"Problemhund" Sam, hollandse Herder

  • Zitat


    So richtig weiss ich nicht, was Du rechtlich erreichen möchtest.


    Wenn der Hund mit z. B. 16 Wochen geimpft wurde, muss er nicht unbedingt mit einem Jahr nachgeimpft werden, das ist nämlich Ansichtssache.
    Der Hund war geimpft, also ist die Aussage nicht falsch.


    Man könnte höchstens von arglistiger Täuschung ausgehen, was das Verhalten des Hundes betrifft. Da könntest Du auf Nacherfüllung klagen oder vom Vertrag zurücktreten.


    Aber Du hast kaum Geld für den Hund bezahlt und willst ihn auch nicht an den vorigen Besitzer zurückgeben (Gott sei Dank).
    Wenn man rechtlich etwas erreichen möchte, dann muss man seinen Anspruch irgendwie begründen, z. B. eine Schadensersatzforderung.


    Eigentlich verhält sich der Hund typisch für Hunde in diesem Alter, typisch für die Rasse.
    Dass er noch erzogen werden muss, war auch bekannt.


    Die gewalttätige Erziehung bei dem Vorbesitzer finde ich auch schlimm.
    Ein erfahrener Hundehalter wird den Jungspund aber sicher noch in die richtige Bahn lenken können.

  • Das klingt jetzt alles nicht total untypisch fuer einen jungen Herder, der unerzogen ist und aus dem Ruder laeuft. Klar waer's schoen, wenn der Hund als Welpe besser behandelt worden waere, aber ich glaube, da ist noch lang nicht alles verloren. Ich wuerde mich auch mal an Gebrauchshundevereine wenden. Dort sind oft Hundehalter unterwegs, die mit triebigen Hunden gut klarkommen und das auch wollen und zu schaetzen wissen. Vielleicht sucht ja dort jemand einen Hund zum arbeiten.


    Und ich kann's mir nicht verkneifen - Ihr muesst Euch auch ein bisschen an die eigene Nase fassen. Es ist natuerlich nicht schoen, was der Vorbesitzer gemacht hat, und dass er zu euch nicht ehrlich war. Aber habt Ihr Euch denn vorher ueberhaupt nicht mit der Rasse beschaeftigt? Ein junger, pubertierender Herder, den der Besitzer unbedingt loswerden will, ist selten ein unproblematischer braver Familienhund, der so mitlaeuft.


    Wenn der Trend so weitergeht wie es im Moment aussieht wuerd's mich nicht wundern wenn bald Mali/Herder zum "neuen Pitbull" werden, met aehnlich schlechtem Ruf.

  • Die Freude über den günstigen Preis hält nicht so lang, wie der Ärger über die schlechte Qualität....


    Aber mal im ernst, ein Herder ist alleine von seinem Wesen her, ein Hund der nervlich nicht besonders
    stabil ist bzw. schnell in Aktionen verfällt! Deshalb wird diese Rasse gerade als Diensthund genommen bzw. für diesen Bereich gezüchtet!
    Wichtig für Euch wäre erstmal, dass es nichts bringt den Hund zu schlagen. Der wird bereits Zwang erlebt haben und dann immer wieder einen draufzusetzen bringt meines Erachtens nichts. Der Hund kennt nichts und ist schlecht sozialisiert, deshalb auch Probleme bei Radfahren, andere Menschen etc. Das gleiche Problem hatte ich bei meinem letzten Herder. Da geht viel über einen Mix aus Gewöhnung, Auslastung, Disziplin und Zuneigung ( wobei das letzte Euch schwerfallen könnte, wenn ihr an diesem Punkt seit).


    Diese Hunde brauchen erstmal ein ruhiges Umfeld, in dem es sehr geregelte Abläufe gibt und die die Nerven des Hundes nicht weiter strapazieren. Ihr solltet ihn langsam an diese Stresssituationen ranführen und dabei die Dinge unterbinden, die ihr nicht wollt. Ihr müsst ihn wie gesagt nicht verprügeln, aber durch abblocken und ein klares Nein, müsst ihr Euch die Konsequenz erarbeiten. Wenn der Hund hochdreht, müsst ihr ganz ruhig werden, ich weiß das ist schwer, aber sonst schaukelt sich alles weiter auf! In seinem Fall könnte das Anbieten eines Alternativverhaltens gut sein. Zum Beispiel ein Spielzeug, macht er etwas gut, Spielzeug! Vorausgesetzt, er gibt es wieder her, sonst habt ihr das nächste Problem. Nur über die Gewöhnung und das Umlenken seines Verhaltens, könnt ihr mit ihm klarkommen!


    Dieser Hund ist eine echte Aufgabe und wenn es gar nicht geht, könnt ihr ihn ggf. einer Behörde zum Kauf anbieten, wenn er noch nicht zu alt ist, gerne spielt etc.
    Nachdem was ihr so schreibt, ist der Hund vielleicht wirklich zu schwierig für Euch, denn die wenigsten Herder sind ganz entspannte Familienhunde, sondern müssen über eine Mischung ausgelastet und begrenzt werden.


    Wenn ihr noch Fragen habt, gerne über PN.

  • Mal als kurzer Zwischeneinwurf: Ich kenne den TE und er würde nie auf die Idee kommen, Sam zu schlagen! Das sind die Altlasten vom Vorbesitzer und Flo hat schon genug Verstand, diese schlechte Tradition nicht fortzuführen ;)


    Ich drücke euch ganz feste die Daumen, dass Sam in gute Hände kommt! Der arme Kerl tut mir so schrecklich leid...

  • Ist nicht böse gemeint,aber hast du dich überhaupt über die Rasse informiert?
    Für mich liest sich das nach ganz typischen Verhalten.
    Mit nen vernünftigen Trainer lässt sich das locker in den Griff bekommen.
    Er scheint eine niedrige Frustationstoleranz zu haben,diese kann man einüben,
    und um Himmels Willen lass erst mal die Spielies weg.
    Belohne dein Hund für ruhiges Verhalten mit Leckerlies,mach Suchspiele mit ihm,
    baut überhaupt erst mal eine Beziehung auf,dann kann man an den anderen Arbeiten.
    Das sind grade wenn sie aus Holland kommen keine Familienhunde für nebenher,
    sondern Hunde denen du erst mal das ruhig bleiben beibringen musst, und eben Hunde die was tun wollen.

  • Zitat

    Das klingt jetzt alles nicht total untypisch fuer einen jungen Herder, der unerzogen ist und aus dem Ruder laeuft. Klar waer's schoen, wenn der Hund als Welpe besser behandelt worden waere, aber ich glaube, da ist noch lang nicht alles verloren. Ich wuerde mich auch mal an Gebrauchshundevereine wenden. Dort sind oft Hundehalter unterwegs, die mit triebigen Hunden gut klarkommen und das auch wollen und zu schaetzen wissen. Vielleicht sucht ja dort jemand einen Hund zum arbeiten.


    Und ich kann's mir nicht verkneifen - Ihr muesst Euch auch ein bisschen an die eigene Nase fassen. Es ist natuerlich nicht schoen, was der Vorbesitzer gemacht hat, und dass er zu euch nicht ehrlich war. Aber habt Ihr Euch denn vorher ueberhaupt nicht mit der Rasse beschaeftigt? Ein junger, pubertierender Herder, den der Besitzer unbedingt loswerden will, ist selten ein unproblematischer braver Familienhund, der so mitlaeuft.


    Wenn der Trend so weitergeht wie es im Moment aussieht wuerd's mich nicht wundern wenn bald Mali/Herder zum "neuen Pitbull" werden, met aehnlich schlechtem Ruf.


    Ich finde, dass der Jungspund sich nicht nach einem ungewöhnlichen Kurzhaarherder in dem Alter verhält (besonders aus Holland), der bisher Grenzen nie so aufgezeigt bekommen hat, dass er sie versteht. Kurzhaarherder und Malis sind viel, aber keine einfachen Nebenbei-Familienhunde.


    Vor ein paar Jahren suchte ein ähnlicher Herder ein neues Zuhause: Anzeige mit Fotos in den Vereinen (u.a. bei uns), Turnierstarter im THS hat ihn gesehen, angeguckt und weg war er :) Mittlerweile ist der Hund super. Hätte ich gesucht, wäre es meiner gewesen.


    Sprich die Vereine an, wende Dich an die bekannte Notorgas (ruhig auch Malinois in Not, Belgier in Not).


    Ich hoffe, dass Du einsiehst, dass ein Hund dieses Kalibers bzw. aus dieser Richtung nichts für Euch ist. Nicht der Hund macht die Fehler und passt nicht - Ihr passt nicht für diesen Hund.

  • Zitat


    und um Himmels Willen lass erst mal die Spielies weg.
    Belohne dein Hund für ruhiges Verhalten mit Leckerlies,mach Suchspiele mit ihm,
    baut überhaupt erst mal eine Beziehung auf,dann kann man an den anderen Arbeiten.
    Das sind grade wenn sie aus Holland kommen keine Familienhunde für nebenher,
    sondern Hunde denen du erst mal das ruhig bleiben beibringen musst, und eben Hunde die was tun wollen.


    Ein Hund mit niedriger Frustrationstoleranz kann man sehr gut mit Spielzeug bestätigen, wenn er zuverlässig ablässt! Weil Du die Phasen immer ausweiten kannst und am Ende schon das Kommando Fertig oder Ende einbauen kannst! Wie soll denn bei Suchspielen bestätigt werden, was soll er suchen??? Futtersuchen müssen ja auch irgendwie ein Ende haben bzw. muss der Reiz abgebaut werden!?

  • Zitat

    Ein Hund mit niedriger Frustrationstoleranz kann man sehr gut mit Spielzeug bestätigen, wenn er zuverlässig ablässt! Weil Du die Phasen immer ausweiten kannst und am Ende schon das Kommando Fertig oder Ende einbauen kannst! Wie soll denn bei Suchspielen bestätigt werden, was soll er suchen??? Futtersuchen müssen ja auch irgendwie ein Ende haben bzw. muss der Reiz abgebaut werden!?


    Einem Hund mit massivem Beutetrieb kann man am besten über Beute arbeiten: Ob nun reiner Gehorsam oder Frustrationskontrolle. Erstmal halt nur "Aus" und "Ok", danach weiter. Außerdem "braucht" so ein Hund auch ein Ventil.

  • Das mag ja auch alles stimmen,das sollte sie aber eben nicht ohne vernünftige Anleitung tun ;)
    Ich persönlich würde den Hund nur erstmal grundsätzlich runterfahren, und dann langsam beginnen mit Spielzeug zu arbeiten.
    Vor allem mit vielen Impulskontrolle Übungen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!