Ich weiß nicht mehr weiter (Artgenossenaggression)
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Hallo,
ich habe ein Problem mit meinem Hund und vielleicht hättet ihr ein paar Ratschläge für mich.
Mein Briard-Rüde zeigt eine deutliche Aggression gegen andere Artgenossen. Und ich weiß mir wirklich keinen Rat mehr und werde mehr und mehr unsicherer, was ich nicht sein möchte. Ich hatte schon mit einem Hundetrainer gearbeitet, aber das hatte absolut keinen Erfolg.Und ich habe so meine Probleme ihn zu halten, wenn er mit seinen 40kilo anfängt.
Sobald er einen Hund sieht, schießt er nach vorn an der Leine und lässt sich von nichts mehr abbringen. Er fixiert und fixiert. Er nimmt absolut kein Futter, ich stelle mich vor ihn - blockiere seine Sicht um überhaupt seine Aufmerksamkeit wieder zu erhalten. Das stört ihn nicht und er versucht um mcih herum zu schauen oder sogar zu rennen. Auch seine Aufmerksamkeit bei mir zu halten klappt nicht, wenn ich sie einmal habe. Egal ob ich Quietschtöne mache, herum albere (komische Bewegungen mit dem Körper), ein Spielzeug habe oder halt ihm ein Wahnsinnsleckerchen präsentiere. Nichts hilft.So langsam verzweifel ich echt, wie ich ihn wieder mehr auf mich beziehen kann, denn nicht immer kann ich auf Spaziergängen ausweichen.
Ansonsten ist er ein ganz toller Hund, er hört aufs Wort, wir machen Agility wo er ebenfalls sehr gut hört. Aber gehen wir spazieren und kommt ein Artgenosse, dann ist alles vergessen.
vielleicht hat ja einer von Euch noch eine Idee.
Besten Gruß,
Susanne
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Ich hatte das gleiche Prob - original Lola's Verhalten vor ca. 2 Jahren - hier mein Tip: https://www.dogforum.de/zeigen-und-benennen-t128830.html. Hat uns super geholfen, heute läuft sie ohne Pöbelei an 95% aller Hunde vorbei .... Gruß Marion
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Ich kann dir nicht wirklich helfen, aber das erinnert mich sehr an den Briard Rüden im letzten Mantrailingseminar. Bei dem waren es mehr Katzen als Hunde, die ihn alles vergessen liessen. Er war kaum zu händeln, brachte sich und seine Halterin in Gefahr....
Es wurde bei ihm über strikten Gehorsam gearbeitet. Der war grundsätzlich gut erzogen, aber es mangelte an der letzten Konsequenz, die bei so einem Hund unabdingbar ist. Er musste auch lernen, dass durchstarten absolut keine erfolgversprechende Strategie ist. War harte Arbeit, aber es gab erste Erfolge (die mit Mantrailing nix zu tun hatten).
Ich weiss nicht, ob dein Rüde ähnlich heftig abgeht oder nicht, aber nach der Beschreibung würde ich unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Mit rumquietschen und Affen machen wirst du da nicht weiter kommen. Da muss ein strukturiertes Programm her, welches dann eisern konsequent durchgezogen wird. Das muss nicht eine aversive Methode sein, aber das muss wirklich konsequent hoch 3 sein. Und das wird enorm anstrengend, mit jeder Methode.
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Wie bereits erwähnt --> Zeigen & Benennen... für mcih das Tool des Jahrtausends.
Zusätzlich zu Shoppys Thread hier noch ihr Artiekl auf ihrer Website. Ich hatte damals keine Ahnung vom dem Zeig und habe es mir dadurch selbst beigebracht:
http://chakanyuka.de/wissen/zeigen-und-benennen.html
Hier erklärt sie alles Schritt für Schritt. Auch die Stolpersteine.
Mein Hund hat ähnlich reagiert, mit seinen knapp 12kg habe ich schon kaum halten können, also kann ich deinen Leidensdruck echt verstehen.
Nach einem Jahr sieht es bei uns so aus:Er zeigt von selbt an, er kann Alternativverhaltens elbst abbrufen, er lässt sich sogar noch in der Erregung auf "Wo ist der Hund?" ein, und kann selbst sicher an pöbelnden Artgenossen vorbeilaufen. Bei manchen sucht er die Annäherung.
Dass er sich nicht Ablenken lässt, zeigt deutlich, dass er auf einem sehr hohen Erregungsniveau ist. Wenn er dann "austickt" ist der Auslöser zu nah und der Hudn über der Reizschwelle. Deshalb würde ich dir unbedingt Zeigen & Benennen empfehlen. Ist dir das selbst zu schwer... bitte lasse es dir von einer Fachfrau oder einem Fachmann erklären.
Hier eine Liste von Hundeschulen, die Shoppy empfiehlt - alle gewaltfrei:
http://www.chakanyuka.de/wisse…nswerte-Hundeschulen.html -
Zeigen und Benennen ist ja recht schön und gut, was wenn es aus folgendem Grunde nicht machbar ist?
-> Hund geht bei jeglichem SICHTkontakt (egal ob 20, 50, 100 oder gar 500 m) sofort ins Fixieren und stemmt sich auf den Boden <-
und JA, das gibt es.
Viele vertreten ja dann die Ansicht "dann warst du nich schnell genug". Ja. Bei 500 Metern.
Edit: bitte nicht denken, ich könnte 500 Meter nicht einschätzen..nur zur Verdeutlichung, dass es Hunde gibt, die alles, was sich auch nur in ihr äußerstes Sichtfeld begibt, sofort fixieren.
Es soll jetzt nicht heißen, dass Zeigen und Benennen nicht gut ist, das ist es sicherlich, aber das wäre dann nochmal eine ganz andere Kategorie.
Wie jemand oben schrieb: Unbedingt professionelle Hilfe. Meiner ist durch Rumkaspern auch nicht abzulenken. Und mit eklig lauten Geräuschen(Knall, laute Dröhnhupe, etc.) will ich es nicht probieren.
Anfangs klappte es mit vorher intensiv beschäftigen, Gehorsam(allerdings auch nicht zu lange, sonst ist die Luft raus), dann "schaumal!" *Leckerchen hinwerfen vom anderen Hund erstmal weg, sobald er ihn sichtet*.
Finde den individuellen Abstand deines Hundes heraus. Sind es "nur" 50 Meter. Dann schaffst du das mit Konsequenz und viel viel Ruhe(!) sicherlich. Hast du da momentan keine Lust - drehe um und gehe ruhig weiter.
Sei motiviert, ruhig und bedenke: Dein Hund will das genauso wenig wie du.
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Ich kenne so einen Fall. Und glaub mir, dem habe ich Zeigen & Benennen auch beigebracht. Man muss das Mitarbeiten des Hundes zuvor trainieren, dann lässt er sich relativ gut umorientieren. Er soll ja hingucken.
Theoretisch könnte man mithilfe eines Hundekumpels das Prinzip auch auftrainieren.
Geht gar nichts mehr (was ich so nicht glaube), dann gäbe es noch den ein oder anderen Kniff, ihn ansprechbar zu machen - natürlich ohne Knallgeräusche oder Rütteldose...!Wenn es sich um so einen Fall handeln würde - wovon ich nicht ausgehe - gewaltfreien Trainer suchen!
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wie sieht das "Mitarbeiten des Hundes" aus? Ich denke, das wäre auch für die TS sehr interessant(mich interessiert es auch)
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Zitat
wie sieht das "Mitarbeiten des Hundes" aus? Ich denke, das wäre auch für die TS sehr interessant(mich interessiert es auch)
Was schlecht klappt, ist immer ein Hund, der Clickertraining/Markertraining nicht kennt, dann plötzlich "Zeigen & Benennen" beizubringen, gerade wenn er eine sehr weite Wohlfühldistanz hat bzw. die Umgebung nach dem Feindbild zu scannen.
Der Hund muss ja prinzipiell erstmal ein Hund werden, der mitarbeitet. Ist er draußen schon dabei zu scannen, arbeitet er grundsätzlich nicht mit.Für den konkreten Fall habe ich das angedacht.
An sich kann man aber mit leichteren Dingen "just for fun" beginnen. Damit der Hund begreift, dass Arbeit mit dem Menschen Spaß macht, besonders wenn das Clickdings dabei ist. Bei Akuma war das so. Der war schon mit Feuereifer bei der Sache, wenn er das orange Ding gesehen hat (ich habe ja bei ihm so gut wie alles gemarkert!). Das war wesentlich einfacher als bei Yoma, der die Arbeit mit dem Clicker bis dato nicht kannte bzw. nur für ein bisschen Trick-Shaping.
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Vielen Dank für die Antwort.
Ich habe bei meinem Kasperle einmal gemerkt, dass er wahnsinnig konzentriert war, weil ich mit ihm vor der Haustür(Bürgersteig) Sitz, Platz, Pfötchen, usw. geübt habe.
Da kam dann sogar eine Joggerin mit Ihrem Labbi vorbei und anstatt die Straßenseite zu wechseln, rannte sie schnurstracks auf Fast-Berührung an uns vorbei..erst da hat meiner registriert, dass überhaupt ein anderer Hund da war, sich fürchterlich erschrocken und demnach auch Theater gemacht.
Man, was war ich stolz(darauf, dass er bis dahin so super konzentriert war). In letzter Zeit ist er wieder auf Durchzug nach einer eher unangenehmeren Begegnung(habe ich woanders bereits beschrieben), aber ich denke, Up und Downs gehören einfach dazu. Auch, dass man mal sagt: "boah, jetzt kann und will ich echt nicht mehr".
Wichtig ist, sich danach immer aufzuraffen und zu sagen "so, und weiter gehts"!
Ich besitze zwar einen Clicker, aber irgendwie finde ich dieses Ding suspekt..weiß allerdings auch nicht, wie lange es braucht um es gefestigt zu konditionieren, so dass er nicht selektives Hören einsetzt(das tut er öfter
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Schade, ich dachte ich hätte noch was für meinen gefunden, aber mein Hund ist schlichtweg zu blöd oder hat keine Lust auf Klickern. Selbst die Hundetrainerin hat vergebens versucht ihn anzuklickern. Er möchte es einfach nicht verstehen.
Was ich an Tipps bei Artgenossenaggression geben kann ist körpersprachlich zu arbeiten! Das hat mir und meinem Macho sehr geholfen!
Und ich weiß nicht, warum hier Rütteldose etc. schon wieder so verteufelt wird?! Bevor mein Hund einen Artgenossen angeht würde ich wohl im Zweifelsfall auch eine Rütteldose einsetzen...
Es gibt eben Fälle wo man mit DuziDuzi-Leckleri nicht weiter kommt. Das sollte auch ein Dogforum mal akzeptierenAnsonsten wer der Meinung ist ohne DuziDuzi-Leckleri bei wirklicher Artgenossenaggression (mit Beschädigungsabsicht) weiterzukommen, der darf meinen Hund gerne als Trainingskandidat haben und es an ihm "ausprobieren".
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