Echte Wölfe und blöde Fragen
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Es ist doch aktuell auch gar nicht das Ziel, die Wölfe in Deutschland zu dezimieren
Nein, aber daran werden mittelfristig nicht ausgerechnet wir als einziges Land der Welt vorbeikommen - und je länger wir das Thema ignorieren, desto mehr Tiere werden dann geschossen werden müssen. Was ich wiederum ausgesprochen Sch*** fände, denn eigentlich echauffiere ich mich hier ja nur so, weil auch ich Wölfe faszinierend und toll fände und sie gern gesichert hier hätte. Aber eben: nicht für jedes Opfer.
Aber dieses Wunschziel sehe ich mit dem jetzigen "wir lassen alles laufen und schützen jeden einzelnen Wolf um jeden Preis, die Tierhalter (setze ein: Hundespaziergänger, Reiter und sonstwer) sollen halt sehen, wie sie klarkommen" immer mehr gefährdet. Noch ein paar Jahre so weiter, und es wird irgendwann derart krachen, dass auch für die Wölfe als Art sehr viel auf dem Spiel steht. Und das, finde ich, ist einfach ein vermeidbarer Irrweg - ein Umweg über viel zu viel Leid.
In welchen Ländern passiert dir denn genug?
Mc Chris hatte das doch schon erklärt, dass es EU weit keine wirklichen Unterschiede gibt.
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Da brauchen wir gar nicht in die klassischen großen Wolfsländer wie Kanada, Alaska oder Rußland zu gehen, die es komischerweise alle sehr, sehr eng sehen und für ausgesprochen gefährlich halten, wenn Wölfe in Siedlungsnähe auftauchen. Warum wohl? Aber bleiben wir in der Nähe, in Skandinavien zum Beispiel, in Finnland oder im Baltikum - alles Regionen mit unendlich viel mehr und praktischer Wolfserfahrung als wir sie haben, und das auch noch ununterbrochen seit vielen Jahrhunderten.
Es sollte dir doch irgendwie zu denken geben, dass so weiträumige, dünn besiedelte, mit noch viel, mehr und vor allem wirklich ursprünglicher Natur gesegnete Länder wie Norwegen und Schweden zusammen nicht mal so viele Wölfe tolerieren, wie wir sie inzwischen allein in Niedersachsen haben?
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Da brauchen wir gar nicht in die klassischen großen Wolfsländer wie Kanada, Alaska oder Rußland zu gehen, die es komischerweise alle sehr, sehr eng sehen und für ausgesprochen gefährlich halten, wenn Wölfe in Siedlungsnähe auftauchen. Warum wohl? Aber bleiben wir in der Nähe, in Skandinavien zum Beispiel, in Finnland oder im Baltikum - alles Regionen mit unendlich viel mehr und praktischer Wolfserfahrung als wir sie haben, und das auch noch ununterbrochen seit vielen Jahrhunderten.
Es sollte dir doch irgendwie zu denken geben, dass so weiträumige, dünn besiedelte, mit noch viel, mehr und vor allem wirklich ursprünglicher Natur gesegnete Länder wie Norwegen und Schweden zusammen nicht mal so viele Wölfe tolerieren, wie wir sie inzwischen allein in Niedersachsen haben?
Finnland ist EU wie auch Schweden, und bei beiden Ländern gilt EU Recht! Norwegen wäre wieder etwas anderes. Übrigens hatten wir doch hier das Video vom Finnen mit Hund und Wolfsbegegnung in einer Siedlung! So etwas gab es hier noch nicht.
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Finnland ist EU wie auch Schweden, und bei beiden Ländern gilt EU Recht! Norwegen wäre wieder etwas anderes. Übrigens hatten wir doch hier das Video vom Finnen mit Hund und Wolfsbegegnung in einer Siedlung! So etwas gab es hier noch nicht.
Genau, NOCH nicht. Und es wäre besser, das bliebe so. Aber wieviele Prognosen über Wolfsverhalten mussten schon revidiert werden! Das enspricht der Abfolge der verschiedenen Eskalationsstufen. Besser wäre es, wir würden diesen Prozess stoppen können, bevor Stufe 7 erreicht wird. Dann wird nämlich die Sympathie für die Wölfe kippen...
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Natürlich gab es das hier schon, letztes Jahr dieses Stalken in den Feldern, bei der die arme Frau so derart Panik gekriegt hat und dafür dann im Netz richtig fertiggemacht wurde.
Bei Siedlung kann ich dann auch persönlich mithalten, der legendäre Kurti hat hier ja 500 Meter von meiner Pforte entfernt ausgiebig und total gelassen mittags die Gärten inspiziert. Mit Polizeieskorte übrigens. Aber ok - der war wirklich eine Ausnahme.
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Natürlich gab es das hier schon, letztes Jahr dieses Stalken in den Feldern, bei der die arme Frau so derart Panik gekriegt hat und dafür dann im Netz richtig fertiggem acht wurde.
Bei Siedlung kann ich dann auch persönlich mithalten, der legendäre Kurti hat hier ja 500 Meter von meiner Pforte entfernt ausgiebig und total gelassen mittags die Gärten inspiziert. Mit Polizeieskorte übrigens. Aber ok - der war wirklich eine Ausnahme.
Sorry aber in ihrer Panik konnte sie noch ein Video drehen! Und der Wolf war nun wirklich eher verspielt. Da war null Gefahr.
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Und Kurti wurde erschossen, von daher gibt es ja Handlungsmuster.
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Und was das EU-Recht angeht, hinter dem sich so gerne versteckt wird: Das gäbe eine geregelte Bestandskontrolle durchaus her, sonst würden es ja auch andere EU-Länder nicht machen. Da heißt es in Artikel 16 der FFH-Richtlinie ganz explizit:
Artikel 16
(1) Sofern es keine anderweitige zufriedenstellende Lösung gibt und unter der Bedingung, daß die Populationen der betroffenen Art in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet trotz der Ausnahmeregelung ohne Beeinträchtigung in einem günstigen Erhaltungszustand verweilen, können die Mitgliedstaaten von den Bestimmungen der Artikel 12, 13 und 14 sowie des Artikels 15 Buchstaben a) und b) im folgenden Sinne abweichen:
a) zum Schutz der wildlebenden Tiere und Pflanzen und zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume;
b) zur Verhütung ernster Schäden insbesondere an Kulturen und in der Tierhaltung sowie an Wäldern, Fischgründen und Gewässern sowie an sonstigen Formen von Eigentum;
c) im Interesse der Volksgesundheit und der öffentlichen Sicherheit oder aus anderen zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art oder positiver Folgen für die Umwelt;
d) zu Zwecken der Forschung und des Unterrichts, der Bestandsauffuellung und Wiederansiedlung und der für diese Zwecke erforderlichen Aufzucht, einschließlich der künstlichen Vermehrung von Pflanzen;
e) um unter strenger Kontrolle, selektiv und in beschränktem Ausmaß die Entnahme oder Haltung einer begrenzten und von den zuständigen einzelstaatlichen Behörden spezifizierten Anzahl von Exemplaren bestimmter Tier- und Pflanzenarten des Anhangs IV zu erlauben.
(Quelle: https://eur-lex.europa.eu/lega…T/?uri=celex%3A31992L0043 )
Um die genaue Auslegung kann man sich sicher streiten, aber b) und c) sind schon sehr weitreichend, und wenn der politische Wille vorhanden wäre, gäbe das sogar eine generelle Bestandskontrolle her. Es ginge da ja - noch! - nicht um Massenabschüsse und generelles Feuer frei, sondern genau um diese begrenzte, unter strenger Kontrolle freigegebene Anzahl. Hinter Gesetzen kann man sich da also eher nicht verstecken, was fehlt, ist der Wille (oder der Mut?), sie anzuwenden.
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Und der Wolf war nun wirklich eher verspielt. Da war null Gefahr.
Du weißt aber schon, dass "Anspielen" bei Wölfen oft zum Jagdverhalten gehört? Dass es ein Austesten ist, wie die potentielle Beute reagieren wird? Wölfe sind schließlich nicht so blöd, dass sie einfach angerast kommen, um sich auf irgendwas/wen zu stürzen, den sie nicht einschätzen können. Da wird erstmal vorsichtig und oft über lange Zeit ausprobiert, was da wohl passiert, wenn...und genau das hat dieser Wolf getan.
Es gibt Jagdvideos im Netz, in denen dem Zugriff ganz genau dieses "harmlose" Anspielen vorausgeht, Google hilft da sicher gern weiter.
Das ist ein wildes Raubtier, das "spielt" nicht einfach mal so nett und niedlich total Fremde an, weil es ja so lieb ist. Das war brandgefährlich. Und dass der Hund da ganz brav an der Leine und ruhig ist, den Wolf das aber garnicht kümmert, erwähnt eh irgendwie niemand, weil: er lebt ja noch, also alles prima gelaufen.
Und was das Video angeht: Die Kinder, die hier mitsamt Ponys von Wölfen umkreist wurden ,die Reiterin ,die sie in der Dämmerung "begleitet" haben ,hatten derart die Hände voll, dass sie kein Video gemacht haben. Mit dem Resultat, dass sie genau nach dem Muster lächerlich gemacht wurden, das du da gerade benutzt, nur umgedreht: "Sie haben ja kein Video gemacht, und das tut man schließlich bei so einer Gelegenheit als Erstes - also alles erstunken und erlogen."
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Und der Wolf war nun wirklich eher verspielt. Da war null Gefahr.
Du weißt aber schon, dass "Anspielen" bei Wölfen oft zum Jagdverhalten gehört? Dass es ein Austesten ist, wie die potentielle Beute reagieren wird? Wölfe sind schließlich nicht so blöd, dass sie einfach angerast kommen, um sich auf irgendwas/wen zu stürzen, den sie nicht einschätzen können. Da wird erstmal vorsichtig und oft über lange Zeit ausprobiert, was da wohl passiert, wenn...und genau das hat dieser Wolf getan.
Es gibt Jagdvideos im Netz, in denen dem Zugriff ganz genau dieses "harmlose" Anspielen vorausgeht, Google hilft da sicher gern weiter.
Das ist ein wildes Raubtier, das "spielt" nicht einfach mal so nett und niedlich total Fremde an, weil es ja so lieb ist. Das war brandgefährlich. Und dass der Hund da ganz brav an der Leine und ruhig ist, den Wolf das aber garnicht kümmert, erwähnt eh irgendwie niemand, weil: er lebt ja noch, also alles prima gelaufen.
Und was das Video angeht: Die Kinder, die hier mitsamt Ponys von Wölfen umkreist wurden ,die Reiterin ,die sie in der Dämmerung "begleitet" haben ,hatten derart die Hände voll, dass sie kein Video gemacht haben. Mit dem Resultat, dass sie genau nach dem Muster lächerlich gemacht wurden, das du da gerade benutzt, nur umgedreht: "Sie haben ja kein Video gemacht, und das tut man schließlich bei so einer Gelegenheit als Erstes - also alles erstunken und erlogen."
Ich habe das Video von dem Finnen mit dieser Frau verglichen. Und ja da sehe ich einen jungen interessierten Wolf, wohingegen bei dem Finnen eher die Gefahr einer Konfrontation war.
Ich leugne auch nicht, dass es zu Konfrontationen kommen kann.
Nur sehe ich keinen Grund zur Panik.
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