Lucky hat geschnappt

  • Oh Mensch,dieser Hund!Bin grad völlig durch den Wind!


    Aber erst mal von Anfang an.Ich darf meinen Hund mit zur Arbeit nehmen,was mittlerweile auch gut funktioniert.
    Am Anfang wollte Lucky nicht alleine in dem Zimmer bleiben und hat angefangen zu bellen und zu jaulen,was sich aber inzwischen gelegt hat.


    Nun bin ich nicht die Einzige,die in diesem Zimmer ihren Arbeitsplatz hat,es sitzen noch 3 weitere Doktoranden in dem Raum,nebst 2 weiteren Hunden.
    Das ist an sich ganz wunderbar,da ich viel im Labor bin und so Lucky selten gänzlich alleine in dem Raum ist.


    Der Nachteil ist,daß unser Zimmer gerne auch von anderen Personen besucht wird.Eigentlich wäre das auch kein Problem,wäre da nicht dieser eine Angestellte.


    Dieser Mann ist so gar nicht Luckys Fall.
    Er ist ziemlich groß,laut und energisch.Insgesamt der Typ Mann,der Lucky nicht ganz geheuer ist.


    Bei der ersten Begegnung der beiden in meiner Abwesenheit wurde der Mann von Lucky angebellt,wobei Lucky aber zurückgewichen ist und dann auch von selbst aufgehört hat.
    Der besagte Mann hat Lucky aber Drohfixiert (hat er selbst gesagt) und ihn mit lauter Stimme angesprochen.
    Dieser Vorfall ereignete sich im Sommer und seitdem ist zwischen den beiden auch nichts mehr vorgefallen.
    Lucky hat sich von dem Mann auch streicheln lassen und ihn auch freundlich begrüßt,allerdings war dann immer ich dabei,oder eine meiner Zimmergenossinen.Insgesamt nahm ich an,daß Lucky sich an den Mann gewöhnt hat.


    Heute kam ich dann aus dem Labor zurück und wurde bereits auf dem Flur mit den Worten "Dein Hund hat XX gebissen" empfangen.Zuerst dachte ich,daß das ein Scherz sein soll.
    Dann trudelten auch meine Zimmergenossinen ein und meinten,daß sich XX grade über einen giftigen kleinen Köter bei ihnen beschwert hätte.


    Also bin sofort zu besagtem Mann gelaufen,um mich zu entschuldigen,bzw. zu fragen,wie das passiert ist.
    Es war wohl so,daß Lucky allein im Zimmer war,auch ohne die beiden Hundedamen.
    Der besagte Mann öffnete die Tür und Lucky machte "ÖFF,ÖFF",wobei er aber auf seiner Decke liegen geblieben ist.
    Der Mann hat dann Lucky freundlich angesprochen und seine Hand ausgestreckt.Daraufhin ist Lucky zu ihm hin gelaufen,hat an der Hand geschnüffelt und dann geschnappt.
    Der Mann konnte seine Hand grade noch zurückziehen,sodaß nichts passiert ist.
    Lucky ist danach aber nicht zurückgewichen,sondern vor ihm stehengeblieben.Der Mann hat wieder sein "tolles" Drohfixieren angewendet und Lucky ist seinem Blick erst nach geraumer Zeit ausgewichen und hat sich verkrümelt.


    Jetzt ist der gute Mann natürlich sauer.Ich habe mich zwar ausgiebigst entschuldigt und versprochen,Lucky anzubinden,wenn ich nicht im Zimmer bin,bzw. ihn nur noch an langen Arbeitstagen mitzunehmen,ohne Ausnahme,aber trotzdem.
    Der Mann hat dann zwar auch gesagt "Schwamm drüber",aber ich bin trotzdem schockiert.


    Ich nehme Lucky eigentlich sowieso nur an 3 Tagen in der Woche mit,davon sind 2 Tage Wochenende.An den restlichen Tagen bin ich dort sowieso nur maximal 5 Stunden beschäftigt,da bleibt er normalerweise (außer heute) allein zu Hause.


    Jetzt hoffe ich mal,der Mann macht keinen Stunk beim Institutsleiter,dann gibt es nämlich Ärger,auch für die anderen Hundehalter,denn Hunde werden nur geduldet.
    Lucky mußte sich ja auch nicht einen Doktoranden als Persona non grata auswählen,sonder einen führenden Angestellten,der schon ewig dort arbeitet und von allen sehr geschätzt wird.


    Meine Kollegen meinten zwar,daß er keinen Ärger macht,wenn er schon sagt "Schwamm drüber",aber jetzt steht mein Hund als gefährliche Bestie da!


    Dabei ist er das gar nicht!Wenn er sich von Männern bedroht fühlt,bellt er zwar,weicht dabei aber zurück.Schnappen tut er erst dann,wenn er keine Ausweichmöglichkeit mehr sieht.
    Auch bei dem heutigen Vorfall sehe ich die Vollschuld nicht bei meinem Hund und mir,das "Opfer" trifft zumindest eine Teilschuld.


    Aber irgendwie bin trotzdem schockiert,denn wenn es sich alles so zugetragen hat,wie der Mann mir erzählt hat,dann war Luckys Verhalten um einiges offensiver als in den beiden Fällen mit Schnappen,die ich bisher erlebt habe.


    Jetzt muß ich gleich wieder los,nochmal meine Kollegen fragen,womit man dem "Opfer" eine Freude machen kann,denn der Gute war für seine Verhältnisse wirklich ziemlich sauer...


    LG,
    Christiane

  • Hallo,


    dass du dich mies fühlst kann ich verstehen, aber jetzt beruhige dich erstmal, denn ich halte den Mann für äußerst schwierig.


    Kannst du ihm nicht sagen, dass er deinen Hund total in Ruhe lassen soll? Er soll nicht zu ihm hingehen, ihn nicht streicheln, und vor allem nicht fixieren. Ehrlich, der Mann ist selber schuld. Der kann froh sein, dass ihn dein Hund nicht wirklich geschnappt hat. Fixieren ist eine absolute Drohgebärde und bedeutet Angriff. Das kann fast kein Hund ab. Und anfassen muss sich auch nicht jeder Hund gefallen lassen. Du warst nicht dabei, keiner hats gesehen, da kann der Mann alles behaupten.


    Das beste wäre, wenn die Leute und vor allem der Mann, so tun würden als wäre dein Hund Luft. Das würde echt helfen. Wenn dein Hund dem Mann hätte weh tun wollen, dann hätte das ganz anders ausgesehen. Dein Hund hat ein ganz normales hündisches Verhalten gezeigt.


    Leider ist das bei der Arbeit kein erwünschtes Verhalten. Aber dein Hund ist ganz in Ordnung, ganz sicher!!! Versuche den Hund anzubinden, wenn du weg bist und mach dem Mann klar, dass er deinen Hund in Ruhe lassen soll, denn von Anfang an bedroht er deinen Hund und damit kommt dein Hund nicht klar. Fixieren, irre, das muss er ganz schnell lassen. Drohfixieren gegenüber eines Hundes, das ist Risiko pur, da muss der Mann aber aufpassen, dass ihm da nicht mal einer an die Gurgel geht. Das kann er lassen, das muss er lassen! Der Mann ist das Problem, nicht dein Hund!


    Liebe Grüße
    Biber

  • Die Problematik liegt nicht an Deinem Hund sondern der Fehler liegt bei Dir und im Besonderen bei dem Mann.


    Dein Hund hat bisher deutlich gezeigt, dass er von diesem Menschen nicht angefasst werden möchte. Warum also lässt der Mann Deinen Hund nicht einfach in Ruhe?


    Die einfachste Sache der Welt. Nur weil Dein Hund mit im Büro ist, heißt das doch nicht, dass er von jedem Angelangt werden darf.


    Ich würde ganz klare Regeln aufstellen. Dein Hund hat seinen Bereich, in dem darf er sich bewegen und jeder, der den Raum betritt soll ihn bitte schön ignorieren.


    Glaub mir, Paul ist auch so einer, der mag es einfach nicht wenn er von Fremden angefasst wird. Deshalb weiß hier jeder, wenn ich Paul mit im Büro habe, dass sie ihn bitte ignorieren sollen.


    Ist eh besser, so bleibt er in seiner Ecke und rennt nicht zu jedem hin, der das Büro betritt.


    Dein Hund ist nicht der Schuldige, sondern der Mann. Vorallem Drohfixierung, der hat doch echt einen an der Waffel. Völliger Schwachsinn. An seiner Stelle sollte er froh sein, dass nicht mehr passiert ist.


    Kannst ihn ja mal Drohfixieren, mal schauen wie ihm das gefällt.


    Lass Dich nicht verrückt machen, Dein Hund ist in Ordnung.


    LG
    agil

  • Hallo,


    stell eine Box ins Institut, da kommt Lumpi rein, wenn du nicht im Zimmer bist und gut ist. So kann sich keiner bedroht fühlen, der Mann wird ernstgenommen (Fixieren machen eher unsichere oder ängstliche Leute) und der Hund kann in der Box entspannt liegen oder nagen oder sonst was tun. Bei uns wurden nach Vorfällen (ist schon ein paar Jährchen her) relativ schnell alle Hunde im Institut verboten.


    LG Bine

  • Das ist eine blöde Situation für Euch. Hätte ich meinen Hund mit auf der Arbeit, würde es bei entsprechend aufdringlichen Leuten zu ähnlichen Zwischenfällen kommen. Leider. Der lässt sich sowas nämlich auch nicht gefallen. Irgendwie kapieren es manche Menschen nicht oder es fehlt das Feeling zum Hund. Wenn dann was passiert, ist sowieso immer der " blöde Hund" an allem schuld. Nicht jeder Hund lässt sich alles gefallen und in die Enge treiben. Und das ist sein gutes Recht.


    Erklär dem Mann, er soll Deinen Hund ignorieren und vor allem nicht so anstarren und die Idee mit der Box ist nicht die schlechteste, zumindest, solltest Du Dich mal nicht im Zimmer aufhalten.


    Ich wünsche Euch, dass sich alles einrenkt


    LG achtpfoten

  • Danke für die beruhigenden Antworten.


    Leider ist sich der Mann absolut sicher,daß er das richtige tut,wenn er so einen aufmüpfigen Großkotz wie meinen Hund Drohfixiert.
    Auf die Idee,daß der Hund aus Unsicherheit bellen könnte,kommt er gar nicht.


    Es arbeiten zwar fast ausschließlich TAs in dem Institut und auch der besagte Mann ist einer,aber leider haben die nicht unbedingt alle viel Ahnung von Hundeverhalten.Leider sind sich aber einige sehr sicher,Ahnung davon zu haben,denn man ist ja TA.


    Viele denken,daß sich Angst oder Unsicherheit bei einem Hund ausschließlich in Form eines eingezogenen Schwanz,geduckter Körperhaltung und verstecken o.ä. zeigt.
    Daß es auch ängstliche Hunde gibt,die eben mit bellen und schnappen reagieren,wenn man ihnen auf den Pelz rückt, ist ihnen leider unbekannt.
    In dem Fall ist der Hund dann ein frecher Kerl,den man in die Schranken weisen muß.


    Aber weil man TA ist,muß man sich ja nicht schlau machen,ehe man einem völlig unbekannten Hund mit solchen Maßnahmen wie drohfixieren auf den Leib rückt.


    Ich werde dem Mann morgen ein kleines Präsent mitbringen und nochmal in Ruhe mit ihm sprechen.
    Auch werde ich Lucky in Zukunft an seinem Platz anbinden,werde dem besagten Mann aber auch klar machen,daß er meinen Hund dann absolut in Ruhe lassen soll,d.h. kein Ansprechen,kein Anschauen.Er eben damit leben,daß es Tiere gibt,die ihn nicht mögen.


    Es ist eben nur sehr unangenehm,daß sich Lucky gerade diesen Mann ausgesucht hat,denn auf dessen guten Willen bin in Punkto Hund angewiesen.Nur ein Wort von ihm und mein Hund fliegt raus,evtl. nebst den anderen Hunden,die sich lediglich halblegal in dem Institut aufhalten.


    LG,
    Christiane

  • Zitat

    Hallo,


    stell eine Box ins Institut, da kommt Lumpi rein, wenn du nicht im Zimmer bist und gut ist. So kann sich keiner bedroht fühlen, der Mann wird ernstgenommen (Fixieren machen eher unsichere oder ängstliche Leute) und der Hund kann in der Box entspannt liegen oder nagen oder sonst was tun. Bei uns wurden nach Vorfällen (ist schon ein paar Jährchen her) relativ schnell alle Hunde im Institut verboten.


    LG Bine


    Sehr guter Tip!

  • Ich glaube,die Box werde ich ihm nicht schmackhaft machen können.In eine Box mußte ich Lucky 2 Tage,nachdem ich ihn bekommen hatte, sperren.Damals habe ich in einer Tierklinik Praktikum gemacht habe und es ging einfach nicht anders.
    Ich glaube,jetzt hat er ein Box-Trauma.


    Außerdem haben wir leider keinen Platz mehr im Zimmer für eine entsprechend große Box...so klein ist Lucky auch nicht,also müsste die Box eine gewisse Grundfläche haben.


    Aber im Prinzip ist sein Platz unter dem Schreibtisch wie eine Box,da 3-seitig umschlossen und nicht allzu groß.


    Die Angelegenheit wird aber wahrscheinlich noch Folgen haben.Leider spricht sich so ein Ereignis schnell rum.Es gibt da 2-3 Leute mindestens im Institut,denen die Hunde ein Dorn im Auge sind und die nur auf eine solche Gelegenheit gewartet haben.


    Wahrscheinlich komme ich nach Weihnachten wieder und habe auf einmal einen bösartigen Listenhund,der auf Menschen abgerichtet ist.Gerüchteküche halt.
    Heute mittag kam ich wieder ins Büro und wurde mit den Worten empfangen :"Ja,aber wenn du doch einen Angstbeißer hast,darfst du ihn doch nicht mitnehmen."


    Dabei ist mein Hund kein Angstbeißer.Erstens hat er niemanden gebissen,zweitens gab es bisher nur 2 Situationen (nicht am Arbeitsplatz),in denen er tatsächlich mal "in die Luft" geschnappt hat.In diesen Situationen fand ich sein Verhalten aber absolut verständlich,ebenso wie die betroffenen Personen,denen ich vorher auch gesagt habe,daß sie den Hund bitte in Ruhe lassen sollen.
    Aber wenigstens war zumindest heute Mittag noch ein Angstbeißer und keine mordende Bestie.



    Jetzt mache ich mir schon große Sorgen um die beiden Zimmergenossen,denn die sind wirklich darauf angewiesen,daß sie ihre Hunde mitnehmen können.
    Ich bin es eigentlich nicht so sehr,nur daß meine Doktorarbeit dann wahrscheinlich ein Jahr länger dauern wird,weil ich meine langen Labortage nur noch einlegen kann,wenn mein Freund nach dem Nachtdienst tagsüber zu Hause ist.


    Das liebe Nachbarsmädchen hat schon angeboten,einen Brief an den Mann zu schreiben,daß Lucky der liebste Hund der Welt ist und überhaupt nicht böse ist. :wink:


    Ich werde jetzt erstmal meine langen Versuche auf das Wochenende begrenzen,wenn außer mir und Hund keiner da ist,bis Gras über die Sache gewachsen ist.
    Sollte mir verboten werden,den Hund mitzunehmen,muß ich dann wohl öfters mal in der Nacht arbeiten...


    LG,
    Christiane

  • Hallo Christiane,
    echt knifflige Situation.
    Vielleicht könntest du einer eventuellen Meldung durch den angeschnappten Eingeschnappten vorbeugen und selbst Meldung machen?
    Fällt mir grad so dazu ein.
    Natürlich kenne ich das hierarchische Gefüge nicht, aber manchmal ist eine solche Lösung gut.
    Dann könntest du ohne Verteidigungsposition den Vorfall schildern und mögliche Wege aufzeigen.
    Gruß, Friederike

  • Ulixes


    Ja,darüber hatten wir auch schon nachgedacht.


    Denn wer als Erster beim Institutsleiter ankommt und meckert,hat ihn erstmal auf seiner Seite.Derjenige,über den gemeckert wurde,muß sich dann quasi ein Bein ausreißen,um die Sache wieder ins Lot zu bringen.


    Die Gefahr geht auch nicht von der betroffenen Person aus,denn ich glaube wirklich nicht,daß er den Vorfall dem Institutsleiter zuträgt.Er mag die anderen Hunde aus dem Zimmer und weiß,daß zumindest eine von ihm geschätzte Person das Institut nach ihrer Doktorarbeit verlassen muß,wenn sie ihren Hund nicht mehr mitnehmen darf.
    Außerdem war er beim Mittagessen wohl schon nicht mehr ganz so sauer und ich hoffe,mein tolles Entschuldigungsgeschenk macht den Rest. :wink:


    Das Problem ist der Klatsch und Tratsch.Wir haben jetzt zwar schon alle "wissenden" Personen abgeklappert und alle haben versprochen,dicht zu halten,aber wer weiß ob nicht doch schon etwas an einen Hundegegner durchgesickert ist.


    Trotzdem haben die 3 anderen Zimmergenossinen beschlossen,daß ich dem Chef erstmal nichts sagen soll.Dank Weihnachten,Promotionsfeier etc. habe ich ja eine reele Chance,daß das Thema vielleicht nicht ganz so schnell die Runde macht und nach Weihnachten ist wahrscheinlich schon Gras über die Sache gewachsen...
    Morgen habe ich sowieso einen Termin mit meinem Betreuer.Wenn er mich nicht auf den Vorfall anspricht,haben wohl alle dicht gehalten.


    LG,
    Christiane

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