Echte Wölfe und blöde Fragen

    Verwirrt mich nicht mit Fakten.



    (Hatte die Story mit den "Füchsen" am Rind es eigentlich irgendwo in die Medien geschafft? Das ist ja doch ein köstliches Häppchen Information. Wer kennt sie nicht, diese Füchse, die im Dutzend jagen und Kühe umschubsen.)

    Zitat von Filz

    Deswegen, so fies das auch ist, hatte ich fest damit gerechnet, dass wir als Pferdehalter gar nicht überrascht werden können.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass dann Pferde als Erstes dran sind, ist mit Schafen im Umfeld tatsächlich eher gering.

    Noch dazu bei Einzel-Wölfen.

    Als Grosstierhalter hat man den entscheidenden Vorteil, dass unsere Tiere per se "schwierigere" Beute wären, als Schafe.

    Schafe sind so, dass sie quasi umfallen und ohne Gegenwehr liegen bleiben, wenn der Wolf sie am Hinterbein packt.

    Pferd und Rind verteilen dagegen Tritte, Rinder Kopf-/Hornstöße und Pferde auch Bisse. Das ist keine leichte Beute.

    Deshalb sind sie weit einfacher zu schützen als Schafe - sobald da auch noch ein Zaun drum ist, der das Eindringen und das wieder Rauskommen erschwert, lohnt sich der Aufriss für den Wolf einfach nicht.

    Beim wehrlosen Schaf - das sind die wehrlosesten Geschöpfe, die man sich so vorstellen kann - lohnt es sich auch, erstmal ne halbe Stunde zu buddeln.


    Deshalb ist Grossvieh viel leichter zu schützen. Bei permanenten Zäunen lohnt es sich auch, den Wolf dauerhaft "auszusperren", so dass er das Gelände gar nicht als üblichen Weg mitbenutzt. Denn dann könnte es dazu kommen, sobald es mehr Wölfe werden, dass sie eine sich bietende Gelegenheit - eine leichte Kolik, ein Hufgeschwür, irgendwas, was das Pferd einschränkt, nutzen, obwohl sie einfach nur zu den Schafen die Abkürzung wollten.

    Ok, das ist immer schwierig, wenn nur "Kalb" dasteht. Füchse haben definitiv schon Kälber auf dem Gewissen (per Kamera-Aufzeichnung bestätigt), durch Annagen und Verbluten.

    Füchse an 400kg Jungrind glaube ich jetzt weniger.


    Zitat von McChris

    Beim wehrlosen Schaf - das sind die wehrlosesten Geschöpfe, die man sich so vorstellen kann - lohnt es sich auch, erstmal ne halbe Stunde zu buddeln.

    Ach Mann :(

    Mir gefällt da der Nandu unter Fuchsopfern am besten, den Fotos damals nach war das ein ausgewachsener Riesenvogel, von dem eine gute Menge gefressen war.


    Meine Freundin hat übrigens damals der zuständigen Behörde höflich, aber doch recht deutlich geantwortet, ver*** könne sie sich alleine, und sie bitte noch einmal dringend um eine einfache Auskunft, mit wie vielen Wölfe sie zu rechnen, also auf was sie sich beim Herdenschutz für ihre 80 Ponys einzustellen habe.


    Auf eine Antwort hat sie dann vergeblich gewartet. Was besonders blöd ist, als es in der Ecke keine ansässigen Rudel gibt, die man halbwegs kennt, sondern die großen Schäden bisher von einzelnen Durchziehern verursacht wurden. Da als Tierhalter gewarnt zu werden, sobald wieder einer auftaucht, hätte schon einen gewissen Charme. Inzwischen passiert das natürlich, über andere Kanäle - aber vorein paar Jahren haben wir noch ganz naiv gedacht, genau so etwas gehöre zu den Kernaufgaben staatlichen "Wolfsmanagements".

    Zitat von Filz

    Stimmt. Meh. Aber stimmt. (Mein Hirn sucht sofort Ausflüchte, ob man den Wall irgendwie manipulieren kann, dass die Wölfe da nicht abspringen können, aber das wird wahrscheinlich alles nix.)

    Zitat von nepolino

    Interessant bei den Weidezaungeräten ist, dass die angegebene maximal mögliche Zaunlänge für Wolfsabwehrzäune in 2022 sehr reduziert wurde. Da muss ich mehr rausfinden. Praxiserfahrungen? Neugier ist geweckt.

    Was?! Sobald du da was weißt, lass hören.

    Da greift das Ohmsche Gesetz.... irgendwann wird der Wiederstand zu hoch .... da kommt nicht mehr genug Stromstärke raus ... selbst bei 230 Volt nicht


    man kann da ja keine Hochspannungsleitung legen


    Herdenschutz gegen den Wolf - DLG-Merkblatt 455 - dlg.org

    Ja, das Ohmsche Gesetz gilt schon länger :D

    Ich hatte das so verstanden, dass die Zaunmeter-Angaben, die dir mit jedem Weidegerät als Empfehlung mitgeliefert werden (sowas wie "bei starkem Bewuchs 200m, bei schwachem 1500m") stark nach unten korrigiert werden mussten. Dann müsste man Litze mit geringerem Widerstand verwenden, wenn man längere Zäune bauen wollte.

    Oder man kann bestimmte (große) Flächen gar nicht mehr einzäunen. Eine Technik, die es erlaubt, mehrere Weidegeräte am selben Zaun zu haben, kenne ich bisher nicht.

    Ja, eben, aber es gab ja jetzt ein paar Jahre schon Empfehlungen für den Wumms, der den Wolf draußen halten soll. Und da wird jetzt anscheinend die Empfehlung angepasst, weil der Wolf wohl noch viel mehr Wumms braucht, als man bisher dachte.


    Oder ich hab's nicht kapiert, aber@nepolino wird ja berichten.

    Zitat von Filz
    Zitat von nepolino

    Könnt ihr nicht- so blöd es ist- den Zaun einfach ein Stück vom Wall weg versetzen? Ja man verliert Koppelfläche aber wenn ihr da nicht höher dürft, dann ist dass so ziemlich der einzige Weg.

    Stimmt. Meh. Aber stimmt. (Mein Hirn sucht sofort Ausflüchte, ob man den Wall irgendwie manipulieren kann, dass die Wölfe da nicht abspringen können, aber das wird wahrscheinlich alles nix.)

    Was?! Sobald du da was weißt, lass hören.

    Und das möchte ich unterstreichen…..mach das! Wenn der Wolf erst mal drauf ist, wird er das immer machen. Und er wird es tun. Irgendein schlauer Wolf springt in die Koppel und dann hast du Verluste oder und panische Pferde.


    Hau da Saft rauf, dass der Wolf aussieht wie im Comic, wo di dann immer als leuchtende Klobürste gezeichnet werden. Und so blöd das ist, versetzt den Zaun, oder Bau innen einen neuen, der Weg vom Wall ist. Du scheinst ja noch Zeit zu haben.

    Aber jetzt muss man handeln., das wird erstmal auf unbestimmte Zeit Wolfsland sein.

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