Wieder mal das Thema Epilepsie

  • Hallo Zusammen!


    Mein 16 Jahre alter Terrier krampft alle paar Wochen typisch mit plötzlichem Umfallen, auf der Seite liegen und zucken usw. seit ca. einem halben Jahr. Dauer ca. 4 Minuten, danach etwas orientierungslos, aber nach 30 - 60 Minuten wieder normal.


    Er hat aber schon seit Jahren immer mal wieder ganz plötzliche Panik, aus der er inzwischen nicht mehr ohne Medis herauskommt.
    Das äußert sich meist erst mit einer gewissen Unruhe und Geräuschempfindlichkeit, obwohl er fast taub ist. Er wechselt den Liegeplatz dauernd, neigt dazu sich zurückzuziehen und ganz plötzlich dann kommt er angerannt, zittert am ganzen Leib, schaut mich panisch und hilfesuchend an, fängt kurz drauf grauenhaft an zu jaulen für ein paar Minuten und ist dann nicht mehr beeinflussbar. Er rennt nur noch herum, will raus ...hechelt, zittert und ist in keiner Weise mehr zu beruhigen. Auf den Arm nehmen geht gar nicht. Anfangs dauerte das 1 - 2 Stunden, heute ist es so, dass er da gar nicht mehr herauskommt. Wir haben also schon "Anfälle" erlebt, die über viele Stunden gehen bis ich ihm dann notfallmäßig Valium o.ä. spritzen lasse, weil ich Sorge habe, dass er kollabiert.


    Er ist mir nun gestern bei einem solchen Anfall durch die Terrassentür abgehauen (ich konnte so schnell gar nicht reagieren wie es geschah), dann im Garten irgendwo rausgeschlüpft und war weg. Gott sei Dank hab ich ihn wieder. Es war alles recht dramatisch. Er rennt in dieser Panik ohne zu stoppen, legt Kilometer zurück und irgendwann stoppt er dann wohl, als würde er wieder zu Sinnen kommen. Doch findet er dann natürlich je nach dem, wo er gelandet ist, nicht nach Hause zurück. Das erste Mal trat es vor ca. 1,5 Jahren auf einem Spaziergang auf. Er war nicht angeleint. Zwei Hunde bissen sich und wir standen daneben und plötzlich begann er zu schreien, drehte sich auf dem Absatz um und rannte wie ein Irrer los. Dann hatten wir Monate Ruhe.


    Fazit: Er wird nicht mehr abgeleint und vor Stress geschützt. Aber mit der Situation gestern hatte ich nicht gerechnet.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Da er ja auch ab und zu diese "klassischen" Anfälle hat, die zwar mit den anderen Anfällen in keinem zeitlichen Zusammenhang stehen, gehen die Tierärzte davon aus, dass auch so was wie gestern ein epileptischer Anfall ist.


    Ich habe nun das Internet durchwühlt, aber nirgends Beispiele für solche Formen von Anfällen gefunden.


    Habt Ihr von solchen Anfällen schon mal gehört?


    PS: Diagnostisch wurde natürlich einiges gemacht. Er hat sehr hohe Leberwerte und einen vermutlich altersbedingten Herzfehler. Die Meinungen spalten sich, ob es davon kommt oder hirnorganische Abbauprozesse vorliegen. Da sich die Abstände beider Anfallsarten kürzen (erst alle 2 Monate, nun alle 2-3 Wochen aber nie zeitgleich), bekommt er nun seit gestern ein AntiEpileptikum. Bisher hatte ich davon abgesehen und fühle mich echt unwohl dabei. Aber natürlich soll er das nicht mehr durchmachen müssen. Ich werde dem Hund jedoch keine große Diagnostik wie MRT o.ä. in einer Tierklinik mehr zumuten.


    Vielen Dank fürs Lesen!

  • Hallo!


    Diese Angst und Panik kenne ich bei meinem Hund nur VOR einem "normalen" Anfall.
    Aber: Von solchen "Rennanfällen" und Panikattacken habe ich auch schon mal gehört und ich denke, es kann durchaus sein, dass das auch als besondere Form eines Anfalls auftreten kann. Hast du mal einen Neurologen gefragt?


    Ich würde jetzt auf jeden Fall schauen, dass er gut auf das AE eingestellt wird, um ihn vor weiteren Anfällen zu schützen.
    (Wobei die organische Ursache natürlich schon gefunden werden sollte.)


    Alles Gute!

  • Bei Katzen kommt so ein Runningfit Anfall vor bei Epilepsi. Hab meiner Katze mal rund 1 Jahr Luminaletten gegeben, aber auch gleichzeitig etwas für die Stressreduzierung getan. Weil irgendwann einfach keine Anfälle mehr passiert sind, hab ich es ganz weggelassen.
    Mein Trick zur Stressreduzierung war, in einem Zimmer wo ich auch öfter drin war, den Hunden zu verbieten reinzugehen. Ganz Banal eigentlich, aber es hat geholfen. Dort zieht sie sich immer zurück zum schlafen und entspannen.


    Mach dir keine zu großen Sorgen wegen dem Antiepileptikum. Les dich gut in das Thema ein. Meist braucht man nur anfangs eine etwas höhere Dosierung und kann dann langsam die Dosierung runterschrauben. Hab bei meiner Katze hinterher die Tabletten geviertelt, mit einem Nagelknipser ging das ganz gut und ihr täglich nur noch 1/4 gegeben.
    Sie war auch nach einer Woche durchschlafen, durch das Medikament, fast wieder ganz die alte. Nach einem Monat hatte es keine auswirkungen mehr auf ihre aktivität, aber die Anfälle verloren stetig ihre Intensivität und die Dauer veringerte sich, bis hin zu Anfallsfrei.


    Ich drück dir die Daumen, das dein Hund sich schnell an das Medikament gewöhnt.

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