Problem beim Clickern

  • Hallo,
    ich habe ein anderes Problem. Ich clicker noch nicht allzu lange. Ich habe mit meiner Kleinen "Schlaf" (liegen und den Kopf zwischen den Pfoten anblegen) beigebracht. Das habe ich auch schon mit dem Signal gefestigt. Sie macht es also nun auch ohne Clicker wenn ich Ihr "Schlaf" sage. Nun möchte ich ihr gerne andere Dinge beibringen, bzw. möchte frei Formen aber Madame macht entweder "Schlaf" und wenn dann kein Click kommt setzt sie sich vor mich und jammert! Also sie formt quasi nix neues.Wie kann ich sie nun motivieren andere Verhaltensweisen anzubieten? Habe schon mal probiert jeden Schritt bzw. Blick zu clickern aber auch dann gehts irgendwie von vorne los Ich bitte um Ratschläge.


    Vielen Dank vorab.


    PS: wollte ihr gerne beibringen aufzuräumen. Habe also eine Kiste und ein Seil auf den Boden gelegt aber Madame macht nur "Schlaf" oder Jammer jammer :???:


    Lg

    • Neu

    Hi


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    • Du musst ihr schon irgendnen Weg vorgeben, sie kann ja nicht riechen, was du von ihr willst. Mitm Leckerchen locken ist da schon hilfreich. Sie bietet dir was an, weil es das einzige ist, was sie kennt. Such dir im Netz ein Paar Clickertricks und Beschreibungen, dann verstehst du, was du dem Hundi vorgeben musst. Klar ist es schön, wenn man Verhalten einfangen kann, aber oft müssn die Gegebenheiten stimmen, um gewünschte Handlungen durchführen zu lassen.


      Übrigens sagtest du ja, sie mache "Schlaf" bereits ohne Clicker. Wann genau klickst du denn? Ein Klick ist ja nur ein Marker, kein Kommando...


      Wenn ihr noch nicht lang übt, würde ich raten, erstmal wirklich einfache Dinge zu trainieren. So ein Hundekopf muss auch erstmal lernen zu denken.

    • Du kannst Ihr einen "Anreger" geben, zum Beispiel einen Karton hinstellen und sobald sie damit irgendwas (egal was) damit macht und sei es nur den Karton angucken, clicken.
      Sie kann dann auch erstmal für verschiedene Sachen beclickt werden, es geht ja dann nicht darum, dass sie was Bestimmtes mit dem Karton macht, sondern, dass sie aktiv wird.

    • Daß Hunde erst mal alles Bekannte ausprobieren, bevor sie was neues versuchen, ist ganz normal. Schließlich haben die alten Tricks alle schon mal Erfolg gebracht.


      Mit einem Gegenstand sollte sie aber leicht auf die Idee kommen, daß es nun um etwas anderes geht. Du hältst ihr den Gegenstand so bedeutungsvoll vor die Nase, daß sie automatisch wenigstens mal kurz dafür Interesse zeigt, und das belohnst du dann sofort durch einen Click und gehst dann von da aus weiter.


      Da du schon ein Seil hast, kannst du es ihr direkt hinhalten: Blick - click. Berühren - click. Dem Seil folgen- click. Es in den Fang nehmen - click usw. (Alles natürlich mehrmals üben und in kleinsten Schritten)


      Die Übung 'Gegenstand aufräumen' ist schon sehr kompliziert für einen Anfängerhund, das ist eher was für Fortgeschrittene, die das Apportieren bereits beherrschen. Ich glaube, du erwartest da zuviel auf einmal.
      Denn das scheinbar so einfache 'Aufräumen' besteht in Wirklichkeit aus sehr vielen Einzelelementen, die du alle sinnvoll aufbauen und zusammensetzen must. Es bringt also gar nichts, gleich Seil und Kiste auf den Boden zu legen und zu erwarten, daß du die Aufgabe in einem Rutsch herausclickern kannst.


      Fang erstmal mit dem Seil an wie oben beschrieben. Erst Interesse wecken und belohnen, dann jede Annäherung, dann den Gegenstand ins Maul nehmen, erst kurz, dann länger, sich einen und dann mehrere Schritte darauf zubewegen, das Seil aus deiner Hand und dann auch vom Boden aufnehmen, ausgeben auf Kommando - das alles bietet schon Stoff für viele, viele Trainingseinheiten mit dem Clicker.


      Damit legst du die Grundlage für jede Art von Apportieren, ob im Hundesport oder für alle möglichen Varianten von Tricks, zu denen auch das 'Aufräumen' gehört. Es lohnt sich also, das Aufnehmen, Tragen, Ausgeben eines Gegenstandes in Ruhe und mit vielen Erfolgserlebnissen für den Hund aufzubauen, ohne gleich zu viel auf einmal zu wollen.


      Viel Spaß mit dem Clicker!


      Dagmar & Cara

    • Zunächst mal ist es völlig normal, dass ein Hund das Verhalten zeigt, was er bisher gelernt hat, wenn er nicht mehr weiter weiss .... und wenn das ein so statisches Verhalten ist wie "sich schlafen legen", ist das schlicht Pech.


      Deshalb sollte man nie mit solch statischen Übungen anfangen, wenn man einen Hund über Clicker und shapen trainieren möchte.


      Mit derart komplexen Übungen wie "aufräumen" würde ich nicht anfangen. Das ist eine sehr langwierige Übung - einfach ein Spielzeug und nen Karton hinstellen und erwarten, dass Hund damit was anfangen kann, heisst den Hund kolossal zu überfordern.
      Von einem Erstklässler würde man ja auch nicht erwarten, Infinitesimalrechnungen zu lösen.


      An deiner Stelle würde ich erst mal mit ganz einfachen Kreativitätsübungen anfangen - in der Hoffnung, dass Hund aus diesem "ich weiss nicht mehr weiter, also lege ich mich mal hin, das hat früher schon geklappt"-Verhalten rauszuholen.


      Unter http://www.spass-mit-hund.de/ > Clickerwelt gibt es den Unterpunkt "Einstiegs- und Kreativitätsübungen".


      Das wäre mE für euch die nächsten Wochen sinnvoll.



      Mal ein Beispiel zum Thema "aufräumen" um klarzustellen, dass das nichts ist, was Hund in einer Clickersession lernt:


      Yanta konnte bereits apportieren. Korrekter Prüfungsapport. Da klar war, dass wir keine Obi-Prüfungen mehr laufen würden, habe ich mit ihr dann mal aus dem Apport heraus aufräumen trainiert.


      1. Sie lernte, mir das Apportel in die Hand zu geben, während ich auf dem Boden sass


      2. ich sass auf dem Boden, vor mir eine Box für das Spieli und meine Hand über der Box,


      3. meine Hand immer mehr in die Box, bis sie so auf dem Boxboden lag, dass das Spieli automatisch auf dem Boden lag, wenn Yanta es reingepackt hat


      4. Übergang zum "in die Box legen, ohne vorher in die Hand geben" - dabei war meine Hand weiter in der Box, aber nicht mehr offen, sondern geschlossen


      5. Meine Hand ging langsam zurück, sorgte am Anfang etwas für Verwirrung und Unsicherheit - verbale Bestätigung, dass es völlig ok ist, das Spieli in der Box loszulassen


      6. Nachdem das alles funktionierte, wanderte die Box langsam von mir weg



      Nun war Yanta zum einen zu dem Zeitpunkt bereits ein "alter Hase" was Shaping anbelangt, und ein Musterbeispiel an Kreativität und Schnelldenken.

    • Hallo und danke für die hilfreichen Antworten.
      Dann lasse ich die Übung besser erstmal und fange was leichteres an. Darf man denn nun beim clickern mit dem Hund sprechen? Die einen sagen so, die anderen wieder so!
      Wie macht ihr das?
      Es ist also auch völlig ok wenn ich den hund locke?
      Ich hab scheinbar das falsche Buch gelesen :( : und noch nicht alles verstanden.


      Ich kann also auch das Kommando sagen und wenn der Hund das ausführt beclicken? :???:
      Sorry wenn ich so doof frage.


      LG

    • Wenn ich meine Hunde beclickere, dann rede ich so gut wie gar nicht mit ihnen.
      Einzig alleine die Aufforderung "Mach was" bekommen sie zu hören.
      Als "Hilfe" gebe ich meine Hunde, indem ich mich ganz nah beim Objekt stelle, oder gar sitze und das Ding einfach nur anschaue.
      Manchmal hilft es auch, wenn alles andere an "Dinge" aus dem Übungskreis entfernt wird, so daß der Hund nicht noch mal extra "abgelenkt", oder durch zu viele Gegenstände verunsichert wird.


      Dem Hund hilft es auch, wenn man es ihm zu leicht wie möglich macht.
      Beispiel, er soll etwas mit der Nase berühren.
      Dann sollte genau dieses Etwas sich in der Nähe der Nase befinden.
      So kann auch der zufällige Stupser, oder das aus Versehen Berührung schon beclickert werden.


      Irgendwann fängt der Hund an zu merken, daß die Berührung erwünscht war, und fängt dann an, dieses Verhalten ganz bewußt zu zeigen.
      Das kann man schön sehen.


      Ich würde halt nur mehrere Wiederholungen einbauen, in ganz kurzen Einheiten üben, und die eventuell später mal erwünschte Distanzen nicht zu früh und vor allem zu schnell zu groß werden lassen.


      Zähl mal für Dich mit, wie viel Du Deinen Hund in einer recht kurzen Zeit bestärken konntest.
      Ist die sogenannte Clickerrate recht hoch gewesen, macht Ihr alles richtig! Die Motivation steigt dann beim Hund und die Bereitschaft, von sich aus etwas "Neues" anzubieten ist recht hoch.
      Kommst Du auf ganz wenige Clicks, würde ich mal sagen, daß Du es Deinem Hund noch zu schwer machst.



      Schöne Grüße noch
      SheltiePower

    • Wenn ich mit einem Hund anfange, dann mache ich recht simple Übungen und auch recht schnell andere, abwechslungsreich, damit der Hund als erstes lernt, dass es um Kreativität geht. Ich Klickere also mal eine Übung mit einem Gegenstand, dann eine ohne, dann eine wo der Fokus auf irgendwas mit den Füßen liegt, dann wieder mit der Nase, dann mit dem ganzen Körper... Übungen, die länger dauern wegen des Aufbaus kommen dann erst später oder ich fange sie an für ca. eine Woche, mache dann was anderes und dann damit weiter oder so...


      Ich rede dabei gar nicht.


      Ich mache Minutentraining: 1 Minute Training - 1 Minute Pause - 1 Minute Training - 1 Minute Pause - 1 Minute Training - 1 Minute Pause - Ende


      In der einen Minute versuche ich eine Belohnungshäufigkeit von mindestens 12 Mal zu erreichen, mehr ist besser ;)

    • Diese Kreativitätsübungen ("Mach irgendwas mit dem Ding, das ich hier hingestellt habe") sind auch gut, weil Du Dich selbst damit erstmal von der Idee verabschiedest, dass der Hund es "richtig" machen soll. Wenn Du einfach nur ein Ding hinstellt und alles beclickst, was der Hund damit anstellt (angucken gilt anfangs auch schon!), bringt Euch das von ganz allein auf weitere Ideen.

    • Ah okay supe, das hilft mir schon.
      Wenn ich das also richtig verstanden habe sollte man nicht reden und somit auch kein Kommando geben?!


      Wie ist das denn nun mit dem "Schlaf", wird das nun gar nicht mehr beclickert?
      In dem Buch stand das man das sozusagen abbaut.
      Also ich bin so vorgegangen:


      sie hatte das "Schlaf" angeboten ich geclickert, dann jede kleine Kopfbewegung nach unten beclickert, dann bis der Kopf auf dem Boden lag, und dann wenn Sie das zuverlässig gezeigt hatte, bevor die den Kopf ablegte das Kommando " Schlaf" dazugesagt und wieder geclickt bei durchführung.


      Nun sage ich nur noch "Schlaf", sie macht es und ich lobe sie verbal und/oder mit Leckerchen!


      Ist das falsch? Soll ich das dann noch beclicken? aber dann rede ich ja wieder mit dem Hund indem ich das Kommando gebe?!


      Mehrere Übungen kann man also machen, nur sollte dies in verschiedenen Einheiten geschehen, wichtig? Das hatte ich auch so verstanden.

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