Wenn Hundehalter älter werden - Probleme

  • Zitat

    Höhö.... :D DU bist aber fit!
    Nee, meinen Dicken (22 kg) könnte ich wahrlich nicht mehrere Kilometer schleppen. Ich kann ihn ja kaum auf den Schertisch heben mit meinen 51 J und lasse das lieber meinen Mann machen!


    Danke für die Blümchen :)
    Wer keinen Mann hat, braucht schon vorher einen "Plan B":
    für kleine "Schlappmacher" (beim Wandern) gibt's eine Tragetuchtechnik
    https://www.dogforum.de/ich-br…m-wandern-t166536-20.html (mit Bildern)


    meine Großen würde ich im akuten (!) Notfall wie ein Kälbchen über die Schulter legen.
    Das ist nicht bequem und auch ziemlich anstrengend ... aber wenn die Alternative lautet "drei Tage und Nächte im Wald verbringen und hoffen, dass der Ritter auf dem weißen Pferd vorbeikommt und einen Anhänger dabei hat ..."

  • Wenn es sein muss, entwickelt man ungeahnte Kräfte.


    Ich habe meinen 30 kg Henry auch schon ein paar mal mehr als ein paar Meter Schleppen müssen. Sei es vom Spaziergang, weil er nicht mehr konnte( bzw. sich die Pfote verletzt hatte) oder als er den Kreislaufzusammenbruch hatte und ihm blutender Schaum aus der Nase lief. Parallel hat er ohne Pause gewürgt, er war so verkrampft, dass er keinen Schritt laufen konnte.
    Ich zum TA gerast und ihn reingetragen. Muss ein Anblick gewesen sein :ugly:


    Zum Thema:


    meine Großeltern werden bald 87, die sind fitter als ich |) Besonders meine Oma, das ist unglaublich.

  • ich finde man kann es nicht pauschal vom Alter abhängig machen.
    Es stimmt auch nicht, dass man ab 70+ keine Hunde mehr aus dem Tierheim bekommt.
    Unsere Nachbarn sind 80+ und hatten bis vor kurzem noch einen Hund, den sie vor ca 10 Jahren aus dem TH geholt haben.
    Es war allerdings ein kleiner Hund (Pekinese).
    Die beiden sind was das laufen angeht auch nicht mehr die fittesten, aber ich denke für den Hund war es ok. Er war selbst schon alt und lief nur noch im Schneckentempo.
    Jetzt werden sie sich keinen Hund mehr anschaffen.
    Was ich nicht so gerne sehe sind alte Menschen mit großen jungen Hunden. Das Sturzrisiko ist einfach zu hoch und gerade alte Menschen stecken Stürze sehr schlecht weg.


    Meine Eltern sind Mitte 60 und noch sehr fit. Die würden auch mit einem Welpen klar kommen.

  • Zitat

    Nö. Nur weils bei Hund 1 funktioniert hat heißt es nicht das es mit Hund 2 auch so klappt.
    Das Problem ist ja nicht nur das er den Großen körperlich kaum halten kann, sondern die fehlende Auslastung und Erziehung des Großen.
    Ein kleiner Hund würd vermutlich ebenso pöbeln und den Macker machen, einziger Unterschied wäre das der alte Mann den kleineren besser halten könnte.


    Was der Mann gebraucht hätte wäre ein schon erzogener, älterer Hund. Und da wäre es relativ egal ob groß oder klein.


    Das seh ich genauso. Das heißt aber eben NICHT, dass er mit jedem anderen Hund auch überfordert wäre. Er hätte sich schlicht und einfach keinen Welpen anschaffen sollen.

  • Meine Mutter ist 63 und mein Vater 73. Vor knapp zwei Jahren zog der Traumhund meiner Mutter ein: eine Bassethündin (der Rest der Familie, ganz besonders waren gegen Basset, aber heute möchte sie niemand mehr missen) Martha so heisst die gute wird im August 2 Jahre. Vor der Anschaffung wurde alles geregelt. Sollten meine Eltern mal nicht mehr können (noch ist meine Mutter topfit. Sogar fitter als ich, denn sie geht seit vielen Jahren freiwillig jeden Morgen um 6.00 Uhr schwimmen. Die Gene habe ich definitiv nicht), werden wir Martha übernehmen.


    Meine Oma, die mittlerweile verstorben ist hatte damals einen Jack Russell, der als Welpe einzog. Da war sie schon über 70 und mein Opa wurde 80. Mein Opa war beim Einzug noch topfit und eigentlich war er immer der Hundemensch (hatte über 60 Jahre Schäferhunde aktiv geführt). Leider verstarb er nur 6 Monate nach Alfs Einzug. Alf war das beste, was meiner Oma passieren konnte und er war knapp 10 Jahre ein treuer Begleiter für sie. Da mein Bruder in das Haus einzog war auch gewährleistet, dass Alf mehr als genug Auslastung hatte, da er obwohl meine Oma auch jeden Tag spazieren ging Alf auch jeden Tag mit genommen hat, wenn er mit seinem eigenen Hund ging. Als meine Oma, dann leider in ein Heim musste, weil sie sehr starke Demenz bekam haben meine Eltern Alf übernommen.


    Ich finde es klasse, wenn ältere Menschen Hunde haben. Nur sollte auch geregelt sein, was im Krankheitsfall passiert.

  • Also ich sehe/kenne viele alte Leute, die einem Hund nicht mehr gewachsen sind und trotzdem einen haben. Das sind dann meist Leute, die schon seit 40 oder 50 Jahren eine bestimmte Rasse haben und nun aber nicht akzeptieren können, dass sie einem Dackel oder Boxer nicht mehr gewachsen sind.


    Viele können sich dann anscheinend nicht eingestehen, dass sie für einen jungen Hund zu alt sind.


    Dass es später mal Seniorenheime mit Hundehaltung in Deutschland gibt glaube ich nicht. Ich habe studiert um auch später mal eine gute Rente zu erhalten. Wobei ich nicht denke, dass eine Akademiker-Rente in 40 Jahren noch reichen wird um ein Seniorenheim zu bezahlen.
    Ich möchte ein Haus kaufen mit Garten. Das kann ich mir dann hoffentlich auch von einer geringen Rente erlauben.


    Und wenn ich irgendwann zu alt für einen Hund bin, dann werde ich mir eben keinen mehr zulegen.

  • Wir haben schon öfter Welpen an ältere Menschen abgegeben. Wer bei uns einen Hund bekommt ist körperlich und geistig fit genug für den betreffenden Welpen. Die Käuferauswahl ist wie bei jüngeren Menschen auch einfach Bauchgefühl. Abgeklopft was im Notfall passiert wird immer, den sterben oder behindert sein kann jedem passieren. Unsere Bauchwehgruppe sind eigentlich immer vielmehr Familien mit mehreren kleinen Kindern. Da sind wir inzwischen ziemlich vorsichtig, da sich das Leben in diesem Alter sehr schnell sehr stark ändern kann oder man dann doch plötzlich überfordert ist. Ältere Menschen wissen worauf sie sich einlassen, sind super zuverlässig und wissen wann sie um Hilfe bitten sollten.

  • Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, wenn ältere Menschen sich einen Hund holen, meistens tut es ihnen psychisch und physisch sehr gut. Allerdings sollte man meiner Meinung nach Regeln, was mit dem Hund passiert, wenn man nicht mehr ist oder kann (okay, das sollte man auch in jüngeren Jahren tun ;) ) und der Hund sollte auch passen.


    Ich kenne leider ein Negativbeispiel. Meine ehemalige Stallbesitzerin musste sich mit 72 Jahren noch einen Hund holen. Eigentlich wollte sie einen irischen Wolfshund, da hat sich aber ihre Tochter gegen gesperrt. Heute sagt sie aber, dass sie sich trotzdem einen holen würde. Also wurde es ein Hund aus dem Tierschutz, angeblich Berner Sennenhund. Tja, raus kam als sie erwachsen war eine Setter- Boder Collie Hündin. Wirklich ein ganz lieber Hund, aber leider mit viel zu wenig Bewegung, weil die Besitzerin (nach eigener Aussage!) nicht gerne spazieren geht. Also wird mit der Hündin ein Mal am Tag eine nicht allzu große Runde gegangen und auf Ausreiten (ca. 1 mal die Woche) läuft sie dann neben dem Pferd her (übrigens wurden schon im Alter von vier Monaten 40 Minuten Ausritte an der Leine gemacht und das nicht nur langsam! :verzweifelt: ). Viel zu dick ist sie mittlerweile auch...


    Aber bei uns gibt es auch einen alten Mann, der wirklich nur mit Gehstöcken laufen konnte. Trotzdem ist er immer mit seiner alten Yorkshire Hündin spazieren gegangen. Leider lebt diese nicht mehr und er hat sich keinen Hund mehr geholt. Trotzdem freut er sich, wenn er uns noch heute trifft. :smile:

  • Zitat

    Ich denke, es hat weniger mit der Grösse zu tun, als mit dem Temperament des Hundes und mit den Führungsqualitäten des älteren HH.


    das isses.


    die oma meines mannes ist z.b fast 80, ging aber mit der schäferhündin (die ihr gehörte, aber nachdem sie umgezogen sind, blieb der hund beim jüngsten sohn) oft noch tata. aber für jeden tag etc und auch um den hund auszulasten, dass konnt sie nimmer und daher blieb der hund beim sohn.
    die hündin wurde aber bis zu ihrem tod noch aufm platz geführt, von einem älteren bekannten ausm sv.


    ich hab aber auch das gegenbsp gehabt, da krieg ich heut noch bauchschmerzen von, wenn ich drüber nachdenke.
    der boxerbub ging zu älteren leuten so um die 60. vom temperatment des hundes ausgehend, sowas von ungeeignet. der hat sich so prima gemacht die 2 monate bei mir, war gelehrig etc. und dann zieht er eben zu leuten hin als sofahund (da war er 8 monate).
    naja die vereinstussi hatte aber beschlossen das er da hin zieht, diskussionen waren nicht möglich. der hund sollte dahin.
    die leute selbst waren nimmer wirklich gut zu fuss, sie konnten zwar rumlaufen aber sobald der bub bischen durchgedreht ist (und der hörte noch net wirklich aufs wort), hats die fast von den füssen gerissen.


    2 monate später hab ich dann erfahren das meine einschätzung richtig war, dass sie die tochter hauptsächlich um den hund kümmern muss usw.


    sowas geht sicherlich, aber wie oben richtig erwähnt, hängt vom charakter und temperatment des hundes ab und von den führungsqualitäten, aber auch der vitalität, des älteren hh ab.


    hier bei mir in der gegend laufen z.b viele ältere leute mit ebenso älteren hunden durch die gegend...nen jungen hund würd ich denen aber net zutrauen.

  • Zitat

    Ich kenne leider ein Negativbeispiel. Meine ehemalige Stallbesitzerin musste sich mit 72 Jahren noch einen Hund holen. Eigentlich wollte sie einen irischen Wolfshund, da hat sich aber ihre Tochter gegen gesperrt. Heute sagt sie aber, dass sie sich trotzdem einen holen würde.


    Na, ich sag mal so, die Wahrscheinlichkeit dass ein Hund einer Riesenrasse seinen älteren Besitzer überlebt ist zumindest wesentlich geringer als bei den meisten Kleinhunden.
    Ein IW wird selten den zweistelligen Bereich knacken, und wenn, dann eher knapp. Bei nem Kleinpudel oder auch bei vielen anderen Kleinhunderassen kann man 15+ locker erreichen.


    Tragen oder mit Körperkraft halten kann man so ein Kalb auch als junger Mensch nicht.




    Ich hab in der Familie ein Beispiel das gleichzeitig den Negativ- und den Positivfall beleuchtet.
    Meine Tante wohnt mit ihren Kindern bei meiner Oma mit im Haus (zwei getrennte Wohnungen). Von Beruf ist sie mobile Altenpflegerin.
    Ein Ehepaar in ihrer Kundschaft, beide 80+, hatte immer Pudel. Als der letzte ruhige Senior verstarb wollten sie umbedingt wieder einen neuen Pudel und es wurde sich ein Kleinpudelwelpe angeschafft. Die Frau herzkrank, Diabetikerin, nicht mehr sehr fit, an manchen Tagen bettlägerig. Der Mann zwar Herz-Keislaufmäßig gut dabei, aber Hüfte und Knie nicht mehr taufrisch.
    Spazieren gehen war bei beiden nicht mehr machbar (selbstständiges einkaufen war nicht mehr machbar...). Der Welpe sollte nur in den Garten gehen - bei dem Senior vorher ging das ja auch. Gekauft hatte den Hund glaube ich eins der Kinder im Auftrag der Eltern.


    Naja, das war, wie man sich denken kann, ein kompletter Reinfall. Es war kältester Winter, der Knirps wurde nichtmal richtig stubenrein, weil niemand es hinkriegte rechtzeitig mit ihm vor die Tür zu gehen wenn er musste. Und er machte auch schonmal was kaputt.
    Ansonsten war er aber erstaunlich brav und angepasst, was ja sehr für sein nettes Wesen sprach.



    Naja, nach einiger Zeit, als es gesundheitlich bei den Leuten eher noch schlimmer wurde, erzählten sie dann, dass sie sich jetzt entscheiden hätten den Hund doch abzugeben. Da hat meine Tante dann "zugeschlagen", der Hund hatte ihr schon länger gefallen.


    Da meine Tante Vollzeit berufstätig ist, ist der Hund tagsüber viel bei meiner Oma, die jetzt auch schon auf die 80 zugeht.
    Sie geht nicht mehr mit ihm spazieren, das kann sie inzwischen auch nicht mehr, aber sie genießt die Gesellschaft sehr, obwohl sie nie ein Hundemensch war. Faktisch ist es ebenso sehr ihr Hund wie der meiner Tante, den Tag verbringt er jedenfalls mit ihr und oft schläft er dann auch bei ihr.
    Meine Tante geht morgends ne kurze Runde mit ihm, mittags lässt Oma ihn in den Garten, spielt vielleicht mal ein bisschen Ball, und Abends nach Feierabend geht meine Tante ne große Runde.


    Die Kinder sind beide noch im schulpflichtigen Alter, aber bald fertig mit Schule. Kann gut sein, dass die in den nächsten Jahren mal ausfliegen. Aber selbst wenn meine Oma mal nicht mehr ist und die Kinder aus dem Haus sind, wird der Hund nicht den ganzen Tag alleine bleiben müssen.
    Ne weitere Tante wohnt im Ort, die hat ebenfalls nen Hund und könnte sich über den Tag ein bisschen kümmern. Und wenn alle Stricke reißen würde meine Tante wohl ne anderweitige Betreuung suchen, wie jeder andere Berufstätige auch.
    Das finde ich so eigentlich keine schlechte Lösung.

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