Erziehungstipps - Pro&Contra

  • Kann man nicht, jedenfalls sind alle anderen Unterlagen da anderer Meinung. Alleine die, die im Internet zu finden sind.


    Man kanns icherlich einiges verbessern, aber das Lernverhalten wird gestört bleiben.


    Im Gegenteil - bei Akuma wurden viele Baustellen noch verschlimmert ;)

  • Zitat

    Marika...glaub mir eines...ich hab ALLES zu dem Thema gelesen und Gansloßer ist da
    sicher nicht meine erste Wahl =)


    Gansloßer ist da übrigens nicht meine erste Wahl - ich halte mich da ganz gerne in der Humanbiologie auf :)


    Das Thema "Kritische/Sensible Phasen" kam übrigens in meinem Leben auf, bevor ich mich so eingehend mit dem Thema Hundeerziehung beschäftigt hab - nämlich in den Psychovorlesungen, die ich berufsbedingt besucht habe.


    Das Ganze ist mittlerweile ca. 7-8 Jahre her.


    Wenn ihr wollt, kann ich mal schauen, ob ich noch Unterlagen mit Quellenangaben zum Thema finde. Auf dem Gebiet wurde damals schon ne Menge geforscht und wahrscheinlich gibt es heute noch ganz andere Erkenntnisse zum Thema.


    Mäusemama, du hast ALLES zum Thema gelesen?


    So etwas könnte ich wohl von keinem einzigen Thema behaupten - selbst Wissenschaftler, die ich persönlich kenne, würden so etwas nicht einmal von ihrem speziellen Themengebiet behaupten.

  • Zitat

    So neu ist das übrigens alles nicht. Untersuchungen zu den Themen "Hospitalismus", "Wolfskinder" und "Kaspar-Hauser-Syndrom" gibt es übrigens schon ne ganze Weile.


    Neuer auf diesem Gebiet sind tatsächlich die Forschungen zum Thema "Sensible Phasen". Früher ging man davon aus, dass alles, was in den kritischen Phasen verpasst wurde, nicht mehr gelernt werden kann.


    Diese Erkenntnis ist mittlerweile revidiert worden bzw. es sei denn, man hat es tatsächlich mit komplett isolierten Wesen zu tun (Stichwort: Wolfskinder und Co, in der Kanidenforschung sind das vielleicht die wild gefangenen Hunde, die bisher niemals einen Menschen gesehen haben).



    Es geht nicht um "es kann nichts mehr gerlernt werden" - das hat hier niemand behauptet. Ansonsten könnte ich mich umbringen gehen.

  • @ Schopenhauer


    Also müsste es doch reichen, wenn ich mich mit meinem Hund auf eine schöne
    und ruhige Blumenwiese stelle und wir uns die Ohrläppchen massieren ?!


    Die Diskussion gleitet in eine Ebene, die ich nicht weiter bedienen möchte...
    die Defizite oder Verhaltensstörungen der Hunde gegen die Eignung des Halters
    aufzuwiegen von Usern die nicht mal im Ansatz Ahnung haben, ist mir, gelinde gesagt,
    zu doof! ( Marika fühl dich bitte nicht angespochen ...ich finde deine Beiträge
    bereichernd und zielführend :gut: ) und ich habe mich natürlich korrigiert !



    Susanne

  • Mir geht es hauptsächlich um den Aspekt, dass ein deprivierter Hund nicht einfach durch die Erfahrung, dass ihm ein angstauslösender Reiz wiederholt und ohne Zutun/Unterstützung nichts tut, lernen kann, dass der Reiz nicht böse ist.


    Das zeigt anschaulich, dass er das schon lernt, "wenn er da durch muss". Am besten noch strafend.

  • Kareki, es geht um die Lernfähigkeit und Generalisierungsfähigkeit an sich.
    Und die ist bei einem Deprivationssyndrom heftig gestört.


    Und natürlich muss hier kleinschrittig therapiert werden - alles andere wäre brutal.


    Tatsächlich können übrigens sogenannte Wolfskinder nicht mehr lernen, wie Menschen zu gehen und zu sprechen - weil sie schwer depriviert sind. Aus diesem Grunde ist die Lebenserwartung dieser Kinder enorm gering (hoher Stresspegel gepaart mit nicht vorhandenen Konfliktlösemodellen) und sie zeigen häufig sehr starke Stereotypien.


    Wir hatten uns ausbildungsbedingt sehr stark mit diesem Thema befasst und einige reale, menschliche Fallbeispiele angeschaut und diskutiert.


    Komplett deprivierte Menschen beispielsweise sind ihr Leben lang nicht in der Lage, zu sprechen, aufrecht zu gehen, auf Toilette zu gehen und häufig vollkommen unsozial gegenüber anderen Menschen.


    So geht es letztendlich ja auch Hunden, die im Labor von technischen Geräten aufgezogen wurden und keine sozialen Kontakte hatten, wenn sie die kritischen Phasen überhaupt überleben.


    Bei menschlichen Babies gab es dazu sehr grausame Experimente, in denen man fürchterlicherweise herausgefunden hat, dass viele von ihnen sterben, wenn sie keine Zuwendung erhalten, obwohl sie nahrung und Trinken bekommen.


    Mäusemama: Dankeschön :ops:

  • Und genau darum geht es überhauot nicht und das weißt du.
    Es geht hier um die Fälle, die leider sehr oft auch in Deutschalng gestehen, die das Lernverhalten maßgeblich (negativ) beeinflussen.


    Ginge es nach dieser deiner Ausführung, hätte gar niemand je einen Hund mit Deprivationsschaden, weil er sonst gar nicht mit diesem Hund leben könnte.
    Und ich finde es nun ziemlich nicht zielführend mit dieser Sache um die Ecke zu kommen, weil du es eigentlich besser wissen müsstest.


    Aber einfach mal zu behaupten, dass man das "mit der richtigen Art und Weise" bis zu Pubertät geradebiegen kann, dann auch noch ohne Quelle... bringt mich nicht weiter.

  • Ich finde es total doll schade und ärgerlich, wenn ihr euch so anmacht! Da gibt es endlich mal wieder einen fachlichen Austausch auf hohem Niveau und mehrere Kundige, die ihre Sicht und Erfahrungen beitragen können - und dann muss man sich an die Wäsche gehen?
    Mich interessiert der fachliche Austausch
    - und nicht, wer die oder den Längste(n) hat |)


    Und ich möchte vor Haarspalterei warnen. Ich gehe von lebenslangem Lernen aus - auch beim Hund.
    Mein Hund wurde mir ja als "ganz lieb" verkauft. Dann entpuppte sie sich als Angsthund und zeigte Misshandlungsfolgen. Dann kam das Thema Deprivation auf. Inzwischen denke ich: Sozialisationsschäden umreißt es am besten - und ich muss es nicht so genau sagen oder wissen, kann es auch nicht.
    Wichtig ist doch, den richtigen Umgang mit dem Hund zu finden. Die Methode, die ihn erreicht.


    Und neben dem Hirn gibt es doch auch noch das Wesen des Hundes, sein Naturell. Das greift ineinander. Mein Hund zB wäre vermutlich auch bei bester Sozialisation kein Hans Dampf in allen Gassen.
    Insofern kannst du 2 Hunde in die gleiche Situation stecken - und sie werden anderes daraus hervorgehen.
    Und ein und derselbe Hund kann in einem Bereich unsicher oder instabil sein und in einem anderen Bereich stabil und sicher; er kann manches "nachholen", anderes evt. nicht.. Weder Hirn noch Psyche sind linear.

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