine-Gewöhnung, diverse Reize, Erlebnisse außerhalb der eigenen Hundefamilie, Kennenlernen anderer Hund usw.) und der Hund lebt noch eine Zeit lang mit Geschwistern und Mutter zusammen und nicht als Einzelwelpe.


    Etwas ältere Welpen bringen schon ein bisschen mehr Ruhe und Abgeklärtheit mit, der Umzug und die Orientierung in der neuen Umgebung ist nicht ganz so dramatisch, Hunde, die später erst die Mutter verlassen, haben deutlich weniger Stress mit dem Alleinebleiben (Trennungsproblematiken sind deutlich geringer).


    Meinen letzten Welpen habe ich mit 3,5 Monaten übernommen, er hatte bis dahin noch mit Mutter und drei weiteren Schwestern zuhause beim Züchter gelebt, wo es auch noch andere Hunde gab und der Züchter richtig viel Vorbereitungsarbeit abgenommen hat. Für mich war es deutlich einfacher, diesen Hund in mein Leben und meine bestehende Hundegruppe zu integrieren, viele Probleme traten erst gar nicht auf, der Hund war stubenrein, kannte seinen Namen, kannte einige Grundbenimmregeln, wie Nichtanspringen, Sitz und Nein.


    Ich würde es immer wieder so machen und würde es gutheißen, wenn mehr Züchter ihre Hunde zu einem späteren Zeitpunkt abgeben würden. Bei kleinwüchsigen Rassen würde ich aber eine frühere Abgabe empfehlen.


    Nur weil es erlaubt ist, Welpen aber der vollendeten 8. Woche abzugeben, heißt das ja nicht, dass es gut für sie ist.


    Auch die Wissenschaft befasst sich inzwischen mit dem optimalen Zeitpunkt der Abgabe und viele Hundfachleute plädieren für eine spätere Abgabe (ab der 12. Woche).


    Ich glaube, dass es Welpen immer gut tut, noch ein bisschen Erziehung durch die Mutter zu erleben, sich an den Geschwistern messen zu können, die Beißhemmung zu lernen, Frustrationstoleranz zu lernen, all das, was in einer Hundefamilie nebenbei aber gut getimt passiert.
    Gerade Hundeanfänger hätten es mit einem älteren Welpen deutlich einfacher und können besser nahtlos da anknüpfen, wo ein guter Züchter aufgehört hat.

  • Wir haben vor kurzem eine junge Hündin von 14 Wochen dazu bekommen.
    Die Kleine ist recht behütet aufgewachsen (im hauseigenen Rudel, im Haus und Garten). Sie war anfangs sehr scheu, auch uns Erwachsenen gegenüber - Kinder waren ihr allerdings vollkommen unvertraut, auch artfremde Tiere hatte sie nicht kennengelernt. Stubenrein war sie weitestgehenst (wenn mal was schief ging, hatten wir nicht aufgepaßt bzw waren zu langsam).
    Sie hat in den fast drei Wochen, in denen sie bei uns ist irre viel gelernt, hat sich prima in die Familie (mit vier Kindern und vielen anderen Tieren) eingefügt.
    Als Ersthund hätten wir sie nicht ausgesucht! So war die Entscheidung aber genau richtig und wir möchten die kleine Fellmaus nicht missen.


    Unseren "ersten" Hund haben wir mit 10 Wochen bekommen. Da gab es andere/zT auch die gleichen "Baustellen" wie bei der Lütten jetzt. Vieles ist auch abhängig vom Wesen.
    Für uns ist es hilfreich, daß die Kleine sich am Großen orientieren kann.


    VG Bianca

  • Zitat

    Wenn der Züchter wirklich gute Vorarbeit in Sachen Grunderziehung, Alltagsgewöhnung, Leinenführigkeit und Stubenreinheit geleistet hat, würde ich mich IMMER für einen 14 Wochen alten Junghund entscheiden.


    Ist der Welpe isoliert auf einem Grundstück sich selbst und den anderen Hunden überlassen aufgewachsen, würde ich die Finger davon lassen.

    Die " verpasste Tapsigkeit" empfinde ich als so gar kein schlüssiges Argument. Erst einmal ist diese Zeit superschnell vorbei, der gute Züchter gibt es Fotos von Anfang an mit und ich finde es deutlich wichtiger, daß der Hund, gerade in Anfängerhänden, schon gut vorbereitet auf sein späteres Leben ist, als das er "so süss" ist!
    LG von Julie


    Sehe ich genauso.
    Shelby war 13 Wochen als er zu uns kam, Janosch 11 Wochen. Ich habe nicht das Gefühl irgendwas verpasst zu haben, weil mir 5 bzw. 3 Wochen "fehlen". Wobei ich die Welpen jeweils aber auch schon vorher (mit 3 Wochen bzw. mit 5 Wochen) kennengelernt habe.
    Bei einem guten Züchter, der auf das o.g. achtet, gibts eigentlich (meiner Meinung nach) nichts besseres was Dir passieren kann. Der Hund schaut sich viele Verhaltensweisen von den adulten Hunden des Züchters ab und ist schon "alltagstauglicher" wenn er zu Dir kommt. Was grade beim ersten Hund sehr helfen kann den Welpenblues nicht allzu ausgeprägt werden zu lassen.


    Wahrscheinlich ist das aber ein Thema wo die Meinungen stark auseinander gehen - die Einen,die für eine Abgabe mit 8 Wochen plädieren und die, die das halt viel zu früh finden. Ich finde es zwar nicht zu früh, aber etwas später find ich besser ;)


    PS: Was soll es denn für ein Hund werden, wenn ich fragen darf?

  • Meinen habe ich mit 11 Wochen bekommen. Früher wollte ich nicht, unter 10 Wochen wäre mir zu früh gewesen. Ich habe die Welpnen öfter besucht, da sieht man den Unterschied.


    Meiner war bereits stubenrein (Malheure waren meine Schuld), wacht höchstens 1x in der Nacht auf, hat überhaupt nicht geweint, hatte kein Anpassungsschwierigkeiten, man konnte schon mit ihm die Welt entdecken gehen und zu meinem großen Erstaunen war das Alleinebleiben überhaupt kein Problem. Inzwischen lasse ich ihn schon 2-3 Stunden alleine. Dass das so einfach gehen würde, hätte ich nicht erwartet. kein Jaulen, kein Bellen, gar nichts, wenn ich wiederkomme, will er manchmal gar nicht gestört werden, sondern wedelt nur kurz und will weiterschlafen. Auch mit der Beisshemmung hatten wir kein Problem.


    Wenn ich hier im Forum über Probleme und Welpenblues lese, wundere ich mich immer. Vielleicht ist mein Hund ein Wunderhund - aber ich denke es liegt am guten Charakter, einer guten Aufzucht und am Abgabealter. Vergiss nicht - in der Prägephase prägen sich auch schlechte Erfahrungen extrem ein! Fehler des Halter wirken sich sehr stark aus (gerade was das Entwickeln von Ängsten/Aggressionen bzw Umweltsicherheit angeht)Da ist das vielleicht gar nicht schlecht, wenn die hunde in dieser zeit noch in erfahrenen Händen sind.
    Wenn der Züchter gut ist und der Hudn euch zusagt also JA - und wenn der Züchter nicht gut ist würde ich gar keinen Welpen von dort holen.

  • Rodin hab ich mit 16 wochen aus den USA geholt, der hatte zu diesem zeitpunkt schon eine 5woechige "sozialisierungsreise" durch halb amerika hinter sich, lernte dabei einige mit seiner zuechterin eng befreundete zuechter und viele andere tiere kennen, bevor er mitte november 2007 in kentucky in meine arme sprang. Ich hab nie zuvor einen derart relaxten, schon recht souveraenen, schon stubenreinen und recht robusten "welpen" erlebt die freunde seiner zuechterin und auch sie selbst haben sehr, sehr gute vorarbeit geleistet! Die sehr enge bindung an mich und seinen damaligen grossen lehrmeister, einen 11 jahre alten irs-rueden, war aber vom ersten tag im neuen zuhause vorhanden. Ich denke, dass die beruehmte "praegephase" sehr oft deutlich ueberschaetzt wird!


    Dem gegenueber steht Primo, abgeholt in Italien, bei einem international sehr angesehenen bracco-zuechter. Im alter von 9 wochen.
    Bei vielen zuechtern werden die Mutterhuendinnen ab der 6. Lebenswoche der welpen von ihren jungen getrennt "um ihnen eine gute erholungsphase zu geben, bevor sie wieder in der jagd eingesetzt werden" (aussage des zuechters). Primo war und ist ein sehr unerschrockener, tougher, durchaus meistens sehr relaxter hund, alllerdings fehlten ihm eindeutig diese 3 wochen erfahrungen mit anderen sozialisierten erwachsenen hunden, das war am sehr deutlich zu sehen und zu spueren. Bei ihm hat mein grosser Rodin sehr viel arbeit geleistet, die bindung von primo an seinen grossen freund und mich ist enorm, das kann aber mitunter auch "belastend" sein, weil er sich nur sehr ungern von uns loest, und das durchaus auch bei seiner "trainings-arbeit" sehr markant auffaellt.


    Liebe Gruesse
    Gini, Rodin & Primo

  • Zitat

    Ich hatte mich auf das Einangsstatement bezogen, nicht auf dich.
    Welpe, Junghund, wie der Hund in dem Alter deklariert wird, ist doch eher Nebensache...oder :???:


    :ops:


    Hm, ich meine nur das ich das so verstanden habe das HannoSchnabel einen Welpe will.
    Aber das ist eigentlich auch egal, hauptsache: Der Züchter hat diverse, schon beschriebene
    Vorarbeit geleistet, die Sozialisierungsphase bis zum Alter ausgeschöpft und dem Hund bis dahin
    gegebenfalls schon ein paar Übungen beigebracht.


    Lg Kirababy2013

  • Die Frage ist ja in der Tat, welche Vorarbeit der Züchter in Sachen Sozialisierung, Stubenreinheit, etc. geleistet hat. Einen 14 Wochen alten Hund der nüscht kennt, würde ich persönlich nicht nehmen. Einen 14 Wochen alten Hund, der seitens des Züchters schon bissl "auf's Leben" vorbeireitet wurde dagegen mit Kusshand.

  • Zitat

    Die Frage ist ja in der Tat, welche Vorarbeit der Züchter in Sachen Sozialisierung, Stubenreinheit, etc. geleistet hat. Einen 14 Wochen alten Hund der nüscht kennt, würde ich persönlich nicht nehmen. Einen 14 Wochen alten Hund, der seitens des Züchters schon bissl "auf's Leben" vorbeireitet wurde dagegen mit Kusshand.


    :gut: :2thumbs: :applaus:


    Ja, das ist eine gute Antwort, daran würde ich mich halten.


    Mfg Kirababy2013

  • Zitat


    Bei kleinwüchsigen Rassen würde ich aber eine frühere Abgabe empfehlen.


    Darf ich fragen wie du zu der Annahme kommst?

  • Kleinwüchsige Rassen reifen schneller, von daher ist z.B. ein 14 Wochen alter JRT schon sehr viel weiter als vergleichsweise ein gleich alter Labrador.


    Bei einigen Rassen empfiehlt sich sogar eine Abgabe ab der 8. Woche, zum Beispiel bei Terriern, die, wenn man sie zu lange im Familienverband lässt, sehr heftig miteinander werden.


    Das Abgabealter sollte der Züchter immer individuell entscheiden und auch ein bisschen auf die Charaktere der einzelnen Hunde schauen.


    Das Seelchen im Wurf sollte vielleicht noch ein bisschen länger bei der Mutter bleiben, der Kopfhund könnte hingegen schon eher ausziehen.


    Zusätzlich spielen natürlich die zukünftigen Besitzer eine große Rolle. Was können die leisten, wie viel Erfahrung haben sie. Anfängern würde ich einen Hund lieber etwas später geben, erfahrenen Hundehaltern vielleicht auch eher.

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