Saarloos Wolfhund als erster Hund - aber mit VIEL Vorbildung

  • Ok, ich habe keine Ahnung von Wolfshunden - nur das was ich hier lese, in einer kurzen Doku geshen habe und bei einem THW/Husky Mix in der Nachbarschaft beobachte.
    Trotzdem poste ich weil ich zu ein paar Dingen etwas sagen kann:
    1. Mein Hund ist durchaus ein Kindersatz für mich. Ich behandel sie nicht wie ein Kind und verwöhne sie dort, wo es ihr nicht so auffällt (Futter) aber den Welpenwutz zu einem erwachsenen Hund zu erziehen hat meinen Kinderwunsch deutlich gedämmt.
    2. Mein Hund hat mich auf alle Fälle in der Art und Weise geerdet, wie Du es Dir zu erhoffen scheint. Auch als Therapieersatz leistet sie gute Dienste aber eher als ein Pflaster, das sich über ein Problem deckt als eine echte Lösung. Man muss ein Auge drauf haben, dass man sich nicht hinter der Aufgabe 'Hundehalten' versteckt, sondern sich den Problem, die man ja immer noch hat, weiterhin stellt.
    3. Mein Hund ist zwar niedlich und das völlige Gegenteil von einem THW :-) aber trotzdem ein Einpersonenhund. Das macht mein Leben allerdings eher schwerer als leichter, denn ich bin keine Millionärin, die nie das Haus verlassen muss und es ist echt schwer für mich auf Dauer eine gute Betreuung für sie zu finden.
    4. Ich bin 'Hunde-Quereinsteigerin und habe mir absichtlich einen Hund geholt, den ich für einfach hielt und der auch relativ einfach ist. Aber, mein Gott, es ist sauschwer einen Welpen zu einem erwachsenen Hund großzuziehen! Es erfordert unglaublich viel Geduld und Mühen (und Geld) und ich bin weder besonders geduldig noch besonders fleißig noch reich. Ich bin unglaublich dankbar für jedes Gramm 'Will-to-please' von dem meine Maus wirklich eine riesige Menge hat und immer wieder total erleichtert, dass ich nur mit 8kilo an der Leine zu tun habe und nicht mit 20+


    Auf den THW Mix in der Nachbarschaft reagiert die halbe Welt mit extremer Furcht und Abneigung - und zwar Hunde wie MEnschen. Er ist wunderschön aber ein Gigant von einem Hund und nicht gut erzogen. Keine gute Kombi.


    Ich finde auch den Einwand von Schnisi sehr gut, denn ich habe so was immer wieder beobachtet.


    Nach der Doku, die ich mal gesehen habe, ist ein Wolfshund besser aufgehoben in hündischer Gesellschaft. Dazu ein ausbruchssicherer Zwinger, die ungeheuren Schäden, die sie verursachen (es gibt im Forum ein sehr spektakuläres Bild von dem was Nimue von einem Auto übrig gelassen hat) - das sind alles enorme finanzielle Kosten. Und ich erlebe in meinem Freundeskreis auch gerade was die Kombi Pubertierender Hund + unvorhergeshende hohe TA-kosten + Betreuungskosten + gesundheitlich angeschlagene BEsitzerin + Trennung vom Partner + Verlust eines gutbezahlten Jobs anrichten können. Lustig ist was anderes.


    Ich persönlich kann den Wunsch sich das Leben mit einer sehr anspruchsvollen Hunderasse über alle Maßen schwer zu machen nicht nachvollziehen - aber ich verstehe auch nicht, warum Leute auf den Himalya klettern. :-)


    Letztlich mußt Du es selber entscheiden aber ich würde mir auf alle Fälle noch andere Rassen ansehen. Es gibt viele Hunde, die unabhängig und absolut nicht 'everybodys Schätzeken' sind. Hier im Forum kannst Du sicher viele Anregungen bekommen.

  • Leider kenne ich Borderline.
    Auf die Rasse will ich nicht eingehen.
    Ich möchte dir einfach ganz übel und direkt ins virtuelle Gesicht sagen: Du wirst einen Hund ohne Hilfe nicht stemmen können.
    Und das weisst du.
    Er kann dir helfen und gut tun. Aber du wirst jemanden brauchen, der dir eventuell deinen Hund abnehmen kann.
    Wobei wir wieder bei der Rasse wären.............

  • Ich stimme Sybille da zu.
    So wie ich Borderline kennen gelernt habe, denke ich auch das eine andere Hunderasse geeigneter wäre. Einen Hund, der sich durchaus auch mal auf andere Menschen einlässt wenn du gerade eine schlechte Phase durchmachst.

  • was weißt du denn über diese Hunde? Und warum ein SWH und kein TWH? Ich hab auch einen Wolfhund und ich frag mich, ob der Hund deinen Vorstellungen gerecht werden kann.. im ungünstigsten Fall hast du einen Hund, der panisch auf andere Menschen und unbekannte Situationen reagiert, der nicht alleine bleiben kann und ein geborener Innenarchitekt ist, der einen ausgeprägten Jagdtrieb hat etc. Weiß auch nicht ob Wolfhunde wirkliche Einmannhunde sind, ich bin fast non-stop mit unserem zusammen und er freut sich wie verrückt, wenn mein Mann heim kommt. Denke da gibt es andere Rassen, die sich mehr an eine Person binden, aber allgemein unproblematischer sind. Also die man im Alltag einfacher händeln kann und die mehr verzeihen als Wolfhunde bzw die mehr "will to please" haben. Zudem.. ist meine eigene persönliche Erfahrung - die meisten Wolfhunde sind sehr viel besser als Zweithund geeignet, Also optimal ist es wenn man einen sehr gut ausgebildeten, erwachsenen Ersthund hat, an dem sich der Wolfhund orientieren kann


  • Ich schreibs mal so wie es bei meinem Rottweiler ist. Ich habe immer mit ihr gearbeitet, gemacht, mir den Kopf zermattert, lebe mit dem Hund zusammen. Meinen Freund sieht sie nur am WE. Und was macht das leibe Tier, wenn sie ihn sieht? Richtig, ich bin Luft für sie. Ich kann nen Kopfstand machen, sie beachtet mich nicht. Er arbeitet nicht mit dem Hund, sieht ihn wenns hochkommt 2x im Monat. Aber sie liebt ihn. Weil: sie hat sich ihr Herrchen ausgesucht. Da hatte ich kein Mitspracherecht. Wir können zusammen Gassi gehen, sie hört nicht auf mich. Sie hört, wenn wir alleine gehen. Aber wehe dem, er steht hinterm nächsten Baum. Sie liebt ihr Herrchen und da passe ich ihn ihre kleine Welt nicht mit rein. Laila bekommt rosarote Herzchen in die Augen, wenn sie ihn sieht ;)


    Meine Schäferhündin ist da übrigends genau anders. Mein Freund hat sie sich ausgesucht, ich wollte nie nen Schäerhund haben. Der Hund ist der treuste Hund, den es gibt. Sie liebt mich, ich liebe sie und ich geh ihr nicht verloren. Sie hat mich imemr im Blick, arbeitet mit mir zusammen und ich kann mich zu 90% auf sie verlassen.


    Warum eigentlich nimmst du keinen Schäferhund? Es gibt durchaus mehr Hunderassen, die Einmannhunde sind und weitaus einfacher zu erziehen und halten sind. SW können ja so weit ich weiß auch nur sehr schlecht alleine sein. Hundesporttechnisch - sofern du das machen willst - ist wohl auch nicht ihrs. Sie müssen wohl einen Sinn in etwas sehen, sonst machen sie es nicht. Mir wäre das nichts.


    Dann lieber einen Schäferhund, der super treu ist (zu 90%) und mit dem man mehr machen kann als nur Gassi gehen ;)

  • Zitat

    Leider kenne ich Borderline.
    Auf die Rasse will ich nicht eingehen.
    Ich möchte dir einfach ganz übel und direkt ins virtuelle Gesicht sagen: Du wirst einen Hund ohne Hilfe nicht stemmen können.
    Und das weisst du.
    Er kann dir helfen und gut tun. Aber du wirst jemanden brauchen, der dir eventuell deinen Hund abnehmen kann.
    Wobei wir wieder bei der Rasse wären.............


    Davon abgesehen: gut das du es ansprichst. Wenn ich mir die Light-Borderlein - Version von meiner Freundin anschaue: Was machst du mit deinem Hund, wenn du mal nicht kannst wie du willst? Da ist eigentlich ein Einpersonenhund nicht geeignet.
    Du willst den Hund so haben, weil er dich in den Mittelpunkt stellt, sich an dich allein binden wird und an dir orientiert.... Auch wenns fies ist: Sehr egoistisch. Denk mal an den Hund, was passiert, wenn du mal ne Zeitlang nicht kannst: Für ihn wird ne Welt zusammen brechen, wenn er mal weg muss und sei es nur für x Tage, er bekommt ggf Depressionen, wird Radau machen, Macken entwickeln. Willst du ihm das wirklich antuen? Wenn ein Hund, dann such dir ein Hund, der es dir nicht krumm nimmt, wenn du mal nicht so kannst....


    So viel zum Gedankenanstoss.

  • Zu deinem Leben und deiner "Erkrankung":
    Du hast ja sehr viel über dich geschrieben. Ich selber kann deine Vergangenheit und Charakter sehr gut nachempfinden. Ich hätte meinen eigenen Charakter wohl auch so ähnlich beschrieben.
    Ich selber bin auch in durchgehender Behandlung wegen diverserer und teilweise sehr gravierenden Störungen. Ebenso kenne ich mehrere Menschen mit starker Borderlinestörung die teilweise sogar Vollzeit arbeiten und mehrere Hunde haben. Auch Wolfhund Besitzer sind darunter. Ebenso mit Depression und anderen psychischen Erkrankungen.
    Es kann schwer sein, aber das was ich immer wieder lese ist eigentlich durchweg, dass der Hund sehr geholfen hat. Leute mit Depression gehen täglich raus, Leute mit Borderline haben einen festen Punkt im Leben etc.
    Allerdings kann das natürlich auch schief gehen. Deswegen lese ich immer gerne, dass noch ein verlässlicher Partner oder andere Personen da sind, die eben Hilfe leisten können, wenn die Erkrankung eben doch mal hinderlich wirkt.
    Ich alleine hätte mir ohne Partner auch keinen Hund geholt, egal von welcher Rasse.


    Zum Wolfhund:
    Also ich sag mal so... ich bin zum SWH gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. Ich hatte einen zwei Jahre alten Golden Retriever als Ersthund und der Zweite wurde eher spontan ein Wolfhund. Die Erfahrungen die ich von meinem ersten Hund gewinnen konnte, haben mir auch nicht wirklich geholfen. Die beiden sind von Grund auf so verschieden, dass mir mein Wissen und meine bisherigen Erziehungsmethoden nichts brachten.
    Gerade bei dem Wolfhund ist es sehr viel Bauchgefühl, Sicherheit und Körpersprache, die ich einsetze. Bei dem Golden Retriever kam ich immer super mit den "Lehrbuch-Methoden" weiter.


    Auslasten lässt sich mein Askan super einfach... nämlich mit Nichts tun. Wenns nach ihm ginge würde er auch Tage lang durchschlafen und es wäre ihm nur Recht. Ich mache mit ihm auch "nur" lange Spaziergänge und besuche oft die Hundewiese. Mein Goldi verträgt vielleicht 1 Tag Ruhe.. danach springt er mir an die Decke. Der will arbeiten. Der will Obedience, Dummy, ZOS.. der will alles und saugt es auf wie ein Staubsauger!
    Ich habe durchaus all das auch mit Askan versucht, aber er hat einfach kein Interesse daran. Er will einfach nur "dabei" sein.
    Aber das ist eben ein Punkt, der den meisten Wolfhunden sehr wichtig ist und wo ich bei dir das einzige! Problem sehe. Täglich 4 Stunden können zu viel für den SWH sein und er nimmt dir deine Bude auseinander. Dann wirst du ihn in einen Zwinger packen "müssen". Gibt schlimmeres, sicher, aber schöner wird es da drin für den Hund auch nicht. Er wird trotzdem jeden Tag Angst haben. Dazu kommt, dass du keinen zweiten Hund hast. Ich kann Askan ohne Probleme 4 Stunden alleine lassen, in der gesamten Wohnung und er zerstört nichts. Hat er noch nie (mal von einer Küchenrolle und einem Milchkarton abgesehen). Aber ich merke, dass er sehr stark an dem Goldi hängt und dieser ihm einfach viel Sicherheit gibt. Allgemein sind Wolfhunde einfach gute Zweithund (bzw. Rudelhunde). Nicht wegen der Erfahrung, aber einfach weil sie dann noch jemanden haben.


    Wie gesagt.. alles andere.. dein Leben, deine "Erkrankungen", deine fehlende Erfahrung.. sehe ich alles nicht als Hindernis. Nur bedenke eben, dass ohne Zweithund die 4 Stunden sehr wahrscheinlich zu viel für den Wolfhund sein werden.


    Übrigens ist es immer gut, egal bei welcher Rasse, vom schlimmsten Fall auszugehen und eben zu wissen (oder wenigstens zu glauben), dass man auch damit umgehen kann, bevor man sich den Hund holt.

  • Konnte es leider nicht mehr editieren, aber das liegt mir noch auf dem Herzen:


    P.s.: Ich habe es nie bereut mich für den SWH entschieden zu haben! Es ist mein Seelenhund. Ich arbeite gerne mit meinem Goldi, ich mag ihn auch, er ist mein erster Hund.. aber.. mein Askan ist einfach..ja.. mein Seelenhund. Wir verstehen uns auf einer ganz anderen Ebene und die Bindung ist sehr eng und gefestigt.
    :herzen1:
    Und, auch wenn er meinen Partner sehr schätzt und sich sichtlich freut, wenn das gesamte "Rudel" endlich wieder vereint ist - sprich: er von der Arbeit kommt, so ist er doch ein "1-Frau-Hund" und zeigt das auch sehr deutlich.

  • Yunari deine Erfahrungen hab ich glaube auch schon gelesen, und das war eine die mir gefallen hat.


    Ich schreib grad vom Handy und so geh ich nur auf Antworten ein wo ich jetzt keine nicknamen nennen kann


    Also mein borderline war zum Glück nie so schlimm das ich in eine Klinik müsste. Es ist vielmehr so das mein eigener Wille das zu wuppen und mehrere Jahre intensives in mich gehen gereicht haben um so leben zu können wie ich es jetzt tue. Freier werd ich wohl nie sein können, aber es kämen auch keine schlimmen Auswüchse mehr dazu. So gut kenne ich mich jetzt. Ich denke alles weitere was das leben bringen kann liegt nicht in meiner Hand, so wie es allen anderen Menschen auch geht.


    Warum ich keinen Reinen arbeitshund will ist aus jetziger Sicht der, das mich die Fähigkeit des empathischen miteinander Lebens und aufeinander einstellen beim swh und twh einfach im innersten anspricht. Weil bei mir selber so vieles von einer Haltung abhängt die ich mir auch immer wieder aufbauen muss. Ich will auch so einem Hund die beste Sozialisierung bieten, zur Not vor dem jobwechsel ne Zeitlang nur zu Hause sein( zum Glück wäre das Finanz. Kein Problem aus heutiger Sicht)

  • Zu der Erzählung vom Rottweiler und schäfi


    Sowas würd ich jetzt vom twh und swh weniger erwarten weils eher doch nur der an einen Mensch gebundene Hund ist.


    Und nochmal anders gesagt ist nicht ein Sportbund wie der Schäfer dann eher ein Hund der seinen gelernten Sport auch immer will? Ähnlich einem Beruf.


    Den swh hingegen stelle ich mir so vor, dass man Hauptsache gemeinsam draußen viel macht. Und das kann halt auch mal was anderes werden. Ich bin halt auch kein Fan von wiederholungsübungen im Sinne des Schiedsrichters. Mich spricht die Konversion auf Stiller ebene als Hauptziel der Beziehung mehr an

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