Husky mehr Wolf als Hund?

  • Also ich habe mehr als 5 Jahre mit einer Alaskan Husky Hündin zusammen gelebt, die ich mit 8 Jahren von einem Schlittenhundesportler übernommen habe, der sie aufgrund der mangelnden Schnelligkeit aussortiert hatte und muss sagen es war ein Engel von Hund!!


    Ich hatte zu dieser Hündin eine unglaublich starke Bindung, die aber nie auf massig Beschäftigung, Leckerlies oder irgendwas basierte. Die Hündin kannte nur Zwinger und hatte noch nie eine Wohnung betreten oder ein normales Leben im Haushalt geführt, hat sich aber innerhalb weniger Tage perfekt eingegliedert. Sie hat schnell die Grundkommandos gelernt und sich auch das an der Leine ziehen super schnell abgewöhnt.


    Jagdtrieb hatte die Maus gar nicht. Bzw. ist sie nicht ein einziges Mal hinter irgendetwas hinterher gerannt. Der Vorbesitzer sagte damals, auf meine Frage hin, ob man sie frei laufen lassen kann: "Ja was denkst du denn, meinste das komplette Rudel kann in das Unterholz rasen, nur weil ein Reh vor ihnen über den Weg hoppelt??" Er sagte mir damals, dass es wie bei jedem anderen Hund auch zum Großteil Erziehungssache ist. Klar haben sie Jagdtrieb, aber man kann es gut schaffen, dass sie völlig unproblematisch ableinbar sind und da er seit Jahrzehnten Huskys hält glaub ich ihm einfach ;)


    Ja, die Maus war nie interessiert an Unterordnung, Agility oder ähnlichem. Für Futter hat sie nur wenig gemacht, man musste sie überzeugen. Aber wir hatten eine unheimlich enge Bindung, sie war IMMER zu 100 % zuverlässig und der unkomplizierteste Hund, den ich bisher kennenlernen durfte.


    Natürlich muss es bei deiner Maus nicht genauso sein, vielleicht ist sie ganz anders als Alex war. Vielleicht aber auch nicht. Ich würde es jedenfalls nicht am Husky festmachen, dass ihr nicht glücklich werden könnt. Man kann auch Spaß am Zughundesport finden, grade wenn man sieht, wie der Hund darin aufgeht und einfach den Wuff so nehmen wie er ist. Und ja, meine Alex hat mir im Alltag alles gegeben, was ich mir von einem Hund wünschen könnte, auch wenn es nicht der Sport im Hundeverein war ;)

  • Also, ich kenne nur einen Husky wirklich näher. Außer dass der tatsächlich einen starken Jagdtrieb hat und außerhalb eingezäunter Auslaufzonen nicht frei laufen kann, trifft auf den nichts von der Beschreibung aus dem anderen Forum zu.


    Er orientiert sich total an seinem Frauchen, die beiden haben mit Bravour die Begleithundeprüfung bestanden und machen Mantrailing und Flyball. Der Hund ist immer voll motiviert dabei. Mag ja eine totale Ausnahme sein, aber gibt es eben auch.


    LG Appelschnut

  • Zitat

    Innerhalb einer Rasse gibt es enorme Bandbreiten.
    Das Wesen eines Hundes wird zudem neben seinen rassetypischen Eigenschaften auch durch Aufzucht, Prägung und Sozialisation bestimmt und durch die Lebensumstände, in denen er lebt.
    Wenn du den Hund zB nicht oder nicht nur zum Ziehen anschaffst, wirst du noch andere Sachen mit ihm machen als jemand, der ihn nur zum Ziehen haben will.


    Aber dann frage ich mich schon warum es unbedingt ein Husky sein soll, wenn man eher nicht so ZHS machen will?
    Ein Husky wurde zum Ziehen gezüchtet und es würde diesen Hunden nur die Lebensfreude nehmen, ihre natürlichen Eigenschaften nicht ausleben zu lassen.
    Sie haben diesen "Desire to go" Drang nach vorne und sind geborene Arbeitshunde.
    Ist man nicht bereit wirklich intensiv mit so einem Hund zu arbeiten, kann ich von der Rasse nur abraten.
    Es gibt im FCI ca. 400 Rassen, da findet sich sicher etwas das eher passt.


    @ Appleschnut: Von Ausnahmen sollte man aber vor allem bei dieser Rasse niemals ausgehen.

  • Letzte Woche war bei uns in der Hundeschule ein Husky.


    Ich sag es dir, ein Traum wie der an der Leine ging... :gut: Da haben die meisten Hunde blass dagegen ausgesehen. Der beherrschte wirklich das perfekte Fuß, hat auch immer wieder Augenkontakt zum Frauchen gesucht, sich null für die anderen Hunde interessiert.


    Lass dich da nicht verrückt machen, und selbst wenn du keinen Hund mit Kadaver Gehorsam neben dir hast kannst du trotzdem eine schöne Zeit mit ihm haben. Freu dich auf deinen Hund und ich bin mir sicher, dass ihr gemeinsam etwas findet was euch beiden Spaß macht.


    Ich glaube zwar nicht dass ein Husky dazu geboren ist Preise im Agility zu gewinnen, aber das muss er ja auch nicht. Schau dir zuerst mal an was dem Hund Spaß macht. Du kannst ja auch Hundesport mit dem Hund machen wo er ziehen muss, oder Mantrailing oder so etwas in der Art :smile:



    http://www.youtube.com/watch?v=UpUYuZ--Qrs


    Der ist doch gar nicht schlecht :smile:

  • Also ich hatte jahrelang einen Husky als Gassigehhund und- er konnte problemlos abgeleint werden. Allerdings hatte er auch Jagdtrieb, war er von der Leine, hat er eigentlich die ganze Zeit nach Mäusen gebuddelt. Leinenführig war er überhaupt nicht, hat aber vermutlich auch nie jemand versucht ihm näher zu bringen, zumal er die meiste Zeit seines Lebens in nem Zwinger saß.
    Und abgesehen von Mäusebuddeln gabs für ihn nur eines- Laufen, laufen, laufen. In Tricks lernen oder sowas sah er einfach keinen Sinn, war ihm zu doof. Er konnte genau 2 Kommandos- Rückruf und Sitz. Er war ein toller Hund, ich finde Huskys wunderschön, würde mir aber wirklich keinen zulegen, es sei denn ich würde ihn auch ziehen lassen können.

  • Zitat

    Aber dann frage ich mich schon warum es unbedingt ein Husky sein soll, wenn man eher nicht so ZHS machen will?
    Ein Husky wurde zum Ziehen gezüchtet und es würde diesen Hunden nur die Lebensfreude nehmen, ihre natürlichen Eigenschaften nicht ausleben zu lassen.
    Sie haben diesen "Desire to go" Drang nach vorne und sind geborene Arbeitshunde.
    Ist man nicht bereit wirklich intensiv mit so einem Hund zu arbeiten, kann ich von der Rasse nur abraten.
    Es gibt im FCI ca. 400 Rassen, da findet sich sicher etwas das eher passt.


    @ Appleschnut: Von Ausnahmen sollte man aber vor allem bei dieser Rasse niemals ausgehen.


    Ich seh das ähnlich. Zumindest sollte man sich nicht drauf verlassen das Ungewöhnliche zu erhalten, sondern immer eher vom Durchschnitt ausgehen und den "worst case" zumindest einkalkulieren, auf ihn vorbereite sein und mit ihm leben können.
    Das gleiche würde ich z.B. auch jemandem sagen, der vor hat sich einen Border Collie anzuschaffen wenn er einen ruhigen Familienhund sucht, jemandem der einen Mali als Immer-dabei-Begleithund haben möchte oder jemandem, der sich einen Kangal für's Agi anschaffen will....

  • Ich glaube, ihr versteht mich falsch. Ich hab mich nicht für die Kleine entschieden weil sie hübsch aussieht. Ich bin tagsüber so gut wie immer in der Natur. Laufen würde die Kleine. Bevor ich sie gesehen habe und noch nach dem passenden Hund gesucht habe, hatte ich sogar ein schlechtes gewissen, zuviel mit dem Hund laufen zu können. Eben weil ich immer unterwegs bin. Als ich mich dann für die Kleine entschieden habe, stand fest, das ich mit ihr Zugsport machen werde. Das steckt ihr im Blut und das soll sie auch machen dürfen. Ich will aus ihr auch keinen Labrador und so machen, weiß Gott nicht. Nur hab ich einfach angst, nicht mir ihr zurecht zu kommen. Sie wird mein erster Hund, ich möchte das wir Beide glücklich sind. Bei dem Gedanken, sie nicht zu nehmen und mich für einen anderen Hund zu entscheiden, steigen mir echt die Tränen in die Augen. Ich möchte sie von herzengern haben aber nicht wenn das bedeutet, das eine von uns Beiden drunter leiden muss.

  • Wenn du viel draußen unterwegs bist und vorhast ZHS zu machen, dann passt es doch.


    Probleme kannst du auch mit jedem anderen Hund bekommen, wenn du dich darauf einlässt, werdet ihr schon zusammen wachsen. :smile:

  • Ah, ok, das las sich jetzt echt ein wenig so, als hättest du quasi noch nichts wirklich über nordische Hund gelesen.
    Ich persönlich finde die Rassewahl für einen Anfänger nicht optimal. Es kann wirklich sehr intensives Training und ein laaaanger Geduldsfaden nötig werden, um diese Art Hund zu erziehen.
    Aber wenn du dir dessen bewusst bist, deinen Hund so akzeptierst wie er eben ist (bzw. sein wird), und gewillt dich im Falle des Falles deine eigenen Interessen hinten an zustellen (z.B. eben auf Dummytraining etc. zugusten von Zugsport oder eventeull Trailen zu verzichten), kannst du sicher sehr glücklich mit ihm werden. Du solltest im Nachhinein nur nicht mit deiner Entscheidung hadern.

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