Erziehungstipps - Pro&Contra

  • Super Beispiel Schopenhauer :muede:


    meine 11 jährige Welpin buddelt auch gerne; ich mach ihr immer extra einen Rindenmulchhaufen, damit sie dort buddeln und sich eine Liegekuhle bauen kann. Da haben wir beide unseren Spaß, ich beim zuschaun und sie beim Buddeln.

  • Zitat

    Super Beispiel Schopenhauer :muede:


    meine 11 jährige Welpin buddelt auch gerne; ich mach ihr immer extra einen Rindenmulchhaufen, damit sie dort buddeln und sich eine Liegekuhle bauen kann. Da haben wir beide unseren Spaß, ich beim zuschaun und sie beim Buddeln.


    :gott:



    ***


    @EnnoWolfsspitz


    :gut:

  • Ach ja, Schopenhauer, wie hast du denn deinen 9 Monate alten Welpen vom Buddeln abgebracht?

  • Liebe Kareki,


    du brauchst nicht stellvertretend zu antworten :)


    Meine Frage war an Lieblingspia gerichtet.


    Mir geht es übrigens nicht darum, jeden zu diffamieren, der sagt, dass er rein über positive Verstärkung arbeitet, denn ich begrüße es grundsätzlich sehr, dass in der Hundeerziehung positive Anreize geschaffen werden, damit Hunde eine Möglichkeit haben, freundlich und motivierend zu lernen.


    Mir geht es - in diesem Falle - nur um die korrekte Verwendung von Fachbegriffen.


    Und auch wenn ich so nett wie möglich arbeite, wird es für jeden Hund auch immer Dinge geben, die er über pos./neg. Strafe oder über negative Verstärkung erlernt - ob das nun bewusst geschieht oder nicht steht auf einem vollkommen anderen Blatt.


    Dafür gibt es jede Menge Beispiele:


    1. Das Vorenthalten eines Leckerlies (negative Strafe), bis das gewünschte Verhalten eintritt (pos. Verstärkung).


    2. Das Festhalten der Leine und warten müssen, bis Ruhe einkehrt, um dann den Hundekumpel begrüßen zu dürfen (Wegnehmen der Leinenspannung - negative Verstärkung, Begrüßen des Kumpels - positive Verstärkung.)


    3. Das Aufquietschen (positive Strafe - Schreckmoment) und der Spielabbruch (negative Strafe), wenn Welpi seine Zähne ins Fleisch rammt. Alternativ dazu das Wegsetzen des Welpen (pos. Strafe)/Tür schließen und rausgehen (negative Strafe), wenn es zu bunt wird mit anshcließender Zuwendung, wenn sich der Zwerg beruhigt hat (Öffnen der Tür: negative Verstärkung, Zuwendung: positive Verstärkung).


    4. Das Wegdrehen, wenn der Hund Menschen anspringt (negative Strafe) und die Zuwendung, wenn die Pfötchen wieder auf dem Boden sind (positive Verstärkung).


    All das sind nur klitzekleine Beispiele für den normalen Alltag eines jeden Hundebesitzers, der freundlich und sozio-positiv mit seinem Hund arbeitet :)


    Und ja, die Leine stellt - selbst wenn sie positiv belegt wurde - z.b. dann eine eher als unangenehm empfundene Einschränkung dar, wenn der Hund gerne in eine Richtung gehen möchte, die ich nicht einschlagen möchte (z.B. zum nächsten Reh oder zum Fremdhund).


    Das kann, je nach Hund, als leichte Einschränkung oder auch tatsächlich als herbe Strafe empfunden werden, je nachdem, wie lange der Hund schon in seinem Umfeld lebt, wie er die Leine bisher verknüpft hat etc. pp.


    Zum Thema: "Ein Hund, der positiv erzogen wurde, zeigt sein Verhalten in der Hand eines jeden Menschens."


    Ich denke mal, es geht vor allen Dingen darum, dass ein positiv erzogener Hund das Verhalten bei Menschen zeigt, die genauso agieren, wie der Hundebesitzer selbst.


    kareki: Wenn du den anderen Menschen klar einweist, wie er Akuma händeln sollte, wird das alles sehr gut funktionieren, oder?


    Doch was passiert, wenn der fremde Mensch ganz anders handelt als du, z.B. Akuma bedrängt oder anrempelt? Oder ihn zu nah am Fremdhund vorbeiführt? Oder einfach gar nicht auf ihn achtet? Oder den richtigen Moment zum Bestätigen verpennt?


    Dann wird Akuma sicherlich in seine alten Vehaltensweisen fallen, oder?


    Und genauso ist es sicherlich, wenn man anders arbeitet und z.B. alle vier Quadranten der Lerntheorie nutzt.


    Wenn ich meine Hunde jemandem in die Hand gebe, der nicht weiß, was er tut, werden sie sicherlich nicht hören - meine Hunde sind nicht leicht zu führen.


    Ist derjenige fit und weiß, wie er sich zu verhalten hat, sieht das sicherlich anders aus.


    Ich denke, dass weder die eine noch die andere Methode etabliertes Verhalten immer komplett überschreibt, sondern nur neue Wege öffnet, Alternativen vorgibt und - je nachdem, wie gut man ist - die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von erwünschtem Verhalten erhöht.


    Und dann liegt es immernoch in der Hand desjenigen, der den Hund führt, wann das Verhalten in welcher Form auftritt.


    Wo siehst du die Unterschiede?

  • Zitat

    Ach ja, Schopenhauer, wie hast du denn deinen 9 Monate alten Welpen vom Buddeln abgebracht?


    Ach Quatsch, 9 Wochen, wie komme ich auf Monate? Wäre wohl kein Welpe mehr ;) Weggeschoben hab ich ihn und nein gesagt.

  • Zitat

    Dass der Griff auch am nackten Hund funktioniert wurde ebenso erklärt, Schopenhauer...


    So, tut er das? Ich finde das zu heftig für nen jungen Hund. Ich finde den Geschirrgriff überhaupt nicht gut. Ich wende ihn garantiert nicht an.

  • Zitat

    Super Beispiel Schopenhauer :muede:


    meine 11 jährige Welpin buddelt auch gerne; ich mach ihr immer extra einen Rindenmulchhaufen, damit sie dort buddeln und sich eine Liegekuhle bauen kann. Da haben wir beide unseren Spaß, ich beim zuschaun und sie beim Buddeln.


    Solange es bei diesem Haufen bleibt und es für dich ok ist, warum nicht?

  • Zitat

    So, tut er das? Ich finde das zu heftig für nen jungen Hund. Ich finde den Geschirrgriff überhaupt nicht gut. Ich wende ihn garantiert nicht an.


    Du weißt doch gar nicht, was das ist. Dass du ihn GOTT SEI DANK nicht anwendest, finde ich gut, du würdest womöglich noch einfach so dran herumgreifen.
    Es ist nichts anderes als dem Hund das unerwünschte Bürsten beizubringen. Aber... gut, ging eh nicht um dich :)

  • Zitat

    Du weißt doch gar nicht, was das ist. Dass du ihn GOTT SEI DANK nicht anwendest, finde ich gut, du würdest womöglich noch einfach so dran herumgreifen.
    Es ist nichts anderes als dem Hund das unerwünschte Bürsten beizubringen. Aber... gut, ging eh nicht um dich :)


    Die Videos, die ich dazu gesehen habe, haben gereicht, um zu entscheiden, dass ich diese Methode sinnlos finde. Es geht nicht ums Können, sondern dass ich in der Methode keinen Sinn finde.

  • Ganz kurz zum Thema "Deprivationsschaden":


    Ich möchte niemandem auf die Füße treten und auch nicht über Hunde urteilen, die ich nicht persönlich kenne - das vorneweg.


    Mein Post soll hier kein Angriff sein, Kareki :)


    Aber wenn ich mir Akumas Beschreibung durchlese, passt für mich das Bild eines deprivierten Hundes nicht so ganz (nur mein subjektiver Eindruck - ich möchte mich da keinesfalls festlegen, weil ich Akuma nun gar nicht kenne. ).


    Gerade das Leinenverhalten/Verhalten in engen Räumen vs. Freilaufverhalten, sowie die häufigen Rückfälle im Lernverhalten passt für mich eher auf einen Hund mit leichten sozialen Defiziten und Negativerlebnisse bzw. unguten Erfolgserlebnissen.


    Auch die Schwierigkeiten in der Feinkommunikation gegenüber Hunden passen für mich auf einen Hund, der grobe Muster in der Kommuikation (z.b. mit der eigenen Mutter) kennen gelernt hat, aber die verschiedenen Facetten noch nicht erlebt hat, also leichte Sozialisationsdefizite im Bereich "Umwelt" und "Sozialverhalten".


    Gerade die Tatsache, dass er grundsätzlich sozio-positiv agiert und dann in Frustsituationen/expoldiert, lässt mcih eher auf andere Ursachen kommen, als auf einen Deprivationsschaden.


    Auch die Verhaltensänderung innerhalb der Eingewöhnungszeit passt - für meine Begriffe - sehr gut ins typische Verhalten von Hunden, die aufgrund ihrer Geschichte leider zu Wanderpokalen geworden sind.


    Sein Verhalten ist anscheinend nicht authentisch, sondern enorm davon abhängig, wie "sicher" er sich in seinem Umfeld fühlt. Das ist ein sehr typisches Verhalten für Hunde, die durch mehrere Hände gegangen sind (Erst einmal "kleine" Brötchen backen und schauen, was hier passiert.) und eher untypisch für Hunde, die einen tatsächlichen Deprivationsschaden haben.


    Typisch für deprivierte Hunde ist ein authentisches, gestörtes Verhalten in den Bereichen, in denen sie Schwierigkeiten haben und u.a. enorme Probleme im Lernverhalten.


    Es ist deshalb authentisch, weil die Hunde sich nicht anders verhalten können, auch wenn sie es möchten.
    Genau das macht einen handfesten Deprivationsschaden im Gegensatz zu einem Sozialisationsdefizit aus.

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