Echte Wölfe und blöde Fragen

Zitat von Frau+Hund

Wie kommt ihr darauf, dass es in Deutschland ein „ unendliches“ Nahrungsangebot für Wölfe gibt?

Das gibt es doch sonst nirgends auf der Welt, nicht mal in der Serengetie. Ausgerechnet in unserem zugebauten Land?

Weil sie sich dann halt auf Weidetiere spezialisieren. Und solange nicht alle Menschen Vegetarier werden, wird es Viehzucht geben.

Oder sie holen sich Haustiere, wenn sie zu krank sind um Wild zu fangen.

Zitat von Frau+Hund

Wie kommt ihr darauf, dass es in Deutschland ein „ unendliches“ Nahrungsangebot für Wölfe gibt?

Das gibt es doch sonst nirgends auf der Welt, nicht mal in der Serengetie. Ausgerechnet in unserem zugebauten Land?

Naja wir haben da die lieben Kinderlein noch im Angebot und unsere Rentnerschar. Also ein dauerhaftes all you can eat Buffet.

Sorry war Ironie und Sarkasmus.

Niemand bezweifelt hier doch, dass es Gründe für eine Entnahme von Wölfen gibt.

Über die Zahl kann man ja dann streiten, wenn es soweit ist.

Noch steht ja einiges auf den Weiden rum, auch ungeschützt. Und Mangel an Wild gibt es erst recht nicht - ausgenommen natürlich in Gegenden mit großem Wolfsbestand.

Wir haben diese Weihnachten tatsächlich das traditionelle Wildgulasch nicht mehr bekommen. Unser Schlachter sagte als Erklärung - ich geb das mal unkommentiert wieder - er kaufe vorrangig regional, nicht aus Gatterhaltung, sondern aus Revieren hier im Norden, und da habe die Jagdbeute mit den wachsenden Wolfsrudeln dramatisch abgenommen.

Da könnte was dran sein, ein Bekannter wird in einer dieser Gegenden alljährlich zur Treibjagd eingeladen. Vor ein paar Jahren noch sehr wildreich, wie er sagte, das Ergebnis diesmal war ein einzelnes Damtier, dafür waren mindestens 12 Wölfe im Treiben.

Zitat von terriers4me

: Mensch, Wanderratte und Grauwolf. Polarwolf wur

Kannst du dich zufällig auch erinnern, welche Quellen zitiert wurden?

Menschen können das ohne Zweifel. Ratten haben nur eine Chance, wenn sie imGefolge des Menschen massenhaft Nahrung finden.

Und Wölfe, wie sollen die das denn machen?

Zitat

Niemand bezweifelt hier doch, dass es Gründe für eine Entnahme von Wölfen gibt.

Über die Zahl kann man ja dann streiten, wenn es soweit ist.

Darauf könnten wir uns doch prima einigen - hier wollen ja eigentlich alle dasselbe, nämlich ein langfristiges Zusammenleben, nur die Wege dahin sehen wir halt verschieden. That's life.

Zitat

Kannst du dich zufällig auch erinnern, welche Quellen zitiert wurden?

Nein, ich kann mich leider gar nicht erinnern, weil das so urlange her ist, und das Thema für uns damals so endlos weit weg war. Was ich noch dunkel weiß ist, dass es da konkret um die Wechselbeziehung zwischen Wölfen und großen Huftierherden ging, und der Schluß unter anderem davon abgeleitet wurde, dass die Wölfe diese Herden durchaus auch komplett auffressen, also sich langfristig die Nahrungsquelle entziehen würden. War damals aber eher eine theoretische Spekulation, weil Wölfe zu der Zeit so selten waren, ich glaube, inzwischen wird das stellenweise tatsächlich aktuell?

Bei den Ratten wurde übrigens als ein Beispiel ihre nicht stoppbare Vermehrung in (oder vielmehr: unter!) den Abattoirs, also den Schlachthöfen im Paris des 18./19. Jahrhunderts angeführt. Die Beispiele waren so drastisch, dass sie sich mir viel mehr eingeprägt haben als die der so fernen und tollen wilden Wölfe. Leider.

Zitat von terriers4me

Wir haben diese Weihnachten tatsächlich das traditionelle Wildgulasch nicht mehr bekommen. Unser Schlachter sagte als Erklärung - ich geb das mal unkommentiert wieder - er kaufe vorrangig regional, nicht aus Gatterhaltung, sondern aus Revieren hier im Norden, und da habe die Jagdbeute mit den wachsenden Wolfsrudeln dramatisch abgenommen.

Da hast du doch deine Antwort.

Kein unendliches Nahrungsangebot, und dann wird die Population dort auch nicht mehr exponentiell wachsen.

Im Moment bedient sie sich noch reichlich an Weidetieren. Es ist das Revier des Cuxland-Rudels, der Wölfe ,die den fast eine halbe Million teuren Sicherheitszaun für die Deichschafe locker überwunden, ein Massaker angerichtet und einen der renommiertesten Wolfsberater zum Rücktritt gebracht haben, weil er die Gefahr unterschätzt sieht, die von der schnellen Wolfsvermehrung ausgeht. Wenn sowas ein Zukunftsszenario ist, sobald das Wild knapp wird - auweia.

Ich kenne nur Populationsbeobachtungen aus Kanada, in denen die Hasen- und Huftier Bestände über Jahrzehnte deutlich stärker schwankten als die ihrer Jäger ( Luchs, Wolf und Fuchs).

Die Bestände der „Raubtiere“ folgten denen der Pflanzenfresser um ein, zwei Jahre verschoben, letztlich ohne großen Einfluss auf diese.

Hat mich damals auch sehr beeindruckt, ich suche die Quelle später mal raus.