Morbus Addison....Fragen zu Homöopatischen Mitteln

  • Zitat

    Hallo alle,
    ich habe geschrieben, daß ich leichtere Erkrankungen meiner Hunde homöop. behandelt habe; sprich humpeln, Magen- Darmkatarrhe usw.
    Ich würde niemals so eine schwere Erkrankung wie Morb. Add. ausschließlich homöop. behandeln, höchstens unterstützend.


    Das hat aber auch niemand behauptet oder empfohlen.
    Es ging darum, zusätzlich zu der Cortisontherapie etwas zu geben.


  • Ach so, ist ok ;)

  • Zitat

    Das hat aber auch niemand behauptet oder empfohlen.
    Es ging darum, zusätzlich zu der Cortisontherapie etwas zu geben.


    Dann ist ja gut, ich dachte schon, du empfiehlst alls Medis abzusetzen und nur noch homöop. zu behandeln. :ops:

  • Zur Unterstützung würde ich versuchen, einen guten Tierheilpraktiker zu finden. Und wenn man mit Homöopathie nichts falsch machen kann, weil es ja eh nicht wirkt, umso besser :lepra:
    Im Ernst: ich habe sehr gute Erfahrungen mit einer Tierheilpraktikerin gemacht, nachdem zwei andere aber ein Reinfall waren.
    Die Homöopathie hat bei meiner Hündin sehr gut geholfen, unter anderem hat sie auch zu kleine Nebenieren, produziert aber ausreichend Cortison ( wurde in der Tierklinik überprüft). Dafür jede Menge andere Probleme... :muede:
    Ich fahre da zweigleisig: wir haben zum Glück eine ordentliche Tierklinik in der Nähe und eben auch die gute Heilpraktikerin. Beides zusammen hat meinen Hund wieder auf die Beine gebracht.

  • Hallo Tunsi,
    eins vorab:
    Dass ich grundsätzlich kein Freund der Homöopathie bin soll für das Folgende keine Rolle spielen.

    Zitat


    Seitdem stellen wir ihn auf Astonin und Prednisolon ein. Er wiegt 10 kg und bekommt morgens 1/2 Prednisolon und 1 3/4 Astonin. Abends nochmal 1/2 Prednisolon und 1 1/2 Astonin. Mittlerweile kommt er mit der Dosierung sehr gut zurecht.
    Allerdings ist er zwischendurch sehr schlapp. Vermutlich bekommen wir ihn nicht mehr so hin, wie er mal war.
    Jetzt zu meiner Frage: habt ihr Erfahrungen mit Homöopathischen Mitteln, die ich unterstützend geben könnte?


    Ich würde Dir hier vielmehr empfehlen nochmal einen anderen Schulmediziner zu konsultieren. Wir hatten da zwei Fälle auf Arbeit, das war ein Dackel mit Addison-Krise und eine Malteserdame bei der der Addison eher ein Nebenbefund war. In beiden Fällen hat der Haustierarzt zwar die erste Einstellung der Medikamente angefangen, den Haltern aber nahegelegt sie mögen nochmal einen Tierarzt konsultieren, der auf Endokrinologie spezialisiert ist bzw dort mehr Erfahrung hat. Die Halter des Dackels schilderten ein ganz ähnliches "Problem" wie Du, eine phasenweise auftretende Apathie und mehr so das grundsätzliche Gefühl, dass ihr Hund nicht ganz der Alte sei. Diesen alten Hund erhielten sie zurück, nachdem ein Endokrinologe die Medikamentendosis nocheinmal neu eingestellt hat. Auch die Halter der Malteserin erzählten von einer Besserung.


    Nicht, dass ich falsch verstanden werde: ich will damit nicht sagen, dass Dein Tierarzt keine Ahnung hat. Aber grade bei solch sensiblen Geschichten ist es oft von Vorteil jemanden zu konsultieren, der mit den sehr komplexen, endokrinen Vorgängen mehr Erfahrung hat.


    Zitat


    Natürlich versucht man, die Dosis so niedrig, wie möglich, herunterzufahren.
    Allerdings muss bei Autoimmunerkrankungen soviel Cortison gegeben werden, dass das Immunsystem lahm gelegt wird, damit es nicht weiter den Körper zerstören kann.
    Die dauerhafte Gabe - auch von niedrigen Cortisondosen - öffnet Tor und Tür für weitere Krankheiten, weil das Immunsystem außer Gefecht gesetzt ist.


    Da verwechselst Du etwas. Bei der Therapie von "üblichen Autoimmunerkrankungen" ist die Verabreichte Cortisondosis darauf ausgelegt das Immunsystem herunter zu fahren, das ist dann ihr Zweck.
    Bei Morbus Addison ist das aber eben nicht so. Dort wird das Cortison verabreicht um das Cortisol zu substituieren, das von der Nebennierenrinde nicht bzw nicht in ausreichender Menge bereitgestellt wird. Das Ziel dieser Therapie ist es dann einen normalen Cortisolspiegel im Blut zu immitieren. Auch wenn eine so perfekte Einstellung natürlich selten gelingt ist eine medikamentöse Cortisongabe zur Addisontherapie mit einer Cortisontherapie zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen mit dem Ziel der Immunsuppression überhaupt nicht vergleichbar.


    Zitat

    [
    und sieh den Placeboeffekt nicht so negativ an.


    Das sehe ich grundsätzlich ganz ähnlich. Zu einem Placeboeffekt gehört einfach ganz viel mehr als nur das "eingebildete Bessergehen" bei jemandem, der selbst Placebos genommen hat. Unter Anderem spielt hier auch das Verhalten der Bezugsperson eine ganz massive Rolle.
    Ich habe sowohl bei medizinischen- als auch bei Verhaltensproblemen schon Gebrauch von dem "Homöopathischen Placeboeffekt" gemacht.
    Wenn ein Patientenbesitzer mich fragt warum ich ihm nicht homöopathisch helfen möchte, dann erkläre ich ihm anhand eines selbstgemachten Merkblattes, warum ich nicht an eine homöopathische Wirkung glauben kann. Tierhaltern, die das trotzdem ausprobieren möchten habe ich aber schon öfter ein Fläschen mitgegeben (das mache ich kostenlos, anders käme ich mir wie ein Betrüger vor) und erklärt es handle sich um ein homöopathisches Mittel. Dzu erläutere ich, dass ich aus genannten Gründen nicht dran glaube, sie das aber gern ausprobieren können und entweder morgens und abends oder bei Bedarf 3-10 Tropfen verabreichen.
    Auffallend oft hilft mein "Wundermittel" einfach weil der Tierhalter sich entspannt und das Gefühl hat alles richtig zu machen. Auf Nachfrage verschweige ich aber niemals, dass die Fläschchen lediglich NaCl Lösung enthalten.
    Aber ich halte das für einen Beweis dafür, dass es ganz massive Auswirkungen auf den tierischen Patienten hat wenn der Halter ein gutes Gefühl bei irgendwas hat.


    Dem kleinen Ferdi wünsch ich alles Gute!
    Fraukie

  • Hallo!


    Danke für deinen ausführlichen Post, Fraukie!! Dem Ferdi geht es momentan recht gut.
    Es dauert ja auch immer ein bissel, bis er auf die "neue" Tablettendosis eingeschossen ist. Wir nähern uns aber wohl tatsächlich dem Optimum. Das ist schon ne langwierige Sache.
    Meine Tierärztin ist eigentlich super kompetent. Es ist eine junge dynamische Tierklinik. Ich habe da vollstes Vertrauen. Das hätte ich in meine "normale" Haustierärztin nicht unbedingt. Daher gehe ich mit Ferdi schon zu der Spezialistin und nicht mehr zu meiner ursprünglichen Tierärztin.


    Ich habe jetzt auch das Futter mal umgestellt und füttere Frisch! Gestern ist Ferdi trotz der Hitze wie ein junges Reh durch den Garten gehüpft. Und da geht mir jedes Mal das Herz auf!! :D


    Honig: ja, beim Addison ist es so, dass die Nebenniere das nötige Cortisol nicht mehr oder nur eingeschränkt produziert. Und das was dann fehlt, wird durch die Gabe von entsprechenden Medikamenten ausgeglichen.
    Daher ist es auch so schwierig, anfangs die richtige Dosierung zu ermitteln, da man nicht weiß, ob der Körper selber noch etwas produziert und wieviel der Hund tatsächlich benötigt. Also tastet man sich langsam heran und steigert die Dosis. Daher muss man den Hund sehr gut beobachten und regelmäßig zur Blutuntersuchung!

  • Tunsi ich weiß ... mir ging es mit meiner Frage hauptsächlich um den Wert, welchen die NNR so täglich an Cortisol produziert. Ich frage mich überhaupt gerade wie das geht mit der richtigen Dosis wenn die NNR noch Cortisol produziert. Die NNR wird ja, bei genügend Cortisol im Blut runter geregelt wenn ich das richtig verstanden habe. Man kann da ggf nur zu wenig geben und schauen was passiert.

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