Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Was würde denn mit einem gefangenen Wolf gemacht werden?

  • Man kann doch keinen wilden Wolf in einen Tierpark sperren?

  • Das wäre die letzte Möglichkeit wenn der Wolf nach Freilassung noch immer so auffällig in Menschennähe bleibt. Um das zu verhindern soll er ja dann extra bei Freilassung noch mit Gummigeschossen beschossen werden um die Menschen negativ zu verknüpfen und wieder scheuer zu werden.

  • Man kann doch keinen wilden Wolf in einen Tierpark sperren?


    Stimmt - ich hab jetzt eher an einen gedacht, der Menschen gewöhnt ist. Außerdem ist auch fraglich, ob man einen fremden Wolf so einfach in ein Wolfsgehege mit anderen Wölfen zusammenbringen kann.

  • Man geht davon aus, dass dieser spezielle Wolf Menschen gewöhnt ist. Das hat letztlich ja dazu geführt, dass er als gefährlich eingestuft wurde.


    Wäre auch nicht das erste Mal, dass irgendwelche Idioten die Wildtiere anfüttern

  • Mal zu HSH und co. ;) Also, ein HSH hat die genetische Veranlagung zum Wachen. Bedingt auch zum Schützen.
    Ähnlich wie bei Hütehunden- die Veranlagung wird gezeigt, nur muss Ihnen jemanden zeigen, wie es richtig geht. =)


    Der HSH muss also lernen, genau zu unterscheiden, wann seine körperliche Präsenz ausreicht und wann er eben eingreifen muss. Und da muss er dann lernen, wie. D.h. er muss lernen, wie er verteidigt und wie er angreift. Und eben unterscheiden, wie er bei Viehdieb, wildernden Hunden, Wölfen, Bären und Co. zu agieren hat.


    Der HSH, der dazu gebraucht wird, auch mal ne Woche oder zwei allein bei der Herde zu sein, ist ein Selbstversorger. Allerdings sollte sich ein gut ausgebildeter HSH bei seinen Jagdausflügen nicht weit von der Herde entfernen. Hier geht's dann hauptsächlich um Mäuse, Ratten, Murmeltiere oder Hasen, die sich in der Nähe der Herde auffalten und als Nahrungsquelle herhalten müssen.


    Zu ihrem eigenen Schutz sagt man, dass man die Anzahl der HSH bei der Herde an die Raubtierdichte und die Herdengröße anpassen sollte. Sprich, wird die Herde in ein Gebiet gesetzt, in dem nicht nur ein einzelner Wolf lebt, reicht 1 HSH nicht, egal wie klein zB die Schafsherde auch ist.
    Faustregel: 2 gut ausgebildete mindestens, 3-4 HSH sind besser.
    Hier noch zu beachten: ein HSH wird erst recht spät wirklich erwachsen und kann erst mit 3-5 Jahren auch die kopfstarke Präsenz zeigen, die in solchen Fällen nötig ist. Und mit 7 fangen meist wegen der schlechten Bedingungen die ersten Alterszipperlein an.
    Getrennt halten der HSH, die als Rudel bei einer möglichen Verteidigungsaktion zusammenarbeiten sollen, ist Gift.
    Ähnlich wie ein junger Wolf seine Aufgaben bei der Rudeljagd erst lernen muss, müssen auch HSH die Verteidigung im Rudel erst lernen und die Möglichkeit dazu haben, die Kommunikation, die dazu nötig ist, jeden Tag zu leben.
    Einige Viehbauern sind übrigens dazu übergegangen, nicht nur die reinen HSH bei den Herden zu lassen, sondern auch andere Rassen dazu zu nehmen, die über ein höheres Aggressionspotenzial und mehr Schnelligkeit verfügen. Deren Ausbildung verläuft wohl ähnlich wie beim HSH.


    Die Stachelhalsbänder aus dem obigen Bild dienen genau dazu: Abwehr von Wölfen und wildernden Hunden und sollte in solchen Gebieten Standart sein. (Wenn ich mich recht erinnere, war das auch der ursprüngliche Verwendungszweck des Stachlers.... )


    Gut ausgebildete HSH sind in unwegsamen Gelände, wo man keinen Zaun aufstellen kann und kein Mensch 24 Stunden am Tag bei der Herde sein kann, ein effektiver Schutz.
    Wenn man eben einige Dinge beachtet und sich nicht allein auf das Auftreten und die Genetik des Hundes verlässt. =)

  • Klar, aber in Touristengebieten wie bei uns wo dann die Leute gern mal die wuscheligen Hunde streicheln wollen ist das ein NoGo.
    Auf den Deichen müssen die Schafe anders geschützt werden, da kann ich mir den Einsatz von Herdenschutzhunden nicht vorstellen.


    Im Moment sind hier die Zeitungen voll von dem "Problemwolf", und jede Menge Umfragen werden gemacht, bei denen natürlich die meisten dagegen sind, daß hier wieder Wölfe leben, und es wird immer wieder betont, daß da in Laufrichtung ja auch noch ein Kindergarten, Schule etc. ist... Kurz und gut, es wird jede Menge Stimmung gemacht und Panik verbreitet.

  • Mein Geschreibsel bezog sich auch eher darauf, wann und wie ein HSH eine Herde vor Wolfsangriffen schützen kann, dass es nicht damit getan ist, einfach einen Kuvasz etc. in die Herde zu setzen und der macht das schon... Und nicht darauf, ob es Sinn macht, nen HSH auf'n Deich oder in die Lüneburger Heide zu setzen... =)

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