Alternative zum Clicker + allg Frage

  • Du kannst ohne weiteres mehrere sekundäre Verstärker einführen. Einer ist der Clicker, ein anderer kann zB ein gesprochenes Wort sein. Die Stimme hat man immer bei sich und dabei noch beide Hände frei, das ist ein großer Vorteil. 'Click' eignet sich sehr gut, weil es noch schneller von der Zunge geht als ein Schnalzen. Du konditionierst das genauso wie anfangs den Clicker. Ich finde 'Click' als Wort auch deshalb geeignet, weil es anders als 'Brav' oder 'Fein' ein gefühlsmäßig neutrales Wort ist.


    Clicker sind leider keine Artikel für die Ewigkeit. Man verliert sie schon mal oder sie gehen kaputt. Ich hatte meinen lange an einem Band um den Hals hängen, zusammen mit der Pfeife.


    Dagmar & Cara

  • Du hattest auch noch nach dem Doppelklick gefragt.
    Ich kann darauf zwar nicht antworten, wüsste aber gern ob hier sonst einer eine Antwort hat...
    :hilfe:


    In meinem Clickerseminar vor einer Woche wurde der Doppelclick bzw. mehrfaches Clicken als nicht hilfreich beschrieben. In einem anderen Hundeverein wird häufig eine schwierige Übung mit Mehrfachclicks aufgelöst und belohnt.

  • Kommt darauf an. Da scheiden sich die Geister. Ich clicke durch eine schwierige Situation und meine, es hilft. Es gibt aber auch genug, die das bezweifeln.

  • Zitat

    Du hattest auch noch nach dem Doppelklick gefragt.
    Ich kann darauf zwar nicht antworten, wüsste aber gern ob hier sonst einer eine Antwort hat...
    :hilfe:


    In meinem Clickerseminar vor einer Woche wurde der Doppelclick bzw. mehrfaches Clicken als nicht hilfreich beschrieben. In einem anderen Hundeverein wird häufig eine schwierige Übung mit Mehrfachclicks aufgelöst und belohnt.




    Ich war mal auf einem Seminar, wo der Leiter ein Verfechter vom Doppelclick ist.
    Er nutzt diesen Doppelclick allerdings so, wie die meisten von uns den einfachen Click gebrauchen.
    Also ClickClick = Belohnung
    Wenn die Übung richtig und "beendet" ist, kommt das ClickClick und die Belohnung.


    Den einfachen Click, was bei den meisten von uns Click = Belohnung bedeutet, ist für ihn ein "Keep going Signal". Er will dann, das sein Hund mit dem was er gerade tut, weiter macht, bzw. die Übung in einer Reihe wiederholt.
    Also Click = du machst das gut so, weiter, weiter!


    Beim Training hört man von ihm dann das Click, Click, Click, Click, ClickClick.




    Am Ende ist es egal, was man wo und wie benutzt.
    Es muß halt nur richtig konditioniert und dann auch konsequent eingesetzt werden. ;)



    Man kann statt einem Clicker auch mit der Stimme arbeiten. Mit einem sogenannten Markerwort. Die Konditionierung ist die gleiche. Man kann alles nehmen, zum Beispiel "Fein", oder, was ich persönlich viel besser finde, mit einem Wort, was ich im Alltagsgebrauch nicht so oft "aus Versehen" verwende, wie zum Beispiel "bon".
    Arbeitet man als Halter noch zusätzlich mit einem "Keep going Signal", so könnte man zum Beispiel ein "Weiter" verwenden.
    Würde dann sich so anhören "Weiter, weiter, weiter, weiter, bon" - mal die Beispiele in Kombination verwendet.





    Schöne Grüße noch
    SheltiePower


  • Interessant. Also benutzt er den Clicker sowohl als sekundären Verstärker (ClickClick) und als tertiären Verstärker (einmal Click). Auf die Idee wäre ich so spontan nicht gekommen. Meine Trainerin findet tertiäre Verstärker eher hinderlich, aber ich mache das auch. Wenn ich eine Übung aufbaue gebe ich verbale "Unterstützung" durch leises Lob, wenn mein Hund auf dem richtigen Weg ist.

  • Hallihallo!
    Danke für die zahlreichen antworten, habe mir am freitag einfach gleich zwei clicker mit zwei zingern bestellt. Ich hoffe die überleben länger, dem markerwort stehe ich immernoch skeptisch gegenüber und bleibe deswegen erstmal bei altbekanntem. wenn ich die beiden neuen clicker verloren habe, werde ich nochmal über das markerwort nachdenken :D


    SheltiePower: spannend, wie hat er das weiter/einfachen click konditioniert? für mein problem ist diese methode allerdings glaube ich wenig hilfreich. mein ziel ist ja,dass er große hunde einfach völlig ingoriert.


    aber hier hatte ja noch jemand den leberwurstpfiff erwähnt, wäre es beim doppelclick nich das selbe? nur dass ich dafür nicht an clicker und pfeife denken muss :D

  • Zitat

    SheltiePower: spannend, wie hat er das weiter/einfachen click konditioniert? für mein problem ist diese methode allerdings glaube ich wenig hilfreich. mein ziel ist ja,dass er große hunde einfach völlig ingoriert.



    So wie man ein "Weiter" auch "konditionieren" würde.
    Ideal kann man das "Weiter" mit Sockenausziehen antrainieren.


    Erst lernt der Hund, die Socke von der Hand runter zu ziehen.
    Kann er es, wird die Socke vom Menschen festgehalten, so daß der Hund diese nicht von der Hand runter bekommt.
    Nach diesem "Fehlversuch" kommt das "Weiter", Hund macht es noch einmal und die Socke flutscht nur so von der Hand runter.
    So langsam wird das Ganze dann aufgebaut, daß der Hund lernt, den Zug (in anderen Fällen den Druck) aufrecht zu erhalten, also das genau das erwünscht ist.
    So lernt der Hund, daß "Weiter" bedeutet, noch einmal, bzw. noch mehr zu machen.




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Du kannst ein Keep Going Signal auch aus einem Signal herausshapen, das der Hund schon gut kann, genauso wie die intermediäre Brücke.


    Der Unterschied zwischen Keep Going Signal und intermediäre Brücke ist folgender:
    Das KGS soll eine Aktion eine zeitlang aufrecht erhalten. Der Hund steht und soll solange stehen, bis du es auflöst oder belohnst oder etwas anderes tun willst.
    Die iB soll eine schrittweise Annäherung zum Zielverhalten sein. Der Hund läuft zu dir und soll das beibehalten, bis er bei dir angkommt.


    Kennt dein Hund "Bleib"? Dann lass ihn "bleiben" und führe dann ein KGS ein. Entweder durch den Clicker oder durch ein Wort (beides Markersignale).
    Der Hund soll lernen, dass das KGS (oder die iB) immer zum Sekundärbestärker (Markersignal) führt. Deshalb sind sie Teritärbestärker.


    KGS/iB können oft hilfreich sein, um bestimmtes Verhalten zu shapen. Ich mache mit den Hunden einen "Schnauzengriff" (nein, keine Strafe!). Sie legen ihren Nasenrücken in meine Hand (das Gleiche geht auch mit dem Kinn). Ich unterstütze das mit einem KGS. Die Berührung ist für sie entspannend.
    Beim U-Bahn-Fahren habe ich das gebraucht, weil Yoma schreckliche Angst hatte. Ich gehe mit ihm in die Bahn, er wird unruhig, sobald er die Tür nicht mehr im Blickfeld haben kann. Ich sage "Schanuze" und er legt mir den Nasenrücken in meine u-förmige Hand. Dann gibt es ein "Go go go go go". Das schaut blöd aus und hört sich noch blöder an, aber es hat ihm so gut geholfen. Alles Gruselige konnte er dann ausblenden. Ich hab zusätzlich noch Kinn- und Handtouchs verwendet. Auch bei Tierarzt klappt das recht gut. Ich kann mir vorstellen, dass es auch hilft, um andere Hunde auszublenden.

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