Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Heute war auch ein Folge-Artikel in der Hamburger Morgenpost:
    Der Landkreis Lauenburg erwägt, sich als Wolfsgebiet auszuweisen. Das hat den Vorteil, dass die Schafshalter Verluste geltend machen können, Zuschüsse zu E-Zäunen bekommen können usw.
    Und der Schäfer wurde auch zitiert. Er meinte sinngemäß: Wir sind Bio-Bauern, da kann man nicht den Wolf abschießen wollen, sondern muss ihn tolerieren, wenn er denn nun mal da ist.

  • Mal ganz ahnungslos gefragt, "nutzt" der Wolf eigentlich der Landschaft in der er lebt in irgendeiner Weise?

  • Mal ganz ahnungslos gefragt, "nutzt" der Wolf eigentlich der Landschaft in der er lebt in irgendeiner Weise?


    ich versteh die Frage nicht! Der Wolf lebt halt dort wie Reh, Hirsch, WIldschwein, Fuchs, dachs, Kaninchen ....

  • Naja, er entlastet die Jäger, die sich ja zum Wohle der Allgemeinheit dazu zwingen müssen, das Wild zu regulieren, von einem Teil ihrer Aufgabe. ;)


    Damit gehen dann die Wildschäden in Wald und auf Ackerkulturen zurück.


    In Ländern, in denen Wolf und Koyote gleichzeitig vorkommen, verdrängt der Wolf wohl auch den Koyoten. Möglicherweise heißt das für uns, daß die Fuchspopulation begrenzt wird, was für's Niederwild nicht unvorteilhaft wäre.

  • Er "nutzt" insofern, dass er in der Regel alte, junge und kranke Wildtiere erlegt und dadurch den wildbestand fit hält. Da er ein Opportunist ist (wie unsere Hunde), nimmt er auch mal Nutztiere, wenn sie leicht greifbar sind.
    Da der Wolf den Wildbestand reguliert, nutzt er dem Wald, weil je weniger Hirsche und Rehe, desto mehr Chancen hat der Baumnachwuchs, gross zu werden.
    LG

  • Naja, er entlastet die Jäger, die sich ja zum Wohle der Allgemeinheit dazu zwingen müssen, das Wild zu regulieren, von einem Teil ihrer Aufgabe. ;)


    Damit gehen dann die Wildschäden in Wald und auf Ackerkulturen zurück.


    In Ländern, in denen Wolf und Koyote gleichzeitig vorkommen, verdrängt der Wolf wohl auch den Koyoten. Möglicherweise heißt das für uns, daß die Fuchspopulation begrenzt wird, was für's Niederwild nicht unvorteilhaft wäre.


    Jau also bei uns im Revier (Lausitz) hat man schon irgendwie das Gefühl, dass die Füchse wesentlich weniger geworden sind. Eine stabilere Niederwildsituation kann ich mir da dennoch durch die Landschaftsgestaltung (Mais Mais mehr Mais,..Hecken?! Was ist das...) nicht vorstellen.

  • So, nochmal zur rumänischen Studie, da ja nachgefragt wurde


    59% der Attacken auf die Herdenschutzhunde erfolgte in Abwesenheit der Besitzer
    32% in der Nacht
    9% bei Sonnenauf oder -untergang



    84% waren ausgewachsene Herdenschutzhunde, der Rest kleinere Hunde und Welpen
    52% der Hunde waren im Freilauf
    48% waren angebunden


    in 39% der Fälle war nur ein Hund bei den Attacken vorhanden, in 33% zwei Hunde


    77% der Hunde wurden in direkter Nähe zu den Schafherden getötet, wobei die Schafe ignoriert wurden und unverletzt blieben


    Die Wölfe bevorzugten Haushalte mit weniger Hunden
    Die am stärksten betroffenen Herden waren die in direkter Nähe zu Wäldern (einfacher Zugang?)


    Problematiken:


    Die Tiere stammen zu großen Teilen nicht aus gezielter Züchtung von Herdenschutzhundrassen, reinrassige Herdenschutzhunde bilden die Minderheit. Diese Herdenschutzhundmischungen sind gewichtstechnisch leichter als die klassischen Herdenschutzhundrassen. Sie werden nur wenig trainiert, es ist wohl ein Mythos, dass Herdenschutzhunde kein bis wenig Training benötigen, um ihre Aufgabe zu erfüllen.


    Die zusammen arbeitenden Hunde wurden in den Wintermonaten seperat gehalten was wahrscheinlich die Bildung von funktionalen Teams be- oder verhindert. Dann gibt es das Problem der medizinischen Versorgung und der gesundheitlich überwachten Zucht. Die teilweise schlechten genetischen Voraussetzungen (keine Hüftkontrolle), die schlechte medizinische Versorgung und die teilweise schlechte Ernährung, bedingt durch die wenigen finanziellen Ressourcen der Schäfer, führen zu geschwächten Hunden.


    Zusätzlich fangen einige mangelernährte Herdenschutzhunde an, zu jagen, um sich selbst zu versorgen.

  • Danke für die Zusammenfassung/Übersetzung, dragonwog.


    Für mich macht das 2 Dinge deutlich. Wenn es mit HSH funktionieren soll, kostet es richtig Geld und Zeit/Arbeitsaufwand. Für kleine "Hobby-Herden" macht das keinen Sinn, für die Großen vielleicht.
    Der Jahnke hat Sarplaninac. Aber was Aktuelles hab ich dazu im Netz nicht gefunden. Nur diesen älteren Artikel, wo es am Rande erwähnt wird.
    http://www.abendblatt.de/wirts…elfe-und-Buerokraten.html

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