Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich gucke mir solche Videos am besten NICHT an, aber an die, die ihr die seht: Zeigen die Wölfe denn ganz sicher den Playbow oder den Preybow?

    Vorderkörpertiefstellung gibt es in zwei Varianten und eine davon ist auch auf hündisch KEINE Spielaufforderung sondern Jagd.


    Überwachungskamera-Aufzeichnungen - die sind eventuell aus so einem seltsamen Winkel, dass man die Unterschiede gar nicht erkennen kann.

  • Das könnte natürlich stimmen, es sind immer eher winzige, graue Aufnahmen. Es sieht tatsächlich sehr nach Spielaufforderung aus, aber verbürgen würde ich mich da nicht hundertprozentig.


    Was in dem Zusammenhang vielleicht noch interessant ist: Eine Bekannte, die mit Pferden und Hunden in der Wüste von Arizona lebt, berichtet ziemlich genau sowas von Kojoten. Sie sagt, die versuchen auch, unerfahrene Hunde mit Spielanträgen ein Stück vom Hof oder aus der unmittelbaren Reiternähe zu kriegen und greifen dann plötzlich zu. Aber auch da: ob die Verbeugungen und das Rumhüpfen täuschendes Spiel oder echte Jagd sind, weiß ich nicht hundertprozentig.


    Was ich eigentlich nur sagen wollte: Ich würde solche Gesten auch von einem jungen wilden Wolf nie für harmlos halten, sondern immer irgendwie mit Jagdintentionen in Zusammenhang bringen.

  • Ich weiß dass man bspw überfahrene Katzen eigentlich nicht anfassen darf, weil dafür die Tierheim zuständig sind.

    Wird hier zumindest klar und deutlich in der Findlingsgruppe geteilt, dass man die nicht anfassen darf.

    Obs bei Igeln auch so ist und wenn wer dafür zuständig ist, weiß ich nicht.

    Dafür kommt hier definitiv kein Tierheim raus...hatte auch schonmal bei der Gemeinde bescheid gegeben das am Weg eine lag...bin dann 2 Wochen eine andere Runde gegangen und nach 2 Wochen lag sie da immer noch bloß mittlerweile in einem deutlich schlechteren Zustand :kotz:

  • Das mit den Jagdhunden passt dann ja genau zu dem anderen Artikel. Wenn Jagen kein Minderheitenprogramm ist, sondern so verbreitet in der Bevölkerung, ist das wahrscheinlich ein echtes Problem:


    Zitat

    Instead, the hostility towards wolves in rural Finland is mostly because they take hunting dogs. Finland has 300,000 amateur hunters, more than 5% of its population. Helsinki airport is decorated with stuffed hares and wolverine, and much of its rich animal life – beavers, lynx, bears – can be shot under a strict licence system. Moose hunting is particularly popular, a pursuit that has evolved over decades, with GPS collar-wearing dogs chasing moose up to 15km beyond the hunter, who follows it on a screen. “They bark when they stop the moose,” explains Kai Tikkunen of the Finnish Hunters’ Association, and then “it’s like an ice-cream truck calling the wolves.”

    So the wolf is a rival, killing moose that hunters would like to catch? “The big problem is not that they eat the moose; the big problem is that they kill the dogs. It’s sometimes very scary when I go to the forest: I don’t know if my dog is going to come out alive.” Hunters are compensated for dogs killed by wolves, but it can take 18 months and does not bring back a pedigree animal.

  • Was ich eigentlich nur sagen wollte: Ich würde solche Gesten auch von einem jungen wilden Wolf nie für harmlos halten, sondern immer irgendwie mit Jagdintentionen in Zusammenhang bringen.

    Das macht doch eigentlich auch niemand - es geht nur um die "Bewertung" dahingehend, ob eine (als Anzahl) solche Begegnung als besorgniserregend und Maßnahmen nach sich ziehend angesehen wird oder ob man zunächst weiter beobachten kann, ob solche Situationen mehrfach auftreten. Und da ists beim Jungwolf was anderes, als bei einem erwachsenen Tier.

    Es geht und ging nicht darum, dass man da seinen Hund getrost ableinen soll....


    Ursprünglich gings bei dieser Diskussion ja um dieses Video hier - eine Wolfsbegegnung unter den hiesigen Bedingungen.


    Das hat für mich jetzt erstmal nichts damit zu tun, dass in anderen Ländern, in denen eine völlig andere Art von Hundehaltung stattfindet, Hunde aus Gärten und von Grundstücken geholt werden.

    Das in dem Video ist eine zufällige Begegnung.

  • Die Dame hätte zudem auch weit genug ausweichen können. Also selber die Distanz vergrößern.

  • Klar ist das eine völlig andere Situation, aber sicher keine zufällige Begegnung. Zufällige Begegnung wäre für mich zum Beispiel, wenn ein Wolf/Wölfe vor mir einen Weg kreuzen würde und dann wieder weg wäre. Oder wenn man sich nach einer Kurve im Wald plötzlich gegenüberstände.


    Dies ist ein gezieltes Rankommen auf freiem Feld plus ein ebenso gezieltes Verfolgen. Obwohl die Frau alles tut, was empfohlen wird, um einen Wolf zu vertreiben: Laut schreien, Abstand vergrößern, Rückzug. Ist dem Wolf ,der ja alle Ausweichmöglichkeiten der Welt hätte, aber sichtbar wurscht. Er bleibt dran, in dem Fall nach den Lokalzeitungsberichten so lange, bis Hund und Frau in ein Auto einsteigen. Zufall sieht für mich anders aus.


    Und, wie gesagt, ich halte das Anspielen nicht für zweckfrei und damit harmlos - aber da kann man sicher geteilter Meinung sein. Hier hoffe ich allerdings inständig, dass ihr Recht habt und ich mit meinen Bedenken völlig danebenliege. Das ist nämlich keine 30 Kilometer von mir entfernt, durch genau solche Landschaften gehen wir regelmäßig, und die Probe aufs Exempel möchte ich da echt niemals machen müssen.

  • Die Dame hätte zudem auch weit genug ausweichen können. Also selber die Distanz vergrößern.

    Sie hat alles richtig gemacht - und den Weg zu verlassen, kann auch Stolperfallen bedeuten, wenn der Acker schmierig ist.

    So oder so - die Situation hat sich aufgelöst, der Wolf ist verschwunden.



    ...


    Der Schäfer hier hat auch alles richtig gemacht - ist ein +-Artikel, ich hab mir mal die Mühe gemacht, mich für einen kostenlosen Artikel zu registrieren:

    Schäfer Silvio Hein verliert nach Wolfsattacke bei Gorsdorf mindestens vier Tiere.
    Nächtlicher Angriff. Ein Hund wird schwer verletzt. Was danach passiert ist und welche Schutzmaßnahmen er trifft.
    www.mz.de


    2 erwachsene Kaukasen im Einsatz, davon nun einer schwer verletzt. Plus gerissene und schwerverletzte Schafe. Der Zaun ist intakt, es gab keine Buddelstellen.

    Glücklicherweise hatte der Schäfer den Azubi-Welpen am Abend vorher mit heim genommen.

    Als er morgens wiederkommt, findet er seine Tiere so vor und entdeckt 3 Wölfe, die in einem Graben neben der Fläche sind. Die kann er durch Schreien und Hupen zum Abzug bewegen.

    Nun versucht er Hundeverstärkung aus dem Kollegenkreis zu bekommen und bleibt bis dahin bei seinen Tieren.

  • Ich fände es taktisch unklug, auf den gepflügten Acker zu laufen, wo man keinen sicheren Stand hat :D

    Selber die Distanz zu vergrößern funktioniert ja ab dem Moment nicht mehr, wo der Wolf neugierig geworden ist und sich dieses interessante Dings (hier den Hund) gerne näher angucken möchte.


    Ich würde wirklich so gerne mal einen Wolf sehen - aber eben nicht, wenn ich den Hund dabei hab. Die Dynamik ist mir unheimlich.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!