Erziehungstipps - Pro&Contra

  • Das ist dann aber wirklich reininterpretiert.
    Kareki straft selber ja auch über neg. Strafe. - Was sie scheinbar ablehnt ist positive Strafe. ;)

  • Es geht doch in diesem Strang um Erziehungstipps. Da ist es doch richtig, wenn jemand schreibt, wie er was aufbaut, vielleicht sogar noch warum.


    Der nächste kann dann sagen, ich mach das aber aus dem und dem Grund anders, und zwar so.


    Wo ist das Problem? Das wäre für mich konstruktiv. Ich finde Karekis Posts tatsächlich konstruktiv, informativ und fundiert und ich hoffe, sie schreibt noch mehr. Als Antwort kommen aber selten Gegenbesipiele, wie man es anders machen könnte, sondern warum Karekis Sachen nicht gehen sollen. Finde ich befremdlich. Destruktiv.


    Und siehst du Icephoenix, du sagst selbst, du interpretierst und überspitzt, warum?

  • Zitat

    Ich finde es in Ordnung, wenn jemand schreibt, wie er was aufbaut, so mancher kann sich was abschaun, was zu ihm passt und Dinge lassen, die ihm nicht gefallen.


    Wie weiter vorne schon mal geschrieben: ich habe auch kein Problem damit, wenn jemand bestimmte Wege für sich wählt. Das ist erst einmal völlig alleine seine Sache. Mich zwingt niemand, es genau so zu machen und ich finde es auch gut etwas über viele verschiedene Dinge zu erfahren. Auch wenn ich für mich eventuell zu dem Schluss komme, dass es nichts für mich ist.


    Schwierig wird das ganze für mich aber an der Stelle, wo es als völlig normaler und besserer Weg, dargestellt wird, einfachste Benimmregeln über Umwege aufzubauen und - für mich (aber vielleicht bin ich da auch nur ein Mimöschen) - zwischen den Zeilen durchklingt, dass Hunde es gar nicht anders verstehen können. Was zurückbleibt ist leider nicht - wie beabsichtigt - ein netter Umgang mit dem "besten Freunden des Menschen", sondern eine Vielzahl von verunsicherten Hundehaltern, die sich nicht mehr trauen ihren Standpunkt gegenüber dem Hund kund zu tun, weil es ja wissenschaftlich belegt ist, dass es nunmal schadet.


    Sorry, aber die Tierheime in Deutschland sind voll von kleinen Haustyrannen, die ihre Besitzer aus Unsicherheit und Angst mit den Zähnen von der eigenen Couch vertreiben und die gar nicht anders können als ihren Besitzern in Übersprungshandlungen die Zähne in der Haut zu vergraben, sobald ihnen mal was nicht passt. Hunden, die einen nicht mehr lieben und das Vertrauen verlieren, wenn man ihnen sagt, dass sie mal bitte den Rüssel aus meinem Essen nehmen sollen. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: ich glaube, dass vielen dieser Hunden ein klares Nein an der richtigen Stelle mehr geholfen hätte, als in Liebe und Fürsorge durch den Tag gelobt zu werden.


    Ich bin ganz und gar nicht gegen positive Verstärkung und ich bin auch nicht der "früher war alles besser, also haut euren Hunden mal ordentlich eins auf die Glocke, sobald die mucken"-Typ. Aber es gibt eben mehr im Leben eines Hundes als Lob und Nettsein. Wie soll ein Hund lernen mit Frustrationen umzugehen, wenn er sie nie erfährt? Wie soll ein Hund lernen können, wie man Impulse kontrolliert, wenn er nie gezwungen ist, genau das einfach mal zu tun? Die Realität liegt nunmal zwischen einem sorgenlosen Leben voller Sonnenschein und Gewaltausbrüchen für nichtige Kleinigkeiten auf der anderen Seite. Das nennt sich Leben. Und das tut auch nicht weh.


    Viele Grüße
    Frank


  • Der Dreh- und Angelpunkt ist aber, dass gerade hier nicht nur gesagt wird, wie man selbst es macht, sondern im selben Atemzug impliziert wird, dass jeder, der es anders macht, es falsch macht. Das ist der Punkt.
    Wenn jemand sagt, er hat seinem Hund alles beigebracht in dem er es auf einen Zettel unter dem Hundefutternapf geschrieben und einen magischen Tanz aufgeführt hat, während der Hund fraß und das super toll funktioniert hat, ist das schön.
    Kritisch wird es, wenn ich den anderen aber mehr oder weniger durch die Blume sage, dass - wenn es bei ihnen nicht klappt oder sie andere Wege wählen- sie zu dumm dafür sind und ihre Lösungen schlecht und/oder falsch sind ;)


    Das ist der Punkt, der vielen hier aufstößt. Wenn kareki die Zeit und die Muse hat, alle Verhaltensweisen rund um Verbote und Gebote zu shapen und nur mittels positiver Bestärkung und negativer Strafe aufzubauen, ist das ihre Sache.
    Man sollte aber auch einsehen, dass das nunmal nicht für jedes Mensch-Hund Gespann ein gangbarer Weg ist, aus welchen Gründen auch immer.
    Und wie Labradora schon geschrieben hat, sehe ich einfach die Grenze eines solchen Aufbaues in der Wertigkeit der Möglichkeiten für den Hund. Es gibt nunmal Hunde gerade beim Thema Jagen, denen ich keine hochwertigere Alternative bieten kann (bei meinen könnt ich nicht mal erfolgreich JRT werfen) in der akuten Situation.


    Und hier hören die Antworten bei der Diskussion meist auf. Was mache ich, wenn das Verhalten so selbstbelohnend ist, dass alternative Angebote und Ignorieren nicht helfen? Was wenn der Good-Will meines Hundes an Punkt X endet?

  • Schnappi klingt es zwischen den Zeilen durch, Helfstyna impliziert, Hercuda liest "rein positiv", Icephoenix überspitzt... Warum?


    Ich lese Tipps
    Ich entscheide, für mich zu aufwändig oder fern meiner Realität
    Ich sage, passt oder probiere ich aus


    :smile:

  • Warum?
    Weil über ein dutzend Posts nicht akzeptiert werden konnte, dass zB ich und mein Hund mit der Lösung die wir gefunden haben zufrieden sind und gut fahren, nur weil wir es anders aufgebaut haben und der bevorzugte eigene Weg für uns nicht funktioniert hat.


    Von keiner Ahnung wie positive Bestärkung funktioniert bis hin zu einem Hund in der erlernten Hilflosigkeit wurde mir im Laufe der Diskussion so einiges angedichtet und da ist für die Grenze erreicht, wo es eben kein einfacher Tipp mehr ist.

  • Ich geb dir recht, Tipps "reingedrückt" zu kriegen, wo man keine will, ist blöd.

  • Es spricht nichts dagegen Tipps zu geben, jeder Mitleser kann sich Dinge herausfiltern oder auch sein lassen!


    Doch sollten andersdenkende/handelnde auch akzeptiert und eben nicht der eigene Weg als der allgemeingültige dargestellt werden.


    Ich bin z.B. ein Bauchtyp und ich behaupte auch, dass keiner hier meine Hunde besser kennt als ich selbst, weshalb ich auch ganz klar schreibe, dass Karekis Weg nicht der ihre wäre.


    Und ja, es ist schön wenn jemand mit sich im Reinen ist ;)

  • Zitat

    Warum?
    Weil über ein dutzend Posts nicht akzeptiert werden konnte, dass zB ich und mein Hund mit der Lösung die wir gefunden haben zufrieden sind und gut fahren, nur weil wir es anders aufgebaut haben und der bevorzugte eigene Weg für uns nicht funktioniert hat.


    Von keiner Ahnung wie positive Bestärkung funktioniert bis hin zu einem Hund in der erlernten Hilflosigkeit wurde mir im Laufe der Diskussion so einiges angedichtet und da ist für die Grenze erreicht, wo es eben kein einfacher Tipp mehr ist.



    Mein Problem bei dir war, dass du bis dato immer noch nicht sagen kannst, was du angeblich über positive Verstärkung nicht geschafft hast - und somit ausgesagt hast, dass es bei deinem Hund nicht funktioniere und seit du ihn MONATELANG den Stress ertragen hast lassen und er sich eine Lösung erarbeiten musste, ist alle sin Ordnung.


    Darum ging es mir! Du hast versucht positive Verstärkung im Allgemeinen zu diskreditieren.


    Ach, dir wurde gar nichts angedichtet! Wenn positive Strafe bei deinem Hund funktioniert, dann ist er nicht resistent gegen operante Konditinierung. Und die erlernte Hilflosigkeit habe ich angebracht, weil du deinen Hund monatelang einer Reizüberflutung ausgesetzt hast, bis er einfach ruhig war - so hast du es geschrieben. Dann habe ich dich gefragt, woran du gesehen hast, dass es keine erlernte Hilflosigkeit sei.

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