Echte Wölfe und blöde Fragen
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Wer ist "man"?
Läuft es heute nicht eher so, dass die einen sich einschränken sollen, damit sich die anderen an der schön sicher entfernten "Wildnis" freuen - und ihren Lebensstil uneingeschränkt weiterführen können? Nur eben ergänzt durch die billige Forderung, dass "man" ja für die große Sache Opfer bringen muß?
Stimmt, denn von den Leuten hier im Dorf, deren Tiere hier bereits von Wölfen angegangen wurden und deren eigens am Haus angebrachte Wildkameras Wölfe auf dem Grundstück zeigen, erzählet niemand einem den Mist, man "müsse sich halt einschränken".
Interessanterweise liest und hört man das wirklich nur von Menschen, die sicher und weit weg vom Geschehen ihre romantischen Vorstellungen pflegen. -
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@T@'terriers4me'
Es geht halt nicht beiden gleichzeitig. Entweder das Experiment mit den Wölfen und damit einem Stück mehr Wildnis, dann wird man sich einschränken müssen.Wir schränken uns ein, indem wir nicht in die Wildnis (Wolfsgebiet) gehen. Denn DA muss man mit dem Wolf rechnen und DA befinde ich mich in seinem Revier.
Oder eben alle Wölfe abschiessen.
Warum gleich so extrem? Das Leben ist nicht nur Schwarz-weiß. Und wir sind es in unseren Ansichten auch nicht. Es gibt genug Lebensraum indem der Wolf völlig ungestört vom Menschen leben kann. Ob das nun in den dichtbesiedelten Gebieten Deutschlands so optimal ist, weiß ich nicht. Es reicht den Wolf aus den Siedungsgebieten zu vertreiben und nicht gleich auszutotten.Ich habe davon geschrieben, dass man den Wölfen Respekt vermitteln muss, damit sie halt nicht durch das Dorf traben.
Und wie sollte das deiner Meinung nach aussehen?
Ich würde dahingehend selektiv eingreifen, dass scheue Wölfe erhalten beiben und die, die Ihre Scheu verloren haben und dadurch auffällig geworden sind, entnommen werden, so dass sich das nicht noch durchsetzt. Denn DANN wird es m.E. nicht nur für Haustiere (damit sind für mich Nutztiere eigenschlossen) gefährlich.Aber auch dann wird nicht alles so sein können wie vorher.
Ich denke, dass eine friedliche Koexistenz auf so engem Raum schwierig ist. Da wo das funktioniert - oder halbwegs funktioniert - sind die territorialen Gegebenheiten ganz andere als in Deutschland.
Und genau in diesem Rahmen wünsche ich mir dass man sich ein bisschen einschränken kann. Nicht wie es jetzt ist.
Allerdings habe ich hier den Eindruck, dass die Wölfe Respekt lernen müssen hier konsequent von den Usern überlesen wird.
LG Julia -
Ich glaube übrigens immer noch, dass ein Zusammenleben sehr wohl gehen würde, ohne dass "man" sich in dem inzwischen geforderten Maß einschränken muß - dann nämlich, wenn die Wolfspopulation nach skandinavischem Vorbild 1. durch striktes Bejagen begrenzt wird und diese verbliebenen Tiere 2. ganz genau wissen, dass Menschen und ihre ganze Umgebung richtig bös gefährlich sind.
Das würde automatisch dazu führen, dass es so läuft, wie die "Experten" uns ursprünglich versprochen haben: dass Wölfe scheu und in abgelegenen Regionen bleiben. Womit, glaube ich alle bestens leben könnten.
So, wie es jetzt läuft, nämlich einem anpassungsfähigen Spitzenprädator in einer Kulturlandschaft auf Biegen und Brechen freie Bahn zu lassen und alle Verantwortung allein auf die betroffenen Menschen abzuwälzen, wird dieses ganze Experiment im Fiasko enden
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Entweder das Experiment mit den Wölfen und damit einem Stück mehr Wildnis, dann wird man sich einschränken müssen. Oder eben alle Wölfe abschiessen.
Ich möchte aber kein Versuchskaninchen bei einem "Experiment" sein.
Die Frage ist, ob es ein "Entweder oder" sein muss.Ich glaube übrigens immer noch, dass ein Zusammenleben sehr wohl gehen würde, ohne dass "man" sich in dem inzwischen geforderten Maß einschränken muß - dann nämlich, wenn die Wolfspopulation nach skandinavischem Vorbild 1. durch striktes Bejagen begrenzt wird und diese verbliebenen Tiere 2. ganz genau wissen, dass Menschen und ihre ganze Umgebung richtig bös gefährlich sind.
Das würde automatisch dazu führen, dass es so läuft, wie die "Experten" uns ursprünglich versprochen haben: dass Wölfe scheu und in abgelegenen Regionen bleiben. Womit, glaube ich alle bestens leben könnten.
In Skandinavien ist auch nicht alles rosa.
Gerade hier entstanden ja die Videofilme und Zeitungsartikel zu den Themen "Wolf frisst noch lebendes Reh in unserem Garten direkt vor der Esszimmerfensterscheibe" und andere "Verfolgungsvideos" incl. "Mein Hund macht seine Jagdprüfung dann doch lieber woanders, weil der Wolf 'zugucken' wollte", "Kinder an der Schulbushaltestelle + Wolf" oder "Die Touristen, die ursprünglich zum 'Wolfsheulen' erleben kamen, trauen sich nun nicht mehr hierher"."Ich denke, dass eine friedliche Koexistenz auf so engem Raum schwierig ist. Da wo das funktioniert - oder halbwegs funktioniert - sind die territorialen Gegebenheiten ganz andere als in Deutschland." (Pfefferminztee)
Das sehe ich auch so.
L. G.
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@terriers4me
Und genau das habe ich oben gefordert!
Aber es wird konsequent überlesen.
Und was das Einschränken und "man" betrifft: es betrifft eben genau die Leute auf dem Dorf. Leute in der Stadt müssen sich halt auf anderen Gebieten einschränken (z.B. wegen Kriminalität in bestimmten Stadtgebieten). Das betrifft die Dorfbewohner weniger. Und trotzdem werden Bestimmungen auch in Bereichen von Leuten getroffen, die nicht von den resultierenden Problemen betroffen sind. Dann kann man versuchen sich für seine Interessen stark zu machen.
Ich glaube übrigens nicht, dass das Wolfsexperiment gelingt, weil eben schwere Krankheiten bei den Wölfen hier nicht geduldet werden (können, z.B. Tollwut).
Aber wünschen wird man ja noch dürfen. -
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Rosa wird es wohl auch leider nicht geben - aber besser erstmal so ein Anfang als dieses fahrlässige Alles-Laufenlassen, egal, um welchen Preis.
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@Pfefferminztee
Da liegen wir genau auf einer Welle. Ich habe es allerdings so verstanden, dass sich bei den Leuten die hier aufgeregt mit mir diskutieren keinerlei Einschränkung in Kauf genommen wird. Weil die Wolfsbefürworter sich auch nicht einschränken müssen.@Chris
war mir nicht klar das Wolfsbefürworter und Wolfskuschler verschieden Fraktionen sind. Ich dachte Wolfskuschler wäre nur eine herabsetzende Bezeichnung für diese.
LG Julia -
Ich wohne in einem 900 Seelendorf. Die angrenzenden Dörfer sind nicht viel größer, teils sogar deutlich kleiner. Das Zentrum der Landeshauptstandt ist allerdings auch nur 25 km entfernt. Die offiziellenen Wolfsgebiete gehen bis östlich der Elbe. Die offizielle Grenze bildet die Autobahn. Ich wohne westlich der Elbe und habe den Wolf auf Hunderunde persönlich schon gesehen. Und das war bereits vor deutlich mehr als 10 Jahren. Gut, er hat sich wolfstypisch verhalten. Er sah uns und trabte davon. Allerdings nicht in den Wald sondern schön entlang meines Haushunderundenweges.
Und ich bin in Mitten von Dörfern die meist so 2-5 km auseinder liegen, von kleineren Wäldern und Feldern durchsetzt. Der Wolf war keinen Kilometer vom Dorf weg. Allerdings hatte er bei der Geografie auch wenig Möglichkeit sich weiter entfernt aufzuhaten. An diesem sonnigen Wintermorgen waren reichlich Spaziergänger unterwegs. Das hat den Wolf nicht davon abgehalten auch den Sonneschein zu nutzen und spazieren zu gehen.
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Immer dieses Geschreibe vom armen Dorf und den dämlichen Städtern, die in Wolfsromantik leben.
Ich lebe in einem Minidorf und finde die Rückkehr des Wolfes grundsätzlich gut, eine vom Wolf sehr sehr stark begeisterte Freundin in einem etwas größeren Dorf. Meine Mama wohnt in der Stadt und findet den Wolf doof. Dieses Stadtbashing finde ich total albern. Als würden ausschließlich Städter den Wolf gut finden.
Mal ganz ehrlich: abseits von Facebook und Konsorten ist der Wolf in Städten überhaupt kein Thema. Warum auch. Es betrifft einen ja nicht. Warum sollte man sich also darüber Gedanken machen? Wenn ich auf Arbeit 100 Leute fragen würde, wie sie zum Wolf stehen würden 99 wahrscheinlich mit den Schultern zucken. Man hat nur dann Berührungspunkte mit dem Thema, wenn man Hund, Pferd oder Outdooraktivitäten als Hobby hat und das kann man als Dörfler genau wie als Städter.
Dieses Dorf-Stadt-Ding ist daher meiner Meinung nach völlig überflüssig.Wenn man die Kommentare bei FB liest unter der Abschusserlaubnis zweifel ich an der Menschheit. Aber ob die, mit den dümmsten Kommentaren (selbst schuld, wenn der dumme Schäfer seine Schafe nicht ausreichend schützt oder Kangals sind als Herdenschutzhunde ungeeignet, da sie immer Kinder und andere Hunde angreifen und beißen) nun Städter sind entzieht sich meiner Kenntnis.
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Meine Bemerkung ist durchaus sachlich: es ist eine "i-message", nämlich dass ich kein Mitgefühl mit den Leuten habe, die nicht mehr verträumt durch die Gegend latschen können. Ist einfach so. eine rein sachliche Bemerkung über mein Empfinden. Darf ich so sagen, ist auch nicht unverschämt. Und die Leute die mitten im Wald wohnen habe ich ausgeschlossen.
Ich schätze mal, dass ist meine Aussage, an der du dich da so aufhängst. Wobei du das, für mein Empfinden und das darf ich ja, falsch verstehst. Ich habe mir nämlich keine Hunde angeschafft, die einen geringen Radius haben, sondern Hunde, die mit und in der Umgebung Wald sehr viel einfacher zu handlen sind, als ein Jagdhund, der ja vorher in mein "Rudel" gehörte.
Bis zu dem Moment Wolf konnte ich also träumend durch den Wald latschen, jawohl. Ich hab ja begründet, warum mir das wichtig ist, auch wenn du dafür kein Mitgefühl aufbringen kannst. Ich empfinde das ja als empathielos, aber selbstverständlich darfst du das.Die Leute, die mitten im Wald wohnen, schließt du aus. Das verstehe ich nicht. Was ist denn deine Definition von "mitten im Wald", was beinhaltet das? Oder andersrum: wo hört das denn auf? Wann ist man nicht mehr mitten im Wald? Und... wissen wohl auch die Wölfe wo mitten im Wald ist?
Ich habe davon geschrieben, dass man den Wölfen Respekt vermitteln muss, damit sie halt nicht durch das Dorf traben. Aber auch dann wird nicht alles so sein können wie vorher. Und genau in diesem Rahmen wünsche ich mir dass man sich ein bisschen einschränken kann. Nicht wie es jetzt ist.
Allerdings habe ich hier den Eindruck, dass die Wölfe Respekt lernen müssen hier konsequent von den Usern überlesen wird.Hm. Durchs Dorf traben ist total normal. Dafür gibts keinen Vergrämungseinsatz, also auch keine Möglichkeit für die Wölfe, Respekt zu lernen. Das haben sich nicht die User ausgedacht.
Das hier ist, glaube ich, von Pfefferminztee:
ZitatWir schränken uns ein, indem wir nicht in die Wildnis (Wolfsgebiet) gehen. Denn DA muss man mit dem Wolf rechnen und DA befinde ich mich in seinem Revier.
Das klingt gut und total vernünftig. Aber praktisch gibt das halt nichts her. Ich befinde mich hier mitten im Wolfsrevier von 3 Rudeln. Im Landkreis gibts weitere 4 Rudel. Auch Kurti, der sein Revier nicht im LK hatte, ist hier durchgelaufen. Da ist praktisch nirgends kein Wolfsrevier, das ist Vergangenheit.
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